Wenn er nicht zu anderen Hunden darf flippt er aus.

  • Apropos Leinenaggression.


    Bei Perriz reicht es ja ihn einfach am Geschirr/Halsband zu nehmen und ohne ihn und den anderen Hund zu beachten einfach vorbeizugehen. Und freilaufende Hunde ggf. mit der anderen Hund abschirmen. Nach der 4ten Hundebegegnung war Leinenaggression kaum noch ein Thema für uns bei Perriz. Manchmal kann man mit wenigen Kniffen innerhalb einiger Stunden einiges verändert.


    Bei Dusty ist ans Halsband/Geschirr greifen eher kontraproduktiv ... da suche ich noch nach dem richtigen Weg. Mit Schau und Clicker muss ich gar nicht bei ihm anfangen.


    Daran sieht man aber wieder, das man auf jeden Hund die "Methode" zuschneiden muss und deshalb dauert das ganze manchmal soo lang, weil man erstmal das richtige finden muss, was auch funktioniert und mit dem man sich identifizieren kann.


    Zitat


    Weißt du, ich glaube du hast da ein Grundproblem angesprochen. Die Angst (oder besser das Empfinden) vor anderen Menschen etwas zu tun, was sie verurteilen könnten oder einem unangenehm ist, fördert Inkonsequenz und lasches Verhalten gegenüber unseren Hunden.
    Und DAS aus sich herauszubekommen ist wirklich eine schwierige Aufgabe.


    Ja ... weil das hat nämlich rein gar nix mit meinem Hund zu tun, sondern nur mit mir selbst. Eine Tankstelle für Selbstbewusstsein und Ist-mir-doch-egal-Einstellung wurde leider noch nicht erfunden. Wahrscheinlich brauche ich eher einen Therapeuten ... nicht mein Hund. :lachtot:

  • Zitat

    Daran sieht man aber wieder, das man auf jeden Hund die "Methode" zuschneiden muss.


    Ergo finde ich es so gut wie unmoeglich via einem Forum zu dem Thema konkreten Rat zu geben ;)

  • Verständlich ... aber du wohnst weit weg ... staffy und Terry auch ... und einen guten Hundetrainer in Berlin zu finden habe ich schon wirklich fast aufgegeben...

  • Zitat

    Das ist ja schon eine Aussage, die einen Schlag ins Gesicht darstellt, wenn man mit vermeintlich guten Trainern gearbeitet hat, die alle gesagt haben, dass man Leinenaggression nicht mal eben ex und hopp lösen kann und einem ein gutes Timing, eine klare Körpersprache und eine konsequente Arbeit bestätigen ;) .Klar ich kann meinen Hund an einem Wochenende weg von der Leinenaggression bringen, wenn ich ihm welche verpelle, dass er nicht wagt noch einen Mucks zu machen aber mit Sicherheit nicht über "schau" und positiver Bestätigung bei Wohlverhalten. Das kriegt man vielleicht hin bei einem Hund der kaum Leinenaggression zeigt aber nicht bei einem der zum Berserker wird an der Leine ;) und das bei jedem ... nicht nur beim Halter.


    Nun wenn ich nur an dem Symptom der Leinenagression an sich arbeite, dann werde ich Monate oder gar Jahre brauchen, das mag wohl stimmen.
    Aber wenn ich nicht nur an dem Symptom arbeite, sondern am ganzen Umgang und an der Einstellung des Menschen, dann geht es mit einer Revolution von unten und wirklich mir "sanften" Methoden und Alternativverhalten. Dazu brauch ich auch keinem Hund einen vor den Bug knallen.


    Ich arbeite nicht mit "Schlägen" ;)


    Es ist doch der Halter, der sich wirklich um 180° drehen muss und nicht unbedingt der Hund und wie Murmelchen schon sagte, es gibt auch Menschen, die eine Veränderung innerhalb eines Tages oder sogar nur einer Stunde schaffen umzusetzen und sich dann auch so immer selbst so zu kontrollieren, das man es konsequent durchzieht - so wie es Staffy auch schon sagte.
    Wenn ich als Mensch in das alte Muster zurückfalle, dann kommt es auch gern zu Rückfällen in allen Bereichen.


