Die Wahrheit über Dominanz(theorien)?
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Hallo,
ja ich weiß gar nicht, wie ich meine Frage richtig stellen soll
Aber ich weiß irgendwie jetzt noch nicht so wirklich, was denn die Wahrheit über diese ganzen Dominanztheorien ist. Also was konkret daran falsch ist, ob die sozialen Strukturen im Hunderudel wirklich auf die Hund-Mensch/Familie-Beziehung so übertragbar sind, und wie das bei euch im "Rudel" zu Hause so aussieht.Also meine Hündin ist sowieso schon etwas ängstlich und auch unterwürfig, mir und andern Menschen gegenüber.
Bei uns gibt es auch keine Regeln bezüglich dem durch die Tür gehen oder Sofa und sowas in der Art.Gibt es wirklich Hunde, bei denen solche Regeln sinnvoll sind? Oder alles totaler Quatsch?
Was ist dran, an den Dominanz-Geschichten?
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Hallo,
ich glaube ich habe mit 3 Hunden schon ein kleines Rudel.
Auffallend daran ist, das meine "Rudelchefin" also der DSH souverän in Kritische Situationen geht und damit den anderen Halt gibt.Ich merke an meinem Ängstlichen Hund, das ich sie biss zu einem Gewissen Punkt "reizen und drücken" muss, damit sie aus ihrer Rolle das ach so armen Hundes herrauskommt und über ihren eigenen Schatten springt. Sie schaltet in ihrer Angst dann total ab und da muss ich durchdringen.
Von den Ganzen sachen wie vor dem Hund durch die Tür oder vor dem Hund essen halte ich nichts.
Wichtig ist, das ich für meinen Hund berechenbar bin und konsequent bin.
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Zitat
Gibt es wirklich Hunde, bei denen solche Regeln sinnvoll sind? Oder alles totaler Quatsch?
Quatsch. Sofern du quasi eine natürliche Führungskompetenz hast, ein gutes Gespür dafür, wann dich ein Hund testet und wann er zu weit geht, wenn du ihm dann die angemessenen Grenzen setzen kannst und er sie auch akzeptiert.
Sie können sinnvoll sein, wenn man das alles nicht hat, aber ein Allheilmittel sind sie nicht. Was hilft es dir, wenn du den Hund zuhause nicht auf's Sofa lässt (du bist ja Chef und er nicht), er dich aber bei Hundebegegnungen links liegen lässt und die "Sache" selbst klärt?
Man darf sich nicht allein auf solche Hausstandsregeln verlassen, der Umgang insgesamt muss dem Hund die Sicherheit geben, dass du genügend Führungskompetenz besitzt. Dennoch können dir solche Regeln helfen, Konsequenz zu trainieren. Denn sie schaffen Situationen, in denen du über dein Handeln nachdenken musst, und das wiederum überträgt sich (hoffentlich) auf den alltäglichen Umgang mit dem Hund.
Letztendlich finde ich das Dominanzgetue aber eher gefährlich, vor allem. Je mehr man an die angebliche Dominanz seines Hundes glaubt, desto eher ist man bereit, auch härtere Methoden einzusetzen, um seine "verlorene Dominanz" zurückzuerobern.
LG,
das Krümelmonster. -
Wenn es dich wirklich interessiert, empfehle ich dieses Buch:
Die Dominanztheorie bei Hunden: Eine wissenschaftliche Betrachtung
von James O'HeareDa kannst du am Schluß selbst entscheiden, was du glaubst
Zitat
Gibt es wirklich Hunde, bei denen solche Regeln sinnvoll sind? Oder alles totaler Quatsch?Es gibt Menschen, für die diese Regeln im Umgang mit dem Hund wichtig sind.
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Zitat
Letztendlich finde ich das Dominanzgetue aber eher gefährlich, vor allem. Je mehr man an die angebliche Dominanz seines Hundes glaubt, desto eher ist man bereit, auch härtere Methoden einzusetzen, um seine "verlorene Dominanz" zurückzuerobern.
Und oftmals verliert man gerade dann immer mehr den Respekt des Hundes wenn man es mal so ausdrücken will.
