Anspringen am Schreibtischstuhl

  • Hallo,


    vielleicht kann mir hier jemand helfen?!


    Ich habe folgendes Problem:
    Ich arbeite von zuhause aus am Schreibtisch und habe meine beiden Hunde natürlich den ganzen Tag um mich rum.


    Nemo, mein (fast) 6 Monate alter Border C. hat seit ungefähr 2 Monaten eine Marotte drauf, die mich mittlerweile mächtig nervt.


    Ich sitze am Schreibtisch, arbeite irgendwas, er kommt an und springt mir von der Seite mit dem ganzen Oberkörper auf den Schoß (und manchmal natürlich auch auf die Tastatur des PCs)
    Mir ist klar, daß er damit die Aufmerksamkeit auf sich lenken will, allerdings kann ich natürlich nicht ständig mich nur um ihn kümmern.


    Gut, ich geh an so eine Situation erfahrungsgemäß sehr soft ran, nehme ihn vorsichtig runter und sage scharf dabei "RUNTER" oder "LASS ES!"
    Sobald er am Boden ist und sich nur minimal abwendet lobe ich ihn "FEIN!"


    Soweit sogut, nur....
    wie gesagt: ich habe dieses Problem aktuell schon seit rund 2 Monaten und das ca. 20, 30, 40mal am Tag.
    ES NERVT !! Er muß doch irgendwann mal kapieren, daß ich das nicht möchte.


    Hat jemand irgendeine Idee was ich noch machen könnte?


    Liebe Grüße
    (der genervte) Uwe, (der beobachtende) Billy und (die kleine Nervensäge) Nemo

  • Hallo Uwe!
    Ich weiß nicht genau ob ich Dir helfen kann, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß das Wort "NEIN" in jeder Situation hilfreich ist. Es ist kurz und klar für den Hund zu verstehen. Wenn Du erst "RUNTER" sagst und ihn dann lobst wenn er sich abwendet, denkt er warscheinlich er hat etwas richtig gemacht. Meine Hündin hat Ähnliches gemacht. Wenn ich sah,daß sie zu mir kam, ich wußte ja was passiert, kam gleich ein klares NEIN, runterschieben und ignorieren. Inzwischen setzt sie sich neben mich, lässt sich kurz kraulen und zieht dann zufrieden von dannen. In unserem Fall hat das wunderbar funktioniert.


    Ulla

  • Hallo Ulla,


    erstmal dankeschön für Deine Antwort. Ich habs in der Vergangenheit auch mit dem "Nein" schon probiert. Klappte leider auch nicht. :?


    Wenn ich eine Verneinung bringe (z.B. Lass es, runter oder nein), versuche ich meine Stimme so tief wie möglich zu halten.
    Nemo scheint ja auf den ersten Blick davon beeindruckt zu sein. Er legt die Ohren an und läuft mit diesem "okay-okay-habs-kapiert-bin-wieder-brav"-Gesichtsausdruck durch die Gegend
    UND macht 20 sekunden später wieder irgendwelchen Blödsinn (anspringen, Billy-ärgern, usw.)


    Ich denke auch, daß er etwas unterfordert ist und er aus diesem Grund solche Dinge macht.
    ich möchte ja gerne "mehr" mit ihm machen, habe aber von meiner Hundeschulen-Trainerin (animal learn Netzwerk) die Anweisung Streß aus ihm rauszunehmen und ihn nicht noch weiter zu pushen. Natürlich halte ich mich an die Anweisung und versuche möglichst viel Ruhe in ihn reinzubringen. In der wöchentlichen Trainingsstunde ist sie auch immer zufrieden mit Nemo, aber der Rest der Woche wird immer schlimmer (Den Eindruck habe ich zumindest.). obwohl ich die restliche Zeit natürlich die paar wenigen Kommandos immer wieder im Spiel übe.


    Ich denke, Nemo ist total unterfordert, weil er momentan nur auf folgende Kommandos reagieren soll:
    "Schau mal her" mit Winkzeichen (dann soll er kommen)
    "Lass es" (dann soll er die aktuelle Handlung sofort aufhören)
    Zungenschnalz (dann soll er in Freifolge gucken und kommen, wenn man weggeht)
    "weiter" mit Handrichtungszeichen (er soll dann in die gezeigte Richtung weitergehen)


    Ich komme mir schon richtig schlecht vor, wenn ich außer diesen Kommandos von ihm im Spiel mal ein Sitz oder Platz verlange :oops:
    Ich möchte soooo gerne mit ihm langsam Richtung DogDancing gehen (hatte damit ja schon angefangen und er war mit Freude dabei), soll es aber laut Trainerin zur Zeit absolut sein lassen, damit er nicht gestresst wird.


