ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
-
-
Passend zur Katzen im Garten Diskussion in einem anderen Thread habe ich hier mal eine Frage an euch.
Wir haben einen jagdlich sehr ambitionierten Labrador. Bei Spaziergängen ist er daher grundsätzlich mit einer Schleppleine gesichert, wir trainieren fleißig und machen auch Fortschritte.
Nun hat sich seit letztem Jahr die Katzenpopulation in unserer Straße gefühlt verdoppelt und es kommen nun immer wieder auch tagsüber Katzen in den Garten.
Sieht Scotty die schneller als ich, versucht er sie zu fangen. Der Garten ist nicht groß. Die Katzen schnell weg. Nun ist es doch aber so, dass auch das erfolglose Hetzen selbstbelohnend ist, oder?
Wir sind im Training auf jeden Fall nicht so weit, dass ich das Hinterrennen abbrechen könnte. Draußen an der Leine sind Katzen kein Thema. Da dreht er sich zu mir um und kriegt dafür seinen Kekes.
Meine Frage: Hunde lernen ja auch ortsbezogen. Wie „schlimm“ ist dann das kurze verfolgen von Katzen in unserem Garten? Weil ich ihn da eigentlich ungerne mit Schleppleine sichern will…
Ich persönlich find es gar nicht schlimm. Kann man auch als Job für den Hund sehen, den Garten (Fremd-) Katzenfrei zu halten.
Kaya jagt alle Fremdkatzen vom Hof. Mit unseren liegt sie friedlich in der Sonne.
Heute beim Kollegen mit zwei Katzen im Haus waren ihr die keinen Zuckerer wert. Hunde können da differenzieren, wenn sie es gelernt haben.
Unterwegs darf Kaya auch keine Katzen jagen, aber in unseren Hof darf sie. Ich sag auch nichts, wenn sie die Nachbarshündin vom Hof prügelt, solange sie sich an die Regel hält, dass man sie außerhalb des Hofes in Ruhe lässt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Die Trainersuche ist echt ein bisschen frustrierend.
Trainerin Nr. 1: Blocken und Emma beißt. Hab mit ihr darüber gesprochen. Sie meint das sei normal wegen dem Frust und ich soll so weiter machen. Nein danke.
Mittwoch war eine andere Trainerin da, die mir erklären wollte, was eine Reizangel ist. Hab ihr gesagt, dass ich schon eine habe. Sie war überzeugt davon, dass ich es falsch mache. Also vorgeführt und sie musste feststellen, ich mache alles richtig, Emma ist super davon abrufbar, lässt sich super verbieten hinterher zu hetzen und jagt das Ding nur auf Kommando. Danach hatte sie keine Ideen mehr, weil das normalerweise IMMER klappt.
-
Ihr zusammen im Team, hättet ja noch mit sowas wie dem Running Rabbit dann damit arbeiten können.
Oder einen Fell Dummy an einer Schnur und die Trainerin bring es dann überraschend in Bewegung. Also mehr Simulierte Situationen die "echter" wirken. Und dann alles was gut ist, wie nur schauen ohne ausflippen, selbstständige Umorientierung etc. noch besser verstärken.
Würde ich dir meinen Dummy Launcher aufbauen, da würd deine Emma vermutlich Luftsprünge mit Pirouetten und Saltos drehen vor aufregung. Gibt ja schon noch mehr, wie Reizangel.
-
Ich denke, hier braucht es Basisarbeit. Das Ausrasten ist ja "nur" die Spitze des Eisbergs. Ich vermute, dass es auch an anderen Stellen viel Potential gibt da Verbesserung zu erzielen. Aber was wo genau ... das wäre jetzt ins Blaue geraten.
-
Ihr zusammen im Team, hättet ja noch mit sowas wie dem Running Rabbit dann damit arbeiten können.
Oder einen Fell Dummy an einer Schnur und die Trainerin bring es dann überraschend in Bewegung. Also mehr Simulierte Situationen die "echter" wirken. Und dann alles was gut ist, wie nur schauen ohne ausflippen, selbstständige Umorientierung etc. noch besser verstärken.
Würde ich dir meinen Dummy Launcher aufbauen, da würd deine Emma vermutlich Luftsprünge mit Pirouetten und Saltos drehen vor aufregung. Gibt ja schon noch mehr, wie Reizangel.
Hab das erstmal alles googlen müssen. Interessant was es alles gibt.
