Leserbrief an "Der Hund" über aktuellen Barf-Artik

  • Moin Khadijah!


    Aufgrund dieses ganzen religionsähnlichen Barf-Wahns bezeichne ich mich mittlerweile ganz schlicht und einfach als Rohfütterer. Diese Bezeichnung kommt auch bei nicht-barfenden Menschen wesentlich besser an, denn man weiß sofort um was es sich handelt.


    Mach ich eigentlich auch immer, denn tatsächlich weiß das auch der Laie schon im Groben, um was es geht.


    Ich hatte den Artikel in "Der Hund" auch gelesen und ich muss sagen, auch ich hatte ihn unterschwellig als gegen Barf empfunden.
    In dem Artikel selber wurde objektiv und sehr (evtl. zu) diplomatisch über das Barfen an sich berichtet, doch die Stimmen verschiedener "Experten", die unter dem Artikel in einem Kästchen zu finden waren, sprachen eindeutig alle gegen Barf. Wieso musste das so sein? Wieso konnte man nicht auch Leute befragen, die erfolgreiches über die Rohfütterung zu berichten haben?


    Genau das hat mich auch gestört! Und im Buchempfehlungskästchen stand als erster Titel was von "Durchfallerkrankungen mit lebensmittelrelevanten pathogenen Keimen"... Jetzt mal ein wenig "Püschologie": Welche Assoziation entsteht nach der Lektüre des Artikels, in dem eine Warnung nach der anderen kommt, wenn der Leser als erstes diesen Buchtitel liest? Eben! Das ist journalistisch äußerst geschickt und sicher ganz im Sinne der Futtermittelindustrie. Und diese Industrie ist die Hauptauftraggeberin der Autorin, wie man klar auf ihrer HP nachlesen kann.


    Den Leserbrief der TS finde ich sehr gut. Er drückt das aus, was sie denkt und klar ist er polarisierend! Die TS wollte ja auch keinen wissenschaftlich fundierten Gegenartikel verfassen, sondern eben einen LESERbrief!



    Ebben! Danke für die Wertschätzung, mit glüht nämlich jetzt noch die virtuelle Backe von den Online-Abwatschungen.



    Im Übrigen finde ich den Schreibstil der TS überhaupt nicht provozierend (jedenfalls nicht im negativen oder gar aggressiven Sinne)! Evtl. liegt dies auch nur daran, dass ich selber eine Freundin habe, die gerne sarkastisch und zynisch formuliert... und trotzdem mag ich sie sehr gerne.


    Jaa, wir Zyniker und Sarkasten haben auch eine Lebensberechtigung! Und in Fäährnseen kommen die in den Kabarettsendungen immer ganz toll an und verdienen ganz viel Geld!! Und wenn Kabarettisten oder Kommiiidiäns nicht übertreiben oder sarkastisch sein würden, dann wären sie nicht bekannt und würden irgendwo in einem Nine-to-Five-Job versauern. So isses!



    Und außer sarkastisch und zynisch zu sein, hat die TS hier doch wohl nichts verbrochen (obwohl ich auch hier noch nicht ganz verstehe, wieso diese beiden Eigenschaften grundsätzlich schlecht sein sollen :???: ).


    Schon ziemlich krass, wie sofort darauf eingedroschen wird.


    Das geht auch nur online, denn ich garantiere Dir, wenn mir die Leute, die hier so losbrüllen und drauflosschlagen, mir persönlich gegenüber stehen würden, dann würden sie die Klappe nicht so weit aufreißen. Oder habe ich am Ende mit meiner Kritik am Fertigfutter tiefsitzende Ängste aufgewühlt und unterschwellig doch die Angst vor Schäden durch bis zur Unkenntlichkeit veränderten Lebensmitteln in Kanickelbollerform wachgerufen? *Grübel*



    Ich war beispielsweise auch der Meinung, dass sich TS und Mod flying paws hinter den Kulissen schon einen Schlagabtausch geliefert hatten, denn die Kommentare von flying paws kamen sehr harsch rüber.