    Das aufwendige ist es nicht ein Verhalten zu ändern, sondern einen Weg zu finden, mit dem man völlig Konform geht und mit dem man sich auch in die Öffentlichkeit traut, aber das wird in der Regel leichter, wenn man im Haus/in der Wohnung schon mal anfängt ein anderes Verhalten an den Tag zu legen und dort die ersten und dort schwersten Veränderungen durchzuführen und entsprechend dann auch durch zu halten und sich nicht von dem süßen Hundeblick erweichen zu lassen.
    Aber die für sich richtige Methode kann man nicht in einem Forum finden und schon gar nicht bei solchen Problemen, wo man weder die Situation beurteilen, noch das Leben sehen kann.

  • Das sehe ich absolut genauso Cerridwen ... aber ... das geht auch in den seltensten Fällen an einem Wochenende ...


    Noch bevor wir an der Leinenaggression selber gearbeitet haben, haben wir vor Monaten schon angefangen an uns selber zu arbeiten. Bei der jetzigen Trainerin wurde dann die "2 Wochen Kur" mit der Canis wohl arbeitet empfohlen und auch von uns so durchgeführt, obwohl wir dachten es wäre alles schon toll. Auch da haben sich natürlich noch einige Punkte ergeben ...


    ... allerdings ist es nix von einem Wochenende ;) das ist einzige die Aussage an der ich mich stoße... vor allem weil man es nicht pauschal sagen kann. Es gibt mit Sicherheit Hunde die so sind wie sie sind, weil der Halter z.B. dieses Verhalten auslöst und die, sobald sie wer anders hält, ganz anders reagieren ... ergo Lösung (theoretisch) relativ schnell... aber das ist nicht bei jedem Hund der Fall, dann wäre die Leinenaggression nicht so ein massives Problem, selbst für Hundetrainer.

  • Die Veränderungen beginnt man ja deshalb im Haus, weil man da die meiste Zeit verbringt, keine Ablenkungen hat, nix unvorhergesehenes passieren kann, einen niemand sieht ;-) und weil man im Haus alles durchsetzen kann, bzw. so planen kann, daß es durchsetzbar ist.


    Beim schrittweisen Vorgehen erledigen sich die ursprünglichen Probleme meist von selbst oder sind so abgeschwächt, daß man viel leichter zum Ziel kommt.


    Zitat

    Ich gehe absolut mit dir konform staffy aber ich denke bei selbstverletzendem Verhalten geht es zu weit.


    Keine Frage ! Wenn der Hund so anfängt, dann sollte man sich schon Gedanken über den weiteren Weg machen, da bin ich völlig einverstanden.


    Gruß, staffy

  • Ja wir haben ja einiges verändert. Keiner der beiden Hunde darf beim Essen mehr in der Nähe des Tisches liegen. Jeder hat seinen Platz und hat da zu bleiben.


    Momentan haben wir das Füttern verändert. Nach fast einem Jahr bekommen die beiden Hunde nun wieder zusammen in der Küche ihr Futter, keiner der Hunde darf beim Futter vorbereiten mir auf den Füßen rumspringen etc., d.h. jeder bleibt auf seinem zugewiesenem Platz.


    Wir schlafen wieder aufm Hochbett, so hat sich das im Bett schlafen erstmal erledigt (ich hab kein Problem mit Hund im Bett, aber Dusty knurrte manchmal Perriz an wenn der ins Bett wollte).


    Ich habe es sogar geschafft das Dusty die Ratten in Ruhe lässt und nur noch in den Käfig schaut (und nicht versucht nach den Ratten zu schnappen - Gitterstäbe waren natürlich dazwischen).


    Aber z.B. jagt er immernoch die Katze, wenn er meint er müsste sie mal wieder disziplinieren. Da ist er einfach zu schnell ... auf ein lautes "Hey" (was sonst gut hilft) springt er da nimma an ... muss ihn wahrscheinlich bald im Haus auch noch an der Leine führen - wäre zumindest ne gute Übung für draußen. ^^


    Vielleicht sollte ich wirklich mal alles umkrempeln ... dann müsste nur noch mein Männe mitmachen... :???:

