1. Besuch Welpenspielstunde. Gebissen !!

  • Zitat

    Meiner Meinung nach richtig was Grisou da sagt. Unter der Voraussetzung das dort 10+ kleine Hunde sind und ein Trainer und alle einfach aufeinander los gelassen werden. Die ängstlichen werden gemobbt und bekommen mehr Angst und die Pöbler lernen das sie damit was erreichen können das ist das Problem.


    Bei einer guten Welpenstunde spielen nur wenige Welpen und der Trainer passt genau auf und greift Notfalls ein.


    Ja, sehe ich auch so, in den Welpenstunden, die wir besuchten, war die Hunde-Anzahl auf 10 beschränkt mit 2 "Beaufsichtigern".


    Doch zu dem, was Grisou sagte, mag ich noch etwas anmerken: Jule war anfangs sehr rüpelig (zu allen!), machte andere Hunde gerne mal nieder.
    Doch so mit der Zeit lernte sie im Spiel mit etwa Gleichaltrigen, dass jeder mal oben und mal unten ist. Ohne menschliches Eingreifen.
    Heute (sie ist knapp 5 Monate, aber 20 kg) ist sie mit jungen kleinen Welpen äußerst zartfühlend und vorsichtig, während das gleiche "Kampfgewicht" heftig angerempelt wird, aber nur, wenn der andere mit macht.


    Dass ängstliche Hunde gemobbt werden, das sollten wir Menschen verhindern!

  • Fangen wir am besten ganz von vorn an:


    Ich habe anderen Ortes schon mal geschrieben, daß Welpen das Verhalten der Mutter und der Geschwister als erstes Sozialverhalten kennen lernen. Das wird ihr Standard.
    Gleichzeitig lernen sie, daß man mit einer großen Portion Beharrlichkeit und roher Gewalt am ehesten zum Ziel kommt. Dabei ist ihr Problem, einzuschätzen, wieviel Gewalt man sich leisten kann, ohne selber Prügel zu beziehen. Das regelt anfangs die Hündin, die den nicht zu Schwachen hilft, die zu Schwachen schlimmstenfalls tötet und die Starken bremst.


    Nach ca. 5 bis 6 Tagen haben die Welpen das verinnerlicht, es wird ruhiger in der Wurfkiste.
    4 bis 5 Wochen später ist aus dem Ernst Spiel geworden. Man kloppt sich zwar, aber es geht um nix, es wird trainiert. Mit ca. 12 Wochen sind die erste und zweite Sozialisierungsphase abgschlossen.
    (In diesen zwölf Wochen können Züchter den Wurf vollständig versauen. Ganz einfach, indem sie die Abläufe zwischen den Welpen immer wieder stören, indem sie die Aufgabe der Mutter übernehmen und einzelne Welpen fördern oder zurück nehmen. Und für die Welpen völlig chaotisch wirds, wenn das inkonsequent geschieht oder sogar Züchter und Züchterin unterschiedliche "Favoriten" und "Sorgenkinder" haben.)


    Kommen Welpen zu früh in eine fremde Gruppe, können sie u.U.mit den Mechanismen der anderen nicht umgehen, sie werden aggressiv und evtl in der Folge ängstlich.. Erreichen sie damit ihr Ziel, vergessen sie das ebenso nie mehr wie ein etwaiges unterdrückt werden.


    Kommen sie zum richtigen Zeitpunkt in eine zu grosse Gruppe, sehen sie sich mit dem Problem konfrontiert, ihre potentiellen Gegner nicht einschätzen zu können. Immer wieder erleben wir Welpenbesitzer, die mit entzücktem Gesicht die ersten "Freundschaften" zwischen den Welpen bewundern. Völliger Humbug, das sind keine Freundschaften, das ist oft genug Flucht nach vorne, man beschäftigt sich mit dem, den man einschätzen kann. Genau so soll es nicht sein. Man soll sich mit möglichst vielen beschäftigen. Um möglichst viel zu lernen.


    Das Beaufsichtigen und Eingreifen ist bei homogenen Gruppen nicht nur völlig überflüssig, es ist kontraproduktiv. Selbstsichere Hunde brauchen keine Hilfe. Also testet man tunlichst aus, ob die Gruppe tatsächlich so homogen ist wie es sein sollte und macht ggf. dann mehrere Gruppen, eine für Rüpel und eine für Weicheier.


    Und immer immer immer gehört in jede Gruppe ein älterer Rüde und mindestens eine, besser zwei mittelalte Hündinnen, die bereits zwei bis drei mal gewölft haben und im Verhalten sicher sind.
    Dann macht man diese Gruppen nicht einmal wöchentlich, das ist ebenfalls Unsinn, sondern zwischen der ca. 9. und 12. Woche täglich, zwischen der 13. und 16. dann langsam weniger werdend!!!

  • Tja Benni hat die Welpenspielstunde und das anschließende Spielen auf dem Platz mit 3 Trainern und ca. 20 Hunden (als er dann in die Junghundegruppe kam) völlig "versaut". Er ist inzwischen mit seinen 2 Jahren komplett unverträglich mit anderen Rüden. Was geht sind Weibchen (da laufen hier vielleicht 2 rum) und Welpen (die sind super, mein Nachbar hat sich auch grad ne MiniBully-Hündin geholt mit der gleichen Zeichnung wie meiner).
    Sobald ein anderer Hund nicht das macht, was Benni will beißt er zu und lässt nicht mehr los :x
    Ich hatte damals einfach keine Ahnung, bin bis er 1 Jahr alt war und es immer häufiger zu Streiterein kam und keiner wusste was zu tun war dorthin gegangen.


