Andere Motivationen für den Hund
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Leela, Du hast irgendwo geschrieben "wenn Dein Hund Dich zum nächsten Baum schleifen will, dann bleibst Du stehen und wenn sie dann aufmerksam ist, darf Dein Hund dort hin"
Da würde ich an einer ganz anderen Stelle ansetzen. Leine ist Leine und da wird nicht gezogen und wenn Frau Merkel selbst da hingepinkelt hätte.
Punkt.Was andere mache ich dem Hund dadurch auch nicht klar. Leine ist Leine, da wird nicht gezogen, und wenn Hund zieht, hat das Konsequenzen. In meinem Fall ist es so, dass mein Hund sich dann setzen muss. Das ist für meinen Hund fast schon Höchststrafe. Denn im Sitzen kann man nicht schnüffeln.
Wenn sie aber nun aufmerksam ist, sprich aufpasst, dass sie eben nicht an der Leine zieht, warum sollte ich sie dann nicht damit belohnen, dass sie zu einer bestimmten Pinkelstelle hinkann?
Natürlich rennen ich nicht von Pinkelstelle zu Pinkelstelle, aber wenn ich an einem Baum vorbeikomme und ich habe zeit, warum sollte ich meinem hund dann nicht das Vergnügen gönnen und sie damit belohnen, dass sie die ganze Zeit aufmerksam gewesen ist?Zitat
Ich kenne die Theorie, dass Lob und Bestätigung nur für die letzte Tat des Hundes gelten... Aber das ist für mich nur eine Theorie. In meinen Augen lernt Dein Hund - ich will da hin *zerr*, ok, sie hat´s kapiert, jetzt guck ich treudoof und zack - da bin ich, wo ich hin wollte....
Das habe ich so nicht gesagt, und so auch nicht gemeint. Mit "aufmerksam" meine ich nicht nur einen Moment, sondern die Zeit, an der der Hund an der Leine läuft. Wie ich oben eben geschrieben habe.Zitat
Ich glaube nicht, dass das Lernverhalten von Hunden so kompliziert ist, wie "man" uns immer weiß machen will... Ich verstehe nicht, wieso ich einem Hund, der zu einem Grashalm will, ein Sitz abverlangen soll und ihn dann da als Belohnung hinschicke... Ich wollte vorher nicht, bevor der Hund den Grashalm entdeckt hat, dass der Hund Sitz macht, warum sollte ich mir eine vollkommen "sinnlose" Beschäftigung ausdenken...Entweder ich hab Zeit und kann den Hund schnuppern lassen oder eben nicht...
Kompliziert ist das Lernverhalten sicher nicht, trotzdem sollte man wissen wie es funktioniert.
Rein über positive Bestätigung funktioniert es bei uns auch nicht. Auch ich weise meine Hund in seine Schranken, so wie du es oben geschrieben hast. Mal ein harscheres Wort oder eben ein bein, dass den Weg verstellt.
Ich glaube, du hast es wirklich falsch verstanden wie ich es meine.
Nehmen wir nun die Leinenführigkeit bei meinem Hund.
Mein Hund zieht nicht um irgendwo hinzukommen (also sehr selten), sondern sie möchte schnüffeln und das unablässig. Wenn sie nun zieht und ich bleibe stehen, hat das Null wirkung. Denn sie schnüffelt einfach im stehen weiter. Was mache ich nun damit sie damit aufhört? Ich sage "Sitz".
Beim Sitzen kann kein hund am Boden schnüffeln.
Wenn mein Hund nun zieht, dann sage ich "Sitz" und fordere einen Blickkontakt ein. Damit sie weiß, dass bei mir die Musik spielt. Wenn das klappt, gehen wir weiter und sie kann weiter schnüffeln.
So habe ich die letzten 4 Monate trainiert. Am Anfang musste ich alle 50cm "Sitz" sagen. Sie hat aber sehr schnell kapiert, wie der Hase nun läuft und jetzt zieht sie nicht mehr. Im Gegenteil, sobald sie merkt, dass sie ans Ende der Leine gelangt, verlangsamt sie sich automatisch .Das steht hinter meiner "Theorie". Nicht mehr und nicht weniger. Denn ich kann dem Hund weder verbieten dem Grashalm zu entdecken, noch kann ich ihm den Wunsch verbieten dahingehen zu wollen. Ich kann dem Hund aber meine Regeln verständlich machen und ihm zeigen, dass ich mich sehr wohl für seine Bedüfnisse interessiere, aber diese nur zu meinen Regeln befriedigt werden können.
