ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ich hatte kaum Erfahrung mit Jagdverhalten, wie es Kaya gezeigt hat, weshalb ich am Anfang ja auch reichlich Fehler gemacht habe und sie zu Jagderfahrungen und Jagderfolgen gekommen ist.

    Was ich aber keinesfalls wollte, war, dass ich aufgebe und mich damit abfinde, dass der Hund nicht mehr freilaufen kann.

    Also habe ich mir überlegt, an welchen Schrauben ich drehen kann und kam zu dem Ergebnis, dass eine Kontrolle des Jagdverhaltens hauptsächlich aus den Komponenten Grundgehorsam, Erregungskontrolle und (für Laienansprüche) sorgfältig aufgebauter Beschäftigung Suche (Nase) und Apportieren (Hetzen, Finden, Tragen, Bringen) erfolgen sollte.

    Daran habe ich viel gearbeitet und bin heute mit dem Ergebnis zufrieden (bleibe aber nach wie vor dran).

    Das Thema ist damit zwar nicht durch, aber für mich im Alltag gut händelbar.

    Trotzdem gehe ich nicht davon aus, dass sie nie mehr Wild hetzt, weil da reicht halt eine blöde Situation und alles immer 100% kontrollieren geht nicht. Es sollte nicht passieren und ich versuche alles zu tun, damit es nicht passiert, aber falls sie im Freilauf zum Beispiel über einen Hasen am Wegesrand stolpert und der hochgeht...würde da nicht unbedingt damit rechnen, dass sie nicht erstmal hinterhergeht.

  • Es gibt ja dann eben auch die Jagdhunde die eben keine Gebrauchshunde oder eine Leistungsselektion hinter sich haben. Ich hab mich vor allem auf diese Bezogen.

    Deswegen habe ich mir, zumindest hier im Forum, angewöhnt wirklich die korrekten Begriffe, also Jagdgebrauchshund für die in D zugelassenen Rassen und Vollgebrauchsjagdhund für die kontinentalen (in erster Linie deutschen) Vorsteher, die als Mädchen für alles genutzt werden, zu verwenden.

    Eben weil Windhunde usw. ja auch Jagdhunde sind. Und Hunde die noch nichtmals das sind, aber trotzdem ordentlich jagen wollen ist ja nochmal was anderes.

    Und wie ich gerade am eigenen Leib erfahre ist der Unterschied einfach riesig, nicht nur bzgl. der Rassen, sondern auch die Herkunft des Hundes. Ich kenne ja auch ein paar DK aus Spanien, Weimaraner aus Diss usw. und die sind, ja, nicht so einfach. Meine Anerkennung für die Rassehundezucht steigt momentan wieder stark.


    Und wenn ich das so Lese bin ich neidisch. So viel von dem was du beschreibst, erarbeite ich mir mit dem schnöden nicht Jagdhundstrassenmix seit Jahren xD - naja ich nehms sportlich.

    Oh, ich bin davon auch total fasziniert.Ich weiß ja durchaus wie es ist einen jagenden Nicht-Jagdhund zu haben und wie schwer es ist dagegen anzukämpfen.

    Das wars im Endeffekt was mich dazu gebracht hat hier zu schreiben. Ich dachte wenn ich das so spannend finde, interessiert es hier vielleicht den ein oder anderen auch. Jagdhund ist eben nicht gleich Jagdhund und "mehr" Jagdtrieb bedeutet eben nicht gleichzeitig schlechter zu händeln.

    Ich hatte mir ja gedacht, dass ich mir da jetzt sonstwas antue als ich Argos geholt habe. Und ich habe gebetet, dass die Jagd ausreicht um den Hund dazu zu bekommen auch privat halbwegs zu kooperieren und nicht, worst case, ihn anfixt und alles nur noch schlimmer macht. Ich habe Bücher gewälzt, mich durch den halben Thread hier gekämpft, und sonstwas um nur irgendwie an gute Tipps zu kommen, dass der Hund mir das Gassigehen nicht zum Alptraum macht. Ich hatte richtig Angst davor mir jetzt einen richtigen Jagdhund zu holen.

    Und was ist? Nix ist. Mir fällt (fast) alles in den Schoß

    Und gerade der Jagdverstand am Wild und wie sehr der Hund zwischen verschiedenen Dingen unterscheidet ist einfach super spannend zu sehen. Und tatsächlich auch, dass der Hund mit mir zusammen jagen will. Der will nicht alleine durch den Wald stöbern, er will das gemeinsam machen, er will, dass ich wahrnehme was er mir zeigt usw. Und eben die Ruhe die dieser Hund an den Tag legt. Naja, bis zu dem Moment wo er wirklich ran darf, da mutiert er zu einem ganz anderen Hund.

    Hach, ich könnte den halben Tag davon schwärmen.

  • Unsere Maus zeigt ja zum Beispiel Wild an. Ich frag mich dann immer, wie genau ich jetzt am besten reagieren sollte (weil das ja angeblich super ist, dass sie anzeigt und man das nutze. Kann).


    Ich sag oft "prima" und "jetzt aber weiter" :ugly:

    Ich glaube an der Diskussion der letzten Seiten sieht man sehr schön dass nicht jede Methode zu jedem Hund passt. Klar würde man im Reflex jetzt erst mal denken "ein bisschen mehr Belohnung dürfte es sein" aber es kann genau so sein dass du DEINEN Hund damit nur pushen würdest und das Gegenteil erreichst.

