ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Die berühmte "schlechte Bindung" ist sowieso meine lieblings Analyse.
Ja, meine auch.
Alle arbeitenden Jagd- und Hütehunde haben dementsprechend ein schlechte Bindung zu ihrem Menschen, weil die ja von dem Wegrennen beim Arbeiten.
Und wenn sie wieder zu mir zurückkommen, dann freue ich mich über die gute Bindung
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also das Leckerli kann 5cm neben seiner Nase sein, das findet er nicht, und gibt dann auch sofort auf.
Wie alt ist er denn? Mein Hund hat früher auch nicht wirklich ausdauernd gesucht, bissl geschnüffelt und dann ist er seiner Wege gegangen. Jetzt ist er drei und sucht wirklich gut und sehr konzentriert und ausdauernd.
Er ist eineinhalb! Das kann natürlich sein, dass das noch mit dem Alter kommt...
Wir haben irgendwie das leicht lustige/leicht frustrierende Problem, dass Cheese so ein Sichtjäger ist, dass er wirklich so gar nichts findet
also das Leckerli kann 5cm neben seiner Nase sein, das findet er nicht, und gibt dann auch sofort auf. Macht "keks schmeißen" als Belohnung komplizierter, und damit sind auch einige Jagdersatz-angebote raus.
Ehrlich?
Ein Keks ist doch auch langweilig.
Unsere Hunde "leiden" keinen Hunger, und beim Erfüllen des Jagdbedarfs geht es nicht um die Leckerchen, sondern um das TUN.
Das beglückt unsere Hunde - mit dem Hormon Dopamin, welches zufälligerweise genau dafür verantwortlich ist, dass ein Hund ausdauernd jagt, und sich auch durch Misserfolg nicht davon abhalten lässt, es immer wieder zu versuchen.
So'n Keks macht unseren Hund für den Moment vielleicht glücklich, durch das Schlucken/Kauen - aber Dopamin bekommt er dadurch nicht.
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Wenn ich schwierigere Suchaufgaben einüben wollte, habe ich gerne folgenden "Trick" genutzt, um eine Hilfe für den Hund zu geben:
Das Apportel wurde mit etwas Leberwurst/Käse oder Ähnliches eingerieben.
Das habe ich dann schwieriger versteckt, wobei der Schwierigkeitsgrad abhängig war vom Ausbildungsstand des Hundes.
Als Beispiel: Hund soll lernen, dass ein Apportel nicht immer auf dem Boden zu finden ist. Das ist gerade bei der Frei-Verloren-Suche wichtig um einen Hund zu lehren, die Nase "in den Wind" zu hängen, um dort Duftspuren aufzunehmen und diesen zu folgen.
Bei den ersten Versuchen, ein Apportel z. B. an einem Ast (für die ersten Male ca. 50cm über dem Boden) aufzufinden, hilft ihm diese markante Duftspur des Apportel dabei, über seine Nase herauszufinden wo es ist.
Für's Bringen bekam der Hund dann ein Stück der Leberwurst oder dem Käse, mit dem ich das Apportel eingerieben habe.
Mich hat immer der Ehrgeiz glücklich gemacht, mit dem meine Hunde ein Apportel aufspürten - sie konnten sich dabei so richtig ausleben, ihre ganzen Sinne einsetzen, und der Anblick eines Hundes, der dann voller Stolz kommt uns seine Beute präsentiert, ist einfach unbezahlbar.
Dieses Leuchten in den Augen
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Gestern hat mich ein großes Stück Baumrinde auf dem Weg liegend "angesprungen" ...
Ich dachte nur: "Ja!!!!!" - und habe es von Leif unbemerkt aufgenommen und damit ein etwa einen Meter neben dem Weg - also noch nicht im Unterholz - ausgelegtes Apportel abgedeckt.
Dann habe ich Leif zu mir gerufen, ins Fuß genommen, und ihn vom Weg aus aus etwa 3m Entfernung zu diesem verborgenen Apportel in die Nah-Verloren-Suche geschickt.
