ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Jagdverhalten komplett verbieten würde dann aber doch auch jegliches Schnüffeln an Wildspuren, sonstiges Erkundungsverhalten oder Vorstehen/Wild beobachten etc. mit einschließen?

    Mein Ziel ist nicht das Wahrnehmen des Reizes zu verbieten, sondern das darauf jagdlich Anspringen und sich hochfahren, indem man die Jagdsequenz startet.

    Und ich finde schon, dass das recht gut geht.

    Ventile biete ich durch Apportarbeit und Suchen.

    Es ist nicht perfekt und wenn der Reiz groß genug ist und ich zu langsam, dann kann das System versagen, aber insgesamt klappt meiner Ansicht nach.

    ja, so sehe ich das auch.
    Ich verbiete meinen Hunden nicht jegliches "Jagen", sie dürfen mir Wildspuren anzeigen, sie dürfen Wild beobachten, schnüffeln, vorstehen. Sie sollen aber ansprechbar und abrufbar bleiben bzw. im Optimalfall sich von selbst entscheiden, da nicht jagdlich drauf anzuspringen und sich abwenden. Und insgesamt entspannt bleiben und nicht ständig auf der Suche nach Wild(spuren) sein. Nach meiner Interpretation verbiete ich ihnen damit aber eben nicht jegliches Jagdverhalten.

  • Ventile biete ich durch Apportarbeit und Suchen.

    Es ist ja ein Unterschied ob der Hund jagen als Ventil nutzt oder du das Jagdinteresse mit einem Ventil ableitest.


    Erstes weiss der Hund ja im Grunde nicht wohin mit sich, er ist kopflos/überfordert und lässt seine "Energie"/Erregung dann durch ein willkürliches Ventil raus. Das ist dann gar nicht so unoft eben "Zeudojagtverhalten" oder eben Jagdverhalten auf Tiere


    Habe ich einen Hund der aufgrund seiner genetischen Veranlagung starkes Jagdverhalten zeigt, muss dieses nicht Kopflos sein. Das sieht man ja schon bei den Vorsteherwelpen die mit ein paar Wochen schon an der Reizangel vorstehen. Diese Hunde schießen sich beim Reiz nicht ab und alle Sicherungen raus (We have a Mission! - sozusagen).

    Und denen kann man dann sehr gut über Gehorsam und Ventile beibringen ja/nein jetzt/jetzt nicht.

    (Das ist glaube ich auch das was hasilein75 meint.)



    Ein Hund vom ersten Typ da muss ich nicht daran arbeiten jetzt ja/ jetzt nein. Die müssen lernen "reg dich nicht auf". Deshalb brauchen die auch nicht klassisches Jagd-Ersatztraining. Was die brauchen ist lernen mit Reizen umzugehen. Lernen gezielt runter zu fahren und ihre Besitzer sie unterstützen eben ihre Energie/Erregung auch Mal rauslassen können (Scooter, CC, Reizangel (mehr wegen der Hezkomponente weniger wegen Zeug gezieltes Jagdverhalten usw. Natürlich kann man auch Jagd-Ersatztraining machen, wenn der Hund Bock drauf hat).



    Nur so meine Überlegungen zu dem Thema. Jagd und Ventile und Motivation.

  • ihre Besitzer sie unterstützen eben ihre Energie/Erregung auch Mal rauslassen können (Scooter, CC,

    So!

    Erklärst du das jetzt bitte meinem Hund? :pfeif:

    Ich bin sehr sehr gewillt was das Thema ZHS angeht---- aber mein Hund hatn Knoten im Kopf :tropf:

  • Mein Ziel ist nicht das Wahrnehmen des Reizes zu verbieten, sondern das darauf jagdlich Anspringen und sich hochfahren, indem man die Jagdsequenz startet.

    Und ich finde schon, dass das recht gut geht.

    Ventile biete ich durch Apportarbeit und Suchen.

    So sehe ich das auch.

    Schrecklich, wenn der Hund das "Wahrnehmen" einstellt - denn das lässt sich meistens eben nicht auf einige bestimmte Reize festlegen, sondern zeigt sich als allgemeines Desinteresse gegenüber jeglichen Reizen der Umwelt.

    Das sind dann die "scheintoten" Hunde, die eben nur noch daherschlurfen in unmittelbarer Nähe zum Menschen, und an gar nichts mehr Interesse haben.

    Bekommt man mit bestimmten Hundetypen gut hin - und ja, der Golden Retriever lässt sich da besser "hinbiegen", aufgrund seiner höheren Veranlagung sich zu fügen, statt zu protestieren.


    Dass solche Hunde verkümmert sind, sieht zumeist niemand.

    Das ist unglaublich schade, weil der Golden von seiner Veranlagung her ein durchaus quirliger Hund ist, der schnell und viel und gerne lernt.

