Dankbarkeit oder Zufriedenheit, egal wie man es nennen mag..

  • Dankbarkeit und Zufriedenheit, das liest man leider so wenig hier.

    Vielmehr ist es die Vielzahl an Problemen ( darum habe ich diese Rubrik gewählt) , die vielen das Leben mit ihrem Hund oftmals so erschwert.

    Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass alleine die Tatsache einen Hund zu besitzen, schon problematisch ist.

    Leider übersieht man so oft die winzig kleinen Teilerfolge, die schnell im Aktenordner der "Normalität" abgeheftet werden. Schade eigentlich... :???: , denn gerade diese kleinen Erfolge wären doch nennens,-und lobenswert.

    Wie komme ich darauf ?

    Eigentlich ganz zufällig durch eine Kundin im Laden.
    Sie sah mein "Einweihungsbild" mit Bonny und holte daraufhin mit Entzücken ihren Hund von draussen in den Laden :hust:

    Eine 9-monatige -Flathündin.
    Püühhh, was nur für ein ungezügeltes Temperament?
    Ich war so derartig verwirrt, dass ich später sämtliche Register zog...

    War mein Hund eigentlich auch so unkontrolliert und stressig?

    Oh jaa, das war er.
    Nur hatte ich es wirklich völlig vergessen, dass er mal so war.
    Ich habe es schleichend als selbstverständlich hingenommen, dass aus einem Rohling ein Hund wurde, der zu mir wie gegossen passt.
    Schritt für Schritt, immer mehr...
    Ich bin sehr dankbar dafür, und auch zufrieden. Davon bekommt Bonny auch jeweils eine dicke Portion ab :^^:

    Geht es euch ähnlich, wenn ihr mal genauer darüber nachdenkt?
    Haben eure Hunde auch vieles erreicht, was ihr gar nicht mehr anerkennt, weil es "normal" geworden ist?

    Oder ist vielleicht ein oftmals mangelnder Erfolg darauf zurückzuführen, dass wir zu wenig anerkennen und loben ?
    Sind wir vielleicht zu unzufrieden :???: , oder gar nicht dankbar für kleine Teilschritte und winzigste Erfolge?

    Stehen wir uns in der Hund/Mensch-Beziehung möglicherweise manchmal selber im Weg, weil keine Zeit oder gerade lästig?
    Ich denke mal, dass es ganz sicher einen Grund gibt für die unzähligen Probleme, die tagtäglich besprochen werden. Das kann man nicht absprechen.
    Wir sollten auch mal kritisch uns selber durchleuchten, denn wenn ich nichts weiss, dann weiss ich ganz sicher eines...

    Hunde sind so unglaublich empfänglich für Lob und Anerkennung :liebhab:, und aus dem "schlimmsten" Hund kann man was Tolles herausholen, man muss es nur sehen und erkennen, und notfalls erlernen.

    Ich jedenfalls bin sehr zufrieden und wirklich dankbar dafür, dass mein Hund ein Passstück von mir geworden ist, ohne im Geringsten langweilig zu sein.

    Liebe Grüsse, Britta

  • Britta, das hast Du sehr schön geschrieben :gut: . Bei mir ist es so, dass mich Freunde darauf aufmerksam machen, was mein Hund wieder für einen "Schuss" gemacht hat. Im täglichen Umgang wird man ja manchmal betriebsblind.

    Nach dem Kompliment wachse ich so 5 - 10 Zentimeter, schaue meinen Hund an und denke: "Recht hast Du. Der Hund ist klasse". :herzen4:

  • Musst du mal im Anti Jagd Training - Thread schauen, da ist sehr oft die Rede von Erfolgen, auch den kleinen, die ja bekanntlich die die schönsten sind.

    Nah über nem dreiviertel Jahr mit meiner Maus kann ich immernoch jeden Tag ins Schwärmen geraten. Ich bin sehr sehr stolz auf uns als Team und dankbar, dass ich ausgerechnet Missy bekommen habe.

    Ich glaube, dass es ein grundlegendes Problem ist in der heutigen Gesellschaft, dass man sich an den kleinen Dingen nicht mehr erfreut. Der Wettbewerb zählt nur noch, Konkurrenzdenken bekommt man ja in die Wiege gelegt.

