ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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@Vakuole Du ziehst aus dem Verhalten deines Hundes den Schluss, dass Hunde dieses Typs kein Jagdersatztraining brauchen.
Diesen Rückschluss finde ich gewagt, und habe das begründet, indem ich die biologischen Zusammenhänge erklärt habe.
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Hi
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Habe ich einen Hund der aufgrund seiner genetischen Veranlagung starkes Jagdverhalten zeigt, muss dieses nicht Kopflos sein. Das sieht man ja schon bei den Vorsteherwelpen die mit ein paar Wochen schon an der Reizangel vorstehen. Diese Hunde schießen sich beim Reiz nicht ab und alle Sicherungen raus (We have a Mission! - sozusagen).
Danke!
Ein echter Jagdgebrauchshund soll überhaupt nicht kopflos sein, wenn keine Arbeit ansteht. Aufgeregt direkt bevor es los geht, ja, teilweise, aber niemals nie kopflos.
Im Gegenteil, gerade die Vollgebrauchsjagdhunde, bringen normalerweise sehr viel Entspannung und Ruhe, Standruhe und Impulskontrolle, mit. In der Natur rumliegen und auch bei Wildsichtung/-geruch keinen Mucks (weder Bewegung, noch akustisch) von sich geben, und das teilweise stundenlang (zB auf Ansitz).
Oder auf der Pirsch dem Wild hinterher, an der lockeren Leine ohne auch nur ein einziges Mal zu stören (und mit einer geladenen Waffe auf dem Rücken oder in der Hand ist jede einzelne Straffung der Leine ein absolut untragbares Stören) oder sogar in Freifolge (und hier natürlich auch so, dass der Jagderfolg nicht ruiniert wird, also ruhig und ohne Störungen hinter- oder nebenher).
Das geht und ist gar nicht mal so viel Arbeit wie man meinen würde. Dafür sind sie geboren, sie bringen alles mit was es dafür braucht, der Rest ist halt Übung.
Kaya hat nie kopflos gejagt, meiner Ansicht nach. Sie war ein Hund, die schon immer entspannt durch die Gegend latschen konnte mit einem ganz niedrigen Erregungslevel. Aber die war beim direkten jagdlichen Reiz aber eben sofort von Null auf Hundert.
So hat sie als Junghund auch den Junghasen an der Schlepp erlegt. Entspannt vor sich hingedödelt und ehe ich reagieren konnte, ein Sprung ein Schnapp und der Junghase war Geschichte.
Da half es eben, sie immer genauer lesen zu können, die Phase zwischen Wahrnehmung und Reaktion durch Hemmung zu verlängern und ihr die Möglichkeit zu geben, ihre jagdlichen Anlagen kontrolliert mit festen Kommandos nach Regeln an Ersatzobjekten auszuleben.
Das gehört für mich zusammen und ich für mich bin ganz zufrieden mit dem Stand, den wir uns mittlerweile erarbeitet haben.
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Ich habe z.B. echt Schwierigkeiten mit Alternativverhalten.
Wie viele hier mag ich ihr Jagdverhalten nicht verbieten. Also klar gibt es Regeln wie den Weg nicht verlassen, zurückkommen etc.
Ist sie einmal im Hetzen, sind die Regeln vergessen und die lässt sich nur räumlich stoppen. Und leider geht sie teils in Sekundenschnelle ins Hetzen über.
Wir arbeiten ja auch viel am Beobachten, entspannen, umorientieren und ich habe auch das Gefühl, dass es besser wird.
Aber letztlich habe ich auch immer das Gefühl, die Belohnung ist einfach nicht gut genug.
Meine Hündin hat mit Spielzeug nichts am Hut. Für zwischendurch habe ich jetzt eine Reizangel mit Hasenfell, das findet sie zwar cool, aber wenn da irgendwo was Echtes ist, ist auch das egal.
Futter ist meist auch uninteressant, ganz egal ob ich es ihr so gebe, werfe oder suchen lasse.
Bei uns ist das Verhalten wohl ein Zwischending. Rassebedingt rennt sie gerne und körperliche Auslastung ist schwierig.
Deshalb nutzt sie das sicher auch als Ventil.
Wir fahren zur Hundewiese einmal die Woche, sie darf so mal an geeigneten Stellen rennen oder mit der Reizangel spielen. Körperlich an ihre Grenzen kommt sie damit aber nicht annähernd.