    Nee, da war gar nichts hinter den Kulissen, mag ich auch nicht so. Lieber offen. Obwohl mir ein Lob hinter den Kulissen von jemanden, der mir keinen offenen Feuerschutz geben mag, weil er sonst auch sofort im Wort-Kugelhagel steht, schon willkommen ist. Ich kann das verstehen, denn was hier in den Foren teilweise abgeht ist schon krass. Ist wie in dem alten Film "Kentucky Fried Movie" (falls den noch jemand kennt) in dem sich der weiße "Cheeker Seeker" im Kampfanzug in die Bronx stellt, laut "NIgger" ruft und dann wegrennt. Wer Lust auf Prügel hat, muss nur mal Provokantes posten, im Guten wie im Üblen. "Ich bin für das Stachelhalsband" löst fast dieselben heftigen Reaktionen aus wie "Ich bin gegen das Stachelhalsband". Irre.




    Liebe TS, ich finde deinen Leserbrief total in Ordnung, er drückt aus, was du denkst ohne beleidigend zu sein. Ein paar Kniffe hast du zwar eingebaut, aber das macht die Sache ja auch erst interessant. :gut:[/quote]


    Danke, tut echt gut. Ich spiele gern mit Worten und das merkt man auch in meinen Briefen.


    So, jetzt ist mein Adrenalinspiegel oben, die Hunde verdauen, ich hüpf jetzt unter die Dusche, lüfte dann die Hunde und verpacke dann 10 Kilo Frischfleisch, von dem die Hunde heute Abend schon ihre Portion bekommen, obwohl es noch nicht eingefroren war. Ich versuche halt gerne, meine Hunde zu verwurmen mit kontaminiertem Fleisch, es will und will mir aber nicht gelingen. Scheiss gesunde Köter! *gggg*


    Liebe Grüße an alle aus dem nebligen B. in Bayern von


    Wonda

  • Hey, Wonda
    stehe "öffentlich" an deiner Seite :D und finde auch , ein bißchen provozieren fördert das Denkvermögen :p
    Was hälst du von folgender geschäftlichen Idee:
    meine Ashley frisst jeden Tag das , was Wiese, Wald und Straße hergibt....Gras, Erde, Holz, Wildschweinkacke, Hasenkötel, Pferdeäpfel, Kot in jeglicher Form und Farbe ( auch mit Windel ), verschimmeltes Brot, Taubendreck,vergammelte Pizzareste und altes Schulbrot ( gern auch giftig belegt ).
    Wir stecken alles in einen bunten Sack, schreiben " Premiumfutter Trash " drauf und nehmen pro Sack 35€ ;)
    Vielleicht fallen dir noch andere köstliche Zutaten ein.....
    LG
    Audrey : :lachtot:


  • Hai.


    Jetzt hole ich erst mal tief Luft.


    Ich finde diese Äusserungen als eine Verunglimpfung eines ganzen Berufstandes !


    Hier wird unterstellt, dass Tierärzte wissentlich angeblich krankmachendes Futter empfehlen, das für langfristige Kundschaft in den Praxen sorgt, wissentlich Tiere falsch behandelt, damit der Profit der Praxis für die Zukunft gesichert ist.


    Bisher hatte ich mit den zum Teil missionarisch wirkenden Rohfütterern überhaupt keine Probleme, aber jetzt stösst mir dieses Thema das erste Mal durch Deine mit Arroganz vorgetragenen Unterstellungen sauer auf.


    Solche Äusserungen wie diese schaden einer im Grunde nach guten Sache eher, als sie ihr nutzen. Du unterstellst, Tierärzte seien die Hampelmänner der Futtermittelindustrie sowie der Pharmaindustrie und dadurch nicht mehr zu einer eigenen Meinung und Beurteilung fähig oder stellten diese aus wirtschaftlichen Gründen hinten an. Das ist eine Polemie, wie ich sie schon lange nicht mehr gelesen habe und finde sie äusserst bedenklich.


    Auch wenn der Bericht in "Der Hund" nicht nur aus der Sicht der Rohfütterer nicht als absolut objektiv zu bezeichnen ist, hat ein mündiger Leser zumindest die Möglichkeit bekommen, sich über diese Ernährungsmethode seine eigenen Gedanken zu machen.


    Es gibt bisher keine mir bekannte offizielle Langzeitstudie, die beweist, dass die Rohfütterung besser oder schlechter als die mit Fertignahrung ist. Der einzigste Vorteil, den ich im Gegensatz zum Fertigfutter habe - ich weiss, was im Napf ist.


    Und solange solch eine Studie mir nicht vorliegt, werde ich mich hüten, zu behaupten, Hunde oder Tiere, die nicht gebarft werden, sind oder werden kränker als gebarfte Hunde.


