1. Besuch Welpenspielstunde. Gebissen !!

  • Unsere Hundeschule bot das auch an - Welpenschule mit einem tollen Rüden und einer Hündin, zwei Trainern und nicht mehr als 8 Welpen. Da wurde bei kleineren Balgereien auch nie eingegriffen, die Hunde regelten das unter sich. Das einzigste, was mir damals aufgefallen ist, dass die beiden Goldies immer nur miteinander spielten, aber nie mit den anderen Welpen. Meine hat den alten Rüden abgöttisch geliebt, ihm ist sie immer um den Bart geschlichen. Noch heute ist sie eher auf ältere Hunde fixiert (Papakomplex ? *g*) als auf Junghunde. Sie wurde auch in einen Zweihundehaushalt geboren und die andere Hündin übernahm auch Erziehungsaufgaben. Mein Hund hatte eigentlich von Anfang an einen tollen Start, zusammen mit ihren 6 Geschwistern.


    Diese damalige Konstellation in der Hundeschule hat meine Jüngste meiner Meinung nach mit zu dem gemacht, was sie ist. Ok, sie hat auch andere Dinge in dieser Zeit gelernt, aber der Rüde war massgeblich an ihrer Entwicklung beteiligt (und natürlich meine beiden erwachsenen Weiber zuhause).


    Von daher kann ich inhaltlich Grisu zustimmen.

  • Solches Verhalten ist schon auch rassetypisch, damit meine ich nicht SoKa typisch, sondern terrier-typisch... die haben nun mal ne höhere Aggressivität gegenüber Artgenossen, als der Durchschnitt-Familien-Hund....


    Bin auch eher gegen Welpenspielgruppen... Lieber mit ner ordentlichen kleinen Gruppe erwachsener Hunde spazieren gehen....

  • Zitat

    Fangen wir am besten ganz von vorn an:


    Ich habe anderen Ortes schon mal geschrieben, daß Welpen das Verhalten der Mutter und der Geschwister als erstes Sozialverhalten kennen lernen. Das wird ihr Standard.
    Gleichzeitig lernen sie, daß man mit einer großen Portion Beharrlichkeit und roher Gewalt am ehesten zum Ziel kommt. Dabei ist ihr Problem, einzuschätzen, wieviel Gewalt man sich leisten kann, ohne selber Prügel zu beziehen. Das regelt anfangs die Hündin, die den nicht zu Schwachen hilft, die zu Schwachen schlimmstenfalls tötet und die Starken bremst...


    (In diesen zwölf Wochen können Züchter den Wurf vollständig versauen. Ganz einfach, indem sie die Abläufe zwischen den Welpen immer wieder stören, indem sie die Aufgabe der Mutter übernehmen und einzelne Welpen fördern oder zurück nehmen. Und für die Welpen völlig chaotisch wirds, wenn das inkonsequent geschieht oder sogar Züchter und Züchterin unterschiedliche "Favoriten" und "Sorgenkinder" haben.)

    Hallo Grisou,


    nun interessiert mich was du dazu sagst: meine Hündin, ein Wäller, nun 5 Monate, wurde als einziger Welpe von der Mutter verstoßen, so etwa als sie 2 oder 3 Wochen alt war. Grund unbekannt, es waren 9 Welpen.
    Wurde dann mit der Flasche gefüttert, war das "Sorgenkind", die Mutter war sehr aggessiv gegenüber dem Zwerg.
    Irgendwann durfte sie wieder bei der Mutter trinken, und dann war sie die erste, die mit 8 Wochen aus dem Wurf weg geholt wurde (von uns), da sie auch für die Züchterin recht anstrengend war (Ausbruchskönigin...)


    Sie war anfangs in den Beziehungen zu anderen Hunden recht heftig, hat aber gelernt, sich sozial verträglich zu benehmen, ohne dass ich oder jemand anderes groß eingreifen musste.
    Inzwischen geht sie sehr "zärtlich" mit kleineren/jüngeren Hunden um.


    Wie passt das mit deinen Aussagen zusammen?

  • Zitat

    Da reden wir drüber, wenn sie ein bis zwei Jahre älter ist....


    Du bist also der Meinung, dass die Erfahrungen der ersten Wochen unauslöschbar im Wesen des Tieres verankert sind.
    Wenn dies so ist, dann ist mein Hund jetzt schon als zukünftige Beißerin "abgestempelt", und das akzeptiere ich nicht.


    Ich bin der Meinung, dass Hunde zeitlebens lernfähig sind, wobei die Prägungszeit natürlich einen fetten Anteil an der geistigen Entwicklung und der Wesensprägung hat.
    Doch auch die sozialen Beziehungen nach der Welpenzeit spielen m.M.n. eine nicht zu unterschätzende Rolle, in welche Richtung sich der Hund entwickelt.


    Was machst du denn mit einem Welpen, der bei der Mutter nicht trinken darf? Lässt du ihn verhungern oder gibst du ihm die Flasche?
    "Versaust" du damit den ganzen Wurf?

  • Aber nein, so extrem ist das nicht.
    Wenn ein Hund von den Anlagen her ohnehin schon sehr stabil ist und dann auch noch in der Wurfkiste Chef im Ring ist, ist es viel schwerer, ihn vernünftig zu sozialisieren als einen im Wesen eher indifferenten.
    Und dabei kann es massive Veränderungen in den ersten 2 Lebensjahren geben, die dann ganz plötzlich auftauchen.
    Wir prüfen unsere Hunde deswegen übrigens erst mit 24 und mehr Monaten, weil wir wissen, daß sich bis dahin in ihrem Wesen noch allerlei ändern kann.