  • Nun es hängt doch auch sehr vom Menschen ab und nicht nur vom Hund.
    Natürlich gibt es Fälle, wo einfach der Mensch auch entsprechend länger braucht, etwas umzusetzen, sei es weil nicht konsequent genug oder einfach nur, weil man als Mensch nicht versteht warum oder weshalb man etwas ändern soll.
    Die Veränderung beginnt in der Wohnung und zieht sich dann durch das ganze Leben.
    Wenn der Hund bisher den Ton angab, dann muss er nun lernen, sich unter zu ordnen und das kann schon beim ersten Igonrieren eines aufmerksamkeitsheischenden Verhaltens oder eines Kontrollierenden Verhaltens schon nach 20 Minuten gegessen sein und damit hat man dann einen Anfang.
    Je nach Mensch geht es wie gesagt in einer Stunde oder aber halt an einem Tag, an einem Wochenende, einer Woche, ein Monat oder halt auch länger.


    Pia bei uns zieht mein Männe auch nicht mit. Ist nicht immer einfach, geht aber gut, weil Hunde auch sehr gut unterscheiden können was sie bei wem machen können und was nicht. Ich habe auf dem ersten Gassigang die ersten 5 - 10 m eine kleine Diskussion mit den Jungs und danach ist alles in Butter.
    Wenn mein Mann nicht mitmacht, dann muss er halt Kämpfen. Ich schnippe mit den Fingern und er schaut dumm das es funzt und ist genervt, das es bei ihm nicht geht. Das ist immer der beste Grund sich dann doch zu ändern und entsprechend zu verhalten.

  • Oh Mann, sind das viele Seiten - hatte schon länger nicht mehr gelesen :ops:


    esiontour: Das mit dem "in den Hintern treten" kann ich gerne übernehmen, aber nur, wenn Du mir auch in den selbigen trittst ;)


    (Kurz OT: Hab die DVD´s jetzt geguckt, wir müssten uns dann mal wieder treffen, damit Du sie wieder bekommst)


    Bei uns ist es so, dass wir zuhause auch keine Probleme haben. Also kein Verfolgen, kein Bellen beim Klingeln, Besuch wird gesittet begrüßt und auch, wenn wir nach Hause kommen gibt es kein Theater. Aber ich finde die Idee gut trotzdem mal am Ablauf was zu verändern, um einen Neuanfang zu starten - muss nur mal überlegen, was da Sinn macht.


    Ich habe mich schon länger mit dem Konzept der HTS befasst, bzw. überhaupt mit dem Thema Führung übernehmen, usw. Nachdem ich mir die DVD´s (Hundehalterschulung 1+2) angeguckt habe, habe ich heute (um mit Anita Balsers Worten zu sprechen) experimentiert, wie ich Meggie hinter mir halten kann.


    Sie bekam also eine Vorgabe, dass sie mich nicht überholen soll und als sie zum Überholen ansetzte, reichte ein kurzes Scht, um sie wieder hinter mich zu bringen. Das Scht hab ich auf der Runde dann vielleicht 5x gebraucht. Scheinbar war das aber wohl zu heftig, denn Meggie schlich nur noch hinter mir her und wollte teilweise sogar stehen bleiben und sich in eine Ecke drücken. Ich hab das nicht weiter beachtet und bin weiter gegangen, aber das kann ja nun nicht Sinn der Sache sein.


    Sonst lässt sie sich von mir nicht so leicht beeindrucken, aber sie schien wirklich Angst vor mir zu haben :( :


    Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich überhaupt so weiter arbeiten soll (natürlich dann mit abgeschwächtem "Gelb") oder ob das Konzept mit dem "Hinter mir gehen" nicht der Hit für uns ist.


    Jedenfalls ist es mir lieber sie zickt weiterhin an der Leine Hunde an als dass sie Angst vor mir hat (und sie hatte wirklich Angst, sie war nicht nur verunsichert).

  • Pepper ist auch so, aber bei der hatte das rot so eine Wirkung. Seitdem kam nie wieder ein rot bzw. es kam niemals wieder in dieser Stärke (und das hat ihr damals wirklich nicht weh getan o.ä.). Bei ihr reicht ein "Pepper" und es ist gut..


    Schau einfach was für den Hund passt. Würde ich bei Lee so sein, wie bei Pepper, würde mein Hund "sich totlachen". Andersrum würde Pepper irgendwann zusammenbrechen, würde ich bei ihr so sein, wie bei Lee...

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