    Wenn es so für euch passt ist das doch super!

  • Oh, ich bin davon auch total fasziniert.Ich weiß

    Und gerade der Jagdverstand am Wild und wie sehr der Hund zwischen verschiedenen Dingen unterscheidet ist einfach super spannend zu sehen. Und tatsächlich auch, dass der Hund mit mir zusammen jagen will. Der will nicht alleine durch den Wald stöbern, er will das gemeinsam machen, er will, dass ich wahrnehme was er mir zeigt usw. Und eben die Ruhe die dieser Hund an den Tag legt. Naja, bis zu dem Moment wo er wirklich ran darf, da mutiert er zu einem ganz anderen Hund.

    Hach, ich könnte den halben Tag davon schwärmen.

    Also das ist super dass dein Argos so ist. Ich würde das aber definitiv nicht auf alle kontinentalen Vorstehhunde übertragen, auch für die aus Deutschland. Bist du denn schon im Kurs einer Kreisjägerschaft oder ähnliches, um Mal ein breiteres Spektrum zu sehen? Und Bracken und Wachteln und andere Hundetypen sind dann nochmal als Solojäger eine ganz andere Nummer.

  • Oh, ich bin davon auch total fasziniert.Ich weiß

    Und gerade der Jagdverstand am Wild und wie sehr der Hund zwischen verschiedenen Dingen unterscheidet ist einfach super spannend zu sehen. Und tatsächlich auch, dass der Hund mit mir zusammen jagen will. Der will nicht alleine durch den Wald stöbern, er will das gemeinsam machen, er will, dass ich wahrnehme was er mir zeigt usw. Und eben die Ruhe die dieser Hund an den Tag legt. Naja, bis zu dem Moment wo er wirklich ran darf, da mutiert er zu einem ganz anderen Hund.

    Hach, ich könnte den halben Tag davon schwärmen.

    Also das ist super dass dein Argos so ist. Ich würde das aber definitiv nicht auf alle kontinentalen Vorstehhunde übertragen, auch für die aus Deutschland. Bist du denn schon im Kurs einer Kreisjägerschaft oder ähnliches, um Mal ein breiteres Spektrum zu sehen? Und Bracken und Wachteln und andere Hundetypen sind dann nochmal als Solojäger eine ganz andere Nummer.

    Hast du mal einen solchen Kurs besucht, bist vielleicht selber in der Kreisjägerschaft, und hast Erfahrung mit Bracken und Wachteln, und diese mal selber geführt/erzogen?


    Ich finde diese Art der Argumentation sehr seltsam, weil sie in die Richtung: "Wenn du nicht die und die Qualifikation/Erfahrung/whatever hast, kannst du überhaupt nicht genug Ahnung haben, um die Aussagen zu treffen die du machst!" geht.

  • Also das ist super dass dein Argos so ist. Ich würde das aber definitiv nicht auf alle kontinentalen Vorstehhunde übertragen, auch für die aus Deutschland. Bist du denn schon im Kurs einer Kreisjägerschaft oder ähnliches, um Mal ein breiteres Spektrum zu sehen? Und Bracken und Wachteln und andere Hundetypen sind dann nochmal als Solojäger eine ganz andere Nummer.

    Hast du mal einen solchen Kurs besucht, bist vielleicht selber in der Kreisjägerschaft, und hast Erfahrung mit Bracken und Wachteln, und diese mal selber geführt/erzogen?


    Ich finde diese Art der Argumentation sehr seltsam, weil sie in die Richtung: "Wenn du nicht die und die Qualifikation/Erfahrung/whatever hast, kannst du überhaupt nicht genug Ahnung haben, um die Aussagen zu treffen die du machst!" geht.

    Das liegt doch auf der Hand, dass Solojäger alleine jagen wollen?! Und ja, Gruppenkurse egal welcher Art finde ich immer interessant, um Mal das Spektrum an verschiedenen Hunden zu sehen und wie unterschiedlich die sein können. Das hat nichts, rein gar nichts mit Kompetenz sondern mit Quantität zu tun...man man man.


    Und ja ich hab mehrere Kurse besucht, plus FT Tranings

  • Aber Kompetenz hat nur, wer diese Kurse besucht?


    manmanman ...


    Javik Ich finde es absolut nicht ungewöhnlich, dass man nach einem schwierigen Hund, wo bestimmte Grundvoraussetzungen wie z. B. Kooperationswillen hart erarbeitet werden mussten, einen Hund der bei diesen Grundvoraussetzungen deutlich mehr "Basis" mitbringt als "viel leichter" empfindet.


    Oft schult ein "schwieriger" Hund, einer mit "Macken" die eigene Wahrnehmung so sehr, dass einem viele Handlings im Umgang und der Erziehung mit einem ohne diese "besonderen Baustellen" ausgestatteten Hund viel leichter fallen - eben weil der Blick geschulter ist, bestimmte Handlings (wie z. B. Konsequenz) in Fleisch und Blut übergegangen sind, und die Erfahrung einen viel umsichtiger und vorausschauender agieren lässt.


    Das macht diesen Hund im Vergleich zum vorherigen "leichter" und auch viel angenehmer von der eigenen Wahrnehmung her.


    Ob Argos in den Händen von jemand Anderem auch so leicht wäre, oder so gut "gelungen" ... steht auf einem anderen Blatt.

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