Sie zeigt Jagdverhalten aber auch direkt nach Besuchen auf Hundewiesen oder langen Wanderungen, deshalb denke ich, dass es eine Mischung aus beidem ist.
Ich wollte mal Radfahren, mir schien aber, dass sie daran keinen Spaß hatte, weil sie da eben die Umweltreize nicht so wahrnehmen konnte wie sie das gerne hätte (also schnüffeln, beobachten).
Zughundesport haben wir ausprobiert, ziehen mag sie auch nicht.
Das macht die Komponente körperliche Auslastung nicht gerade einfach.
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@Vakuole Du ziehst aus dem Verhalten deines Hundes den Schluss, dass Hunde dieses Typs kein Jagdersatztraining brauchen.
Diesen Rückschluss finde ich gewagt, und habe das begründet, indem ich die biologischen Zusammenhänge erklärt habe.
Dir ich an meinem Hund nicht sehe.
Diesrr Typ Hund braucht Training, Ausgleich und Erziehung (warscheinlich sogar mehr als der Vollblutjäger). Aber der braucht in meine. Augen kein Jagdersatztraining.
Welches Jagdersatztraining willst du den Hunden wie Tarek, Cali oder Alma bieten? (Nur Mal als Bsp hier aus dem Threads rausgepickt)
Natürlich gibt es Dinge die Ihnen Spass machen könnten aber du befriedigt damit kein Grundbedürfniss sonder beschädigst nur.
Ich weiss nicht ob du mich nicht verstehst, wir aneinander vorbei reden oder du andere Erfahrungen gemacht hast
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Ein echter Jagdgebrauchshund soll überhaupt nicht kopflos sein, wenn keine Arbeit ansteht. Aufgeregt direkt bevor es los geht, ja, teilweise, aber niemals nie kopflos.
Im Idealfall auf jeden Fall.
Dann gibt es natürlich noch die, die Wesenmängel oder Schwächen haben und die , die "einfach" nicht oder mangelhaft erzogen sind ( oder eben in jungen Jahren "Fehler" in der Ausbildung passiert sind, die man später ausbessern muss).
Und es ist ja kaum ein Meister vom Himmel gefallen
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Ich habe z.B. echt Schwierigkeiten mit Alternativverhalten.
Wie viele hier mag ich ihr Jagdverhalten nicht verbieten. Also klar gibt es Regeln wie den Weg nicht verlassen, zurückkommen etc.
Ist sie einmal im Hetzen, sind die Regeln vergessen und die lässt sich nur räumlich stoppen. Und leider geht sie teils in Sekundenschnelle ins Hetzen über.
Wir arbeiten ja auch viel am Beobachten, entspannen, umorientieren und ich habe auch das Gefühl, dass es besser wird.
Aber letztlich habe ich auch immer das Gefühl, die Belohnung ist einfach nicht gut genug.
Meine Hündin hat mit Spielzeug nichts am Hut. Für zwischendurch habe ich jetzt eine Reizangel mit Hasenfell, das findet sie zwar cool, aber wenn da irgendwo was Echtes ist, ist auch das egal.
Futter ist meist auch uninteressant, ganz egal ob ich es ihr so gebe, werfe oder suchen lasse.
Bei uns ist das Verhalten wohl ein Zwischending. Rassebedingt rennt sie gerne und körperliche Auslastung ist schwierig.
Deshalb nutzt sie das sicher auch als Ventil.
Wir fahren zur Hundewiese einmal die Woche, sie darf so mal an geeigneten Stellen rennen oder mit der Reizangel spielen. Körperlich an ihre Grenzen kommt sie damit aber nicht annähernd.
Sie zeigt Jagdverhalten aber auch direkt nach Besuchen auf Hundewiesen oder langen Wanderungen, deshalb denke ich, dass es eine Mischung aus beidem ist.
Ich wollte mal Radfahren, mir schien aber, dass sie daran keinen Spaß hatte, weil sie da eben die Umweltreize nicht so wahrnehmen konnte wie sie das gerne hätte (also schnüffeln, beobachten).
Zughundesport haben wir ausprobiert, ziehen mag sie auch nicht.
Das macht die Komponente körperliche Auslastung nicht gerade einfach.