    So rein aus dem Bauch raus würde ich schätzen, etwa 50 % sind Frühprägung und 50 % sind Erziehung. Aber die Erziehung müssen sie dann auch haben, die Herrschaften Hund.


    Okay?

  • Bei meiner Hündin wars umgekehrt, die WURDE gebissen in ihrer Welpenspielstunde.


    Kleine hunde wissen schonmal nicht, was sie schon für kräfte haben und was nicht. Und wenn da so viele Hunde auf einmal sind, das kann Hunden schnell Angst einjagen.


    Zum "Klischee": Es gab tatsächlich eine Zeit, in der diese Rassen aggressiv gezüchtet wurden. So wie die Weimaraner, die gerne im Rotlichmillieu auftauchten. Die zeiten sind aber zum Glück vorbei. Ich lebe in Amerika, hier sind American Bulldogs, Bullterrier und Staffordshire sehr oft zu sehen und totale Familienhunde :)


    Ich habe einen Rottweiler-Mischlinge. Ich hab es schon so oft gesehen, dass Frauchen ihren Chihuahua auf den Arm nimmt, wenn meine Hündin ins Sichtfeld kommt :D Auch wurde ich mal gefragt, ob mein Hund "diese Beiss-Rasse ist" ...gewöhn dich da jetzt schonmal dran!


    Ich habe mich anfangs aufgeregt. Jetzt lache ich!


    Viel Glück mit deinem Kleinen, pass auf dass er sein Potenzial nicht ausbaut, aber der Gute ist ja noch jung genug :) Übrigens hübsches Tier!


    Noch zu dem Prägen:
    Mein Hund wurde, wie schon gesagt in der ersten Stunde gebissen. Seitdem (jetzt knapp 1 Jahr) gewöhnt bellt sie größere Hund and und wenn mehrer Hunde auf einmal angestürmt kommen. Einfach nur aus schutz und unsicherheit. Es prägt schon. Aber ich glaube kaum, dass mit einer guten Sozialisierung, dein Hund ein Beisser wird. Bleib dran!


    Einen Tipp, den du vielleicht schon kennst: Der Hund scheint Temperament zu haben. Gewöhn ihn drann, dass du ihn ab un dzu auf den Rücken legst und wartest bis er sich nicht mehr bewegt, dann belohnen. Damit zeigst du dem Hund von anfang an, dass du ihm körperlich überlegen bist!

  • Bakira: Danke :D
    Jetzt mittlerweile geht`s einigermaßen mit dem Zwicken in Hände, Hose etc.
    Nur wenn er dann doch mal kräftiger zubeisst und ich "AUA" quietschen und weg gehe, findet er das total komisch...
    Er kommt dann hinterher und beisst ins Hosenbein.
    Ignorieren, na klar. Aber dann macht er direkt im Anschluss anderen Blödsinn.
    Beisst in die Couch, in den Teppich...


    Wenn mir das zu bunt wird, dreh ich Ihn auf den Rücken und drücke gleichzeitig mit 2 Fingern in den Hals,
    so hat mir das mein Züchter erklärt.
    Wenn er sich dann ergibt, ist ok.


    Ich denke, das sind schon äusserst ruppige Aktionen, aber wenn ich bedenke, wie das in 1-2 Jahren aussieht,
    wenn der dann mal im Spiel schnappt... :shocked: :???:


    Morgen kommt der Trainer aus der Welpenschule mal zu uns nach Hause, zur Beratung.
    Mal schauen, was er sagt...


    Gruß
    Markus

  • Ich halte von dem auf den Rücken drehen gar nix...


    Warum gibst Du ihm nicht ne Alternative, wenn er in den Teppich oder die Couch beißt??? Bei meinen hat es immer super funktioniert, wenn ich sie bei unerlaubtem gestört habe, ihnen dann aber sofort ihren Beißstrick oder ähnliches erlaubtes gegeben habe... Wenn er dann dadran ist, kräftig loben...

  • Zitat

    Bakira: Danke :D


    Wenn mir das zu bunt wird, dreh ich Ihn auf den Rücken und drücke gleichzeitig mit 2 Fingern in den Hals,
    so hat mir das mein Züchter erklärt.
    Wenn er sich dann ergibt, ist ok.


    Moment, hier läuft doch was schief! Hast du eingangs nicht geschrieben, dass Dein Welpe 8 Wochen alt ist? Inzwischen also neun oder knapp zehn? Da kann sein Verhalten noch gar nicht so dominant sein, dass derartige Unterwerfungsmaßnahmen angesagt sind. Damit desensibilisierst Du ihn doch total.
    Ich denke in dem Alter reicht es völlig ihn verbal zu maßregeln, notfalls in ein anderes Zimmer schicken, wenn Worte oder Ignorieren nicht helfen.
    Klar, die Rasse ist nicht ohne und Du musst natürlich aufpassen, dass er sich nicht eines Tages als Rudelführer fühlt. Aber in dem Alter sind das noch ganz normale Spielaufforderungen. Der Kleine mag schon selbstbewusst sein, aber solche Maßnahmen sind eindeutig übertrieben (man kann schon grundsätzlich über den Wert streiten aber in dem Alter ein absolutes No Go!).


    Bitte überleg das nochmal. Meine Kleiner Mix ist auch sehr selbstbewusst und machmal auch sehr hartnäckig und heftig, wenn sie toben will - dann bleib ich immer mucksmäuschenstill stehen, gucke sie nicht mal aus den Augenwinkeln an und warte bis der Anfall vorbei ist. Wird schon viel seltener und dauert längst nicht mehr solange. Versuchs doch bitte, bitte mal so.


    Liebe Grüße
    Kirsten mit Frida

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