ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ein Lob, das der Hund nicht wahrnimmt, verpulvert genauso wie ein Leckerchen, das verweigert wird

    Seh ich anders.

    Und versteh die Aussage ehrlich gesagt nicht in dem Kontext von den Fokus beim HH halten durch Belohnen.

    Ich belohn teilweise sogar von mir weg (z.B. durch nachschnüffeln oder von "Beute glotzen". Da liegt der Fokus ganz bestimmt nicht auf dem HH. Soll er auch gar nicht.


    Und wenn glotzen am Anfang belohnend genug ist für ein gewünschtes Verhalten dann Marker ich einfach in die selbst gewählte Belohnung des Hundes. Vielleicht hab ich Glück und der Hund dreht sich zu mir um, dann bekommt er eine Futterbelohnung. Kann und will er das nicht, dann lass ich ihn solange (!) wie er das gewünschte Verhalten zeigt.

    Und bei gewünschten Verhalten Marker ich auch Zwischenschritte.

    Wie z.B. stehen bleiben, wenn das Sitz halt gerade nicht klappt. Weil stehen ja auch ein erwünscht es Verhalten ist.

  • Aber in de Hocke hat man doch null stand, wenn der Hund dann doch beschließt durchzustarten. Glaube, das geht auch nur mit Hunden, die man leicht halten kann.

    Das ist tatsächlich auch das Problem, das ich sehe. Trotz nur knapp 9 Kilo hat das Dackeltier echt Kraft wenn er in die Leine springt..

  • Wobei ich (also auf meinen Hund bezogen, mag bei anderen Hunden anders aussehen) es deutlich einfacher finde in Bewegung zu bleiben bei "Alltagssituationen" , also den Hund nicht absitzen zu lassen

    Hier ist es so, dass halbwegs leinenführig vorbeigehen überhaupt nicht möglich ist. Sitzen geht immerhin ETWAS besser.. 🙄

    Das Sitzen lassen ist vielleicht für Dich besser - für mich macht es die Situation deutlich schwieriger! Der Saint Hubert ist ein distanzloser, grobmotorischer und freundlicher Hund, der bitte immer noch zu allen anderen Menschen und Hunden möchte. Wenn Ihr einfach stehen bleibt, dann muss ich die Verantwortung übernehmen und meinen Hund, der mit zehn Monaten um die 30kg auf die Waage bringt und sehr kompakt gebaut ist, an Euch vorbei lotsen. Wenn wir beide Führung für jeweils unseren Hund übernehmen, die Leine kurz fassen und mit Energie und Körperspannung einander zügig passieren, ist die Situation deutlich entspannter. Henri merkt auch schon von weitem, dass dieses Stehen bleiben eine besondere Situation darstellt und auch seine Körpersprache ändert sich.

    Wenn halbwegs leinenführig nicht möglich ist, dann eben ohne.

    Und ja, mittlerweile habe ich auf Begegnungen dieser Art keine Lust mehr - ich bleibe auch einfach stehen und lassen den Hund sitzen........

  • Wenn das am Rand stehen für den entgegenkommenden Hund ein Problem ist, kann man sich ja immer noch verständigen, ob einer vielleicht weiter ausweichen kann oder ob man schnell vorbei geht. Aber wenn das Stehenbleiben dem eigenen Hund hilft und es dem Gegenüber egal ist, würde ich das auch nutzen. Man kann ja miteinander reden.

    Ich fand es auch immer echt knifflig, einen kleinen Hund so vorbeizulotsen. Weil man die Leine nicht richtig kurz nehmen kann und mit dem Körper blocken ist bei so nem kleinen Wuselding auch echt schwer. Das find ich mit großem Hund einfacher.

  • Große Hunde aus der Bewegung heraus zu halten, ist viel schwerer als nen kleinen. Ich weiß wovon ich schreibe. Meine Dogge hatte 60kg und meine jetziger Hund hat auch schon 32kg. Da ist es mir doch lieber, der andere passiert uns.

