ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Hm, ich blicke das gerade nicht ganz. Dein Hund interessiert sich weder für lebendes Wild, noch für Wildfährten. Was soll denn da AJT für einen Sinn machen - dein Hund hat doch dessen Ziele schon erreicht? :???:

    Oder hast du Angst, dass du mit Leckerlifährten ein Jagdverhalten antrainierst? Dann dürftest du auch kein Dummytraining machen, keine Bälle/Spielzeug werfen, nix zergeln, buddeln, mit Hund rennen..... Ich weiss, dass es Leute gibt, die dem Hund so ziemlich alles hundliche Verhalten (ausser Fressen) verbieten, aus Angst, einen eventuell vorhandenen Jagdtrieb zu wecken. Sie sprechen dem Hund jegliches Differenzierungsvermögen ab. Ich halte das für mehr als fragwürdig.

    Dein Hund kann ein Leckerli sehr wohl von einem Karnickel unterscheiden. Wenn sie eine Leckerli- oder Würstchenwasserfährte verfolgt, bedeutet das noch lange nicht, dass sie dadurch automatisch die völlig anders riechenden Wildspuren als erfolgversprechend einstuft. Wenn der Leckerliduft, bzw später deine eigene Spur, zum Jackpot führt, dann wird das für sie zum Leitgeruch, den es aus allen andern Gerüchen herauszufiltern gilt. Je öfter sie die Erfahrung macht, dass der Leitgeruch sie zum Erfolg führt, desto eher wird sie Verleitgerüche ignorieren! Zusammen mit einem klaren Startritual wird sie bald wissen, dass Fährten nur gemeinsam gearbeitet werden.

    Führe den Hund nicht an Wild heran, arbeite nicht mit Wilddüften und Fellen, lass die Ersatzobjekte dinge sein, die sich auch geruchlich deutlich von Wild unterscheiden. Du kannst den Hund auch auf einen künstlichen Duft einer Spritzfährte konditionieren - Anis- oder Fischöl, oder alte Milch - etwas, das sich normalerweise nicht in Wald und Feld herumtreibt. :roll:

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    Hm, ich blicke das gerade nicht ganz. Dein Hund interessiert sich weder für lebendes Wild, noch für Wildfährten. Was soll denn da AJT für einen Sinn machen - dein Hund hat doch dessen Ziele schon erreicht? :???:

    Zitat

    Da ich mit meinem Zweithund (wenn er kommt) Antijagdtraining machen möchte, da er ein Galgo sein wird und somit definitiv ein Jagdhund, dachte ich mir, ich fange schoneinmal bei Maja an zu üben.


    Ich möchte auch mit Maja trainieren, wenn ich mit dem Zweithund trainiere. Damit beide gut konrolliert sind. Wenn der Windi irgendwann seinen Jagdtrieb entdeckt, möchte ich nicht, dass Maja sich anstecken läßt. Darum dachte ich, ich fange schonmal bei ihr mit dem Training an.

    Zitat

    Oder hast du Angst, dass du mit Leckerlifährten ein Jagdverhalten antrainierst?


    Ja, davor habe ich Angst. Ich habe halt gemerkt wie gut es ihr gefällt. Sie ist endlich mal richtig bei der Sache, statt schnell aufzugeben und etwas anderes zu tun. Nun habe ich halt Angst. dass es ihr zu gut gefallen könnte und ich dann aufeinmal 2 Jäger bekomme, statt nur einen in Form des Zweithundes...

  • Ich blicks immer noch nicht. WAS willst du mit ihr trainieren? Sie braucht doch kein vorsorgliches Schleppleinentraining, wenn sie eh gut abrufbar ist! Natürlich kannst du am Gehorsam unter erhöhter Ablenkung arbeiten, aber wenn Wild & Co. für sie keine grosse Ablenkung darstellen, dann übst du eben dort, wo sie sich tatsächlich ablenken lässt, auf dem Kinderspielplatz, oder wasauchimmer. Ich meine, sie kann doch gar nicht mehr als vorzüglichen Gehorsam haben am Wild, freu dich doch darüber, statt irgendwelche Trainingsprogramme zu starten.

    Zum andern: es ist doch toll, wenn es ihr gefällt, Leckerli oder Fischöl zu verfolgen, wenn es ihr zu gut gefällt, wird sie es umso eifriger tun. Die Chance ist verschwindend gering, dass sie im Wald Gelegenheit hat, unkontrolliert Sardinen zu hetzen.... ;) Aber wenn du so einen Bammel hast vor allem, was entfernt mit Jagen zu tun hat: warum holst du dir dann einen Jäger als Zweithund dazu?

  • Ich habe keine Angst was das Jagen im allgemeinen angeht.
    Ich hole mir ja bewußt zu einem Nicht-Jagdhund einen Jagdhund dazu, dabei möchte ich aber vermeiden, dass Maja dadurch auch zum Jagdhund wird, weil sie vielleicht auf den Geschmack gebracht wird. Dafür das provisorische AJT, außer ich erziehe sie damit zum Jäger. Versteht ihr was ich meine? Ich würde meinen Nicht-Jagdhund gerne als solchen behalten, so dass ich nur mit dem Zweithund gegen / mit dessen Jagdtrieb arbeiten muss.