    Ein Hund vom ersten Typ da muss ich nicht daran arbeiten jetzt ja/ jetzt nein. Die müssen lernen "reg dich nicht auf". Deshalb brauchen die auch nicht klassisches Jagd-Ersatztraining. Was die brauchen ist lernen mit Reizen umzugehen. Lernen gezielt runter zu fahren und ihre Besitzer sie unterstützen eben ihre Energie/Erregung auch Mal rauslassen können (Scooter, CC, Reizangel (mehr wegen der Hezkomponente weniger wegen Zeug gezieltes Jagdverhalten usw. Natürlich kann man auch Jagd-Ersatztraining machen, wenn der Hund Bock drauf hat).

    Nur so meine Überlegungen zu dem Thema. Jagd und Ventile und Motivation.

    Dem stimme ich grundsätzlich zu, habe aber eine Anmerkung zum von mir im Zitat fett und blau markierten:


    Wenn ein Hund durch Jagderfolg erst einmal seinen Dopaminkick erhalten hat, ist er darauf bedacht, diesen jagdlichen Dopaminkick auch wieder zu bekommen.


    Jagdverhalten ist eine genetische Veranlagung bei Hunden, bei einigen ist das "tiefer verborgen" unter anderen, deutlicheren Verhaltensmerkmalen, die dann vorrangig gezeigt werden, bei anderen liegt dieses Jagdverhalten mehr an der Oberfläche, und zeigt sich schneller bei bestimmten Reizen.


    Ist das aber ein mal aktiviert, lässt sich das nicht mehr einfach "abstellen".


    Ist dieses Bedürfnis auf Jagd also einmal geweckt, sollte ich dem Hund eine Aktivität anbieten, bei der dieses Bedürfnis bedient wird.

  • Erklärst du das jetzt bitte meinem Hund?

    Liebe Cali, erbahmst du dich bitte deines Frauchens :grinning_squinting_face: ?



    Meine macht das auch nicht :winking_face: . War jetzt nur eine unvollständige Liste was man tun könnte.


    Meine spackt gerne einfach Mal sinnfrei ab oder buddelt.

    Die braucht das um Energie auch Mal gezielt/ungezielt raus lassen zu können.

    [Externes Medium: https://youtu.be/MCNb1QfNVXE]
  • Ist das aber ein mal aktiviert, lässt sich das nicht mehr einfach "abstellen".


    Ist dieses Bedürfnis auf Jagd also einmal geweckt, sollte ich dem Hund eine Aktivität anbieten, bei der dieses Bedürfnis bedient wird.

    Hier redet niemand von Abstellen.


    Und ich beobachte das bei meinem Hund nicht was du beschreibst. Wie gesagt die ist beim Trainer immer über 50-100m zu diesen Granichen gelaufen und hier zu Hause ohne vorgehenden Stress und mit niedriger Grunderregung laufen wir 10m an solchen Vögeln vorbei und die sind ihr total egal. Nicht weil ich vorher ihr gesagt habe sie soll sie in Ruhe lassen oder ich etwas abbrechen.

    Nein ganz selbstständig. Und nein ich habe das auch zu Hause nicht geübt das man entspannt an Vögel vorbei läuft.

    Nach deiner Aussage müsste sie aber, wiel sie ja erfolgreich hinter den Granichen hinterher war (mehr als einmal |) :pfeif: ) doch sich nun regelmässig selbst den Kick holen.

    Weil ich biete meinem Hund genau 0(!) Jagdersatz in der Richtung an. Null Komma null null.


    Tut sie aber nicht.

    Und daran habe ich bzgl reinem Training nicht meine Hände im Spiel gehabt oder könnte mich da für irgendwas loben xD .

  • Habe ich einen Hund der aufgrund seiner genetischen Veranlagung starkes Jagdverhalten zeigt, muss dieses nicht Kopflos sein. Das sieht man ja schon bei den Vorsteherwelpen die mit ein paar Wochen schon an der Reizangel vorstehen. Diese Hunde schießen sich beim Reiz nicht ab und alle Sicherungen raus (We have a Mission! - sozusagen).

    Danke!

    Ein echter Jagdgebrauchshund soll überhaupt nicht kopflos sein, wenn keine Arbeit ansteht. Aufgeregt direkt bevor es los geht, ja, teilweise, aber niemals nie kopflos.

    Im Gegenteil, gerade die Vollgebrauchsjagdhunde, bringen normalerweise sehr viel Entspannung und Ruhe, Standruhe und Impulskontrolle, mit. In der Natur rumliegen und auch bei Wildsichtung/-geruch keinen Mucks (weder Bewegung, noch akustisch) von sich geben, und das teilweise stundenlang (zB auf Ansitz).

    Oder auf der Pirsch dem Wild hinterher, an der lockeren Leine ohne auch nur ein einziges Mal zu stören (und mit einer geladenen Waffe auf dem Rücken oder in der Hand ist jede einzelne Straffung der Leine ein absolut untragbares Stören) oder sogar in Freifolge (und hier natürlich auch so, dass der Jagderfolg nicht ruiniert wird, also ruhig und ohne Störungen hinter- oder nebenher).

    Das geht und ist gar nicht mal so viel Arbeit wie man meinen würde. Dafür sind sie geboren, sie bringen alles mit was es dafür braucht, der Rest ist halt Übung.

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