Die Wahrheit über Dominanz(theorien)?


  • Ich werde zukünftig gar nemme auf sowas antworten, sondern immer auf Terry warten ;D

  • Aaalso, ich hab gerade "Erziehung zum Familienhund" von Thomas Baumann gelesen.
    Ja, ich weiß, auch der ist umstritten und es gibt ganz viel unterschiedliche Meinungen zu ihm.
    Was mir aber sehr gut gefallen hat, ist seine Ansicht zu diesem Thema. Er geht davon aus, dass man jeden Hund unterschiedlich nach seinem Wesen und nach seinem Dominanzstreben behandeln sollte.


    Die Mehrheit unserer "normalen" Haushunde sind danach meist eher nicht dominant und ordnen sich bei einer guten, normalen und hundegerechten Erziehung leicht unter und akzeptieren ihren Menschen als Rudelboß.
    Bei diesen Hunden sieht er es als absolut ok und persönliche Entscheidung an, ob der Hund z.B. aufs Bett oder Sofa darf - weil der Hund auch wenn er das darf sich nicht als Rudelführer betrachtet.
    Das würde ich dann auf Sachen wie wer geht zuerst durch die Tür. vorlaufen etc. übertragen- wir haben so einen Hund, der sich problemlos unterordnet und solche Dinge niemals ausnutzen würde - ihm könnte man auch auf dem Bett einen Knochen wegnehmen und ihn vom Bett schmeißen -und er würde einfach nur seufzen und traurig gucken :D


    Und dann gibt es eher selten Hunde mit Alpha-Tier Veranlagung. Die besetzen den Platz z.B. auf dem Bett und verteidigen ihn knurrend. Da geht Thomas Baumann davon aus, dass so etwas mit diesen Tieren nicht geht und denen immer wieder deutlich ein rangniederiger Platz auf dem Boden zugewiesen werden muß.


    Kann ich nur bestätigen, meine Eltern haben eine Cairn Terrier Hündin, die mich schonmal knurrend von meinem eigenen Kopfkissen vertreiben wollte... :gott: . Ich denke, solchen Hunden muß auch im Alltag immer wieder klar machen, wo ihre Position ist - nämlich UNTER den menschlichen Rudelmitgliedern.


    So, jetzt bitte fleißig diskutieren :roll:


    Lg, Trixi + Diego


  • Ich denke solche Sachen haben nichts mit Dominanz zu tun, sondern wie wichtig dem Hund die Resource ist bzw. geworden ist (weil sie ihm streitig gemacht worden ist?).


    Und Hunde die als dominant bezeichnet werden, sind nach meinen Erfahrungen einfach Hunde die nichts gelernt haben und denen die Halter alles durch gehen lassen (klar ist er denn in dieser Situation dominant, weil die Halter sich dominieren lassen).


    Beste Beispiel:


    Mann kommt mit Hund auf unseren Platz. Der Rüde war sehr aufgekratzt und hat immer wieder Hüdninnen ode rkastierte Rüden besteigen wollen (ein Zeichen für Stress). Da meinte der Halter, sein Hund wurd ein der Hundeschule als "dominant" abgestempelt 8wegen diesem Verhalten).


    Ich: "Ähm wurde dem Hund schon mal deutlich gemacht, das so ein Verhalten (vom Halter) nicht erwünscht ist?"


    Er: "Ähh nein, unser Trainer hat den Hund immer "kontrolliert".


    Ich: "Und wie wollen Sie denn lernen, Ihren eigenen Hund zu kontrollieren/etwas zu verbieten und woher soll der Hund jetzt wissen, dass er das bei Ihnen nicht machen darf, wenn sie ihm das nie geziegt haben?"


    Der Hund hat einfach keine Grenzen kennengelernt und stand enorm unter Stress, er war aber in keinster Weise dominant (andere Rüden haben ihn Null interessiert und als der Halter seinen Hund angeleint hat, hat der auch nicht dagegen rebelliert).


    http://www.dogs-track.de/t_dominanz.php



    "Hier nur mal kurz die Definition von D. Feddersen-Pettersen zu Dominanz:


    Dominanz bedeutet, dass in einer Zweierbeziehung A regelmäßig die Freiheit von B einschränkt bzw. sich selbst ein hohes Maß an Freiheit zugesteht, ohne dass B effektiv etwas dagegen tut, sondern B akzeptiert seine Einschränkungen."


    Quelle: wuff-online.com


    Also kann ein Individuum nur ein anderes dominieren, wenn dieses sich dominieren lässt....... ;)

  • Um Dominanz bei einem Hund feststellen zu können, muss man in der Lage sein, seinen Hund lesen zu können (Calming-Signals).