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Zitat
Ich merke an meinem Ängstlichen Hund, das ich sie biss zu einem Gewissen Punkt "reizen und drücken" muss, damit sie aus ihrer Rolle das ach so armen Hundes herrauskommt und über ihren eigenen Schatten springt. Sie schaltet in ihrer Angst dann total ab und da muss ich durchdringen.
Wie machst du das, dieses reizen und drücken?Zitat
Wichtig ist, das ich für meinen Hund berechenbar bin und konsequent bin.
Ja, das finde ich auch. Ich fand es am Anfang noch schwer, konsequent zu sein, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und mittlerweile übertrage ich es auch auf alle anderen Lebensbereiche. -
Ich denke, jeder Hund braucht Regeln und jeder sollte für sich und seinen Hund individuelle Regeln aufstellen.
Dafür ist für mich diese ganze Dominanztheorie hinfällig, denn hier wird ja jeder und alles über einen Kamm geschoren.....
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Zitat
Ich denke, jeder Hund braucht Regeln und jeder sollte für sich und seinen Hund individuelle Regeln aufstellen.
Dafür ist für mich diese ganze Dominanztheorie hinfällig, denn hier wird ja jeder und alles über einen Kamm geschoren.....
..ja, hinzufügen möchte ich noch, dass auch (fast) jeder Hund immer mal wieder testet, ob bestimmte Regeln nicht übertreten werden können. Und dann ist Konsequenz gefragt, besonders bei den Halbstarken, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen
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Zitat
Letztendlich finde ich das Dominanzgetue aber eher gefährlich, vor allem. Je mehr man an die angebliche Dominanz seines Hundes glaubt, desto eher ist man bereit, auch härtere Methoden einzusetzen, um seine "verlorene Dominanz" zurückzuerobern.
LG,
das Krümelmonster.Ich sehe die Dominanztheorie auch als gefährlich, weil man sie so schön auf jedes Problem passend reden kann und dem meist verunsicherten Halter suggeriert wird, wenn er einige willkürliche Regeln durchsetzt, kommt alles wieder ins Lot. Auf der anderen Seite sind die meisten Hunde die Probleme machen keinesfalls dominant, sonderen ebenfalls verunsichert.
Der unsichere Halter ist aber oftmals gar nicht in der Lage, diese willkürlich aufgestellten Regeln durchzusetzen, ohne sich dabei innerlich anzuspannen. Diese Anspannung geht dann auf den Hund über und verunsichert den noch mehr.
Im Endeffekt verschärft sich dann das Problem noch.Gruss Liane
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Ich schließe mich eljott an, für mich ist die Unsicherheit und Anspannung, der mentale "Kriegszustand", der wesentliche Punkt, der für mich das "Hantieren" mit dieser Dominanzgeschichte schwierig macht. Ich denke, die ganze Theorie und die ganzen Vokabeln sollten (in der wahrscheinlich gutgemeinten ersten Absicht) Hundehaltern helfen, klarer in der Kommunikation zu werden. Leider brauchen viele dafür so ein "Konstrukt".
Ich finde Verhältnisse zwischen HH und Hunden dann sehr gut, wenn der Hund im Gehorsam steht, ohne das aus Angst zu tun.
Ich hasse Hunde, die diskutieren, das wäre für mich ein NO-GO, denn für mich würde das bedeuten, dass der Hund mich irgendwie manipulieren will, und das finde ich einfach frech. (Laut Dominanztheorie wollen sie "im Rang aufsteigen" oder "wissen nicht, welches ihr Rangplatz ist" - halte ich für Quatsch, da das sonst für alle Situationen im Zusammenleben gelten müsste. Diskutieren passiert aber meist nur in bestimmten Situationen.)
In diesem Punkt (diskutieren) kippe ich allerdings ein bißchen in letzter Zeit, weil ich mich frage, wie das in Situationen, in der der Hund starken Trieb zeigt, ist, aber grundsätzlich würde ich bei jedem Hund darauf hinarbeiten, dass ich der FELS bin, bei dem jedes Gegenreden zwecklos ist und der jeden Befehl durchsetzen kann, ohne jemals anzufassen.
Das hat für mich rein garnix mit Dominanz, Rang, Alpha, Rudel zu tun. Das ist ausschließlich ein Ding zwischen mir bzw meinem Verhalten und meinem Hund.Grüßle
Silvia -
- Vor einem Moment
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