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Nehmen wir nun die Leinenführigkeit bei meinem Hund.
Mein Hund zieht nicht um irgendwo hinzukommen (also sehr selten), sondern sie möchte schnüffeln und das unablässig. Wenn sie nun zieht und ich bleibe stehen, hat das Null wirkung. Denn sie schnüffelt einfach im stehen weiter. Was mache ich nun damit sie damit aufhört? Ich sage "Sitz".
Beim Sitzen kann kein hund am Boden schnüffeln.
Wenn mein Hund nun zieht, dann sage ich "Sitz" und fordere einen Blickkontakt ein. Damit sie weiß, dass bei mir die Musik spielt. Wenn das klappt, gehen wir weiter und sie kann weiter schnüffeln.
So habe ich die letzten 4 Monate trainiert. Am Anfang musste ich alle 50cm "Sitz" sagen. Sie hat aber sehr schnell kapiert, wie der Hase nun läuft und jetzt zieht sie nicht mehr. Im Gegenteil, sobald sie merkt, dass sie ans Ende der Leine gelangt, verlangsamt sie sich automatisch .wirklich eine tolle idee
werd ich glaub ich bei meinem schnüffelmonster auch mal ausprobieren
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Ich hab für Extrem-Schnüffeleinheiten oder sonstiges ein Abbruchsignal eingeführt. Bei mir ertönt ein "Schluss", egal mit was Mausi gerade aufhören soll. Und sobald sie auf etwas zusteuert oder gerade etwas machen will, was sie nicht soll oder darf, gibt´s ein "Nein". Für diese beiden Befehle braucht es auch keine Motivation für den Hund, zumindest nicht für meinen. Wenn ich Mausi z.B. verbiete, daß sie zu Grashalm Nr.17 möchte, dann werde ich sie im nachhinein auch bestimmt NICHT mit Grashalm Nr.17 belohnen, sondern biete ihr eine Alternative an und lasse sie wegen mir ihre leckerlis im Gras suchen.
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Hallo Leela,
nee, so falsch hab ich das gar nicht verstanden.... Bei uns beiden sind wohl nur die Grundvoraussetzungen sehr unterschiedlich, z. B. was das an der Leine laufen angeht. Meine Hunde laufen lediglich an der Leine, wenn sich das aus der Situation heraus ergibt (z. B. Spaziergänger, etc.) - ich muss nicht fast grundsätzlich mit meinen Hunden an der Leine spazieren gehen. WENN dann die Leine dran ist, sind außer dem an mir orientierten Mitlaufen an locker durchhängender Leine keinerlei sonstige Aktivitäten hündischerseits angesagt....Sprich, meine Hunde sind nahezu überwiegend im Freilauf mit mir unterwegs - oft und gerade bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf unserem Land. Aber auch da muss der Freilauf nicht bedeuten, dass sich 4 Hunde an unterschiedlichen Schnupperstellen festschnuppern.... Wenn wir zu Fuß nach ganz hinten zur Zaunkontrolle unterwegs sind, laufen alle frei mit und halten sich in einem an-ritualisierten Aktionsradius von ca. 20 m um mich herum auf.... den sie nach einiger Zeit des Übens mit dem Wort "weiter" selbständig einhalten... für einen Hund, der in einer Gruppe unterwegs ist, um "irgendwas zu erledigen" ist es ein normales Verhalten, selbst darauf zu achten, den Anschluss zu halten... ganz ohne mühsam ausgedachte Lehr-Methoden....Wenn ich als Hundeführer zielstrebig losmarschiere, folgen meine HUnde mir ebenso zielstrebig - durchaus mal mit einem kurz-drüberschnuppern irgendwo, dann aber husch husch, um den Anschluss nicht zu verpassen...
Ganz anders, wenn wir nur so über die Wiesen schlendern. Dann haben die Hunde "frei" und können ihren Spaßfaktoren nachgehen... Aber auch da achten sie auf mich und lassen den Abstand nicht zu groß werden...
Meine Hunde haben gelernt, dass es einen Unterschied zwischen "Arbeit" und "frei" gibt. Das macht es ihnen leicht. Mir auch.
