Nicht artgerechte Haltung eines JRT

  • Hallo,
    bin noch ganz aufgeregt und könnte mal wieder platzen! Gerade eben habe ich zum x-ten Male den JRT von Nachbarn unterwegs aufgelesen, weil er wieder ausgebüxt war. Folgende Situation: die HH, junges Ehepaar, erwarten das 2.Kind, und haben offensichtlich für den 6-j. JRT überhaupt keine Zeit (oder keine Lust?) mehr. Der Hund kommt fast garnicht mehr raus, zum Geschäftemachten wird die Tür zum (ungesicherten) Garten aufgemacht, kurz Geschäfte machen, wieder ins Haus. Das geht nun schon so seit der Geburt des 1.Kindes vor ca. 2 Jahren. Da der Hund fast täglich alleine durch die - stark befahrenen - Straßen läuft - (wir wohnen nicht am Land) - nehme ich ihn nun mehrmals wöchentlich mittags auf einen großen Gassigang mit anderen HH und ihren Hunden mit, wo er sich mal 2 Std. im Wald ohne Leine mit den anderen austoben kann.
    Mir tut dieser Hund so sehr leid, es belastet mich richtig. Als ich ihn eben bei seinen Leuten abgab, sagte mir die HH, dass sie wohl gemerkt hätten, dass er wieder weg sei, aber ihr Mann liege "am Sofa". Da sucht aber keiner mal nach ihm, obwohl es doch schon stockdunkel war :shocked: ...... ich finde das so schlimm und war auch ziemlich sauer. Ich habe ihr zum wiederholten Male gesagt, dass sie doch für den Hund einen guten Platz suchen sollen, das wollen sie aber nicht. Gerade habe ich ihr gesagt, dass ich den Tierschutz anrufen würde, wenn sie sich nicht endlich um den Hund zumindest derart kümmern, dass er einen geregelten Auslauf hat. Ich habe das - zugegebenermaßen in Wut - einfach so gesagt, um zu erreichen, dass sie sich mal Gedanken machen. Aber ich sehe da schwarz, da wird sich nichts tun.
    Warum ich das jetzt eigentlich hier schreibe, weiss ich selbst nicht, wahrscheinlich um meinen Ärger abzulassen aber auch mit der Frage, was kann ich tun, damit es dem Hund besser geht? Mehr als 1x täglich zum Gassigang mitnehmen, kann ich auch zeitlich nicht machen. Es belastet mich richtig, der Hund ist auch trotz dieses Lebens sehr sehr lieb.
    Mit den HH reden hat keinen Zweck, ich hab es schon zig Mal versucht, bin wirklich ratlos :kopfwand: .
    LG Francisca

  • Oh je, ich kann dich verstehen! Das ist ne doofe Situation.
    Aber mehr, als den Hund öfters auf deinen Gassigängen mitzunehmen, wirst du wohl nicht tun können.


    Denn mal ehrlich: der Tierschutz wird da wohl kaum was machen. Der Hund hat ein Zuhause, lebt im Haus, wird ernährt, scheint gesund zu sein, wird nicht geschlagen und mißhandelt...


    Und die HH scheinen nichts am ihrem Verhalten ändern zu wollen, sicher schon 2 mal nicht, wenn dann das Baby da ist.


    Traurig für den Hund. Wenn ich du wäre, würde ich mich, dem Hund zuliebe, bzgl. der Äueßerung wegen dem Tierschutz, entschuldigen und fragen, ob du den Hund, wann immer es dir möglich ist, mitnehmen darfst. Somit wird vor allem dem Hund geholfen... Und viel mehr kannst du nicht tun...


    Weggeben ist auch immer so ne Sache. Oft muß man sich so dermaßen rechtfertigen und sich dumme Sprüche anhören, daß das für viele eben einfach nicht in Frage kommt...

  • Das ist ja der Hammer ... leider kann man echt zuwenig bis gar nichts machen. Wir haben hier im Ort einen ähnlichen Fall - du glaubst gar nicht wie oft ich schon mit Polizei, OA und anderen Behörden telefoniert habe....


    Will er den Hund denn gar nicht hergeben ???


    Ich würde ihm mal "vorbeten" was der Hund an finaziellem Schaden anrichten könnte wenn er z.B. einen Autounfall versacht oder jemanden Beisst ect.


    Da sind doch die Menschen am empfindlichsten wenns an die Kohle geht. Vielleicht überlässt er ihn dir dann !?!

