ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Aber momentan scheint im Kopf keiner daheim zu sein der diese Informationen verfügbar machen kann
Was du auch fleißig immer weiter manifestierst.
Das ist auch in den Videos zu sehen - was du dort als "entspannt" beschreibst, ist ein völlig jagdlich fokussierter Hund.
Wenn sie so den gesamten Spaziergang geht, ist das Stress pur für den Hund.
Cali hat ja überhaupt kein Umweltinteresse mehr, nur noch Jagen im Kopf.
Ja, sie hat Erwartungshaltung aufgebaut, scannt ihre Umwelt nur noch auf jagdliche Reize.
Was soll da ein Abbruch bringen?
Welche Alternative hat sie denn, die du ihr als Spaßfaktor anbietest?
Du machst doch sicher mit ihr Jagdersatztraining, oder bedienst ihre hohen jagdlichen Ambitionen anderweitig, hoffe ich?
Hm ich finde so Suggestivfragen grundsätzlich wenig hilfreich. Also ja, das ist entspannt, nicht im Vergleich zu einem Golden Retriever, aber zu anderen Hunden sehr wohl. Das wär wie Cheese auf Valium im Wald. Ich weiß auch nicht ob das "Stress" ist, Cheese zB ist halt ein Jagdhund, den stresst das jagen an sich jetzt eher weniger. Der Konflikt der sich daraufhin zwischen Mensch und Hund ergibt potentiell schon eher, aber den müsste der Hund auch erstmal wahrnehmen, was viele Hunde im Jagdmodus gar nicht tun.
Auch Jagdersatztrainings sind je nach Hund nicht so einfach.
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Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Also ja, das ist entspannt, nicht im Vergleich zu einem Golden Retriever, aber zu anderen Hunden sehr wohl.
Nein, das ist nicht entspannt, weil Cali nur im "Jagdtunnel" ist.
Die Umwelt wird nur noch mit der Intention, nach dem nächsten Jagdreiz zu suchen, erkundet.
Golden Retriever sind Jagdhunde, da ist es nicht ungewöhnlich, sich zwangsläufig mit deren hoch veranlagter Jagdmotivation erzieherisch zu befassen.
Wenn ich einen meiner Hunde so jagdlich scannend durch den Wald hätte laufen lassen, hätte ich keinen von ihnen jemals im Wald in den Freilauf lassen können.
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Also ja, das ist entspannt, nicht im Vergleich zu einem Golden Retriever, aber zu anderen Hunden sehr wohl.
Nein, das ist nicht entspannt, weil Cali nur im "Jagdtunnel" ist.
Die Umwelt wird nur noch mit der Intention, nach dem nächsten Jagdreiz zu suchen, erkundet.
Golden Retriever sind Jagdhunde, da ist es nicht ungewöhnlich, sich zwangsläufig mit deren hoch veranlagter Jagdmotivation erzieherisch zu befassen.
Wenn ich einen meiner Hunde so jagdlich scannend durch den Wald hätte laufen lassen, hätte ich keinen von ihnen jemals im Wald in den Freilauf lassen können.
Müssen ja nicht alle Hunde dieser Welt scheintot durch die Gegend laufen. Gesunde Hunde zeigen Orientierungs- also Erkundungsverhalten. Und dazu zählt auch die Suche nach Wild. Und wie sich das Cattletier vom direkt sichtbaren Wild umorientieren kann ist doch Klasse. Meine Güte, es muss echt auch jegliches Hundeverhalten, was jenseits von phlegmatisch nebenhertapsen und schnüffeln liegt, pathologisiert werden.
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Für mich ist das der Weg, den ich für erfolgversprechend halte. Orientierung auf jagdlich Reize breche ich sofort ab, noch bevor die Erregung hochgeht. Bin ich da zu spät dran und sie fährt sich hoch, kommt die Leine dran.
Und ich hab am Anfang da viele Böcke geschossen und Kaya hatte Jagderfolg.
Was ich aber feststelle, ist, dass ich sie immer leichter abbrechen kann und dass sie überhaupt nur noch bei stärkeren Reizen hochfährt.
Wenn jetzt z.B. die Nase hochgeht, tue ich ihr mit "äh äh" kund, dass ich keine Beschäftigung mit dem Jagdreiz haben möchte und sie fährt sich in 99 von 100 Fällen nicht mehr weiter hoch und orientiert sich zu mir um, was belohnt wird.
Verspricht keinen 100% Erfolg, aber hat dafür gesorgt, dass wir meist sehr entspannt durch die Gegend latschen und es seit etlichen Monaten keinen Ausreißer mehr gab.