Und DAS ist es, was mich bei Deinen Schilderungen vom Sitz bei Schnupperversuchen so verwirrt - wenn der Hund zielstrebig mit Dir irgendwo hinlaufen soll, soll er das tun, ohne rumschnuppern zu wollen, (und ohne fürs nicht-schnuppern belohnt zu werden, das ist in diesem Moment eine Selbstverständlichkeit) wenn ihr zum Spaß durch die Gegend marschiert, warum sollte der Hund dann nicht einfach seinen Spaß haben... Alle 2 Meter (dramaturgische Überteibung!
) zwischen Arbeit und Spaß wechseln, klingt für MICH verwirrend...
Das Sitz in diesem Moment halte ich für ungünstig, weil für den Hund nicht verständlich... ein "weiter" hieße: "Jetzt nicht, wir haben zu tun" und wäre für den Hund schlüssiger - finde ich. Das Sitz liest sich für mich als relativ willkürlich gewählt und für den Hund schwieriger zu ritualisieren, weil es nicht wirklich zur Situation paßt... Kein Hund in der Gruppe unterwegs setzt sich plötzlich hin.... Sondern, wenn die anderen zielstrebig weitermarschieren "Alter, wir haben zu tun!" - saust er hinterher...
Deshalb empfinde ICH das Sitz in dieser Beispiel-Situation mitsamt der Umweltbelohnung schnupppern hinterher als unglücklich gewählt...
Und denke, dass Du mit einer anderen Herangehensweise schneller und schlüssiger und somit leichter zu ritualisierend ans Ziel kommen könntest.
LG, Chris
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McChris: Ja, so wie deine Hunde an der Leine laufen muss mein Hund das nicht. Sie darf im Radius von 2 m um mich herum hinlaufen wo sie möchten und kann unterwegs alles machen was sie möchte, wenn sie mich dabei nicht behindert. Ob sie nun schnüffelt, pinkelt, nen Kopfstand macht, das ist mir wumpe
Es gibt nur zwe Regeln: Kein Ziehen & Ich entscheide über den hundekontakt.Freilauf hat meine Hündin natürlich auch täglich, aber ich wohne mitten in Berlin, unsere kurzen Gassigänge sind also immer mit Leine.
Somit ist das Leinelaufen auch keine Arbeit für sie. Es ist eine Grundvoraussetzung. Etwas das genauso ständig eingehalten werden muss, wie "fragen" vor Hundekontakt (ob nun an der Leine oder im Freilauf) oder keine Leute belästigen usw...
ZitatDeshalb empfinde ICH das Sitz in dieser Beispiel-Situation mitsamt der Umweltbelohnung schnupppern hinterher als unglücklich gewählt...
Wenn ich meinem Hund beibringen möchte, an der Leine nur bei mir zu laufen, und nirgendswo zu schnüffeln oder irgendwas anderes zu machen. Klar, dann ist das Sitz unglücklich gewählt.
Aber das ist ja gar nicht mein Ziel.
Numa muss zum Teil 30-45 min an der Leine bleiben bis wir irgendwo angelangt sind. Ich persönlich würde es mehr als gemein und unfair finden wenn sie solange nichts anderes machen dürfte als nur neben mir zu laufen.
Wenn es um 3 oder 5 min geht, ist es sicherlich was anderes.
Da nehme ich die Leine dann kurz (ca50cm) und dann muss Numa neben mir laufen. Dann kann sie auch nicht schnüffeln, tut sie dann auch nicht und dann achtet sie auch drauf, dass sie auch an diesen 50cm-Leine nicht zieht.Zitat
Und denke, dass Du mit einer anderen Herangehensweise schneller und schlüssiger und somit leichter zu ritualisierend ans Ziel kommen könntest.Da hast du die Rechnung aber ohne meinen Hund gemacht
Mein Hund ist grad im nettesten Schöselalter... 18 Monate alt...
Sie hat das Leinelaufen so in den letzten 4 Monaten gelernt... und sie kann das schon seit 4 Wochen
Ich finde es verdammt gut für einen Hund in 3 Monaten zu lernen, dass er nicht mehr ziehen darf -
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Hallo Leela (treibt sich außer uns beiden überhaupt noch wer anders hier rum???),
nochmal sicherheitshalber was Grundsätzliches vorweg - ich suche hier den regen Austausch eben und ganz besonders zu Ausbildungsmethoden und bin in diesem Thread gelandet, weil ich gern über den Tellerrand sehe und auch dabei lernen kann, wie andere HH Lösungen für ihre Ausbildunsschritte finden.