    Weiß mir momentan keinen wirklich richtigen Rat, wie ich weiter vorgehen soll.
    Hmmm, doch wieder in meine "alte" Hundeschule, wo ich auch 1,5Jahre mit Billy war??
    Billy hört zwar trotz dieser Hundeschule nicht 100% zuverlässig, aber trotzdem...


    Liebe Grüße
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    ich bin auch der meinung das ein BC auf jeden Fall lernen muß das es auszeiten gbt. Aber es gibt doch viele Dinge die ein Hund mit 6 Monaten schon lernen kann.


    Gruß Christine

  • Hallo Uwe!


    Also erstmal bewundere ich deine Ruhe die du dabei hast, wenn Joy das so lange und so oft gemacht hätte, oder tun würde hätte ich sie wahrscheinlich schon an die Wand genagelt ;)


    Momentan fallen mir dazu eigentlich nur 3Möglichkeiten ein:


    1. Im Büro (oder eben in dem Raum wo du arbeitest) eine Decke hinlegen die für die Hunde ist und ihnen beibringen das sie im restlichen Raum nix zu suchen haben, es sei denn du forderst sie auf mit zu kommen.


    2. Tür zumachen ;)


    3. Ist zwar eher die "gemeinere" Methode aber ich weiß das es bei Joy wunder bewirkt, ich weiß nicht wies bei Nemo ist ...
    Du siehst es dem Frechdachs ja auch wahrscheinlich an wenn er gleich wieder hochspringen will, sobald er die Anstal macht lässt du eine Dose mit z.B. kleinen Steinen drinnen fallen, so das er sich erschreckt.


    Wenn mir noch was einfällt melde ich mich nochmal ;)



    Liebe Grüße und viel Erfolg und gute Nerven ;)
    Anika und Joy

  • Hi,


    wie wäre es, wenn Du kleine Spielchen mit ihm machst. Vor allem Suchspielchen, zb Leckerchen in der Wohnung suchen oder das Futter nur aus diesen Würfeln oder diesem Buster Bone füttern. Dann ist er beschäftigt, ohne daß er dabei aufdreht.
    So zweimal 5Min am Tag. Da hat er dann wenigsten etwas Denkleistung zu erbringen. Oder Du läßt ihn mal Spielzeug suchen.
    Ich denke, das kann man auch sehr gut mit einem 6 Monate alten Border machen. Solche Versteckspielchen kann man auch sehr gut draußen machen, entweder mit Spielzeug oder Du versteckst Dich. Das fördert auch noch die Bindung.
    Ich denke, dagegen wäre nichts einzuwenden, oder?
    Vielleicht kannst Du ihn ja auch schon ein wenig clickern. Das dürfte ihm auch nicht schaden, da er sich dabei ja konzentrieren muß.
    Aber da gibt es bestimmt gute Tips von der Clickerfraktion hier im Forum. :D


    Ich denke, das sind alles Sachen, die Du tritzdem oder integriert mit ihm machen kannst. Ein wenig gefordert wille in junger Hund immer werden.
    Achte aber dabei darauf, daß Du feste Ruhezeiten einhälst.


    Gruß Nadine

  • Hallo...


    ausführliche Antwort kommt später, bin grad etwas im berufl. Streß.


    In Kurzform zum Thema Spielzeug: Erste Anweisung der Trainerin war: ALLES, restlos alles Spielzeug aus der Wohnung wegtun. Jedes Spiel ist Streß für einen Hund und sie meinte, daß wir bei nemo massiv die Notbremse ziehen müßten.


    Alles weitere später


    Liebe Grüße
    Uwe

  • Hallo,
    es stimmt schon das Hunde unbedingt die Ruhe lernen müssen aber es gibt eine menge ruhiger Übungen wie Kunststücke die deinen Hund keinen Streß bereiten. Immer mal kurz und nie zu lange. Border Collies brauchen dann auch unbedingt das Spielen da dies ein Ersatz für das Hüten ist (natürlich alles im Maßen). Vielleicht solltest du auch ein Kommando wie Platz ihm beibringen und ihn immer für eine gewisse Zeit auf seinen Platz verweisen (Zwangsruhe so zu sagen). Er wir dies dann besser verstehen wie wenn du jedes mal nur mit ihm schimpfst.