    Nichts ist gut genug. Ach, wenn ich recht darüber nachdenke, mich an literarische Werke aus sämtlichen Epochen zurückerinner, dann wars wahrscheinlich einfach immer so.

    Gut genug würde ja Stillstand bedeuten.

    Ich empfange meinen Hund immernoch in der Hocke und mit offenen Armen, weil ich gelernt habe, was Wertschätzung bedeutet.

    Ich hoffe ganz ganz stark, dass das nicht mit der Zeit vergeht.
    Sie hat es definitiv verdient, mit offenen Armen empfangen zu werden :)

    Die Menschen haben komischerweise immer Zeit, sich über Nebensächlichkeiten aufzuregen, aber für Anerkennung, Wertschätzung, Zufriedenheit ist das Leben dann doch zu kurz :|

  • Hallo Britta,
    das was du hier schreibst passt auf den heutigen Tag wie das Tüpfelchen auf das I :D
    Hab ich doch heute den lieben langen Tag nur an meiner Paula rumzumeckern gehabt.....sie hatte aber auch heute einen Tag wie schon lange nicht mehr**gg**

    Sie war von Anfang an ein sehr lebhaftes Tier, ein Temperamentsbolzen und Wirbelwind. Ich erinnere mich an die vielen mitleidigen Blicke so mancher Hundebesitzer die ein schon älteres ruhiges Exemplar gemütlich an der Leine spazieren führen.
    Paula ist nun 15 Monate alt, und hat schon sooo viel gelernt, ist in vielen Sytuationen sehr viel ruhiger geworden. Benimmt sich meistens vorbildlich, das Interesse an Fußgängern und anderen Hunden ist auch schon viel geringer geworden...sie flippt nicht mehr aus wenn Kinder zu Besuch kommen, sondern freut sich *gelassen* und spielt recht vorsichtig mit.

    Nun Heute...heute kam ich mir vor wie am Anfang unserer gemeinsamen Zeit. Sie trieb mich einfach in den Wahnsinn.........und ich, ich habe mich treiben lassen, hab alle unsere schönen Erfolge vergessen, war nur angenervt, als hätten wir zwischenzeitlich keine Fortschritte gemacht.
    Im Grunde eigentlich nur ungerecht....ich habe deinen Beitrag gelesen und mich bei meiner Schnecke entschuldigt :D :D :D ...morgen wird sicher ein ganz toller Tag....ein weiterer von vielen tollen tagen die wir schon gehabt haben und noch haben werden.
    Lieben Gruß
    mia-maria

  • Oh ja, Britta!
    Gerade erst heute ging es mir auch so. Wir haben beim Morgengassi eine Frau aus der Welpenstunde getroffen, die sich noch ans uns erinnern konnte!
    An die wilde, hummelige Kira und ihr überschäumendes Temperament! :ops:

    Und heute hat Madam sich von ihrer besten Seite gezeigt, blieb immer in meiner Nähe, hat auf mich geachtet, ließ sich vom Mausloch abrufen, hat den Schafsköttel ausgespuckt (den dann Nikan gefressen hat :headbash: ) und ging ganz zum Schluß vorbildlich an der Leine, Nikan dann da auch!

    Da gab es viel schwärmerisches Lob von ihr und ich bin mindestens zehn cm gewachsen und sitzt immer noch mit nem fetten Grinsen hier!

    Meine Gute!!!!

  • Schönes Thema, bei dem ich Dir leider zustimmen muss...
    Als ich hier ins Forum kam, ging es mir in erster Linie darum, kleine Problemchen durch die Erfahrung anderer in den Griff zu bekommen.
    Ich kann mich erinnern, dass ich mal einen Thread eröffnet habe, weil ich soooo stolz war, als Schmitti zum ersten Mal das Kommando "Auf die Decke" sofort und ohne zögern ausführte. Damals antworteten viele mit ähnlichen Erlebnissen und ähnlichen stolzen, zufriedenen Worten, fand ich toll!

    In der "Lernphase" des kleinen Hunde-ABCs gab es für Schmitti und ich häufig solche Erfolgserlebnisse und ich hab mich jedes Mal irre gefreut, wenn etwas Neues dann endlich klappte. Ja, da war ich dankbar und zufrieden.