Ich jedenfalls gehe diesen Weg weiter.
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Gesunde Hunde zeigen Orientierungs- also Erkundungsverhalten. Und dazu zählt auch die Suche nach Wild.
Genau: Auch - aber eben nicht nur.
Warum ein Hund, nur weil er lernen konnte dass viele Reize zum Jagen uninteressant sind, als scheintot angesehen wird, sagt mehr über dich aus, als über gut ausgebildete Jagdhunde.
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Ich glaube es sagt mehr über die Hundetypen aus, mit denen man zum tun hat. Golden Retriever wurden, mit Verlaub, dazu gezüchtet in Zusammenarbeit mit dem Menschen geduldig zu warten und dann tote Enten einzusammeln. Ich will überhaupt nicht absprechen, dass es nicht auch unter Golden Retrievern richtige Jagdsäue gibt, aber die Erregungslage lässt sich einfach (wie man hier ja sieht) nicht mit jedem anderen Hund vergleichen. Du siehst da einen erregten Hund im Tunnel, ich seh da einen Hund der Rehe (die ja auch wirklich in großer Zahl da sind!) wahrnimmt, ruhig bleibt, keinen einzigen Jagdversuch unternimmt, sich umorientiert und durchgängig ansprechbar bleibt. Wenn Cheese in hoher Erregungslage ist sieht das wirklich ganz anders aus, und wenn der im Tunnel ist könnte ich ihn, sorry für das graphische Bild, erschlagen, der würd sich nicht umdrehen. Geschweige denn für ein Wurststück. Irgendein "Spielzeug"/Dummy oä immt er ohnehin nicht in den Mund.
Also klar nimmt Cali hier die Rehe wahr und ist auch etwas erregt, und man kann sich vielleicht mit nem Hütehund schon als Erziehungsziel setzen "ist bei Rehen vollkommen uninteressiert" wenn man das denn will, aber das macht daraus jetzt keinen allgemeinen Maßstab.
Dass das allerdings "Stress" ist halte ich auch für eine unnötige Pathologisierung, und ist es ja auch einfach nicht. Für deinen Retriever ist ja retrieven auch kein Stress.
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Gesunde Hunde zeigen Orientierungs- also Erkundungsverhalten. Und dazu zählt auch die Suche nach Wild.
Genau: Auch - aber eben nicht nur.
Warum ein Hund, nur weil er lernen konnte dass viele Reize zum Jagen uninteressant sind, als scheintot angesehen wird, sagt mehr über dich aus, als über gut ausgebildete Jagdhunde.
Naja also du willst einen Golden Retriever mit einem Cattle vergleichen und bist der Meinung dass jeder jagdlich orientierte Hund es mit Training schafft jagdliche Reize komplett auszuschalten?
Zumal noda_flake überhaupt gar nichts von einem entspannten Hund, sondern von einem für ihre Verhältnisse entspannten Verhalten geredet hat.
Ich finde sie muss schon viel richtig machen wenn Cali sich bei all den Reizen immer noch selbst zurück hält und sogar umorientiert. Das bei dem ganzen Wildchaos im Moment irgendwann die Sicherungen durchbrennen kennt glaube ich jeder der einen jagdinteressierten Hund hat.
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Naja also du willst einen Golden Retriever mit einem Cattle vergleichenund bist der Meinung dass jeder jagdlich orientierte Hund es mit Training schafft jagdliche Reize komplett auszuschalten?Habe ich das irgendwo geschrieben?
Mit Sicherheit nicht!
Es geht nicht um die Entspannung, scheinbar wird überlesen, dass ich davon gar nichts schreibe.
Ich schrieb: Wenn Cali nur so unterwegs ist, wie auf den Videos zu sehen (und noda_flake schrieb zuvor selber, dass Cali den gesamten 2-stündigen Spaziergang so unterwegs ist), dann ist dieser Hund permanent auf der Suche nach jagdlichen Reizen.
Alles andere interessiert nicht - und das ist Welten entfernt von einem gesunden Erkundungsverhalten, und weitaus näher einer Sucht.
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Naja also du willst einen Golden Retriever mit einem Cattle vergleichenund bist der Meinung dass jeder jagdlich orientierte Hund es mit Training schafft jagdliche Reize komplett auszuschalten?Habe ich das irgendwo geschrieben?
Mit Sicherheit nicht!
Also ja, das ist entspannt, nicht im Vergleich zu einem Golden Retriever, aber zu anderen Hunden sehr wohl.
