Guter Züchter- wie oft Hündin decken lassen?

  • Hallo,
    als erstes mal "Nein ich möchte meine Hündin nicht decken lassen". ;)
    Hab mir nur heute die Frage gestellt wie oft denn eine Hündin bei einem guten Züchter gedeckt wird bzw. in welchem Abstand es im Rahmen ist und sie nicht als Gebärmaschine missbraucht wird.
    Darauf gekommen bin ich durch eine Freundin die mir erzählt hat das die Mama ihres Hundes (12 Monate) wieder Welpen hat, gleichzeitig mit einer anderen Zuchthündin. Ich persönlich finde das geht bei denen bisschen zu schnell, aber da ich keine Ahnung vom züchten habe wollte ich mal nachfragen ob das alle Züchter so handhaben? Gibt es da keine Zeiten die man einhalten sollte, also aus gesundheitlicher Sicht und evtl. Auflagen vom Zuchtverband?

  • In den meisten Zuchtordnungen der Rassehundezuchtvereine ist es so geregelt, daß die Hündin eine Hitze überspringen muß.


    In der Regel darf sie pro Jahr also einen Wurf haben.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Hallo


    In der Schweiz gibt es da ganz klare Vorschriften, jedenfalls für Züchter, die nach den Regeln der Rasseclubs züchten.


    Hier das Zuchtreglement des Kooikerhondjeclubs Schweiz http://www.kooikerhondjeclub.c…%20Def%20%20_2_%20_2_.pdf


    Und dies als Auszug:
    11. Paarungsvorschriften
    11.1
    Mindestzuchtalter bei Rüden: vollendete 12 Monate
    Mindestzuchtalter bei Hündinnen vollendete 18 Monate
    Höchstzuchtalter bei Rüden: unbeschränkt,
    Höchstzuchtalter bei Hündinnen: vollendetes 9. Lebensjahr, massgebend
    ist das Deckdatum
    Die Zuchtbewilligung der Hündin erlischt nach dem 5. Wurf, ungeachtet ihres Alters.
    11.2
    Wurfzahl
    Mit einer Hündin dürfen in zwei Kalenderjahren höchstens zwei Würfe gezüchtet
    werden. Es zählt das Wurfdatum. Als Wurf gilt jede erfolgte Geburt, auch wenn keine
    Welpen aufgezogen wurden.

  • Hallo,


    also die Züchter, die wir damals Besucht haben, lassen Ihre Hündinnen mit einem Jahr Pause zwischen den Würfen Decken (z.B. Jahr 1 einen Wurf, Jahr 2 keinen Wurf und Jahr 3 dann wieder einen).
    Und sie hatten immer nur Welpen im Frühjahr also so April/ Mai rum.

  • Meine Idealvorstellung :D :
    Die Hündin hat den ersten Wurf mit einem Rüden, dessen Vererberqualitäten man einschätzen kann.
    Dann wartet man deutlich über ein Jahr, damit man die Nachzucht beurteilen kann und sieht, welche Merkmale (gute und schlechte) die Hündin weitergegeben hat.
    Danach kann dann wieder ein Wurf stattfinden, wenn die Hündin sich bewährt hat, u.U. sollte die Zuchtkarriere hier auch beendet werden.
    Ist die Hündin zur Zucht geeignet, dann sind insgesamt wohl 3-4 Würfe vertretbar. Weiß man sehr genau, was die Hündin weitergibt, dann sollte auch mal ein geeigneter unbekannter Rüde eingesetzt werden, denn an der Nachzucht kann man seine Qualitäten beurteilen.
    Solche Art der Zucht verursacht aber viel Recherchearbeit, ein länderübergreifendes Netzwerk wird benötigt und man verdient kein Geld. Zum Glück gibt es solche Züchter :D . Hat man sich eine eigene Hündinnenlinie aufgebaut, erleichtert das natürlich die Einschätzung von passenden Rüden und den zu erwartenden Merkmalen der Nachzucht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo,