Weil ich das erste Mal ein so verborgenes Apportel für ihn ausgelegt hatte (deshalb eben auch so nah), hat er von mir noch eine Hilfe bekommen: In unmittelbarer Nähe der Baumrinde bekam er von mir den Suchen-Pfiff, als Hinweis: DA ist es irgendwo.
Er wurde auch langsamer, ging aber an der Baumrinde vorbei, stutzte, blieb im Umkreis von unter einem Meter um diese Rinde herum, hielt die Nase mehrfach hoch, wieder am Boden - es war richtig zu sehen, wie es in seinem Kopf qualmte: "Verflixt - hier irgendwo muss das Teil doch sein, aber ich seh es nicht
"
Er hat dann - deutlich für mich sichtbar - immer mehr lokalisiert, wo die Duftspur am Stärksten war, bis er feststellte: An der Rinde.
Die hat er dann angefangen zur Seite zu schieben, er wurde richtig eifrig weil er merkte, auf der richtigen "Spur" zu sein - und die "Gier", mit der er dann das Apportel aufnahm, um es mir anschließend zu präsentieren, war für mich einfach sehr beglückend.
Leckerchen sind Verstärker, aber kein Jagdanreiz.
hm, das kann schon sein, aber ich hab grad gar nicht dass gefühl, dass es an der Begeisterung liegt... also auch wenn er schon begeistert ankommt und ich es werfe, findet er es nicht.
Und Suchaufgaben... Puh. Also ich kann das ganze Wurststück zehn Zentimeter neben seinem Kopf verstecken, das findet er nicht. Vielleicht hat @schokokekskruemel recht und das kommt erst irgendwann im Alter... sowohl der Spaß als auch das Talent
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Wie alt ist er denn? Mein Hund hat früher auch nicht wirklich ausdauernd gesucht, bissl geschnüffelt und dann ist er seiner Wege gegangen. Jetzt ist er drei und sucht wirklich gut und sehr konzentriert und ausdauernd.
Er ist eineinhalb! Das kann natürlich sein, dass das noch mit dem Alter kommt...
hm, das kann schon sein, aber ich hab grad gar nicht dass gefühl, dass es an der Begeisterung liegt... also auch wenn er schon begeistert ankommt und ich es werfe, findet er es nicht.
Und Suchaufgaben... Puh. Also ich kann das ganze Wurststück zehn Zentimeter neben seinem Kopf verstecken, das findet er nicht. Vielleicht hat @schokokekskruemel recht und das kommt erst irgendwann im Alter... sowohl der Spaß als auch das Talent
Es kann sein, dass Spaß und Talent mit dem Alter kommt. Ich denke aber eher nein. Die Hunde, die ich kenne, die wirklich motiviert und fokussiert suchen, kommen in den meisten Fällen schon so auf die Welt. Da brauche ich keine Tricks sondern es reicht eine kurze "Erklärung", was ich erwarte und dann läuft es. Genetik spielt eben eine nicht zu unterschätzende Rolle.
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Er ist eineinhalb! Das kann natürlich sein, dass das noch mit dem Alter kommt...
hm, das kann schon sein, aber ich hab grad gar nicht dass gefühl, dass es an der Begeisterung liegt... also auch wenn er schon begeistert ankommt und ich es werfe, findet er es nicht.
Und Suchaufgaben... Puh. Also ich kann das ganze Wurststück zehn Zentimeter neben seinem Kopf verstecken, das findet er nicht. Vielleicht hat @schokokekskruemel recht und das kommt erst irgendwann im Alter... sowohl der Spaß als auch das Talent
Es kann sein, dass Spaß und Talent mit dem Alter kommt. Ich denke aber eher nein. Die Hunde, die ich kenne, die wirklich motiviert und fokussiert suchen, kommen in den meisten Fällen schon so auf die Welt. Da brauche ich keine Tricks sondern es reicht eine kurze "Erklärung", was ich erwarte und dann läuft es. Genetik spielt eben eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Es ist whrscheinlich schon der Unterschied zwischen Sicht- und Spurjäger, oder? Also ich finde es teilweise bemerkenswert, wie unfähig er ist, sein Belohnungswurststück zu finden... unser Zweithund findet das sofort.
