ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Also hier war anfangs bei jagdlichen Reizen überhaupt nicht an fressen zu denken. Der Hund hing zwar tatsächlich nie wie von Sinnen bellend in der Leine, aber vor allem bei rennendem Wild (auf sonstige Bewegungsreize wie Radfahrer, Jogger usw reagiert er nie) war er einfach komplett nicht ansprechbar, da hätte ich wohl nur mit massivster Gewalt seine Aufmerksam bekommen. Er stand (später auch sass) einfach extrem zitternd vor Erregung rum und hat das Tier angestarrt. Allerdings kam er recht schnell wieder runter, sobald das Wild ausser Sicht gelaufen war. Um den Stress dann abzubauen wollte er immer irgendwo reinbeissen und weil ich Leine beissen, Stöcke oder gar Steine echt blöd fand dafür, hatte ich eine zeitlang immer ein Stofftier, eine Beisswurst oder ähnliches dabei, da konnte er dann kurz den Stress abbauen (10-20 Sekunden drauf rumkauen, schütteln, damit rumrennen) und war danach erstaunlich ruhig.

    Besser wurde das ganzen als ich gezielt auf wildreichen Wegen geübt habe wo oft Rehe rumstehen und nicht nur vorbeiflitzen und ich auch recht gut erstmal genügend Anstand halten konnte. Dort war er dann immer besser ansprechbar, so dass irgendwann sogar bei fliehendem Wild ein Kommando wie Sitz funktioniert hat. Aber selbst dann war er noch so aufgeregt, dass selbst Wurst noch nicht angenommen wurde in der Situation. Wie hab ich mich gefreut, als er das erste Mal trotz rennender Rehe ein Stück Wurst genommen hat (und auch gefressen), weil es mir gezeigt hat er nimmt das ganze tatsächlich inzwischen deutlich lockerer. Allerdings ist auch in anderen Situationen die sehr aufregend sind bei ihm nicht an fressen zu denken, egal wie hochwertig das Futter ist.

  • wir haben heute gehört(zu sehen war es nicht da ein knick daziwschen) wie ein reh aufgesprungen ist und direkt neben dem weg hinter einem kleinen knick lief.zwei meter weiter war dann die schlaf/ruhemulde aus der es aufgestanden ist.

    änni hat mich kurz angeschaut,so mit dem blick; "hast du das auch mitbekommen" :smile:

    ich hab ihr bestätigt das ich das ebenfalls gehört habe... sie hat kurz am gras vor dieser mulde geschnüffelt,die nase einmal hoch in die richtung wo das reh lang ist,hat sich dann vor mir hingesetzt und einen keks gewünscht :smile:

    danach sind wir ganz entspannt weiter.

    vor einem jahr hätte ich noch eine unruhige aufgeregte,auch mal laute änni an der leine gehabt.....

    das fast tägliche üben "ruhe am wild",beobachten,entfernung verringern... erst bei stehendem wild,dann wenn es in bewegung ist,zahlt sich langsam aus....oft haben wir ruhig gestanden und beobachtet bis die rehe sich bewegt haben um dann auch noch zu üben das man auch da ruhig bleibt.

    mit dem kleinen übe ich das jetzt schon in kleinen kurzen einheiten.der knirps weiß ,dank änni,mit seinen knapp 7 monaten genau was rehe sind :smile:

    noch ist er relativ unbedarft in seiner reaktion,ist eher ein nachamen der großen,ohne gebell,aber man möchte doch schon mal der spur nach und die wechselwege der rehe näher erkunden.

    ihm zeige ich ganz bewußt rehe auf der wiese ,benenne diese und laß ihn für einen kurzen moment absitzen..... dann bekommt er ein lob oder einen keks(nicht jedesmal) und wir gehen ruhig weiter.

    macht der knirps inzwischen super.und kann ja auch für einen hütehund nicht schaden beizeiten ruhe zu lernen wenn uns unterwegs andere tiere begegnen.

    lg

  • Gilt eigentlich Schafe beobachten auch als AJT?

    Wir haben hier eine kleine Herde, gut gesichert hinter einem Bauzaun, direkt am Spazierweg. Die Schafe sind also Hunde aller Art gewöhnt, total gechillt und die wenigsten Hunde interessieren sich für die Schafe. Einmal wollte er sogar mit einem Lamm spielen, da war er aber erst so vier Monate alt). Wenn ich jetzt mit dem Hund da stehen bleibe, schauen wir beim Grasen zu. Ist aber wohl nichts besonderes für einen Jagdhund, oder? Wenn sie los rennen, was eigentlich super selten vorkommt, findet mein Hund das schon spannend. Er steht dann auf, guckt interessiert, ist aber nach wie vor ansprechbar und kommt problemlos mit mir mit. Manchmal stehen wir da, schauen Schafkino und es gibt Kekse. Sinnvoll oder nicht?