Ja, ich denke die Reizangel ist nicht "echt" und realistisch genug. Sie ist ja nicht blöd und weiß auch, dass ich das Ding steuere.
-
-
Ich arbeite bei dem Thema gar nicht mehr mit Reizangel. Früher habe ich das mal gemacht, aber der Effekt war ... witzlos. Ich nutze sie höchstens noch mal um zu zeigen wie Trainingsschritte angesichts einer Ablenkung aussehen sollen, aber nicht mehr fürs eigentliche Training. Dafür gibt der Alltag ja mehr als genug her.
-
Für so gestellte Situationen (auch mit Running Rabbit) war der Hund hier zu schlau, der hat einfach unglaublich fix den Unterschied zwischen echt und Dummy geschnallt. Zum Glück unterscheidet er aber nicht auch noch ob angeleint oder nicht.
Geholfen hat hier tatsächlich nur Training in tatsächlichen Situationen, was hier GsD recht einfach zu planen ist, ich hab einfach Strecken bei denen ich mich auf Wildbegegnungen quasi verlassen kann und aufgrund der Topografie konnte ich meist sogar den Abstand zum Wild gut regulieren.
-
Das hätte ich jetzt auch empfohlen, meistens weiß man ja ungefähr, wo das Wild ist. Oder oft reicht es schon, dass da mal was war, damit Aufregung reinkommt, mit der man dann arbeiten kann. Oder wo zuletzt das Eichhörnchen oder die Katze über die Straße gerannt ist. Bei uns gibt es einen Haustür, da sitzt in 50% der Fälle eine Katze, beide Hunde sind aber natürlich schon aufgeregt, wenn es darauf zu geht, egal, ob die da sitzt oder nicht. Mit sowas kann man arbeiten.
Oder ein Wildtiergehege, gibt es sowas in der Nähe? Und dann mit viel Abstand. Oder ein kleiner Tierpark. Reagiert sie auch auf Vögel? Irgendein See in der Nähe, bei dem die Enten am Ufer sitzen? Solange man so viel Abstand hat, dass man die Aufregung reguliere kann, stört man die ja auch nicht. Der Abstand dürfte vermutlich noch ziemlich groß sein.
-
Also Gatterwild funktionierte hier auch nicht, haben wir keinen 100m weg. Interessanterweise war das ausgebrochene Damwild ebenfalls null interessant, schätze der hat die auch einfach gekannt und diese haben sich ebenfalls nicht wie Wild verhalten, wir konnten da keine 2m dran vorbeilaufen (also an den ausgebrochene Tieren) und es war einfach für keinen sonderlich spannend. Ich habe den Eindruck dass es für den Jagdhund hier sehr entscheidend ist wie sich ein anderes Tier verhält und es sich erst wie Beute verhalten muss um dann auch als Beute angesehen zu werden.
-
Also Gatterwild funktionierte hier auch nicht, haben wir keinen 100m weg. Interessanterweise war das ausgebrochene Damwild ebenfalls null interessant, schätze der hat die auch einfach gekannt und diese haben sich ebenfalls nicht wie Wild verhalten, wir konnten da keine 2m dran vorbeilaufen (also an den ausgebrochene Tieren) und es war einfach für keinen sonderlich spannend. Ich habe den Eindruck dass es für den Jagdhund hier sehr entscheidend ist wie sich ein anderes Tier verhält und es sich erst wie Beute verhalten muss um dann auch als Beute angesehen zu werden.
Richtig. So einen Hütehund kann man gut mit anderen Sachen triggern. Aber: Trotzdem lernen die ganz schnell die Vorzeichen für "echte" Situationen. Und unterscheiden dann eben auch ...
Ich fahre meine im Training übrigens nicht hoch um das in den Griff zu bekommen. Ich arbeite eigentlich nur die ganze Zeit am Gegenteil ... funktioniert meiner Erfahrung nach nachhaltiger und besser, weil man dann darauf hin arbeitet, dass der Hund bei Jagdreizen nicht immer so hochschießt in der Erregung. Gerade bei Hütehunden ist es ja Selektionskriterium (gewesen), dass die in einem Level bleiben, bei dem sie noch denken können. Alles drüber ist in der echten Arbeit nicht zu gebrauchen. (Im Hundesport wie Agi werden die meisten Hütehunde weit über dem Erregungslevel geführt, was sie z.B. an den Schafen haben sollten.)
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!