ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Heute mal wieder ne beschissene Situation gehabt.
Wir waren so ca 2 Stunden im Wald, alles easy, Alma in ihrem Rahmen entspannt, super ansprechbar, hat mustergültig gehört.
ich hab mich noch darüber amüsiert, dass Alma mich so schön dressiert hat, denn heute hatte ich Würstchen dabei und Alma hat ständig angestrengt in den Wald geschaut und verharrt, sich umgedreht und geguckt, ob ich das sehe und wollte dann ein Würstchen.
Ich fand's lustig und mir war das Antäuschen (ist das so was Ähnliches wie Blenden, Hasilein?) lieber, als Appetenzverhalten, das ich regeln muss, denn es war ja wenigstens irgendwie kooperativ.
Außerdem haben wir "wo ist mein Stock" gespielt, also ein Holz aus ganz vielen Hölzern suchen und bringen, das lastet sie gut aus und sie war super konzentriert und entspannt.
Wir sind dann eine sehr steile, anspruchsvolle Downhillstrecke runter, das liebt sie total, ich schick sie dann auf unwegsamen Stücken leinenlos vor, stoppe sie, lasse sie warten oder rufe sie zurück, das hat so bombig funktioniert, wir waren ein Herz und eine Seele und ich mächtig stolz.
Am Ende der Downhillstrecke hab ich sie wieder an die Schlepp genommen, die hat so 25 Meter, sie war baden und wir trödelten gelassen unseres Weges.
Und dann sehe ich das Reh, ca 10 Meter vor Alma, Alma etwa 10 Meter vor mir.
Reh stand, Alma stand, ich sagte: "Scheißescheißescheiße. Äh - Suuuuuuper. Stopp!" Und Alma blieb angespannt stehen. Ich wollte die Leine straffen und mich ranhangeln, das Reh rennt los, über unseren Weg und die Leine reißt einfach in der Mitte durch. Nicht am Karabiner, einfach in der Mitte. Dadurch, dass der Impuls vom Reh gleichzeitig mit dem nachlassenden Zug auf der Leine durch den Abriss kam, war das wie ein Ejectknopf und Alma hetzte hinterher, den steilen Berg rauf, kein Kommando mehr annehmend. Ich hab sie noch bellen gehört - das hab ich so noch nie von ihr gehört - und nach weniger als zwei Minuten war sie wieder da.
Sie hat das Reh nicht erwischt und auch nicht lang verfolgt.
Aber in solchen Momenten wünsch ich mir, dass sie mal einen ordentlichen Schreckreiz kriegt.
Ehrlich, würde die ein Mal dabei in einen Stromzaun knallen oder ein Eimer Wasser würde sich über ihr entleeren, ich weiß, dann wär das Thema durch. Blöde Sachen merkt sie sich ganz nachhaltig.
Ich will ein dressiertes Reh, das auf Kommando vor uns über den Weg hüpft und einen Eimer Wasser, damit dieser blöde Abbruch auch in solchen Situationen einfach sitzt, verdammte Kacke.
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Ich fand's lustig und mir war das Antäuschen (ist das so was Ähnliches wie Blenden, Hasilein?)
neinneinnein .... blenden ist Betrug, hat sogar nen eigenen § im StGB und ist somit PFUI IST DAS!!!!!
Was Alma macht ist, dass sie sich deiner Kooperationsbereitschaft versichert .... das ist clever und somit GUCK MAL WIE SÜSS DIE IST??
ich sagte: "Scheißescheißescheiße.
siehste da ist der Fehler .... wenn du möchtest, dass der Hund stehen bleibt musst du selber fest dran glauben .... dann strahlst du das auch aus
Wenn es nicht klappt, wirkst du wenigsten souverän ..... ruf ihr noch ein gechilltes RENN DOCH BITTE HINTERHER nach .... dann kommt sie sicher deinem Kommando nach
Möge die Macht mit dir sein,
junger Padawan.... äh MomoBlöde Sachen merkt sie sich ganz nachhaltig.
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Heute mal wieder ne beschissene Situation gehabt.
Wir waren so ca 2 Stunden im Wald, alles easy, Alma in ihrem Rahmen entspannt, super ansprechbar, hat mustergültig gehört.
ich hab mich noch darüber amüsiert, dass Alma mich so schön dressiert hat, denn heute hatte ich Würstchen dabei und Alma hat ständig angestrengt in den Wald geschaut und verharrt, sich umgedreht und geguckt, ob ich das sehe und wollte dann ein Würstchen.
Ich fand's lustig und mir war das Antäuschen (ist das so was Ähnliches wie Blenden, Hasilein?) lieber, als Appetenzverhalten, das ich regeln muss, denn es war ja wenigstens irgendwie kooperativ.
