Horror! Meine Dogge hat anderen Hund angegriffen! Hilfe!

  • Wir werden den Hund untersuchen lassen, sobald der Tierarzt einen Termin frei hat.
    Wenn er irgendwelche gesundheitliche Probleme hat wird er natürlich behandelt, wenn nicht - ist ja schön, aber das wollen wir ausschließen.
    Dann werde ich mich an eine hier empfohlene Adresse wenden, für die ich micht schonmal bedanke, und die ich mit meinem Vater durchgehen werde. Leider ist das alles ziemlich weit weg, so dass mein Vater da voll hinterstehen müsste.


    Heute Abend war ein aufregender Abend voller hin und her. Voller Fehlinformationen, hochgekocht durch Emotionen. Von "Ich bringe diesen Hund morgen früh zurück ins Tierheim" über "Wie können Menschen einen Hund nur so versauen" bis zu "Wir schaffen das schon, dieser Hund ist nicht böse".


    Jankos Geschichte wurde uns sehr durcheinander erzählt, erst jetzt ist es mir gelungen, alles richtig zusammenzusetzen.
    Jetzt verstehe ich so ziemlich sein gesamtes Verhalten.
    Ich möchte euch seine Geschichte gerne erzählen.


    Hier nun die Geschichte eines misshandelten Hundes, für die, die es lesen wollen:


    Janko wurde als Welpe von einer jungen Frau, nennen wir sie T. , gekauft. Sie liebte diesen Hund sehr und legte viel Wert auf eine gute Ausbildung. Bei T. bleib Janko 3,5 Jahre. Er machte dort eine Begleit- und Schutzhundeausbildung und -prüfung. Sie ging mit ihm in Hundeschulen und erzog Janko zu einem lieben, zuverlässigen Begleiter ohne Aggressionen.
    (Was den Teletakt anging, wurde T. in einer Hundeschule empfohlen, diesen zu benutzen, sie tat es aber nicht. Also: Fehlinformation, die uns von seiner anderen Vorbesitzerin gegeben wurde)


    Bei T wurde Janko von zwei Hunden angefallen, einem weißen Schäferhund und einem Staffordshire-Terrier. Dagegen wehrte er sich, was ja legitim ist und zeigte von da an leichtere Angstreaktionen bei weißen, großen Hunden.
    T. wurde schwanger und ihr Ehemann verließ sie. Sie musste in eine kleine Wohnung ziehen und trennte sich schweren herzens von Janko. Er wurde an eine junge Frau, K., nach Hannover verkauft.


    K. hatte nicht viel Ahnung von Hunden und hielt Janko auf dem Grundstück ihrer Eltern. Dort lebte er mit Ziegen, Pferden und anderen Hunden zusammen, ohne Probleme. K. fand es ungeheuer cool, einen Hund diesen Kalibers zu haben, und sie hatte einen Freund, S.
    S. mochte Janko überhaupt nicht und sein Hund (ein Weißer) vertrug sich auch nicht mit Janko.
    K. und S. zogen zusammen und S. fing an, Janko schlecht zu behandeln. Er verlangte, dass Janko ein Stachelhalsband umbekam und überzeugte K., Janko zu prügeln. Janko wurde immer verstörter und ging eines Tages auf den Hund von S. los und verletzte diesen sehr stark. Der Hund konnte nur mit einer Not-Op gerettet werden.
    K. erzählte uns am Telefon, dass Janko ein sehr aggressiver Hund ist, der auf Menschen, grade auf Kinder und alte Männer und auf ALLE Hunde losgeht und alles totbeißen will. Sie selbst hat jedoch Bilder im Internet veröffentlicht, auf den Janko friedlich mit vielen anderen Hunden spielt. Außerdem wollte sie ihn uns wieder abkaufen. (Was nat. nicht in Frage kommt)


    S. verachtete Janko, schlug und und verlangte von K., ihn zu verkaufen. Eines Tages rief er bei T., der Vorbesitzerin an und drohte "Entweder holst du ihn jetzt ab, oder ich setze ihn aus, dann ist er weg."
    T. wusste nicht was sie machen sollte, denn sie was hochschwanger und hatte keinen Platz für Janko. Sie flehte S. an, den Hund noch einige Tage zu behalten, bis sie eine Lösung gefunden hatte, aber S. schrie nur noch und drohte.
    So holte T. ihn ab und brachte ihn ins Tierheim. Dass dieser in der zwischenzeit aggressiv und verhaltensgestört geworden war, wusste sie nicht, daher erzählte sie dem TH nichts und die uns folglich auch nichts davon.
    So kauften wir einen "lieben Hund, der sich mit alles und jedem verträgt."


