Hunderollstuhl-eure Meinungen

  • ich denke, das hängt auch von der erkrankung ab. als timmys degenerative myelopathie diagnostiziert wurde, habe ich mich auch mit allen möglichen hilfsmitteln beschäftigt.

    zurzeit geht er - dank physio und anabolika - wieder ganz normal, kann auch ein paar stufen allein hinuntersteigen. fürs auto haben wir eine rampe, und für den nächsten schub werde ich ein hilfgeschirr besorgen.

    rollstuhl fällt für mich bei dieser erkrankung eigentlich aus, denn wenn sie so weit aufgestiegen ist, dass er kot und urin nicht mehr halten kann, ist es meiner meinung nach auch kein schönes hundeleben mehr.

    bei anderen erkrankungen, die "nur" mit einer lähmung der beine einhergehen, der hund aber organisch nicht eingeschränkt ist, finde ich rollis nicht verkehrt.

  • Unser inzwischen verstorbener Schäferhund-Rüde hat die letzten 6 Monate seines Lebens mit solch einem Rollwagen verbracht und ich muss sagen, ich würde es immer wieder tun.

    Akim war ca. 13 Jahre alt, als er nicht mehr in der Lage war, größere Spaziergänge mitzumachen. Er hatte schäferhundtypischen Muskelschwund an den Hinterbeinen und Spondylose. Zuhause konnte er noch umhertippeln und auch im Hof ging es noch ganz gut. Aber Spazierengehen ging nur noch ein paar Meter, dann konnte er nicht mehr. Da er aber im Kopf noch vollkommen wach war und unheimlichen Lebenswillen zeigten, haben wir ihm einen Rollwagen gekauft.

    Er brauchte ganze 15 Minuten, um zu lernen, wie man mit einem solchen Teil läuft.

    Seitdem waren wieder Spaziergänge von ca. 1 Stunde möglich, er flitzte die Wege entlang und konnte endlich (fast)wieder mit unseren beiden Jungspunden mithalten. Des Öfteren ist er ihnen zwar mit den Rollen über die Pfoten gefahren, doch das war ihm ziemlich egal.

    Das Lösen war eigentlich relativ einfach. Bein heben ging ja eh schon lange nicht mehr und so wurde das Geschäft einfach im Stehen erledigt. Hat prima funktioniert.

    Kurzum: Er ist nochmal so richtig aufgeblüht und hat sich sogar mitsamt dem Rollwagen des Öfteren in die Wiese geschmissen, um sich den Rücken zu schrubbern (ja, das geht wirklich, glaubt man kaum. Ich hatte dann allerdings die liebe Mühe, ca. 40 kg Lebendgewicht wieder auf die Füße zu wuchten, da er mit seinem Rollwagen wie ein Maikäfer auf dem Rücken lag und ja von alleine nicht mehr hochkam :roll: ).

    Heute steht der Wagen im Keller und ich würde ihn jederzeit wieder bei meinen Hunden einsetzen, wenn sie ihn bräuchten.

  • Hallo,
    auch ich stehe langsam vor dieser Entscheidung. Wenn meinem Hund am Montag in der Tierklinik nicht geholfen werden kann. Ich finde diese erfindung echt gut. Viele Hunde könnten noch einen großen Teil ihres Lebens glücklich erleben. Es macht den Hunden nicht viel aus. Die kommen meistens besser damit zurecht als wir. Mal sehen, was jetzt noch dabei rumkommt.

  • Also ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich totale Probleme damit habe, einen Hund so in diese Rollstühle eingespannt zu sehen. Ich kann mich nur sehr schwer mit dem Gedanken anfreunden, dass das wirklich im Sinne des Hundes ist.

    Muss der Hund den ganzen Tag eingespannt sein, wie bewegt er sich, wenn er nicht drin ist? Ist dann noch eine selbstständige und vertretbare Form der Fortbewegung möglich? Muss das tier sich darauf verlassen, dass man als Halter immer und überall parat ist um zu helfen? Kann man so einen und alleine lassen? Wie ist das im Haus? Was ist mit Kot- und Urinabsatz? Muss der Hund dann jeden Tag geduscht werden, damit er nicht total verklebt und zum Himmel stinkt? Wie soll das machbar sein, einen gelähmten Hund täglich in die Wanne zu hieven?

    All solche Fragen kommen da bei mir auf und ich gebe zu, dass ich dem sehr sehr kritisch gegenüber stehe. Auf der anderen Seite habe auch ich schon Hunde gesehen, die draußen damit rumgeflitzt sind und scheinbar keine Probleme damit hatten. Aber das sind immer nur Momentaufnahmen und dann stelle ich mir immer gleich wieder all die anderen Fragen.

    Ohne Zweifel finde ich, dass man alles versuchen sollte, besonders dann, wenn das Tier noch jung ist und besonderen Lebenswillen hat. Aber mit diesen Rollis ist bei mir irgendwie eine Schmerzgrenze erreicht, an der ich mich frage, wie viel Lebensqualität so ein Teil einem Hund tatsächlich bieten kann. Und zwar nicht nur draußen bei freier Bahn, sondern 24std täglich.

  • daheim bewegen sich viele Hunde am Bauch weiter ohne den rollstuhl. Da ich mir das nur schwer bei Teppich vorstellen kann schätze ich aber das man ein brett mit 4 kleinen rädern dran machen könnte (wo der poppes drauf platziert wird) und einem gurt damit der hund sich besser selbstständig auch durch türstöcke usw. "robben" kann.

    Wenn der hund kot und harninkontinent ist (ist nur bei vollständiger lähmung derfall)und man muß arbeiten gehen muß man den Hund an Babywindeln gewöhnen.

    Ja der Poppes muß wie bei einem Baby sauber gemacht werden.

  • Hallo!

    Dazu weiß ich auch was. Ein Bekannter hatte einen Dackel, dem mit 13 Jahren beide Hinterbeine gelähmt waren. Es ging dem Hund aber noch sehr gut und so entschlossen sie sich für die Rollen. Die Eingewöhnungsphase dauerte natürlich lange, aber der Dackel lebte damit weitere 6 Jahre (!!!) glücklich und zufrieden. Mit 19 Jahren starb er dann an Altersschwäche :)

    GLG
    Nikki

  • Wenn es bei einem unserer Hunde mal soweit sein sollte, das er nicht mehr laufen kann, würde ich es auf jeden Fall mit so einem Rollstuhl versuchen. Bedingung wäre aber auch bei mir: Der Hund muss sich damit wohlfühlen, sonst sehe ich darin keinen wirklichen Sinn.
    Haben uns ja in den letzten Wochen schon damit beschäftigt, da unsere "Grosse" schwere HD, Arthrose und Ablagerungen an der Wirbrlsäule hat. Und da sich das ganze in den letzten 3 Jahren extrem verschlechtert hat , war gerade das Thema Rollstuhl für Hunde auch bei uns sehr bresent.
    Hoffen natürlich das es noch ein paar Jahre ohne geht, aber wenn es so sein sollte dann bin ich auf jeden Fall FÜR einen Rollstuhl.

    Nadine und ihr *Dreamteam*

  • Es steht für mich außer Frage, dass mein Hund so einen Rollstuhl bekommen würde, wenn er Lähmungen der Beine hätte. Die Lebensqualität wird durch so einen Stuhl nicht gemindert sondern erhöht und solange ich sehe, dass mein Kleiner Spaß an seinem Leben hat würde ich alles machen was möglich und nötig ist, damit er es lange genießen kann.

    Ein Mensch hat im Rollstuhl ja auch noch Lebensqualität, selbst wenn er den Harn nicht halten kann.

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