  • Gilt eigentlich Schafe beobachten auch als AJT?

    Wir haben hier eine kleine Herde, gut gesichert hinter einem Bauzaun, direkt am Spazierweg. Die Schafe sind also Hunde aller Art gewöhnt, total gechillt und die wenigsten Hunde interessieren sich für die Schafe. Einmal wollte er sogar mit einem Lamm spielen, da war er aber erst so vier Monate alt). Wenn ich jetzt mit dem Hund da stehen bleibe, schauen wir beim Grasen zu. Ist aber wohl nichts besonderes für einen Jagdhund, oder? Wenn sie los rennen, was eigentlich super selten vorkommt, findet mein Hund das schon spannend. Er steht dann auf, guckt interessiert, ist aber nach wie vor ansprechbar und kommt problemlos mit mir mit. Manchmal stehen wir da, schauen Schafkino und es gibt Kekse. Sinnvoll oder nicht?

    Schafe sieht Kaya definitiv nicht als Beute. Sie rangieren zwischen uninteressant und eher gruselig. Wir haben da so einen Schafhalter mit 5 Schafen an unserer Stammgassistrecke, der seine Schafe einfach mal rumdödeln lässt, während er den E- Zaun umsteckt. Kaya findet es dann total blöd, wenn so ein unbezauntes Schaf neugierig auf uns zustiefelt. Da geht sie ins meiden und bleibt eng bei mir, während wir passieren.

  • schafe die von hütehunden getrieben wurden haben bei änni eine reaktion ausgelöst,sie ist da in dieses bestimmte bellen verfallen was sie anfangs auch bei flüchtendem wild gemacht hat.

    sie hat sich aber dann schnell wieder beruhigt als wir weiter zugeschaut haben(war bei der züchterin von tamilo auf dem a-a-h treffen.

    lg

  • Danke für deine ausführliche Erklärung! Das meiste setze ich so schon um, nur Hinhocken tue ich mich bisher nicht.

    Gerne :smile:

    In der Hocke "wirke" ich freundlicher auf meinen Hund.

    Im Stehen kann es passieren, dass ich z. B. durch Vorbeugen bedrohlich (situativ bedingt) auf meinen Hund wirke. Manchmal sind es Kleinigkeiten.

  • Aber in de Hocke hat man doch null stand, wenn der Hund dann doch beschließt durchzustarten. Glaube, das geht auch nur mit Hunden, die man leicht halten kann. Ich sehe eher zu, dass ich einen guten Stand habe. Witzig dabei ist, dass mein Hund nicht nach vorn geht, sondern eher die Flucht ergreifen will. Hatten letztens auch eine Begegnung mit einem Pferd plus Reiterin. Fand er nicht geheuer und ich war froh, dass ich eine kleine Abzweigung gefunden hatte, in die ich mich stellen konnte.

    Man sollte immer auf den schlimmsten Fall vorbereitet sein. So halte ich das am liebsten. Beim Stand fängt es an, bei passenden HB und Leine geht's weiter. Anfangs ist mir mein Hund aus dem HB gerutscht, weil ich einfach nicht damit gerechnet habe, dass er flüchten will.

  • Wurde schon von Vakuole erklärt - mit Leckerchen die Aufmerksamkeit bei dir halten.

    Das ist eine Fehlinterpretationen meiner Aussage.

    Es geht darum den Hund zu belohnen beim richtigen Verhalten und das am Anfang eben in einer hohen Frequenz.

    Es geht nicht die Aufmerksamkeit auf den HH zu lenken.

  • Wurde schon von Vakuole erklärt - mit Leckerchen die Aufmerksamkeit bei dir halten.

    Das ist eine Fehlinterpretationen meiner Aussage.

    Es geht darum den Hund zu belohnen beim richtigen Verhalten und das am Anfang eben in einer hohen Frequenz.

    Es geht nicht die Aufmerksamkeit auf den HH zu lenken.

    Möglicherweise hast du das hier nicht gesehen?


    dragonwog Was verwirrt dich?

    Lob und Belohnung als positive Verstärker für erwünschtes Verhalten halten den Fokus/die Aufmerksamkeit des Hundes beim Menschen.

    Ein Lob, das der Hund nicht wahrnimmt, verpulvert genauso wie ein Leckerchen, das verweigert wird.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!