    Also kümmer dich um eine vernünftige Sozialisierung, keine zu großen Gruppen, dann wird das schon. Und wenn du den Scheißer net mehr willst nehm ich ihn... *schnellklauenundwegrenn*

  • Was für ein süsses Kerlchen.


    Ich würde das "Beisen" in der Welpenstunde auch nicht überbewerten. Ich weiß nicht ob der Minibull dazu gehört, aber manche Rassen spielen einfach laut und ruppig, mir Aggression hat das nichts zu tun, schon gar nicht bei nem Welpen. Der AB hat ja auch nicht allzu viel Fell, was ihn vor den spitzen Milchzähnchen schützt.


    Wenn mein 5 monatiges Böxerchen mit dem 2 jährigen Boxermix meiner Schwester spielt hat der auch schon einige blutige Kratzer am Kopf, von den noch teilweise Milchzähnen, davon getragen. Unseren Labbi schützt da sein dickes Fell.


    Zitat

    Und immer immer immer gehört in jede Gruppe ein älterer Rüde und mindestens eine, besser zwei mittelalte Hündinnen, die bereits zwei bis drei mal gewölft haben und im Verhalten sicher sind.
    Dann macht man diese Gruppen nicht einmal wöchentlich, das ist ebenfalls Unsinn, sondern zwischen der ca. 9. und 12. Woche täglich, zwischen der 13. und 16. dann langsam weniger werdend!!!


    So stell ich mir auch die optimale Welpengruppe vor, habe ich aber bisher noch nicht gefunden. Deshalb gehe ich nicht mehr zur Huschu und ermögliche meinem Kleinen möglichst viele Kontakte mit Hunden aller Altersklassen.

  • Grisou
    Aber mal ganz ehrlich...wo wird das angeboten für normale "nicht-gebrauchs-Hunde" und wer hat Zeit/Geld/Nerven für mehrere Wochen täglich zur Hundeschule zu fahren? Natürlich, wenn es ein Gebrauchshund ist dann ist es dein "Job" aber ich rede von Familienhunden. Sind die jetzt alle schlecht sozialisiert und versaut, weil sie das Programm nicht hatten als sie klein waren? Ich finde außerdem das ein Eingreifen durchaus mal nötig sein kann, zumindest wenn es sich bei den Welpen um verschiedene Rassen handelt. Ein kleiner Welpe kann noch so souverän und mutig sein, wenn ihm ein drei mal so schwerer Welpe gegenüber steht kann es doch mal nötig sein den großen zu bremsen. Außer natürlich der Althund, den du auch erwähnt hast, geht dazwischen.


    Wie auch immer das ist meine Meinung und ich war in unserer Welpengruppe sehr zufrieden. Mehr als 5-6 Welpen waren nie da und es wurde auch so aufgeteilt das mal die Rüpel und mal Angsthasen mit Spielen dran waren bzw. wenn einer zu dreist wurde, wurde er eben abgeholt und angeleint und fertig. Es waren auch immer mal wieder ältere Hunde verschiedener Rassen dabei. Meine Lilly (jetzt 7 Monate, 31 cm Schulterhöhe) war immer die kleinste und hat auch schon mal was auf den Deckel bekommen. Heute kann sie mit Hunden aller möglichen Rassen umgehen und hat auch vor richtig großen keine Angst und ich hoffe inständig das es so bleibt. Wir gehen auch immer noch dort hin zur Junghundgruppe allerdings ist diese Momentan recht wenig besucht, weil sie Dienstags Mittags stattfindet was wohl für die meisten Leute ein recht ungünstiger Termin ist. Deshalb haben wir oft "Einzelstunden" mit Lilly und den Hunden die der Trainer so dabei hat.

  • Bates, ich gebe zu, ich habe, was Welpenaufzucht angeht, eine Neurose.


    Ich halte es für eine unglaubliche Leistung der Evolution, ein Lebewesen in den Stand zu versetzen, innerhalb weniger Wochen genug zu lernen, um mit Artgenossen aller Art zurecht zu kommen. (Ich bin Vater dreier Söhne, bei denen habe ich dazu Jahre gebraucht.)


    Natürlich schildere ich meine persönliche Ansicht des Optimums und du hast natürllich Recht - wer kann das leisten, wer kann das in Anspruch nehmen? Oft genug, auch da hast du Recht, gehts ja auch "ohne" oder mit weniger ganz gut.


    Andererseits hat mich die Vergangenheit gelehrt, es ist DIE hervorragende, die beste Investition in die Zukunft von Halter UND Hund. Denn sie erspart Unmengen von Erziehungsarbeit.

  • Das kann ich nachvollziehen wenn man das als Optimum darstellt die Durchführbarkeit stelle ich mir allerdings für "Otto-Normal-Hundehalter" mehr als schwierig vor. Es ist sicher auch interessant was für Ansprüche man an den Hund hat. Ich möchte z.B. einen freundlichen Begleiter mit dem ich Spaß haben kann und der so weit hört das er Freiheiten genießen kann und damit weder sich noch andere gefährdet oder gar andere belästigt. An einen Arbeitshund hätte ich andere Ansprüche und muss eben mehr "investieren".


    Gut das ganze ist etwas off topic gegangen. Wie bewertest du denn nun den kleinen Bully der den anderen Welpen gezwickt hat? Ich halte es, wie schon gesagt, für unbedenklich wenn er weiter genügend Sozialisierung und Erziehung bekommt.

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