Mir gehts in keinster Weise darum "rumzunörgeln" oder anderer Leuts Methoden schlecht zu machen, wenn ich also nachhake oder so Sachen wie "das und das halte ich für unglücklich" von mir gebe, betrachte ich das mehr so als philosophischen Austausch und will ja eigentlich nur eines: nämlich verstehen, was bei anderen Hund-Mensch-Teams "hinter" deren Methoden steckt.... Gerade jetzt in diesem Austausch hier finde ich die Hintergründe für Hund und Halter sehr wichtig, um die einzelnen Ausbildungsansätze von anderen HH zu verstehen...Schau Dir mich und meine Hunde an, wir fallen aus der Haustür raus auf Wiesen und Felder (noch dazu eigene), wir verbringen einige Stunden täglich auf unserem Land und erledigen dort verschiedenste Arbeiten - bei denen die Hunde zum Teil aktiv mitarbeiten, aber z. T. aber auch nur in "Beritschaft" warten. Und das ist natürlich völlig anders, als z. B. Deine Umgebungs-Situation mit Deinem Hund... Also haben wir auch völlig unterschiedliche Ausbildungsansätze.
Unter diesen Voraussetzungen nimmst Du es mir jetzt hoffentlich nicht übel, wenn ich folgende "Behauptung" aufstelle:
Ich glaube, dass das an der Leine laufen Deiner Hündin viel mehr "Arbeit" ist, als Du Dir vorstellst. Während meine Herrschaften nur kurzweilig "situativ" bedingt an der Leine laufen und ihre einzige Aufgabe darin besteht, dass sie an lockerer Leine neben mir laufen, hat Deine unter viel größerer Ablenkung als meine 4 (die 5. gildet nicht, die ist schon zu alt) den Leinenradius einzuhalten - sie muss sich während des Schnupperns noch auf Dich und die Leine konzentrieren - das ist so, als wenn wir ein Sudoku machen, gleichzeitig mit einem Hund das Platz/Bleib üben während dazu der Fernseher läuft und wir von einem Zweibeiner angesprochen werden...nur so als Beispiel...
Das meinte ich damit, dass Deine Hündin auch beim Spaziergang um des Hundes willen (und nicht um schnell von A nach B zu kommen) immer in einem "Arbeitsmodus" läuft. Dass Du dieses ganz andere Level der Leinenführigkeit so gut hinbekommen hast, finde ich toll, aber ich finde es auch wichtig, einfach mal auszusprechen, dass der Spaßausflug mit Hund an der Leine eben auch eine besonders schwierige Lernsitution ist und auch mal die Gründe dafür, nämlich die Vermischung von Arbeit und Spaß als besonders hohen Level zu nennen - nicht umsonst haben so viele HH so große Probleme mit der Leinenführigkeit.
LG, Chris
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Unter diesen Voraussetzungen nimmst Du es mir jetzt hoffentlich nicht übel, wenn ich folgende "Behauptung" aufstelle:Ich glaube, dass das an der Leine laufen Deiner Hündin viel mehr "Arbeit" ist, als Du Dir vorstellst. Während meine Herrschaften nur kurzweilig "situativ" bedingt an der Leine laufen und ihre einzige Aufgabe darin besteht, dass sie an lockerer Leine neben mir laufen, hat Deine unter viel größerer Ablenkung als meine 4 (die 5. gildet nicht, die ist schon zu alt) den Leinenradius einzuhalten - sie muss sich während des Schnupperns noch auf Dich und die Leine konzentrieren - das ist so, als wenn wir ein Sudoku machen, gleichzeitig mit einem Hund das Platz/Bleib üben während dazu der Fernseher läuft und wir von einem Zweibeiner angesprochen werden...nur so als Beispiel...
Das meinte ich damit, dass Deine Hündin auch beim Spaziergang um des Hundes willen (und nicht um schnell von A nach B zu kommen) immer in einem "Arbeitsmodus" läuft. Dass Du dieses ganz andere Level der Leinenführigkeit so gut hinbekommen hast, finde ich toll, aber ich finde es auch wichtig, einfach mal auszusprechen, dass der Spaßausflug mit Hund an der Leine eben auch eine besonders schwierige Lernsitution ist und auch mal die Gründe dafür, nämlich die Vermischung von Arbeit und Spaß als besonders hohen Level zu nennen - nicht umsonst haben so viele HH so große Probleme mit der Leinenführigkeit.