Golden Retriever sind Jagdhunde, da ist es nicht ungewöhnlich, sich zwangsläufig mit deren hoch veranlagter Jagdmotivation erzieherisch zu befassen.
Wenn ich einen meiner Hunde so jagdlich scannend durch den Wald hätte laufen lassen, hätte ich keinen von ihnen jemals im Wald in den Freilauf lassen können.
Mh naja irgendwie schon oder was willst du damit sagen?
Es geht nicht um die Entspannung, scheinbar wird überlesen, dass ich davon gar nichts schreibe.
Ich schrieb: Wenn Cali nur so unterwegs ist, wie auf den Videos zu sehen (und noda_flake schrieb zuvor selber, dass Cali den gesamten 2-stündigen Spaziergang so unterwegs ist), dann ist dieser Hund permanent auf der Suche nach jagdlichen Reizen.
Alles andere interessiert nicht - und das ist Welten entfernt von einem gesunden Erkundungsverhalten, und weitaus näher einer Sucht.
Das ist keine Sucht, das ist ein im Moment sehr reizoffener Hund weil das Wild verrückt spielt. In der Zeit kann man häufig nur Management betreiben. Und trotz dass sie im Moment so drauf ist hat sie sich ziemlich gut im Griff. Sie kann sich rückorientieren und steht nicht nur kreischend in der Leine wie meiner wenn es wieder viel zu viel ist.
Das Jagdkontroll Training ist ja wie alles andere nicht linear. So lange man gute Fortschritte macht würde ich am Training erstmal nichts groß ändern.
Meine Taktik durch diese Zeiten zu kommen ist den Hund körperlich auzulasten (z.B. am Fahrrad fahren ohne dass er links und rechts die ganze Zeit gucken und schnuppern darf) und geistig auszulasten. Normale Spaziergänge werden auf ein Minimum reduziert, auch mal einen Weg hoch und den selben zurück um den Hund nicht noch mehr Reizen auszusetzen und eben bei Wildgeruch, -sichtungen versuchen den Hund runter zu fahren und dann ab nach Hause.
Wenn die Murmeln wieder da sind kann man auch mit dem Training weiter machen.
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Also ja, das ist entspannt, nicht im Vergleich zu einem Golden Retriever, aber zu anderen Hunden sehr wohl.
Nein, das ist nicht entspannt, weil Cali nur im "Jagdtunnel" ist.
Die Umwelt wird nur noch mit der Intention, nach dem nächsten Jagdreiz zu suchen, erkundet.
Golden Retriever sind Jagdhunde, da ist es nicht ungewöhnlich, sich zwangsläufig mit deren hoch veranlagter Jagdmotivation erzieherisch zu befassen.
Wenn ich einen meiner Hunde so jagdlich scannend durch den Wald hätte laufen lassen, hätte ich keinen von ihnen jemals im Wald in den Freilauf lassen können.
Also wenn es danach ginge, wäre mein Hund unterwegs nie entspannt. Da ist die Nase im Dauereinsatz, Spuren werden aufgenommen und verfolgt, Eichhörnchen beobachtet und auch mal eine Maus gefangen. Wir sind aber beide fein damit, hat sie ein Eichhörnchen oder Kaninchen lokalisiert wird das belohnt. Im Zweifel wird ein "Ende der Leine" in aller Regel respektiert. Es gibt genau eine Regel und die heißt ansprechbar bleiben. Wir gehen beide recht entspannt durch die Gegend, trotz "jagendem" Hund. Natürlich kann der Hund nicht ohne Leine im Wald laufen, das ist aber auch gar nicht Zweck der Sache. Ich sehe keinen Sinn darin, bei einem Hund mit Jagdmotivation dagegen zu arbeiten, ich empfinde das auch nicht als schlimm oder störend. Neulich hoppelten zwei Kaninchen vor uns den Weg entlang und dann quer rüber um im Gebüsch zu verschwinden, wurde direkt belohnt, daß Hund die entdeckt hatte, ganz gesittet weiter gegangen, an der Stelle, wo die Kaninchen den Weg gekreuzt hatten, kurz geschnüffelt und weiter ging es. So kann es halt auch gehen. Warum sollte ich dem Hund was nehmen, was ihm wichtig ist? Bei einem jagdmotiviertem Hund ist das meiner Meinung nach der Fall, wenn man abbricht, Jagdmotivation ist nichts, was sich unterdrücken läßt, das Bedürfnis wird immer da sein, auch wenn ein Abbruch funktioniert.
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