    Man redet ja auch miteinander, wie oben geschrieben. Hier klappt das auch immer, selbst bei fremden Hunden und Haltern. Im Sitzen kann ich seine Aufmerksamkeit fordern, ihn besser fixieren usw. Gerade, wenn man eben nicht ausweichen kann, braucht nur einer der Hunde auszubrechen und schon hat man den Salat. Muss ja nicht gleich eine Aggression vorherrschen, aber schon das Leinenchaos reicht. Dann hat der Hund gelernt wie toll leicht das doch ging und versucht es bei Gelegenheit wieder. Im Sitzen kann ich ihn auch besser maßregeln, auf den Punkt. Beim Vorbeilaufen muss ich erstmal weiterlaufen. Aber gut, jeder wie er will. Für mich wäre das nichts.

    Einen kleinen Hund musst man ja im Falle eines Ausbruchs auch einfach weiterzerren, das würde mir auch nicht gefallen.

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Meinungen zum Thema Trennung Spaziergang und Training / AJT (zählen Fährten legen und Dinge wie große Suche dazu? Ich hoffe schon..). Es gibt eben (leider, dann wäre es manchmal einfacher, sich zu orientieren und einen Plan zu machen) offensichtlich nicht DEN richtigen Weg..

    Ich habe nochmal eine andere Frage: Ich lasse Herbert bei Begegnungen mit jedweden bewegten Objekten die an uns vorbeiwollen (Fußgänger, Fahrradfahrer, Jogger, andere Hunde) immer sitzen und bleiben bis das Objekt vorbei ist da an bei Fuß neben mir laufen da leider nicht zu denken ist. Bei anderen Hunden springt er leider oft noch in die Leine und kann nicht ruhig sitzen bleiben. Heute im Wald gab es eine Situation, in der 2 Reiter die erst angaloppiert kamen dann an uns vorbeigetrabt sind (er kennt Pferde bisher nur von der Weide, wir sind noch nie Pferd & Reiter begegnet). Ich habe ihn abgesetzt aber er ist dann - wie auch oft bei Hunden - richtig in die Leine gesprungen. Wenn er nicht angeleint gewesen wäre, wäre er wohl zwischen die Hufe gekommen. Ich kann leider ja nicht sagen, was er machen würde, denke aber, er würde hinterherrennen. Den Impuls hat er zB bei Joggern auch, bei Fahrradfahrern geht es inzwischen. Würdet ihr das als fehlgeleitetes Beutefangverhalten einordnen? Und habt ihr Tipps, wie ich das sinnvoll händeln kann?

    Sitzen ist ja erst Mal bloß Popo auf Boden. Was übst Du denn bezüglich Blick, Körperspannung etc ... im Bezug auf Außenreize?

    Wenn der Hund da einen gut auftrainierten Werkzeugkasten für die Situation hat, dann verbitte ich mir in die Leine springen auch ganz schlicht über Verbot. (Dafür muss man aber auch ein Abbruchkommando gut auftrainiert haben.)

  • Sitzen ist ja erst Mal bloß Popo auf Boden. Was übst Du denn bezüglich Blick, Körperspannung etc ... im Bezug auf Außenreize?

    Da stimmt schon, aber selbst das ist in der Aufregung manchmal gar nicht so trivial. Ich clickere sobald er mich anschaut, manchmal schafft er das aber nicht weil der Fokus zu sehr auf dem Reiz ist, in solchen Situationen markere ich eben sogar das schlichte überhaupt mal sitzen bleiben.. Leider sind wir da also noch auf einem langen Weg..

    Und ja, mittlerweile habe ich auf Begegnungen dieser Art keine Lust mehr - ich bleibe auch einfach stehen und lassen den Hund sitzen.