    Meine Tierärztin verdient ihr Geld jedenfalls nicht mit ein paar Büchsen Diätnahrung und Entwurmungen. Sie ist auch flexibel genug, sich mit Barfen auseinander zu setzen, auch wenn sie diese Ernährungsweise nicht wirklich favorisiert. Aber deshalb ist sie kein Knecht irgendwelcher Konzerne und erst recht nicht unmündig oder gar blöd.


    Auch wenn die Ernährungsberatung während des Studiums nur einen Bruchteil ausmacht, hat diese mit ihrer Tätigkeit als Tierarzt doch nur am Rande zu tun. Wenn ich wegen eines zu hohen Cholesterinwertes zu meinem Hausarzt gehe, kann ich von ihm auch keine auf mich zugeschnittene Ernährungsberatung verlangen.


    Hier wie dort liegt es an mir, die Ernährung meinem Tier zukommen zu lassen, die es bis ins hohe Alter gesund erhält. Dazu muss ich mich selbst informieren, aber solche polemischen Äusserungen wie o.G. helfen mir dabei sicher nicht, sondern schrecken eher ab und zwingen sicher nicht nur mich, eine Partei zu ergreifen. Und das ist garantiert nicht im Sinne einer im Grunde guten Sache wie die natürliche Ernährung eines Carnivoren.

  • Vielen Dank, mollrops.


    Zitat

    Solche Äusserungen wie diese schaden einer im Grunde nach guten Sache eher, als sie ihr nutzen. Du unterstellst, Tierärzte seien die Hampelmänner der Futtermittelindustrie sowie der Pharmaindustrie und dadurch nicht mehr zu einer eigenen Meinung und Beurteilung fähig oder stellten diese aus wirtschaftlichen Gründen hinten an. Das ist eine Polemie, wie ich sie schon lange nicht mehr gelesen habe und finde sie äusserst bedenklich.


    Das ist es, was mir auch aufstößt bei der Argumentation mancher Rohfütterer. Sämtliche auch noch so vorsichtigen Hinweise auf Risiken, die es natürlich auch beim Rohfüttern oder Barfen geben könnte, werden vom Tisch gewischt, indem behauptet wird, derjenige, der diese Bedenken äußert, wäre von der Futtermittelindustrie zumindest beeinflusst oder gar bezahlt.


    Dass hier nun auch noch eindeutig gesagt wird, dass Tierärzte angeblich Tiere wissentlich krank machen würden, damit sie mehr Geld verdienen, hat für mich nichts mehr mit sachlicher Diskussion zu tun, sondern ist schon wirklich richtig böse und hört sich für mich einfach verblendet an. Entschuldigung, aber ist so.


    Grüße
    Elke

  • :shocked: Ich habe schon öfter hier im Forum Kritik -und auch diese Kritik ganz speziell- an Tierärzten gelesen, aber niemals wurde der/die TS so heftig angegangen wie hier!


    Wo kommt denn dieser Miau-Mix plötzlich her?
    Oder bin ich hier die einzige, die nicht in der Lage ist, Nachrichten zu empfangen, die zwischen den Zeilen geschrieben stehen?


    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die TS das so krass gemeint hat, wie ihr hier auf ihr rumdrescht.

  • Katja, vielleicht haben manche irgendwann einfach genug?


    Ich hab mich bisher immer aus diesen Barf-Diskussionen rausgehalten. Aber mittlerweile nervt es mich persönlich nur noch. Ich habe bis vor kurzem selber gebarft und werde es demnächst auch wieder tun, ich habe also nichts gegen barfen. Aber mich nervt das was Mollrops geschrieben und das in enorm vielen Fertigfutter-Thread der Hinweis auf Barf kommt. Mir kommt es vor, als sei nur noch barf das richtige und alles andere grottenschlecht.


    Und meine TÄ sind weder für noch gegen Barf. Sie überlassen die Entscheidung dem HH und sagen man soll sich eben schlau darüber machen. Bei Lee haben sie mir auch gesagt, das es eben zu Problemen kommen kann und ich deswegen aufpassen soll, was ich füttere. Diese TÄ sind sicherlich keine Ausnahme. Aber oft genug werden TÄ als das letzte hingestellt..
    Wobei ich mich noch immer frage, seit wann es zur Aufgabe des TA gehört Ernährungsberater zu spielen...