    Viele Grüße


    Yankee, Cherryund Christina

  • Hi,


    auch wenn das nur die Kurzform ist, trotzdem eine Antwort,


    Ich weiß ja nicht, ob Du den Hund von Anfang an hattest oder ob Du ihn aus einem TH versaut oder etc übernommen hast.


    Das mit dem Spielzeug ist ansichtssache. Ich bin der Meinung, daß jeder Hund ein oder zwei Spielzeuge braucht. Auch ein Hund kann sich mal mit dem Spielzeug selber beschäftigen, zb auf einem Kauknochen rumbeißen.


    Ich meine, Du hast einen Teenager im Haus. Auch hyperaktive Kinder bekommt man nicht ruhig, wenn man sie in ein steriles Zimmer sperrt.
    Was macht denn Dein Hund im Zahnwechsel, wenn er viel zu kauen sucht. Muß er dann an Deine Sachen gehen, weil es selber gar nichts hat.


    Also bei uns gibt es Sachen, die gehören dem Hund. Da kann sie jederzeit dran, dazu gehört eine Knotenseil, 2 große Markknochen und 1 Tennisball (mit dem sie aber nie spielt).
    Dann haben wir Spielzeug, mit dem wird nur beim arbeiten gespielt und dann wieder weggepackt: ihr Bällchen und ihr Handtuch.


    Ich weiß nicht, welche Probleme Du mit dem Hund hast, aber wenn Du mit dem Hund nur streng Kommandos übst, jeden Tag dasselbe machst und nicht mit ihm spielst, ist das sehr schade für Deinen Hund. Denn wenn Du Pech hast, wird er die wichtige Eigenschaft des Spielens verlernen. So wie meine, der ich, als ich sie mit 9 Monaten bekommen habe, erst langsam das spielen wieder beibringen mußte und es immer noch sehr verhalten ist.


    Futtersuche gehört zu den normalen Verhaltensweisen eines Hundes und Du förderst seine Denkarbeit damit.
    Ich denke, daß wird Deinem Hund auf keinem Fall schaden. Solche Würfel und Futterknochen kann man ja hinterher, wenn sie leer sind, wieder wegräumen, so daß sie nicht kaputt gebissen werden.
    Ruhige Denkspiele fördern die Konzentrationsbereitschaft Deines Hundes. Er muß dabei lernen ruhig mitzuarbeiten und nachzudenken. Dabei dreht er aber nicht ab.
    Natürlich wird er dabei auch in eine Art Streßsituation gedrängt. Nämlich dann, wenn er etwas lernen soll, bzw Du etwas von ihm erwartest, was er nicht kann. Der Streß kann dahingehend minimiert werden, beim Lernen in ganz kleinen Schritten vorzugehn. Ganz kann man Streß nie abbauen, daß ist wie beim Menschen. Aber daß ist eine Art Streß, mit dem der Hund lernen muß, umzugehen. Das ist ganz wichtig. Denn Dein Hund wird in seinem Leben sehr oft mit vielen und großen Streß auslösenden Situationen konfrontiert. Das kannst Du nicht verhindern. Zb schon der Spaziergang ist eine Streßsituation, wenn der Hund es noch nicht kennt oder in eine unbekannte Gegend kommt, wo evtl noch viele Leute sind. Er lernt aber damit umzugehen.
    Das heißt, natürlich nicht, daß Du ihn deshalb hochputschen sollst. Bällchen werfen ist dann eher tabu, dafür wäre ruhige Denkspiele und Suchspiele angesagt, an den man den Hund langsam ranführt.


    Wie gesagt, daß Futter zB aus dem besagten Knochen füttern. Vorteil, der Hund muß für sein Futter arbeiten, ist beschäftigt und muß sich dabei konzentrieren.
    Und halt Clickerarbeit.


    Dem Hund Ruhepausen zu verordnen ist ja ok, den Hund aber ruhig stellen zu wollen, vor allem in so einem Alter, na dann brauchst Du Dich nicht wundern, daß er überall Beschäftigung sucht.
    Ein ausgewogenes Verhältnis sollte hergestellt werden.
    Du hast doch schon einen Hund und Hundeerfahrung. Ist denn bei deinem ersten soviel schief gelaufen?