  • Hallo Francisca,


    was gibt es denn für Möglichkeiten?


    Der Hund bleibt in der Familie und läuft irgendwann Gefahr, überfahren zu werden. Denn irgendwie scheint ja wohl schon seit einiger Zeit keiner der Familie mehr wirklich Zeit und Lust zu haben, sich um den Hund zu kümmern.


    Du schnappst den Hund, wenn er Dir das nächste Mal über den Weg läuft und bringst ihn ins Tierheim. Ob er dann schnell ein neues Zuhause findet, kann wohl keiner sagen.


    Beides keine wirklich rosigen Aussichten.


    Ich gestehe, ich wüsste auf Anhieb nicht, wie ich mich verhalten würde. Vielleicht eher versuchen, in Ruhe mit den Besitzern ein Gespräch zu führen? Aber wer lässt sich schon gerne seine eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen führen? Denn immerhin: Wenn die Besitzer selbst einsehen, dass sie dem Hund nicht mehr gerecht werden, dann könnte man zusammen eine neue Familie suchen, ohne dass er ins Tierheim müsste.


    Viel Erfolg und berichte mal, wie es weitergeht.


    schlaubi

  • Zitat

    ...


    Du schnappst den Hund, wenn er Dir das nächste Mal über den Weg läuft und bringst ihn ins Tierheim. Ob er dann schnell ein neues Zuhause findet, kann wohl keiner sagen.


    ....



    :???:
    Also manchmal finde ich die Tipps hier schon hart an der Grenze.


    Da wird der Hund sich bedanken, wenn er im Tierheim sitzt :/


    Ich glaueb auch nicht das der Tierschutz was dagegen machen würde.
    Versuch doch mal die beiden zu animieren mitzukommen auf einen Spaziergang?
    Ob sie das nach deiner Drohung wollen, bleibt die Frage :roll:

  • Zitat

    :???:
    Also manchmal finde ich die Tipps hier schon hart an der Grenze.


    Da wird der Hund sich bedanken, wenn er im Tierheim sitzt :/


    Klar ist das hart an der Grenze, ich finde das auch keineswegs prickelnd. Aber ist ein schwer verletzter oder gar toter, weil überfahrener Hund, besser? Besser ist das Tierheim garantiert nicht, aber zumindest sicherer.


    schlaubi

  • Zitat


    Versuch doch mal die beiden zu animieren mitzukommen auf einen Spaziergang?
    Ob sie das nach deiner Drohung wollen, bleibt die Frage :roll:


    Also, wenn die Herrschaften nicht mal ihren Hund suchen, glaube ich nicht, dass sie sich zu Spaziergängen animieren lassen.
    Klar, so eine Drohung ist nicht ganz diplomatisch, aber immer "lieb" sein bringt es halt auch nicht. Einige verstehen es manchmal nur mit Druck.


    Was hier in unserer Nachbarschaft in einem analogen Fall geholfen hat (Hund lief auch ständig allein an Straßen umher, schloss sich eigenständig anderen Gassigängern an, etc.):
    mehrere Nachbarn (wirkt besser als einer und man hat nicht die Buhmannkarte) haben sich zusammengetan und gemeinsam geklingelt und ein Gespräch geführt, nett, aber auch durchscheinen lassen, dass ein weiteres Streunern des Hundes Konsequenzen hat. (Anzeige beim OA).


    Regelmäßige Gassigänge wirst Du so natürlich nicht erwirken können, aber zumindest, dass der Hund nicht allein auf gefährliche Tour geht.

  • Zitat

    Du schnappst den Hund, wenn er Dir das nächste Mal über den Weg läuft und bringst ihn ins Tierheim. Ob er dann schnell ein neues Zuhause findet, kann wohl keiner sagen.


    Würde sie sich da nicht strafbar machen? :???:


    Also der Tierschutz wird da sicher nicht viel machen können, ein Kontrollbesuch und das wars.
    Vielleicht kannst du ja nochmal mit den Besitzern reden und sie überzeugen das sie sich jemanden suchen der mit dem Hund Gassi geht wenn sie schon selbst nicht wollen.
    Finde es klasse das du ihn täglich mit nimmst zum Gassi gehen, so kommt er wenigstens einmal raus.

  • Zitat

    Würde sie sich da nicht strafbar machen? :???:


    Nee, ein Diebstahl läge meiner Ansicht nach nicht vor, denn sie hätte keine Aneignungsabsicht (zwingende Voraussetzung für einen Diebstahl)

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