  • Hey,
    die Diskussion läuft jetzt aus dem Ruder........
    Mir persönlich geht es nur darum : ich möchte genau wissen, was der Futtersack enhält, nicht mehr und nicht weniger und genau da wird eben nicht nur ungenau informiert, sondern auch vieles verschwiegen, was mich vielleicht vom Kauf abhalten könnte.
    Ich wünsche mir da einfach mehr Aufklärung auch im Sinne als Verbraucher und damit meine ich auch den Gesetzgeber :motz:
    Wieso ist es in Ordnung, mit der Aufschrift " mit Lamm " zu werben, wenn davon nur 4% enthalten sind. Finde ich persönlich nicht o.k. ist aber legal :motz:
    Natürlich werden hier nicht alle TÄ unter Generalverdacht gestellt :roll: , aber über diese und jene Entscheidung sollte man vielleicht doch mal nachdenken :???:

  • Zitat

    Hier wird unterstellt, dass Tierärzte wissentlich angeblich krankmachendes Futter empfehlen, das für langfristige Kundschaft in den Praxen sorgt, wissentlich Tiere falsch behandelt, damit der Profit der Praxis für die Zukunft gesichert ist.


    Sicher nicht alle Tierärtze - aber leider gibt es mehr als genug davon diegenauso praktizieren....
    Frag mal Klecksdazu... die kann dir dazu einiges erzählen


    Aber das wäre vielleicht mal ein interessantes neues Thema.


    LG


    Ines :roll:

  • Zitat

    Katja, vielleicht haben manche irgendwann einfach genug?


    Ich hab mich bisher immer aus diesen Barf-Diskussionen rausgehalten. Aber mittlerweile nervt es mich persönlich nur noch. Ich habe bis vor kurzem selber gebarft und werde es demnächst auch wieder tun, ich habe also nichts gegen barfen. Aber mich nervt das was Mollrops geschrieben und das in enorm vielen Fertigfutter-Thread der Hinweis auf Barf kommt. Mir kommt es vor, als sei nur noch barf das richtige und alles andere grottenschlecht.


    Hmm, so kommt es mir gerade nicht vor. Ich kann hier allerdings nur über das urteilen, was ich auch mitbekommen bzw. gelesen habe.
    Meiner Ansicht nach läuft die Diskussion Fertigfutter vs. Barf in diesem Forum noch sehr diplomatisch ab! Ich war schon in anderen unterwegs, da können sich Missionare von den Zeugen Jehovas noch was abschauen - solche Leute habe ich hier, wenn überhaupt, nur sehr vereinzelt "getroffen".


    Was ich bemerkt habe, ist, dass in Threads, die sich um "Billig-"Fertigfutter drehen sehr wohl einer der ersten Vorschläge auf Barf abziehlt. Im Threads, wo es um eine Frage zu hochwertigem Futter geht (z.B. sowas wie Arden Grange vs. Canis Alpha) kommt kaum eine Anmerkung zum Rohfüttern. Dort besteht m.M.n. auch gar kein Bedarf dazu - und diese Meinung scheinen etliche "Barfer" hier im Forum auch zu teilen.


    Manchmal kommt es mir so vor, als ob man sich hier schon langsam rechtfertigen muss, wenn man etwas rein positives oder verteidigendes zum Barfen sagt.


    Zitat

    Wobei ich mich noch immer frage, seit wann es zur Aufgabe des TA gehört Ernährungsberater zu spielen...


    Oh ja, das stimmt. Hier verstehe ich weder die Intention des "nicht-wissenden" Tierarztes Berater zu spielen, noch die des HH, sich diese Beratung beim TA zu suchen. Leider wissen viel zu wenige HH, dass die meisten Tierärzte nur wenig Ahnung von der richtigen Ernährung ihres Lieblings haben.

  • Khadijah et al: Komisch, ich habe überhaupt gar nicht den Eindruck, dass ich auf irgendjemandem rumhacken würde. Ich sitze hier ziemlich entspannt und hege keinerlei Aggressionen gegenüber der Themenstarterin. Warum auch. Ich pöble nicht rum, verwende keinen fiesen Smilies und unterstelle niemandem irgendwelche Vergehen. Ich möchte lediglich auf Punkte aufmerksam machen, die ich fragwürdig finde. Kann man doch drüber sprechen...


    @Freedypudel: Wenn Klecks bewiesenermaßen Informationen darüber hätte, dass Tierärzte krankmachendes Futter empfehlen, sollte sie sich hier äußern gehört doch zum Thema. Wobei man natürlich vorausschicken muss, dass nur der Glaube daran, dass Fertigfutter jeder Art krank machen würde, nicht als Beweis gilt.


    Grüße
    Elke

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