Heute (20.01.09) 23:15 SAT1

  • Zitat

    befürchte aber, daß die meisten wieder nur das 1.Drittel lesen und dann urteilen...


    Wenn ich jedes schlechte Buch zu Ende lesen würde, dann hätte ich keine Zeit mehr für die guten.


    Geurteilt habe ich nur über das, was ich gelesen habe!

  • Zitat

    Schade, dass hier außer völlig emotionalisiertem „Dagegenwettern“ KEIN einziges sachliches und stichhaltiges Gegenargument kam. Es wird hier allenfalls auf wissenschaftliche Erkenntnisse verwiesen, ohne sich die Mühe zu machen, wenigstens aussagekräftige Kernpunkte zu rezitieren. Das ist ... sorry ... eine extrem schwache intellektuelle Leistung.


    Jürgen, eine PN kann ich Dir leider nicht schicken, aber mich würde wirklich interessieren, aus welchen (aktuellen) wissenschaftlichen Quellen Hundewelten die Erkenntnisse hat, die Du ja auch hier vertrittst?


    Woher "wisst" ihr, dass ein Hund keine Freude empfinden kann, nicht spielt, alles kontrolliert... :???:


    Warum kann ein Hund keine Freude, aber dennoch Angst empfinden? Oder kann er das nach Hundewelten-Ansicht auch nicht?

  • Hallo,
    auch ich möchte hier etwas dazu schreiben. Ich kenne den Verein!
    Als ich auf einem Seminar dort war, wurde am Mittag schon Bier getrunken soviel dazu! (es war 05) also schon etwas her trotzdem!!
    Die Sendung ist unter aller Kanone, ein Hund der nicht bewegt wird, frustriert und dann kommen all die komischen Verhaltensweisen, die, die beiden Damen dann wieder therapeiren können.
    Widersprüchlich in sich.. Bewegung baut Stress ab aber geht nicht Spazieren..ja was nun?
    Ich habe die Therapeuten aufgefordert, ihre Hunde oder mal welche zu zeigen, die ohne Futter so laufen wie dort versprochen. Da sind ausreden ohne Ende geflossen.
    Zum guten Schluss wurden meine Beiträge nicht mehr ohne Kontrolle freigeschaltet. Das sagt ja wohl alles aus.
    Nun wollen sie eine Sendung über Pensionen und Hundesitter machen. Sie suchen Hundehalter die negativ Erfahrungen gemacht haben.
    Für mich ein klares Zeichen, die brauchen Geld und Fernsehn ist die günstigste Variante für Werbung .
    Auch kenne ich einige Hunde, die aus deren Therapie kommen. Die Hunde waren klapper dünn, da sie nur noch aus der Hand und für Blickkontakt gefüttert wurden. Wenn sie nicht schauten gab es nichts.,. Ist das gwelatfrei? Das ist Starkzwang!!!!
    Die Hunde waren so am Ende, weil sie alles versuchten um an ein Stücken Futter zu kommen.
    Jeder weiß, dass der Entzug von Wasser und Futter Aggressionen fördert und so war es auch. Die hunde durften nicht schnüffeln. Die besitzer sprangen wie irre auf die Schnüffelflecken, die hunde durften nicht zu anderen hunden, sie wurden bis auf einen Cm rangeführt und dann wieder weggedrängt.
    Alles in allem eine schlimme Sache finde ich!!!!
    Die armen Pensionsbetreiber o. Gassigeher die den Hunden Artgenossenkontakt ernöglichen!
    LG
    Sille

  • Hallo,


    Jürgen hat mich gebeten, keinen weiteren Mailkontakt hier zu veröffentlichen. Dem komme ich natürlich nach.


    Es würde die Diskussion hier auch unnötig anheizen.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja


    morrygan...: Ich gebe Jürgen gerne Deine Mailadresse, damit Ihr Euch privat austauschen könnt. Wäre das okay?

  • So, ich muss jetzt auch noch 2, 3 persönliche Gedanken loswerden. Diese Themen sind überaus interessant. Schade nur, dass der Auslöser seine überaus negative Einstellung im Fernsehen der breiten Öffentlichkeit als das einzig Wahre verkaufen wollte. Und dabei wollte HW auf keinen Fall missverstanden werden, daher auch die gebetsmühlenartige Widerholung der deutlichen Kernaussagen in der dritten Ausgabe in Folge. HW hat genau das rübergebracht, was ihre Meinung und Philosophie ist.


    Emotionen und Gefühle sind lebenswichtig. Was nicht fühlt, lebt nicht. Emotionen entstehen durch Kognition und physiologische Veränderung, wobei die Emotion wiederum auf beides Einfluss hat. Kognition ist eine Mischung aus Erinnerung, Konzentration, Motivation, Wahrnehmung, Denken und Lernen. Physiologische Veränderungen werden durch physikalische, biochemische und informationsverarbeitende Faktoren beeinflusst. Als Gefühl bezeichnet man das subjektiv euphorische oder dysphorische Erleben von Emotionen. Dazu zählen unter anderem: Freude, Lust, Liebe, Trauer, Ärger, Wut, Geborgenheit, Sympathie, Stolz, Neid, Angst, Verzweiflung. Aus einer Emotion ergibt sich eine Handlungsintention, welche sich auch in eine Affekthandlung steigern kann. Emotionen sind demnach ein Reaktionsmuster auf bedingte oder unbedingte Reize. Prototypische Emotionen (Furcht, Wut, Liebe), sind als unbedingte Reaktionen auf bestimmte unbedingte Reize angeboren. Alle anderen Emotionen, so nimmt man an, werden über klassische Konditionierung gelernt. Bedingt kognitiv ist Schmerz, der zu einer Handlungsintention oder Affekthandlung führen kann.