Außerdem haben wir "wo ist mein Stock" gespielt, also ein Holz aus ganz vielen Hölzern suchen und bringen, das lastet sie gut aus und sie war super konzentriert und entspannt.
Wir sind dann eine sehr steile, anspruchsvolle Downhillstrecke runter, das liebt sie total, ich schick sie dann auf unwegsamen Stücken leinenlos vor, stoppe sie, lasse sie warten oder rufe sie zurück, das hat so bombig funktioniert, wir waren ein Herz und eine Seele und ich mächtig stolz.
Am Ende der Downhillstrecke hab ich sie wieder an die Schlepp genommen, die hat so 25 Meter, sie war baden und wir trödelten gelassen unseres Weges.
Und dann sehe ich das Reh, ca 10 Meter vor Alma, Alma etwa 10 Meter vor mir.
Reh stand, Alma stand, ich sagte: "Scheißescheißescheiße. Äh - Suuuuuuper. Stopp!" Und Alma blieb angespannt stehen. Ich wollte die Leine straffen und mich ranhangeln, das Reh rennt los, über unseren Weg und die Leine reißt einfach in der Mitte durch. Nicht am Karabiner, einfach in der Mitte. Dadurch, dass der Impuls vom Reh gleichzeitig mit dem nachlassenden Zug auf der Leine durch den Abriss kam, war das wie ein Ejectknopf und Alma hetzte hinterher, den steilen Berg rauf, kein Kommando mehr annehmend. Ich hab sie noch bellen gehört - das hab ich so noch nie von ihr gehört - und nach weniger als zwei Minuten war sie wieder da.
Sie hat das Reh nicht erwischt und auch nicht lang verfolgt.
Aber in solchen Momenten wünsch ich mir, dass sie mal einen ordentlichen Schreckreiz kriegt.
Ehrlich, würde die ein Mal dabei in einen Stromzaun knallen oder ein Eimer Wasser würde sich über ihr entleeren, ich weiß, dann wär das Thema durch. Blöde Sachen merkt sie sich ganz nachhaltig.
Ich will ein dressiertes Reh, das auf Kommando vor uns über den Weg hüpft und einen Eimer Wasser, damit dieser blöde Abbruch auch in solchen Situationen einfach sitzt, verdammte Kacke.
Diese Geschichte hat mich sehr an die "Grauen im Naturidyll"-Kurzgeschichten von einem urugayischen Autor erinnert, die ich für spanisch ne Zeitlang lesen musste. Nach der zweiten oder dritten hab ich zwischendrin schon misstrauisch gefragt "am Ende sind doch eh wieder alle tot, oder?!?"
Aber meinst du wirklich dass sie das auch im Hetzen so beeindrucken würde? Cheese hat ja die Modi "du hast mich böse angeschaut, ich überlege jetzt den Rest des Abends gequält meidend ob du mich zur Adoption frei gibst" und "Ich jage, es gibts nichts was du tun könntest was mich deine Existenz wahrnehmen ließe und die Welt könnte ohnehin auch gerade neben mir untergehen".
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Du wirst niemals etwas finden was "gut genug " ist, außer du schleppst einen echten Hasen in einem Käfig mit dir rum.
Du musst dich geistig davon lösen, das Jagdverhalten durch eine "bessere" Belohnungsform zu unterbinden. Die wirst du nicht finden und die braucht es auch nicht.
Der Hund kann aber trotzdem lernen zuzuhören, wenn er nur doofe schnöde Kekse bekommt. Aber das muss er eben auch erst mal lernen.
Mir ist schon klar, dass es keine Belohnung geben wird, die da mithalten kann.
Und auch, dass der Hund zuhören lernen muss und dass Entspannung bzw. wieder runterfahren ein wichtiger Punkt ist.
Wir machen ja auch durchaus Fortschritte.
Heute konnte sie sich mehrfach von Mäusen abwenden und hat das „weiter“ super umgesetzt.
Auch zwei Rehbegegnungen hatten wir. Der erste Impuls war zwar hinterher rennen, aber auch da konnte sie sich dann wieder abwenden und sogar bis zu mir zurück laufen. An der Erregungslage müssen wir da noch arbeiten. Sie fährt halt derzeit erst wieder runter, wenn wir an der Stelle vorbei gegangen sind.
Oh je, das ist für mich ja echt der worst case. Wie viel Pech muss man haben, dass in so einer Situation die Leine reist?
Ich drücke euch die Daumen, dass euch das nicht soo weit zurück wirft.
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Wenn sie nicht komplett hirnlos sind ja. Hier lebt ein Hund der gerne kläffend Krähen hinterher gerannt ist. Aber sonst ehrlicherweise keinen nennenswerten bis gar keinen Jagdtrieb hat.
Einmal beim Kläffen in den Stromzaun gebissen und seit 7 Jahren hat sich das Thema erledigt. (Das war weder gewollt noch geplant.)
