Bahnhofsstress

  • So, ich muss mich nun auch mal ausk*tzen.


    Kennt ihr das auch?


    Ihr habt kein Auto und seid auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Ihr seid mit dem Hund also am Bahnhof (ich nehme hier als Beispiel mal den Hamburger :roll: ) und wartet auf den Zug. Hundi schon gestresst genug, kann aber mit einem einfachen Sitz oder Platz zur Ruhe gebracht werden.
    Irgendwann, meist bereits nach 2 Minuten rumstehen, kommt jemand und patscht eurem Hund auf den Kopf. Zunächst fragt man noch geduldig und relativ freundlich, was das denn soll und ob man nicht fragen könnte. Dies geht dann im Minutentakt so weiter und Hundi wird immer unruhiger, bis irgendwann sich ein Typ neben euch stellt. Mein Hund hat angst vor älteren Männern. Nun steht also der "ältere Herr" neben mir, fängt ein Gespräch an und wurschtelt mit dem Bein herum. Ayu sucht schutz hinter mir, der Typ hinterher. Auf freundliche Bitten, dies doch zu unterlassen (man ist als HH ja eh schon verhasst genug) wird nicht reagiert. Irgendwann platzt einem der Kragen und man fängt an, seine guten manieren zu vergessen. Gut, älterer Herr Nr.1 ist weg.
    Um solche Situationen nun zu verhindern läuft man mit dem Hund umher - schließlich kann keiner den Hund arg bedrängen, wenn er läuft. So zumindest die Theorie. Es schallt erst einmal von 2m weiter in gebrochenem Deutsch "Schei* Hunde, alle raus aus Deutschland und verbrennen". Gut, gekonnt ignoriert. Meinen Konter heb ich mir lieber auf - hab ja ein wenig Anstand.
    Endlich angekommen an einem relativ einsamen Gleis. Ihr lasst euren Hund absitzen, damit er wieder zur Ruhe findet. Von hinten stürmt aus dem Nichts älterer Herr Nr.2 auf euch zu und reisst eurem Hund mit seinen Beinen den Boden unter den Füßen weg und schreit gleichzeitig "PLATZ". Ihr - oder zumindest ich tue es in solchen Momenten - schreit daraufhin zurück, was der Mist denn soll. Dies kriegt die DB Sicherheit mit und stellt sich auf eure Seite. Älterer Herr Nr. 2 verschwindet.
    Das Gleis wird voller und ihr entschließt euch das Weite zu suchen. Im vorbeigehen patscht einer nach dem Anderen euren Hund an, streichelt ihn und will ihm irgendwas zu fressen geben. Eure Geduld ist bereits am Ende und jede Form von manieren vergessen. Also wird jeder mit einem "Blick der töten könnte" angeschaut und dabei wird herzhaft rumgemault.
    Ihr bahnt euch weiterhin den Weg vorbei an den Maßen, versucht dabei den Hund so weit wie möglich abzuschirmen, bis älterer Herr Nr. 3 auf euch zukommt. Es ist genügend Platz zum ausweichen da, aber er denkt nicht daran und läuft geradewegs auf euch zu und versperrt euch anschließend den Weg. Wunderbar. Er beugt sich zu eurem Hund runter und euer Hund versteckt sich hinter euch. Ihr fasst euch und sagt mit dem Rest an Freundlichkeit den ihr noch aufbringen könnt "mein Hund hat Angst, könnten sie dies BITTE sein lassen?". Wiedereinmal wird dies gekonnt ignoriert. Eine Hand wandert zu eurem Hund. Ihr wehrt diese Hand ab und weist noch einmal daraufhin, dass euer Hund ANGST hat. Älterer Herr Nr 3 wirft euch daraufhin einen verachtenden Blick zu und antwortet "Warum sollte er? Ich hatte selber jahrelang Hunde. Der merkt doch, dass ich Hunde mag. Meine Hunde waren keine Angsthasen, da wurde gespurt und wenn nicht, dann gabs eins mit der Leine. Vielleicht würde ihrem Hund das mal gut tun".
    Selbst total entnervt und mit einem gestressten Hund erreicht ihr euren Bahnsteig wo auch direkt (ENDLICH) euer Zug einfährt und ihr beide die nötige Ruhe bekommt. Denn im Zug fummelt niemand an eurem Hund rum.



    Ich muss dazu sagen, Ayu hat keine Angst in Menschenmaßen solange sie ignoriert wird. Sie ist da vollkommen relaxt, aber sobald sie jemand beachtet und auf sie zugeht ist es vorbei. Vor Allem bei älteren Männern.

    • Neu

    Hi


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    • Vielleicht seh ich immer zu unfreundlich drein, aber sowas ist mir ja noch nie passiert!


      Insbesondere das mit dem Platz find ich krass... das hat wirklich jemand gemacht?????? das kann ich gar nicht glauben... sowas macht doch niemand.


      wie heftig bitte? ne, da kann ich nicht mitreden, ich fahr ab und zu mal Bahn und bis auf vergnügt lächelnde Gesichter begegnet mir da nix Suspektes.


