ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Macht ihr dann auf Spaziergängen gar nichts?

    Nein eigentlich nicht.

    Ich übe maximal den Rückruf, bzw lade ihn Mal wieder auf.


    Aber das auch nicht jeden Spaziergang vielleicht so 2-3x alle 2 Wochen. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich brauche den so selten, dass ich ihn auch selten wieder aufladen.

    Manchmal pfeiff ich 2-3 Monate nicht, da kommt sie in einem Affenzahn angaloppiert :smiling_face_with_hearts: .

    Aber(!) mein Hund ist 8. Da brauche ich keine große Grunderziehung mehr. Ich gehe so, dass ich nicht gross einwirken muss (sonst kommt halt ne Leine dran).

    Hundeplatz und Co haben wir nicht und braucht der Hund nicht (mehr).

    Bei uns sieht Jagdverhalten außerdem so aus.

    Und ich glaub nicht, dass bis zum Lebensende ich Leinenlos Gassi werde gehen können, aber das ist nicht der Anspruch.

    [media]https://youtube.com/shorts/i13DHZxXomc?feature=share[/media]

    Achja und Ersatzbeute jeglicher Art.... uninteressant. Sie ist ein reiner Sichtjäger und unterscheidet da auch sehr genau. Herzmaschine mit Echtfell fand sie grusselig und doof.....

    Also hab ich nicht über Ersatzbeute verarbeitet sondern arbeite über das Erregungslevel.

  • drums030 die eine oder andere "Übung" baue ich schon beim Gassi gehen ein. Z.b. Barriereclickern, bei mir ist das "bleib auf dem Weg clickern", oder Radius muss eingehalten werden. Greta darf auch in den Wald wittern, d.h. sie bleibt am Rand stehen und streckt ihre Nase in den Wind. Je nach dem, wie stark sie das macht , kommt evtl noch ein Sitz hinterher, wir gehen ganz entspannt weitet oder sie muss an die Leine.

    Mittlerweile kann ich ganz gut etk6, wie spannend der Geruch ist.

    Aber das hat meiner Meinung nichts mit Beschäftigung zu tun

  • Agamo und flying-paws Danke für eure Beschreibungen! Ich muss jetzt aber doch nochmal kurz fragen: Wenn ich das richtig verstehe, habt ihr beide Hunde die ernsthaft arbeiten. Ist das dann nicht nochmal deutlich anders als bei meinem "Freizeithund"?

    Nun stelle dir deinen Dackel doch mal in Jägerhand vor.

    Meinst du, der würde jeden Tag etwas machen?

    Ich führe meine Border Collies auch am Vieh.

    Das gibt Tage, manchmal im Frühjahr und Herbst auch mal 3-4 Tage am Stück, die sind voll mit Arbeit.

    Die bekommen in dieser Zeit keinen Spaziergang (wenn 3-4 Tage volle Arbeit angesagt ist, gibt es mind. 6 Tage keinen Spaziergang) weil sie die Zeit, zwischen der Arbeit, zum Pause machen brauchen.

    Gerade im Winter ist für die Border Collies aber wenig zu tun.

    Die laufen im Stall so mit, hüten vllt. mal eine Kuh mit um (was so ungefähr eine halbe Minute dauert) und wir gehen dann so 50-60 Minuten am Tag spazieren.

    Meine Border Collies bekommen in der Zeit kein extra Programm, keine Bespaßung etc. weil ich neben Hof und Kinder für sowas schlicht keine Zeit habe.

    Die Jäger, die ich so kenne und das sind einige, handhaben das in der Regel so wie ich mit meinen Arbeitshunden.

    Das gibt Zeiten im Jahr (Drückjagd und Treibjagd) da sind die Hunde relativ viel im Einsatz und dann gibt es Zeiten, da machen die Hunde relativ wenig.

    Die guten Jäger halten ihre Hunde durch Training in Form (aber das ganz sicher nicht jeden Tag)

    Keiner von denen kommt auf den Gedanken, seinen Hund beim Spaziergang zu trainieren (ja, ich kenne tatsächlich Jäger, die mit ihren Hunden auch ganz normal spazieren gehen)

    Das machen sie an gezielten Tagen, anstatt eines Spaziergangs.

    Das ist das, was wildsurf auch schon schrieb.

    Fahre mit deinem Hund mal gezielt los, lasse ihn sich kurz lösen und dann mach mal eine intensive Fährte, intensive 15 Minuten suchen und nicht so ein bisschen Leckerchen auf den Weg schmeißen.

    Danach ist dein Hund platt.

    Und das sollst du an solchen Tagen nicht zusätzlich zum Spaziergang machen, sondern anstatt eines großen Spazierganges.

    Das 2-3 mal die Woche und du wirst ziemlich sicher, ein zufriedenes Dackelchen haben ;)

  • Ich hab vorhin extra noch mal geguckt bei nem 10 Minuten Video von uns morgens um 7:30 im Wald.

    1x Bestätigung von der Kontaktaufnahme von Eggi

    1x Weiter für die Mädels

    1x Erinnerung, dass Erbse nen bissl zu weit vorne.

    Ich hab aber auch keinen Rückruf, trainiere nicht irgendwas extra, weils halt alles irgendwie alltäglich ist und sich so nen "raus da" einfach automatisch etabliert, Radiustraining läuft auch nicht extra, weil Radius einfach Radius heißt, Leinenführigkeit mache ich ebenfalls nicht extra, sondern etabliert sich ebenfalls durch alltägliches Leine dran und Leine ab.