Aber da sind wir auch wieder beim Thema, warum es mit Jagdhunden einfacher ist, die sind noch ansprech- und lenkbar.
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Aber meinst du wirklich dass sie das auch im Hetzen so beeindrucken würde? Cheese hat ja die Modi "du hast mich böse angeschaut, ich überlege jetzt den Rest des Abends gequält meidend ob du mich zur Adoption frei gibst" und "Ich jage, es gibts nichts was du tun könntest was mich deine Existenz wahrnehmen ließe und die Welt könnte ohnehin auch gerade neben mir untergehen".
Ich glaub schon. Ich weiß es natürlich nicht hundertprozentig, aber sie kann sich ja auch total in einen Rausch mäuseln.
Da ich oft zu soft bin, stellt sie mein "raus da" schon mal in Frage. Aber wenn Elsa sie währenddessen angebellt hat, da reichte ein schrilles elsaisches "WEG!" und schon war Alma aus dem Loch.
Ich glaub schon, dass Alma selbst im Rausch noch mit einem Ohrenbruchteil in der Welt bleibt. Und sie ist schon echt ein Sensibelchen bei solchen Sachen. Die ist ein Mal an einen Weidezaun gekommen (er hatte übrigens das Warnschild "Powerzaun" was ich ziemlich toll fand.) und war danach ewig bedient, alles war schlimm. Wiese war schlimm, Auto war schlimm, Momo war schlimm, alles war ganz schlimm und gemein.
Oder: Alma ging aus dem Garten zu unserer Wohnung, als ich die Haustür von außen öffnete. Tim sah nur, dass sie Tür aufgeht und wählt die einzig wahre Methode: sich die Treppe herab auf den Hund stürzen.
MONATE hab ich gebraucht, bis Alma wieder freiwillig mit Tim in den Garten gegangen ist.
Die speichert solche Erfahrungen schon sehr gut ab.
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Mir ist schon klar, dass es keine Belohnung geben wird, die da mithalten kann.
Und auch, dass der Hund zuhören lernen muss und dass Entspannung bzw. wieder runterfahren ein wichtiger Punkt ist.
Ich wollte dich nicht kritisieren. Tut mir Leid, wenn das so ankam.
Es klang so, als würdest du halt eine passende sehr gute Belohnungsform suchst (nicht was wo der Hund sich anwendet für, aber was sehr hochwertiges eben) bei dem von mir zitierten Satz.
Und ich wollte nur Mut machen, dass wenn der Hund gelernt hat zuzuhören und das geistisch leisten kann man gar keine tolle Belohnung braucht, sondern einfach nur eine Belohnung.
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Woher (neben der vermutlich unglaublichen Hundeerfahrung) habt ihr denn euer Wissen?
Gibt es Bücher, die ihr empfehlen könnt, die sehr praktisch sind?
Unsere Maus zeigt ja zum Beispiel Wild an. Ich frag mich dann immer, wie genau ich jetzt am besten reagieren sollte (weil das ja angeblich super ist, dass sie anzeigt und man das nutze. Kann).
Ich sag oft "prima" und "jetzt aber weiter"
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Ich wollte dich nicht kritisieren. Tut mir Leid, wenn das so ankam.
Es klang so, als würdest du halt eine passende sehr gute Belohnungsform suchst (nicht was wo der Hund sich anwendet für, aber was sehr hochwertiges eben) bei dem von mir zitierten Satz.
Und ich wollte nur Mut machen, dass wenn der Hund gelernt hat zuzuhören und das geistisch leisten kann man gar keine tolle Belohnung braucht, sondern einfach nur eine Belohnung.
Oh, ne, ich hab mich gar nicht so kritisiert gefühlt bzw. nur ganz minimal.
Es stimmt schon, dass ich versuche eine möglichst für den Hund ansprechende Belohnung zu finden und ich habe da auch viel experimentiert.
Aber mir ist durchaus bewusst, dass es nichts geben wird, was besser oder gleichwertig zum Jagdverhalten ist.
Ich hatte dich so verstanden, dass man eigentlich gar nicht belohnen muss, weil es ja eh nichts besseres gibt.
Aber das meintest du offensichtlich gar nicht, sondern eher, dass es Zeit und Gelduld und eben Training braucht, damit der Hund so entspannt und ansprechbar bleibt, dass theoretisch auch ein schnöder Keks wieder als Belohnung empfunden werden kann.
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Aber das meintest du offensichtlich gar nicht, sondern eher, dass es Zeit und Gelduld und eben Training braucht, damit der Hund so entspannt und ansprechbar bleibt, dass theoretisch auch ein schnöder Keks wieder als Belohnung empfunden werden kann
ja genau das wollte ich sagen / übermitteln
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