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Wir hatten Sonntag auch eine seltenere Variante des Jagdthemas.
Ja, meine auch.
Alle arbeitenden Jagd- und Hütehunde haben dementsprechend ein schlechte Bindung zu ihrem Menschen, weil die ja von dem Wegrennen beim Arbeiten.
Und wenn sie wieder zu mir zurückkommen, dann freue ich mich über die gute Bindung
Oh ja!
Und dieses Wechselbad dürfen grad die Halter kurzjagender Hunde öfters zelebrieren. So ist mir vor einigen Tagen mein Junior aus der Hand gegangen. Da hat auf einem schmalen Wiesenstreifen zwischen zwei Wäldchen ein grosser Milan erfolglos versucht, seine Beute aus dem Gras zu heben. Bevor ich gecheckt habe, was da los ist war der Lümmel weg hinter dem Milan her. Null Bindung, nix, nada.
Hab mir zwar einen sinnlosen Abruf verklemmt, aber bei guter Bindung käme ein Jagdhund nicht auf die Idee, selber nachsehen zu wollen.
Null Bindung halt.
Hab dann erst den Althund (Jägermeister) gesichert, Junior nirgends in Sicht. Mal eher unverbindlich gerufen, nix passiert. Null Bindung.
Gepfiffen, nach einigen Sekunden kommt Junior aus ganz anderer Richtung im Topspeed angeschossen. Tolle Bindung!
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Es kann sein, dass Spaß und Talent mit dem Alter kommt. Ich denke aber eher nein. Die Hunde, die ich kenne, die wirklich motiviert und fokussiert suchen, kommen in den meisten Fällen schon so auf die Welt. Da brauche ich keine Tricks sondern es reicht eine kurze "Erklärung", was ich erwarte und dann läuft es. Genetik spielt eben eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Es ist whrscheinlich schon der Unterschied zwischen Sicht- und Spurjäger, oder? Also ich finde es teilweise bemerkenswert, wie unfähig er ist, sein Belohnungswurststück zu finden... unser Zweithund findet das sofort.
Eros macht allerdings beides.
Werfe ich Leckerlis ins Gras, findet der sie immer, bzw. Eben auch seinen Dummy, wenn wir üben.
Aber sonst hat er die Nase eher selten oben, sondern „sichtet“ lieber. Also es kann auch beides geben. Mein erster Hund war allerdings auch so ein Brot, der hat auch nix gefunden, was nicht direkt vor seiner Nase lag. Bis zu einem gewissen Grad kann man das sicher üben, wirklich toll wird es wohl nie, bzw. Hat der Hund dann keinen Spaß daran.
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Wenn ich abbiege und mitbekomme, einer meiner Jungs hat es nicht bemerkt, mache ich auch schon mal einen Hinweis, mit Aufmerksamkeitspfiff oder aber dem Stimmsignal "Hier lang". Ich finde es einfach nett, ein Familienmitglied nicht "im Regen" stehen zu lassen
Ja das finde ich auch nett und ich sage immer bescheid, wenn ich abbiege oder weiter gehe und einer der Hunde bekommt es nicht mit. Ich will nicht, dass sie ständig in der Angst leben mich verlieren zu können, sondern in Ruhe Seele baumeln lassen können. Und gerade bei meinem recht selbstständigen Rüden führt dieses "scheiße sie ist weg und ich weiß nicht wo sie ist" dazu, dass er die Beine in die Hand nimmt und in irgendeine für ihn sinnvolle Richtung los rennt, die unter Umständen die völlig falsche Richtung ist. Deswegen mache ich auch solche Versteckspielchen nicht, weil man die immer mit der Angst des Hundes spielt, dem die Sicherheit durch seine Gruppe wichtig ist.