    Nach vier Wochen biss Janko bei uns ohne Vorwarnung einen anderen Hund.
    Dieser Hund war... - weiß.

  • oh weia...hab des alles erst jetzt gelesen und bin sprachlos...wieder mal jemand,der den mist der vorbesitzer ausbaden muss...tut mir wirklich leid für euch und den wuff....du hast hier ja nun schon einiges an kompetenten ratschlägen und vor allem adressen bekommen an die ihr euch richten könnt


    ich will auch nml sagen,das ich es echt fein von euch finde,das ihr euch solche mühe und umstände mit dem hund macht und wenn ihr euch entschliessen solltet,den jetzigen weg weiterhin mit ihm zu beschreiten,der vllt nicht immer einach und von rückschlägen wie auch erfolgen geprägt sein kann,wird euch irgendwann ein glücklicher hund lieben,dem ihr gezeigt habt,des es auch anders und vor allem(wieder) besser geht =)


    deine geschichte von dir und deinem wuff erinnert mich teilweise sehr an meine und louises....ich habe ihn auch von einer dame,die ihn wohl "freigekauft" hatte von einem mann,der mit ihm nicht klar kam und ihn geschlagen hat usw....sie könne ihn nicht behalten,da sie 2 kleine kinder und noch 2 hunde hat,davon einer grad 6 monate.....und er sei sehr lieb,kennt katzen und kinder und kommt super mit andern hunden usw klar...nur ein bissl schiss soll er manchmal noch haben,wenn zb die leine oder des halsband genommen wird....nun gut...er war da,von der angst bezüglich leine und halsband zeigte er bei mir nicht...er kam sehr gut mit rüdiger und pinot klar und dann fingen die probleme an...sobald es dunkel wurde,wechselte sich auf einmal der hund den ich hatte...er mied unsre anwesenheit,knurrte,wenn sich ihm jemand näherte und hat mich auch einmal fast gebissen,als ich nachts über ihn gefallen bin,er fing an sich heftigst mit rüdiger zu prügeln und seine durchdrehereinen an der leine wenn ein fremder hund kam,betrunkene menschen gingen gar nicht....ich hatte mehr als genug momente,wo ich manchmal dachte,ich mag nimmer und ich einfach nur heulend in der ecke sass und die vorbesitzer verflucht habe...aber der weg mit ihm hat sich gelohnt,wir sind noch nicht baustellenfrei,aber auf dem besten wege dahin und immer wenn ich mit den dreien auf unsrer "liegewiese" faule und es kuschelt sich auf einmal ein grosser schwarzer hund so dicht an mich ran,des er fast auf mir liegt...entlohnt mich das für alles...denn früher hat er weder mit mir gekuschelt noch gespielt...inzwischen tut er beides mit der freude eines junghundes und ich habe das gefühl,er fängt langsam aber sehr sicher an mir wirklich zu vertrauen
    entschuldigt den roman,aber ich dachte vllt kann ich mit meiner kleinen anekdote meinen beitrag dazu geben gifti ein wenig mut zu machen ;)


    edit/ ich habe die geschichte von janko erst nach meinem text gelesen,da ich da so lang dran gehangen habe ^^ aber im grossen und ganzen passt er ja noch

  • Janko hat viel Potential. Mit der richtigen Hilfe kann der Hund wieder lernen Vertrauen zu haben und wird auch lernen andere (weiße) Hunde zu ignorieren.


    Ich wünsche euch die richtige Hilfe, Geduld und Kraft aus Janko wieder einen umgänglichen Hund zu machen.