  • Anti heisst gegen. Es muss also etwas da sein, um dagegen zu trainieren. Dein Hund jagt nicht, gegen was willst du dann arbeiten?

    Bau den bestehenden Grundgehorsam aus, fleile am Feinschliff, ein sitzender Grundgehorsam ist das A und O des Anti Jagt Trainings. Letztlich macht man sich im AJT ja nur Elemente aus UO, Dummy oder ähnlichem zunutze, um den Jagttrieb umzulenken/kontrollierbar zu machen.

    Es gibt keine Sport AJT, so wie es Agility gibt.

    Jeder Jagtausflug ist letztlich die Entscheidung des Hundes, jetzt seiner Eingebung zu folgen, und nicht auf sein Frauchen zu hören. Wenn der Gehorsam sitzt, wird er doch auf dich hören. Also solltest du doch kein Problem haben oder?

    Das Jagen ist bei vielen doch nur deshalb ein so großes Problem, weil der Hudn viel zu oft Erfolgserlebnisse hatte, bis man a) das Problem als solches erkennt und b) anfängt daran zu arbeiten. Bis dahin haben sich diese Verhaltensmuster doch schon schön gefestigt. Diese Muster hat dein Hund aber doch nicht.

  • Ich finde aber auch viele Elemente aus dem AJT sehr brauchbar für den Alltag. Ich empfehle vielen Kunden, mit unerzogenen Junghunden o.ä. das Buch von Pia Gröning. Nicht des Jagens Willens, sondern des Grundgehorsams.
    In Sachen wie fährten und dummy, bin ich der Meinung, dass der Hund doch lernt mit seinem Menschen zusammen zu arbeiten und zum Erfolg zu kommen. Klar schulst du da ein paar jagdliche Instinkte, aber du hast sie doch auch in ordentlichen Bahnen.....

    P.S.: Arbeite mich auch gerade hier durch den Thread und werde mich wohl auch bald beteiligen, da ich hier zwei Jagdmonster sitzen habe. :D

  • Ich bin einfach unsicher, darum habe ich hier geschrieben. Noch haben Maja und ich kein Problem mit dem Jagen. Wenn sie also keinen Jagdtrieb hat und alles über den Grundgehorsam zu lenken ist, auch wenn Hundi Nr.2 das Jagen entdeckt, ja dann ist alles top bei Maja. :D

    Ich habe festgestellt, dass Maja Fährtenarbeit richtig Spaß macht und mir auch. Dabei haben wir eine ganz andere Bindung zueinander, da wir zusammen arbeiten. Nicht dieses stupide ich werfe den Ball und sie soll ihn holen (allerdings bei uns auch mit Impulskontrolle). Bei der Fährtenarbeit suchen wir gemeinsam. Ich ermuntere sie, helfe ihr, wenn sie Hilfe braucht (somal ich am Ende der Fährte meist auch verpeilt habe, wo ein paar der Leckerlis gelandet sind :ops: ) und suche mit ihr zusammen.

    Nun hatte ich halt Angst, dass ich einzelne Teile des AJT nicht für uns nutzen kann, ohne ihr das Jagen beizubringen. Ich möchte einfach ab jetzt alles richtig machen (so gut es geht) und Fehler meinerseits vermeiden. :/

    Aber wenn das nicht so ist und ich eigentlich ja nur ganz normale Bestandteile einer Hundeerziehung nutze ist das ja super. :D Und stimmt... so viele freilaufende Heringe und Knackwürstchen sind mir im Wald noch nicht begegnet. :p

  • freue mich gerade tierisch über meine kleine Wildsau :D

    er hat heute ne Krähe gejagt - das an sich ist zwar nicht so dolle ;) - aber dass er auf meinen Ruf sofort zu mir zurück kam, das hat mich gefreute! Und bei den nächsten Vogelviecher liess er sich auf ca. 10m Distanz ins sitz befehlen, bevor er durchstartete :gut: :gut: und kam dann selber sofort zu mir. Ei so macht das Spass :D

  • :gut:

    Auch mal ein erfreuliches kleines Erlebnis... nicht ganz dem entsprechend, was es sonst so von mir zu lesen gab, aber es hat mich einfach positiv gestimmt...

    Gestern schien die Sonne so schön und da hab ich mich n viertel Stündchen neben einen kleinen Ententeich gesetzt. Missy ohne Leine, Luke an loser Schlepp.

    Alles war super, Luke hat die Enten (die sich hinter einem Zaun befinden!) nur angesehen, meist aber ignoriert.
    Missy so wie so.

    Plötzlich geht ein Federvieh so hoch im Wasser und flattert mit den Flügeln... und Luke peest um den Teich. Auf ein sehr grollendes und lautes "Nein" ist er stehengeblieben und hat mich angesehen :mg:

    Ein Glück ich hatte dat piepende Mäuseding mit... Ich ruf freudig "hierher" und ziehe die Maus hervor und Super- Luke kommt angeflogen :)

    War einfach schön, auch wenns nur ne kleine Sache war...

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