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Deswegen mache ich auch solche Versteckspielchen nicht, weil man die immer mit der Angst des Hundes spielt, dem die Sicherheit durch seine Gruppe wichtig ist.
Wobei das Schöne ist: Auch die Hunde, denen diese Sicherheit eigentlich nicht so wichtig ist, lernen diese Sicherheit "zu schätzen" - einfach durch Gewohnheit.
Deshalb verlasse ich mich schon beim Welpen eben nicht auf irgendeinen "Folgetrieb", sondern gebe ihm von mir aus das Gefühl: Ich bin immer da.
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Er ist eineinhalb! Das kann natürlich sein, dass das noch mit dem Alter kommt...
hm, das kann schon sein, aber ich hab grad gar nicht dass gefühl, dass es an der Begeisterung liegt... also auch wenn er schon begeistert ankommt und ich es werfe, findet er es nicht.
Und Suchaufgaben... Puh. Also ich kann das ganze Wurststück zehn Zentimeter neben seinem Kopf verstecken, das findet er nicht. Vielleicht hat @schokokekskruemel recht und das kommt erst irgendwann im Alter... sowohl der Spaß als auch das Talent
Es kann sein, dass Spaß und Talent mit dem Alter kommt. Ich denke aber eher nein. Die Hunde, die ich kenne, die wirklich motiviert und fokussiert suchen, kommen in den meisten Fällen schon so auf die Welt. Da brauche ich keine Tricks sondern es reicht eine kurze "Erklärung", was ich erwarte und dann läuft es. Genetik spielt eben eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Ich bin ja immer fasziniert mit was für Tricks versucht wird den Hund dazu zu bringen mit der Nase zu suchen. Was ich hier in manchen Threads schon gelesen habe, wie schwer es bei manchen Hunden wohl ist, dass er versteckte Sachen findet, finde ich immer sehr beeindruckend.
Meinen musste ich tatsächlich nie irgendwie dazu bringen seine Nase zu nutzen, das macht er (gefühlt) bei jedem Gasssigang fast durchgängig. Der schnuppert immer irgendwo rum. Seine erste Trüffel hat er keine 48h nachdem er bei mir war gefunden und ich halte mich überhaupt nicht für eine wahnsinnig begabte "Hundeflüsterin", der wusste nur von Anfang an, dass er eine Nase hat und nicht nur Augen. Bei anderen Hundetypen ist das dann wahrscheinlich echt harte Arbeit dem Hund das beizubringen. Da spielt sicher sehr viel Genetik mit rein, wie "nasenaffin" der Hund letztendlich ist.
Früher unser Appenzeller z. B. hat seine Nase nur sehr sehr sparsam eingesetzt, dafür sehr viel mehr mit den Augen gemacht. Der hatte an Nasenarbeit auch kaum Interesse.
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Wobei das Schöne ist: Auch die Hunde, denen diese Sicherheit eigentlich nicht so wichtig ist, lernen diese Sicherheit "zu schätzen" - einfach durch Gewohnheit.
Ich würde sagen nicht durch Gewohnheit, sondern durch schöne gemeinsame Lernerfahrungen, Erfolgserlebnisse und Zuverlässigkeit
Da sind meine Hunde auch so unterschiedlich, Betty hängt mir viel am Rockzipfel, mit ihr habe ich viel erarbeitet, dass sie ihren Radius auch mal vergrößert und in die Umwelt abtaucht und mich nicht immer im Blick haben muss.
Für Luigi war ich hingegen lange die Spaßbremse, was seinen Radius noch mehr vergrößert hat, da mussten wir auch erstmal einen gemeinsamen Weg finden, bei dem sowohl meine als auch seine Bedürfnisse in gewissem Grad erfüllt werden, ohne dass es für einen von uns beide zu frustig wird.
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