    Die physiologischen Veränderungen sind bei Hund und Mensch sehr ähnlich. Auch der Hund produziert und verarbeitet Hormone, gebraucht seine Sinne, und kann denken (ohne Denken, kein Lernen). Die kognitiven Fähigkeiten (Aufmerksamkeit, Glaube, Introspektion, Orientierung, Planung,…) des Hundes mögen sich zwar teilweise sehr von denen des Menschen unterscheiden, dennoch sind sie unbestreitbar vorhanden. Manche sind sicherlich sogar ausgeprägter beim Hund.


    Mit Vermenschlichung hat das Ganze übrigens überhaupt nichts zu tun. Anatomisch und biochemisch ist uns der Hund wohl näher, als uns lieb ist. Mit welchem Recht glaubt der Mensch, Dinge wie Freude empfinden zu können auf sich gepachtet zu haben? Ich finde diese Denkweise traurig und auch gefährlich. In vielen menschlichen Kulturen sind solche Gedanken, wie das der Hund keine Gefühle hat, immer noch so stark verankert, dass mit den Tieren umgegangen wird, wie mit Gegenständen (siehe Pelzproduzenten). Ich glaube, es zeugt von hoher Entwicklung einer Kultur, wenn diese Tiere als emotionale Lebewesen anerkennt und auch so mit ihnen umgeht.


    Was ist „Spiel“ eigentlich? Sei es nun ein Kind das mit seiner Puppe spielt, oder der erwachsene Mann beim Fussballspiel. Beim Menschen geht es auch immer um irgendetwas. Wieso darf es beim Hund nicht so sein? Spiel ist wichtig fürs Lernen. Überlebenswichtige Dinge wie Sozialkompetenz würde auch der Mensch nicht lernen, ohne Spiel. Natürlich sollte es dabei nicht ausarten, egal bei welcher Spezies.


    Der Wolf hat mit dem Hund etwa gleich viel gemein, wie die Karotte mit dem Apfel. Der Hund ist domestiziert. D.h. beim Hund handelt es sich nicht um einzelne gezähmte Individuen, sondern eine über Generationen und tausende von Jahren durch Zucht und Auslese gezielte genetische Veränderung einer Spezies. Dabei hat sich nicht nur das äusserliche Erscheinungsbild, sondern auch der Gehirnaufbau und dessen Volumen verändert. Der Kiefer hat sich angepasst, wie auch das Wesen und die soziale Bindungsfähigkeit zu Ausserartigen. Der Hund ist definitiv kein Raubtier.


    Mensch und Hund bilden kein Rudel. Abgesehen davon, dass Rudelbildung nie Artenübergreifend ist, ist nicht mal der Wolf ein ausschliessliches Rudeltier. Rudelbildung hängt von der sozialen Veranlagung ab, ist also nicht genetisch bedingt. Der Hund mag ja viel DNA mit dem Wolf gemein haben. Die menschliche DNA stimmt zu 30% mit der DNA von Schimmelpilz überein. Mag zwar so manchen nicht unbedingt wundern, wenn man gewisse Beiträge im Fernsehen sieht….


    Ich selbst habe nicht gerade einen einfachen Hund. Und dafür bin ich ihm in gewisser Weise sogar dankbar. Mein Hund ist das lebende Beispiel dafür, dass keine oder wenige gute Erfahrungen während der Prägephase besser gewesen wären, als viel zu viele und davon noch negative Erfahrungen. Junge Hunde werden heutzutage oftmals völlig überfordert. Weniger ist oft mehr. Dabei hat man ein Hundeleben lang Zeit, seinem Hund die Welt zu zeigen. Erst recht, da der Hund nur kontextbezogen lernt!


    Ich hoffe, dieser Beitrag ist intellektuell genug. Hab mir also echt Mühe gegeben, möglichst hochgestochen zu schreiben, damit es auch Jürgens Erwartungen entspricht… Diese Erkenntnisse sind übrigens wissenschaftlich fundiert. Alles steht in einigen Büchern, welche man allerdings auch nicht als DIE Wahrheit ansehen sollte. Neue Erkenntnisse gibt es immer wieder.


    Ich sehe HW als Marketing-Gäg. Mehr nicht. Weder deren Erkenntnisse, noch die angewendeten Methoden sind neu, wenn nicht sogar völlig veraltet. HW versucht unter Anwendung moderner Kommunikationsmittel auf subtile Weise, althergebrachtes als ihre Erfindung zu verkaufen – Ignoranz und Besserwisserei inklusive. Und dies leider mit Erfolg.


    Es Grüsst - Cuvac

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