  • hallo gifti,
    der arme kerl. ich finde aber, dass es nicht so aussichtslos ist. wenn er vertrauen gefaßt hat, kann man sicher viel wieder gut machen.


    das gute ist doch, dass du weißt, dass er weiße hunde nicht mag - verständlich.


    ich hoffe, der kerl bekommt eine chance und einen guten trainer - der liebevoll mit ihm arbeitet.


    gruß marion

  • Ja, bei so besch... Umständen wird wohl jeder Hund irgendwann aggressiv. Tut mir echt leid für den hübschen Kerl. Wenn er eine Schutzhundausbildung hat, kann man sich das vielleicht bei der Korrektur zunutze machen? (Keine Ahnung hab..) :???:


    Ich denke aber auch, irgendwie läßt sich das wieder hinbekommen. Wenn der Hund nicht wahllos Leute oder Hunde angreift, sondern bestimmte Muster verfolgt, hat man sicher eine Chance. Glaub ich jedenfalls - ich bin, wie gesagt, kein Experte.


    Ich wünschte mir, wir hätten damals mit unserem Rottimix Zugang zu so vielen Informationen und Hilfe gehabt. Barino wurde nämlich eingeschläfert, und das ganze auch noch an Silvester... :(
    Ich hätte heute sicherlich anders gehandelt, aber ich wußte mir nicht zu helfen. Wir waren auch mit ihm in einer Hundeschule und alles, aber im NAchhinein muss ich sagen, dass das TH uns (damals Hundeanfänger, was wir auch gesagt haben) den Hund niemals hätte geben dürfen....


    Ich habe damals nur noch geheult. Es war so furchtbar. Aber Barino war zu dem Zeitpunkt schon 2 mal im Tierheim gewesen und ich wollte ihm das 3. mal ersparen. Ich hätte es nicht ausgehalten, den Hund dort abzugeben. Es geschah auch nach Rücksprache mit der TH - Leiterin, die (an Silvester) ebenfalls in Tränen ausbrach...

  • Oh man das ist ja echt besch :zensur: gelaufen, jetzt wisst Ihr aber wenigstens wo Ihr drann seit und wie Ihr mit ihm arbeiten könnt.


    LG Tanja mit Luna

  • Das ist ja wirlich heftig! Auch wenn du meinen Post vielleicht als "Angriff" gewertet hast (zumindest könnte man es meinen) war es genau das war ich gemeint habe. Es ist ein Lebewesen mit Vergangenheit und da einfach den Stachler drum zu binden hielt ich für höchst fragwürdig aber du hast ja selbst schon geschrieben das du dich mit dem Stachler wohl doch nicht so wohl fühlst.


    Such dir einen richtig guten Trainer, arbeite dran, draußen Maulkorb drauf und vielleicht mit 2 Personen spazieren gehen damit ihr den Hund im Notfall halten könnt (das Halti hilft dir dabei nicht es ist nur dazu da den Blick des Hundes umzulenken, lass dir das vom Trainer zeigen). Ihr habt bestimmt keinen bösen Hund (so etwas gibt es nach meiner Definition gar nicht) aber ihr müsst mit ihm arbeiten und die Sicherheit anderer gewährleisten. Ob er diese Verhaltensstörungen jemals komplett einstellen wird kann euch keiner sagen aber ihr könnt lernen damit so umzugehen das nichts passieren kann. Ihr müsst auch wieder lernen cooler und sicherer aufzutreten und genauso lernt der Hund das ihr ihn "beschützt", ihm nicht weh gut und er das nicht selbst regeln muß wenn ein "böser weißer Hund" kommt.


    Ich drücke euch fest die Daumen

  • Also wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe hat der Hund in seinen ersten 3,5 Jahren nichts schlechtes erlebt sondern hatte ein recht gutes leben, ergo sollte es nicht unmöglich sein ihm wieder zu zeigen das nicht alle Menschen doof sind.
    Um dem Hund wieder Vertrauen einimpfen zu können ist es mMn ober wichtig das ihr lernt ihn zu "lesen" .
    Je mehr Sicherheit ihr ihm gebt umso sicherer wird er im Umgamg mit seiner Umwelt, zu der ja nun mal auch andere Hunde gehören.



    Ganz nebenbei finde ich es absolut super wie Du Dich da reinkniest.
    Ich drücke Janko und Euch ganz, ganz fest die Daumen.
    Er hat es verdient wieder ein schönes Leben leben zu dürfen.


    LG
    Quendolina

  • du bates?
    des halti hilft aber schon recht gut um den hund halten zu können wie ich finde...natürlich ist es dazu da,den blick deshundes umzulenken,wodurch du ihn aber gleichzeitig viel besser kontrollieren kannst

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