    Beispiel:


    Ein Hundebesitzer ruft seinen Hund in einem sonst nicht angebrachten barschen Ton zurück:
    Der Hund kommt langsam und schnüffelnd in einem Bogen zurück.
    Der Besitzer:
    DA SIEHT MAN WIEDER WIE DOMINANT ER IST, DA KOMMT DER DOCH GANZ GEMÜTLICH ZURÜCK, NACH DEM MOTTO: ICH KOMM ABER GLAUBE NICHT, DAS ICH MICH BEEILE- BÖSER HUND!!!!
    Der Hund:
    :???: I CH KOMM, ABER WARUM BIST DU SO BÖSE? ICH KOMM JA,TU MIR NIX,ICH BIN VERUNSICHTERT UND WENDE DAHER DIESE BESCHWICHTIGUNGSSIGNALE AN!
    Hier sieht man, der Bestizer versteht seinen Hund und seine Ur-Verhalten nicht.Für ihn ist es klar-der Hund ist dominant :headbash:

  • Das Beispiel ist zwar anschaulich und nett, hat aber eigentlich keinen Zusammenhang mit der Dominanztheorie.
    Aber es zeigt schön auf, wie verblendet die Menschen sind ;)


    Grundsätzlich möchte ich dazu noch kurz sagen, dass die CS zwar nett sind, aber zu viel Wert darauf gelegt wird. Die CS sind beim beobachten der Körpersprache des Hundes eigentlich der letzte Punkt auf den man achtet und dienen nur zur Abrundung des Gesamteindrucks. Leider versteifen sich die meisten darauf, eben NUR die CS zu deuten.


    Dazu wäre jetzt noch zu sagen, dass auch Hunde die ihr Gegenstück dominieren, ebenfalls CS zeigen. Da ist es angebracht auf die Intensität, Wiederholungsrate und Geschwindigkeit dieser zu achten.
    Daran kann man es also aus meiner Sicht absolut nicht aufhängen, ob jemand in einer Beziehung dominantes Verhalten zeigt.

  • Zitat

    Das Beispiel ist zwar anschaulich und nett, hat aber eigentlich keinen Zusammenhang mit der Dominanztheorie.
    Aber es zeigt schön auf, wie verblendet die Menschen sind ;)


    Deswegen hab ich es ja aufgeführt, weil hier mal wieder von "dem dominaten Hund" ausgegangen wurden (und der Müll auch noch von einem Trainer angezettelt wurde) und der einfach nicht erzogen war...

  • Zitat

    Deswegen hab ich es ja aufgeführt, weil hier mal wieder von "dem dominaten Hund" ausgegangen wurden (und der Müll auch noch von einem Trainer angezettelt wurde) und der einfach nicht erzogen war...


    nö, ich meinte Jule&Max :D

  • Zitat

    Und dann gibt es eher selten Hunde mit Alpha-Tier Veranlagung. Die besetzen den Platz z.B. auf dem Bett und verteidigen ihn knurrend. Da geht Thomas Baumann davon aus, dass so etwas mit diesen Tieren nicht geht und denen immer wieder deutlich ein rangniederiger Platz auf dem Boden zugewiesen werden muß.


    Tja und da gehen Herr Baumann (dessen Umgang mit Hunden ich schätze; was ich bis jetzt gesehen habe jedenfalls) überhaupt nicht konform. Ein Hund mit Alpha-Qualitäten ist ein super Hund. Sowas suche ich. Einen souveränen Hund der auch mich hinterfragt und nicht nur "funktioniert", aber gleichzeitig bereit ist sich einzuordnen, wenn er merkt das ich doch schlauer bin.


    Einen Hund mit Alpha-Qualitäten wirst du auch nicht damit kommen können ihm einfach einen rangniederen Platz zu zuweisen. Wenn du keine Führungsqualitäten hast, wird solch ein Hund dich gnadenlos durchschauen und mit dem darfst du dich dann wirklich auseinander setzen. Auf Hundeart. Und dabei verlieren (denke da an die Bewaffnung die ein Hund so mit sich rumschleppt).


    Das was beschrieben wird, ist ein Hund, dem nie wirklich gezeigt wurde was von ihm erwartet wird. Es wurde nur "Gemenschelt". Und ist die "Ka***e am dampfen, dann wird um Hilfe geschrien und dann ist der "dominante" Hund schuld.


    Ich schreibe bewußt "ein Hund mit Alpha-Qualitäten", denn DEN Alpha-Hund gibt es nicht. Ein Hund wird immer mit durch seine Umwelt geformt und vor allen Dingen kann ein Hund (oder Mensch) nur dann eine "Führungsrolle" übernehmen, wenn die Anderen es zulassen.


    Darum ist es in Familienverbänden (wo Jungtiere auch abwandern können) eher ruhig und friedlich, da diese Konstellationen gewachsen sind und Individuen, die nicht in ein Rudel passen abwandern können (bzw. raus geschmissen werden).
    Wir Menschen bringen das möglichst alles Durcheinander und GsD hat sich der Hund in seiner Evolution so gut angepasst, dass er damit theoretisch recht gut klar kommt. Wenn der Mensch nicht immer seinen "fixen Ideen" hinterher laufen würde.

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