LG, Chris
Sicherlich ist das Leinelaufen für sie anstrengend. Wäre es ein selbstverständliches Kinderspiel, müssten wir es nicht üben
Wenn ich jetzt deine Defintion von "Arbeit" aufnehme, dann ist bei meiner Hündin eigentlich jedliches "Draußensein" mit Arbeit verbunden. Denn selbst wenn sie ohne Leine läuft, muss sie ständig aufmerksam sein, denn sie muss sich ja an mir orientieren. Sie muss schauen, wohin ich gehe, um ggf zu folgen.
Meine Hündin zeigt mir sehr schnell und deutlich wann sie genug hat. Wenn aber bestimmte Sachen bei ihr in Ruhe aufgebaut wurden, dann ist das für sie keine schwere Arbeit mehr. Dann ist das etwas was sie nebenbei tut, und mit Leichtigkeit. Daher kann ich solche Arbeiten dann auch über einen längeren Zeitraum einfordern und sogar noch mit schwereren Arbeiten kombinieren.
Das Leinelaufen ist so für sie eine Selbstverständlichkeit geworden. Und sie wird ja durch das Schnuppern (oder auch andere Sachen) beständig dafür gelobt.
Mein langfristiges Ziel ist natürlich, dass sie irgendwann weite Teile auch in der Stadt ohne Leinen laufen kann. Allerdings bedeutet das für sie momentan noch mehr Anstrengung als das Leinelaufen.
Denn an der Leine nehme ich ihr auch viele Dinge ab. Sie muss sich nicht um andere Hunde kümmern, sie muss sich nicht um die Richtung kümmern und auch nicht um irgendwelche Gefahren oder so.
Dafür, dass sie manierlich an der Leine läuft, bekommt sie halt auch eine Menge Komfort. Denn ohne Leine muss sie solche Sachen eben doch selbst regeln und das ist eine Sache die sie wiederum mehr streßt, als das einfache Folgen.
Ich habe in der Hinsicht Glück mit meiner Hündin, dass sie gerne folgt. Sie ordnet sich gern unter. Sie lässt sich gern die Richtung von Menschen und auch von anderen Hunden vorgeben.
Natürlich ist sie deshalb keine Marionette, die nur macht was man ihr sagt, und keine Entscheidung allein treffen kann. Das kann sie natürlich auch (und entscheidet sich meiner Meinung nach immer gut und richtig), aber das ist natürlich auch viel Verantwortung und diese gibt sie lieber ab.
Wenn sie momentan in der Stadt ohne Leine läuft, dann wird sie schnell von den vielen Eindrücken überschwemmt. Bei Geräuschen, die sie sonst nicht mal mit der Wimper zucken lassen würden, hebt sie den kopf und schaut genau hin, was da war. Bei Hunden, die sie sieht, schaut sie auch sehr lange und angestrengt und überlegt ob sie nun hinmag oder nicht (ich sehe, sie mag meist nicht, fühlt sich aber irgendwie gezwungen höflich zu sein, und lässt sich dann doch abschnuppern). Jeder Mensch, der uns begegnet, muss genausestens abgescannt werden, ob er vielleicht eine Gefahr oder ein Freund sein könnte... so geht das immer weiter...
Alles Reaktionen, die ich als völlig normal empfinde und die auch völlig normal ablaufen, die aber in Numa jedesmal kleinste Mengen an Streß hervorrufen und der Streß summiert sich dann irgendwann zu einer richtig großen Menge Streß...
Daher läuft sie in der Stadt momentan nur kurz (maximal 10-15min) ohne Leine und meist auch nur nachts, weil da wesentlich weniger los ist und sie dann viel ruhiger ist.
Die Entscheidung Leine-Nicht Leine ist also irgendwo immer ein abwägen zwischen "Was macht mehr Streß?"Man darf meinen Hund aber, um Gottes willen, nicht als Maßstab für irgendwelche anderen Hunde nehmen. Numa ist sehr triebstark und neigt dazu sich schnell in jegliche Art Streß reinzusteigern und dann kommt es zu Übersprungshandlungen.
Daher ist für mich dieser "Arbeitsmodus" an der Leine völlig vetretbar, denn so kann ich über lange Zeit mit meinem Hund spazierengehen, mein Hund kann sich bewegen, kann ihrem heißgeliebten Schnüffeln nachgehen und danach kommen wir nach Hause und sie legt sich zufrieden in ihr Körbchen und döst ne Runde.
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