    Das mag ja sein, dass es in seltenen Fällen Situationen gibt, in denen beide Halter noch mitten im Training sind und sich verständigen müssen. Aber mein Konzept ist sicherlich nicht, meinen Hund an einem anderen, größeren, vorbeizuzerren nur weil es evtl sein könnte, dass sein Halter noch mehr Probleme hat als ich.

  • Und ja, mittlerweile habe ich auf Begegnungen dieser Art keine Lust mehr - ich bleibe auch einfach stehen und lassen den Hund sitzen.

    Das mag ja sein, dass es in seltenen Fällen Situationen gibt, in denen beide Halter noch mitten im Training sind und sich verständigen müssen. Aber mein Konzept ist sicherlich nicht, meinen Hund an einem anderen, größeren, vorbeizuzerren nur weil es evtl sein könnte, dass sein Halter noch mehr Probleme hat als ich.

    Du erwartest also von allen anderen Hundehaltern, dass deren Hunde entspannt und ruhig an der Leine an Euch vorbeigehen? Ungeachtet einer angespannten Situation? Und wird "sitzen" geclickert? Oder vielleicht doch etwas anderes? Einfach mal Führung übernehmen und die Situation durch Bewegung deeskalieren.

  • Was hat Führung übernehmen, den bitteschön mit Bewegung zu tun? Und den Zusammenhang von Deeskalation und Bewegung muss mir auch Mal einer erklären.

    Wir Menschen nähern uns meist mit Hund viel zu frontal einander um irgendwie deeskalierend zu wirken. Wenn Leute ihren Weg gehen und ihre Hunde hinter sich her schleifen, sehe ich im Alltag alles andere als Deeskalation.

    :???:

  • Hier ist es so, dass halbwegs leinenführig vorbeigehen überhaupt nicht möglich ist. Sitzen geht immerhin ETWAS besser.. 🙄

    Das Sitzen lassen ist vielleicht für Dich besser - für mich macht es die Situation deutlich schwieriger! Der Saint Hubert ist ein distanzloser, grobmotorischer und freundlicher Hund, der bitte immer noch zu allen anderen Menschen und Hunden möchte. Wenn Ihr einfach stehen bleibt, dann muss ich die Verantwortung übernehmen und meinen Hund, der mit zehn Monaten um die 30kg auf die Waage bringt und sehr kompakt gebaut ist, an Euch vorbei lotsen. Wenn wir beide Führung für jeweils unseren Hund übernehmen, die Leine kurz fassen und mit Energie und Körperspannung einander zügig passieren, ist die Situation deutlich entspannter. Henri merkt auch schon von weitem, dass dieses Stehen bleiben eine besondere Situation darstellt und auch seine Körpersprache ändert sich.

    Wenn halbwegs leinenführig nicht möglich ist, dann eben ohne.

    Und ja, mittlerweile habe ich auf Begegnungen dieser Art keine Lust mehr - ich bleibe auch einfach stehen und lassen den Hund sitzen........

    Sorry wenn ich das jetzt so sage, aber an euch würde ich auch nicht vorbei laufen, sondern absitzen lassen..

    Ich kann auch mit drei Hunden an der Leine problemlos an anderen Hunden vorbei laufen..

    Aber wenn ich schon auf Entfernung sehe, dass der andere Hund nicht unter Kontrolle ist und seinen Besitzer zu uns her zerren wird, dann ist mir das einfach zu blöd und ich weiche großräumig aus und setze meine Hunde ab und schirme sie auch mit meinem Körper ab.

    Meiner Erfahrung mit großen, nicht leinenführigen Hunden ist einfach, dass sie es doch recht oft schaffen, zu uns hin zu zerren.. :ka:

    da wir halt schon aufgrund der schlichten Anzahl mehr Platz brauchen, setze ich meine Hunde dann lieber platzsparend ab.

    Meine Hunde provozieren auch sitzend nicht, sondern schauen mich einfach an. (Und verlassen sich drauf, dass der andere nicht zu uns her kommt..)

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