    Gruß Nadine


    PS Sorry, wenn ich mich etwas wirr ausgedrückt haben sollte, vielleicht kann ja auch noch wer anders ein paar Tips geben.
    Evtl. gibst Du noch ein paar Hintergründe zu Deinem Hundi an. Woher und wie lange Du ihn hast, so ein bischen Vorgeschichte halt, dann sind vielleicht manche Eurer Erziehungsgründe eher nachvollziehbar. Da habe ich nämlich momentan ein paar Probleme. :)

  • Hi Uwe
    Ich wundere mich immer wieder darüber, wie Welpen von manchen Leuten derart in Watte gepackt werden. Damit meine ich natürlich nicht Dich sondern die Trainerin Deiner Hundeschule. Ich weiß noch als Sydney klein war wie sehr sie mir auf den Wecker gefallen ist. Sie zerrte an mir herum, sie biss in meine Hosen, sie grub die Blumenerde um usw. Man, dachte ich, habe ich einen hyperaktiven Hund. Aber, dieses Verhalten hat sich im Laufe der Monate von selbst gegeben. Sydney wurde ruhiger und alles andere als hyperaktiv. Ich bin damals mit ihr schon (sechs Monate) zwei Stunden gegangen (Nicht immer aber öfters in der Woche). Natürlich nicht die ganze Zeit gelaufen, aber sie hat mit anderen Hunden auf Wiesen getobt, sie hat damals schon ihr Bällchen gehabt, (in Maßen, aber sie hat es bereits in diesem Alter kennengelernt) und wir haben selber viel miteinander gespielt. Mit Entsetzen stellte ich fest, dass manche Leute mich schief ansahen, weil Sydney schon damals einiges an Bewegung bekommen hat. (Wie gesagt, es waren keine Marathonstrecken, aber viel Toben und spielen) Danach war sie jedenfalls erst mal eine Weile ruhig und schlief. Ach ja und mit sechs Monaten konnte Sydney schon Platz, Sitz, Bleib, Fuss (mal mehr mal weniger) und einiges mehr. Natürlich habe ich die Trainingseinheiten noch sehr kurz gehalten, aber es hat sie gegeben und sie hat es geliebt, wenn sie danach gelobt wurde und es Leckerli gab.
    Jetzt denke Dir mal Wölfe in der Wildnis. Die spielen doch auch super viel, sie schlafen zwar auch sehr viel, aber jede freie Minute wird genutzt, um zu spielen. Und diese Hunde werden auch nicht hyperaktiv. Mir hat mal eine Tierärztin gesagt, auf meine Frage hin, ob es denn schädlich sei, einen Junghund schon etwas länger spazieren zu führen, dass gerade das Gegenteil die Gelenkprobleme auslösen würde. Also, wenn Junghunde zu wenig Bewegung kriegen, kann das schädlich für die Gelenke sein. Natürlich muss man alles in Grenzen halten. Aber spielen mit anderen Artgenossen auf Spaziergängen, kleine Übungen zwischendurch und vielleicht das Spielen mit dem Spielzeug, ist doch weiß Gott genau das Richtige für so einen Hund. Von daher mach Dir um Gottes Willen nicht den Stress, dass Du Deinen Hund schonen musst. Beschäftige ihn in Grenzen, gehe mit ihm spielen und spazieren und danach gibt es ganz klar seine Ruhephase. Vielleicht, so haben wir Sydneys hyperaktive Art auch unter Kontrolle bekommen, binde Deinen Hund in Deinem Arbeitszimmer an einer Leine an oder führe ihn in eine Box. Dann hast Du Deine Ruhe und der Hund auch. Davor tu alles wonach Dir ist in Grenzen. Irgendwann legt sich das Verhalten. Ich spreche da aus Erfahrung. Das Festbinden hat wahre Wunder bei Sydney gewirkt. Sie hat endlich geschlafen und wir konnten endlich mal von dem kleinen Wirbelwind durchatmen. Und wenn ich mit Sydney damals schon nicht spazierengegangen wäre, wäre es vielleicht noch schlimmer gekommen. Die Kleinen haben Power, die auch raus muss. Ein goldener Käfig hilft da nicht weiter. Und wie gesagt, wird alles in Grenzen gehalten und setzt Du diese Grenzen, ist eine Hyperaktivität eher unwahrscheinlich. Denn Dein Hund hat so von vornherein zu lernen, wann Schluss ist. So kriegt man Hyperaktivität geregelt, aber doch nicht, wenn man seinen Welpen unter Verschluss hält und gar nichts mit ihm machen kann. Das ist in meinen Augen ein komplett idiotischer Lösungsweg! :evil:
    Viel Glück Maren und Sydney

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