    ich finde eine Hündin sollte in ihrem Leben nicht mehr als 2-3 Würfe haben müssen und dies nicht wesentlich vor einem Alter von 2 Jahren. Wann genau und wie oft die Hündin nacheinander belegt werden kann, sollte ein guter Züchter aus seiner Erfahrung heraus einschätzen können. Ich empfinde es nicht als schlimm, wenn eine Hündin die bei guter Gesundheit ist und es bzgl ihrer Kondition vermag bereits im 3 Lebensjahr 2 Würfe gehabt hat. Jedoch sollte man der Hündin dann eine entsprechend lange Pause zur Regeneration geben. Ausserdem sind mehr als 2 Würfe aus ein und der selben Hündin meist nicht notwendig, da man sich als Züchter auch weiter entwickeln möchte. Was ich absolut verurteile sind Züchter die ihre Hündinnen noch über das 6 Lebensjahr hinaus belegen oder einer 3-4 jährigen Hündin ihren ersten Wurf in diesem Alter zumuten. Ganz abgesehen davon, dass dies für die Hündin immer ein großes Risiko darstellt(Beckenverknöcherung), gefährdet man auch noch das Leben der Welpen. Da solche Hündinen oft nur schwer werfen und so Sauerstoffmangel unter der Geburt der Welpen und Verletzungen der Hündinen relativ häufig sind.
    Ich kann die wirklich nur empfehlen vor dem Kauf eines Welpen ein ausführliches Gespräch mit dem Züchter über dessen Zuchtpraktiken zu führen.


    Und jetzt gehe ich schon einmal in Deckung da ich der allgemeinen Meinung und vermenschlichender Sicht über Zuchthündinen mit medizinischen und physiologischen Bedenken sowie Erfahrungswerten entgegen getreten bin ;)

  • Wieso in Deckung gehen?
    Ich empfinde es ebenfalls als unsinnig und gefährlich, wenn eine Hündin erst spät den ersten Wurf hat.
    Wann eine Hündin den letzten Wurf haben sollte, ist wohl sehr von der Rasse und der jeweiligen Hündin abhängig. Ich kenne ei den DSH Hündinnen, die problemlos mit Ausnahmegenehmigung 10jährig geworfen haben. Das geht aber sicher nicht automatisch mit jeder Hündin und sollte wirklich nicht die Regel sein.
    Vernünftig finde ich es übrigens auch, wenn eine Hündin spätestens nach dem 2. Kaiserschnitt aus der Zucht genommen werden muss.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    In den meisten Zuchtordnungen der Rassehundezuchtvereine ist es so geregelt, daß die Hündin eine Hitze überspringen muß.


    In der Regel darf sie pro Jahr also einen Wurf haben.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    Schade das dies nicht bei jedem Zuchtverband so ist... Hier schläft meines Erachtens der VDH als Dachverband völlig...

  • Viele Zuchverbände erlauben nur 3 Würfe pro Hündin.Das finde ich super.
    Das Mindesalter sollte bei 18 Monaten liegen.Einige Zuchtverbände erwarten aber auch, dass die Hündin 24 Monate alt sein muss.Da weiß ich aber nicht, ob das nicht übertrieben ist.

  • Nunja, eine so alte Hündin sollte man wirklich nur im absoluten Ausnahmefall belegen. Wenn zB die Linie so gut ist und sonst droht nicht mehr aufrecht erhalten werden zu können etc. Allerdings muss man da natürlich immer schauen wie die Hündin so "drauf" ist. Sprich, eine Hündin die insegesamt wirklich alt ist(Kondition, Gesundheit etc) und die bisher keinen Wurf hatte, sollt man lieber nicht belegen....das wäre unverantwortlich. Da kommt es, wie immer, auf den Züchter an der die Hündin und die Gesamtumstände beurteilen können und zum Wohl der Tiere entscheiden muss.


    @ Schnauzermädel:
    Leider denken nicht alle so wie du. Es gibt viele die der Überzeugung sind dass eine Hündin erst mit 3 oder besser noch mit 4 Jahren das erste Mal belegt werden sollten. Leider wird es auch als völlig okay angesehen, wenn Hündinen, die eigentlich im Ruhestand sein müssten, völlig unabhängig von ihrer Kondition noch bis zum 9 Lebensjahr und darüber ausgebeutet werden :( :
    Ich finde da sollte weniger reglementiert werden, als dass sich etwas in den Köpfen einiger Züchter bzw Welpenkäufer verändern muss. Gerade diese Vermenschlichung der Belegung einer Hündin finde ich mehr als nur inakzeptabel. Eine Hündin ist nun einmal keine emanzipierte karriereorientierte junge Frau :roll:

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