    Auch heute bin ich es noch - für kein Geld der Welt würde ich meine Süße gegen etwas anderes eintauschen. Aber ich glaube, manchmal spreche ich das zu selten aus...
    Ich freue mich sehr, wenn andere Leute uns loben, weil Schmitti (eigentlich.... also meistens...) so gut hört. Ich "erwische" mich manchmal dabei, dass ich sie anschaue und eine richtige Welle der Liebe durch meinen Körper schwappt, weil sie so ein wunderbarer Hund ist.
    Aber vieles ist so selbstverständlich geworden. So vergesse ich dann auch schon mal das Loben, wenn sie etwas richtig macht - obwohl ich mich eigentlich schon sehr bemühe, sie da immer wieder zu bestätigen.

    Wenn ich so während des Schreibens darüber nachdenke... ich sage Schmitti vielleicht nicht täglich, wie glücklich und dankbar ich bin, dass wir uns getroffen haben - aber ich denke, ich zeige ihr das öfter am Tag. Und das ist doch eigentlich wichtiger, oder?!

    Ebenfalls liebe Grüße
    von auch Britta :D

  • Ich brauch ab und an mal ein paar Hunde um mich, die mich tierisch nerven würden, wenn es meine wären (gemein, oder?). Dadurch wird mir immer wieder bewusst, was für tolle Hunde ich doch im Grunde habe.

    Und eben die Geschichte von Lee. Bei der wird es mir auch immer klar. Und auch wenn sie einfach nur beobachte wie sie sich im Verein verhält, wie sie sich über meine Nachbarin freut usw. Sachen, die eigentlich mittlerweile Alltag sind und doch sind es Dinge, die bei ihr ein riesen Erfolg sind.
    Bei Pepper ist es normal das sie nicht jagt und das auch nicht in Frage stellt. Das ist solange etwas normales, bis ich mit Hunden unterwegs sind, die sich einen feuchten Dreck drum kümmern und hetzen gehen...

    Ich weiß, das ich noch immer einige Baustellen habe. Die sehe aber nur ich und sonst keiner. Aber es gibt ja ein paar Menschen, die mich da mal wieder auf den Boden zurück holen :)

    Ich hatte ja mal so nen Thread eröffnet, aber der ging unter. Da ging es auch um Erfolge :nixweiss:

  • Zitat

    Ich hatte ja mal so nen Thread eröffnet, aber der ging unter. Da ging es auch um Erfolge

    Ja, ja Murmelchen ich weiss schon ;) , denn bei dir sind es richtig grosse Erfolge. :gott:

    Ich meinte eher so die kleinen winzigen Erfolge, und die kleinen dazugehörigen täglichen Probleme, die man beide gerne übersieht =)
    Es freut mich jedenfalls, dass es doch manche ähnlich sehen, und auch so erkannt haben. :smile:

  • Nein nein, da ging es doch um kleine Sachen =) Und nicht über meine Hunde, sondern einfach ein Thread, wo eben auch mal Erfolge reinkommen. Eben weil man immer nur von Problemen liest und die Erfolge total untergehen, was ich einfach schade finde.
    Wenn mein Hund z.B. nie gelernt hat etwas herzugeben und beim tauschen totalen Streß bekommt, ist es doch super toll, wenn er plötzlich was her gibt. Für andere ist das normal und war nie ein Thema, aber für diesen einen Menschen ist es ein super Erfolg. Für sowas war das damals gedacht. Also so wie dein Thread :bussi:

  • Tja Britta was soll ich sagen. Santi ist wohl Zufrieden und Dankbar. Er ist eigentlich unsichtbar. Er macht alles mit. Er geht mit auf Arbeit auch wenn es mal bissi länger wird. Er macht Sonntags keinen Mucks und wartet bis wir aufstehen. Er ist Abends vollkommen entspannt únd genießt es auf der Couch zu liegen. Er würde nie zu irgendwas auffordern. Er paßt sich meinem Leben an. Es kommt kein Mucks von diesem Hund. Kein Bellen,Fiebsen o.ä. Eigentlich wenn ích nicht so auf ihn fixiert wäre wäre er eigentlich nicht da man bekommt ihn nicht mit. Ab und an mal überkommt ihn irgendwas und er macht mal wilde 5 Min. um danach in einen Tiefschlaf zu fallen.
    Mal OT nächstes Treffen Pfingsten????
    LG

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