Ja das geht mir mit Cheese ganz genau so. Cheese reagiert überhaupt nicht auf Objekte. Weder würde er denen hinterher, noch die in den Mund nehmen, selbst in grösster Langeweile nicht. Futter nimmt er ohne grosse begeisterung an, Futter suchen tut er auch nicht. Joggen mag er auch aus den gleichen Gründen wie hope nicht, da kann ich ihn hinter mir her schleifen
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Ja das geht mir mit Cheese ganz genau so. Cheese reagiert überhaupt nicht auf Objekte. Weder würde er denen hinterher, noch die in den Mund nehmen, selbst in grösster Langeweile nicht. Futter nimmt er ohne grosse begeisterung an, Futter suchen tut er auch nicht. Joggen mag er auch aus den gleichen Gründen wie hope nicht, da kann ich ihn hinter mir her schleifen
Jep hier auch. Und deshalb sag ich ja klassisches Jagd-Ersatztraining in ne Tonne kloppen bei solchen Hunden.
Ich hab viel zu sehr mich drauf versteift zu versuchen einen passenden Ersatz zu finden. Irgendwann hab ich mich davon gelöst und eher an "alle Murmeln sind noch da" gearbeitet und der Hund konnte immer besser immer mehr zuhören.
Und da der Hund ja durchaus Erziehung genossen hatte bis dato, kann sie Dinge auch plötzlich durchaus abrufen.
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@Vakuole
Hm, Wesensmängel, ja klar. Kommt halt vor, aber eben selten in der Leistungszucht.
Und klar kann man auch jeden Hund kaputt kriegen, wenn man sich nur genug Mühe gibt.
Es soll hin und wieder auch welche geben die absolut kein Interesse am Wild haben. Die sind genauso wenig representativ für den normalen Durchschnittsjagdgebrauchshund.
Ich habe schon über Anlagen gesprochen, nicht was mit viel Zeit und Mühe möglicherweise erreichbar ist. (Da würde ich deutlich mehr erwarten.)
Mir ging es eben darum, dass Jagdgebrauchshunde (also jagdliche Leistungszucht, nicht nur genetisch ein mehr oder weniger hoher Anteil irgendeiner der vielen Jagdhunderassen) zwar definitiv einen "hohen Jagdtrieb" haben, aber auch einige Eigenschaften, die dazu eine gute Balance bieten. Das gehört dazu, das macht einen guten Arbeitshund aus. Das ist nichts was die Besten der Besten unter den Hundeführern, mit viel Arbeit und Glück, möglicherweise irgendwann Mal arbeitstauglich bekommen können sollen. Arbeitshunde soll auch ein Ersthalter, der nichts von Hunden versteht und auch nicht unbedingt mehr als unbedingt nötig dazu lernen will, ohne zu große Anstrengung, in möglichst kurzer Zeit, einsatztauglich bekommen. (Ein wirklich guter Hund ist dann wieder was anderes.) Kurz, so weit wie es genetisch irgendwie möglich ist, soll das ein Selbstläufer sein.
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Javik Ich wollte dir gar nicht wiedersprechen - nur ergänzen und danke, dass du das mit den Jagdgebrauchshunden noch Mal so erklärst. Ich kenne mich mit denen wirklich wenig bis gar nicht aus. Super interessant, aber macht ja Sinn das nicht jeder Jäger als Hundeguru geboren wurde/wird und die Hunde einfach viel schon mitbringen müssen/sollen/können.
Es gibt ja dann eben auch die Jagdhunde die eben keine Gebrauchshunde oder eine Leistungsselektion hinter sich haben. Ich hab mich vor allem auf diese Bezogen. Sorry fals das falsch rüber kommt.
Und wenn ich das so Lese bin ich neidisch. So viel von dem was du beschreibst, erarbeite ich mir mit dem schnöden nicht Jagdhundstrassenmix seit Jahren
- naja ich nehms sportlich.
Aber letztlich habe ich auch immer das Gefühl, die Belohnung ist einfach nicht gut genug.
Du wirst niemals etwas finden was "gut genug " ist, außer du schleppst einen echten Hasen in einem Käfig mit dir rum.
Du musst dich geistig davon lösen, das Jagdverhalten durch eine "bessere" Belohnungsform zu unterbinden. Die wirst du nicht finden und die braucht es auch nicht.
Der Hund kann aber trotzdem lernen zuzuhören, wenn er nur doofe schnöde Kekse bekommt. Aber das muss er eben auch erst mal lernen.
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