      Da wird höchstens mal gelockt, weil sie ja so süß ist und dann geh ich eben weg. Zack. Du musst eindeutig an deinem unfreundlichen Hundehalterblick arbeiten ;)


      Nee, krasse Story. Behäng deinen Hund mit nem Nieten/Kettenhalsband, dann betatscht den auch keiner mehr^^

    • Obwohl Snoop so "niedlich" aussieht, passiert mir das selten. Ist also auszuhalten.
      Als er früher aber noch so extrem misstrauisch und ängstlich war, war es immer furchtbar, wenn ihm ein Fremder zu nahe kam.


      Aber wenn du deinem Hund einen Maulkorb anziehst, passiert dir das nicht mehr. Da machen die Leute einen Bogen drum.
      Ist zwar unlogisch, denn einen Hund mit Maulkorb anzufassen ist ja weniger gerfährlich, als einen ohne.... Aber wenns hilft....

    • Also mit meiner Schäferhündin ist mir sowas natürlich niemals nie passiert. Da machen die Leute oft gerne einen Bogen.


      Mit Tessa jetzt passieren mir halt die typischen Welpen und Junghund Sachen. Jeder zweit muss lockende Schnalzgeräusche machen, viele tatschen sie auch an und/oder gehen frontal auf uns zu und man hat gar keine Möglichkeit mehr auszuweichen.


      Und so soll ich meinem jungen Hund beibringen eben nicht alle Leute zu begrüßen und vielleicht noch anzuspringen. Oft echt ärgerlich.


      Für dein Bahnhofproblem würde mir ein Maulkorb einfallen.
      Musst du den im Zug nicht eh drauf tun?
      Wenn du ihn am Bahnhof schon anlegst. Es haben doch schon oft Leute berichtet, dass die Menschen vor ihren Hunden mit Maulkorb mehr Angst haben, als ohne.

    • Romina da hilft etwas gaaaanz einfaches... Am Bahnhof bösen Blick aufsetzen und Maulkorb an... Da haste 5 Meter Platz um dich.... Vorallem am Hamburger HBF klappt das wunderbar :lachtot:

    • Mir passiert es zum Glück auch sehr sehr selten...


      Könnte aber auch dran liegen, das ich dann immer versuche bissig auszusehen, damit die Leute Angst vor mir haben *hihi*


      Wenn ich irgendwo warten muss, setzte ich Nala schon direkt zwischen meinen Beine ab und schiebe die Rute auch so nach vorne das keiner drauf treten kann.


      So datschen die Leute zumindest nicht auf Nalas Kopf rum und damit fahre ich ganz gut....


      Aber sonst fährt Nala gerne mit der Bahn oder kommt mit zum Bahnhof, weil es auch nette Menschen gibt die nett Fragen ob man den Hund mal streicheln darf...

    • Wir haben Rudi jetzt auch an einen beige-farbenen Kunststoff-Maulkorb gewöhnt, mit dem er dermaßen nach "Hannibal Lector" aussieht, dass den keiner mehr freiwillig anfasst. :D


      Außerdem kann Rudi auf Kommando bellen (was noch perfektioniert wird). Könnte in solchen Sitationen auch helfen.


      Diese landläufigen Klischees wie "Der riecht bestimmt unseren Hund", "Aber vor MIR braucht der keine Angst haben", "Höhö, wenn er beisst, beisse ich zurück" sind soooo nervig…!

    • Ihr glücklichen...ich dachte echt ich dreh gleich durch :irre:


      Und dabei schau ich schon immer zickig und motzig..seltsam


      Am Besten ich stecke Ayu mit Zahnstochern die Ohren hoch, setz ihr einen Maulkorb auf, mach ihr ein wenig Kunstblut ans Maul, dazu noch ein Nietenhalsband und irgendwo im Fell versteckt ein MiniKassettenrekorder der permanent Knurr-Geräusche abspielt :irre:

    • Ich hatte am Anfang Probleme damit, meinem Hund einen Maulkorb zu verpassen, weil es nicht in mein Weltbild passte. Ich wollte kein Monster haben.


      Aber nachdem ich verinnerlicht hatte, dass es FÜR RUDI das Beste ist, weil er dadurch seine benötigte Ruhe bekommt, ist es o.k.

    • Zitat

      Ich hatte am Anfang Probleme damit, meinem Hund einen Maulkorb zu verpassen, weil es nicht in mein Weltbild passte. Ich wollte kein Monster haben.


      Aber nachdem ich verinnerlicht hatte, dass es FÜR RUDI das Beste ist, weil er dadurch seine benötigte Ruhe bekommt, ist es o.k.


      Genau deshalb mach ich das auch....
      Manchmal reicht es schon demonstrativ mit dem MK in der Hand da zu stehen

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