    Hab Arbeitsjunkies, wenn sie was als lohnenswerte Arbeit erachten, was eigentlich Freizeit sein sollte, hab ich einen Problem - denn dann habe ich keine schnüffelnden, entspannten Hunde, sondern Hunde, die permanent nachfragen, was sie für mich tun können und sich dadurch hochpushen.

  • Die laufen im Stall so mit, hüten vllt. mal eine Kuh mit um (was so ungefähr eine halbe Minute dauert) und wir gehen dann so 50-60 Minuten am Tag spazieren.

    Meine Border Collies bekommen in der Zeit kein extra Programm, keine Bespaßung etc. weil ich neben Hof und Kinder für sowas schlicht keine Zeit habe.

    Aber da sehe ich eben schon den Unterschied. Hier gibt es eben kein "Mitlaufen" außer wenn er halt Lust hat, mal eine Waschmaschine mit mir zu füllen oder so etwas. Das fühlt sich eben für mich schon anders an. Wenn er 2 Stunden am Tag mit mir im Stall wäre (hypothetisch, ich habe kein Pferd) oder so etwas, würde ich mir auch deutlich weniger Gedanken darum machen ob er nun ausgelastet ist oder nicht. Weißt du was ich meine?

    Das ist das, was wildsurf auch schon schrieb.

    Fahre mit deinem Hund mal gezielt los, lasse ihn sich kurz lösen und dann mach mal eine intensive Fährte, intensive 15 Minuten suchen und nicht so ein bisschen Leckerchen auf den Weg schmeißen.

    Danach ist dein Hund platt.

    Und das sollst du an solchen Tagen nicht zusätzlich zum Spaziergang machen, sondern anstatt eines großen Spazierganges.


    Das 2-3 mal die Woche und du wirst ziemlich sicher, ein zufriedenes Dackelchen haben ;)

    Das ist tatsächlich ein völlig neues Konzept das ihr da vorschlagt, das sollte ich wirklich mal überdenken! Ich müsste dann noch ein passendes Gelände finden denn die meisten Orte an denen man sowas gut machen kann wären eben doch wieder erst mit 10 min Spaziergang vom Auto zum Ort des Geschehens verbunden.

    Wann übe ich denn neue Dinge, die auf dem Spaziergang nicht sowieso ab und an mal nötig sind (warte, stopp, Rückruf, sitz) also zB so Tricks wie Handtarget usw. Auch losgelöst vom Spaziergang?

  • würde ich mir auch deutlich weniger Gedanken darum machen ob er nun ausgelastet ist oder nicht.

    2x die Woche Kopfarbeit reicht einem normalen Hund

    Dazu insgesamt mind. 1h Gassigehen (ohne Bespassung) am Tag - Aufteilung wie es einem beliebt.

    Die Beschäftigung braucht meistens der Mensch, nicht der Hund.

  • Bisher habe ich zumindest auch nicht den Eindruck, dass sich ohne Bespaßung sein Fokus nach außen verlagert. Ich sehe keinen Unterschied

    Ich zwischen deinem Hund und dem Hund von drums030 schon.

    Ein an sich cooler Hund mit großem Innenfokus vs. aufgeregter Hund mit großem Außenfokus.

    Dazwischen liegen Welten und damit auch im Handling des Fokusses des Hundes.

    Ich versuche eben herauszufinden, welche Art Jagdhund meiner ist. Habe da leider nur wenig Vergleiche. Die meisten Hunde, die wir kennen, jagen nicht. Praktisch kenne ich nur einen Jagdhund, einen Griffon Korthals, mit dem wir manchmal Gassi gehen. Der soll auch jagen, da Herrchen ein Revier hat. Der ist schon auch oft mit der Nase unten, aber auch nicht übermäßig unkontrollierbar. Die beiden Hunde spielen auch viel ohne Leine zusammen. Wenn, geht er Griffon eher den läufigen Mädels nach. Ich würde mich halt gern auf „irgendwas“ einstellen und versuche ein paar Dinge einzuordnen.

    Ich kann ja nicht wissen, wie drums030 Hund tickt, sorry für meine Fragen.

  • Ich zwischen deinem Hund und dem Hund von drums030 schon.

    Ein an sich cooler Hund mit großem Innenfokus vs. aufgeregter Hund mit großem Außenfokus.

    Dazwischen liegen Welten und damit auch im Handling des Fokusses des Hundes.

    Ich versuche eben herauszufinden, welche Art Jagdhund meiner ist. Habe da leider nur wenig Vergleiche. Die meisten Hunde, die wir kennen, jagen nicht. Praktisch kenne ich nur einen Jagdhund, einen Griffon Korthals, mit dem wir manchmal Gassi gehen. Der soll auch jagen, da Herrchen ein Revier hat. Der ist schon auch oft mit der Nase unten, aber auch nicht übermäßig unkontrollierbar. Die beiden Hunde spielen auch viel ohne Leine zusammen. Wenn, geht er Griffon eher den läufigen Mädels nach. Ich würde mich halt gern auf „irgendwas“ einstellen und versuche ein paar Dinge einzuordnen.

    Ich kann ja nicht wissen, wie drums030 Hund tickt, sorry für meine Fragen.

    So wie ich das bisher bei dir rausgelesen habe, hast nen cooles, nervenstarkes Exemplar mit ausgeprägtem Innenfokus, was die Arbeit durchaus erleichtert, einfach aufgrund der Coolness.

    Was ich bei dir gerade so nen bissl seh, ist ne selbsterfüllende Prophezeiung.

    :sweet:

    Also nicht falsch verstehen bitte, aber dein Hund zeigt bisher - zumindest nach dem, was du hier schreibst - gute Bausteine, dass selbst wenn da Jagdtrieb durchkommen sollte - einfach auch schon 1. Gute Grundlagen etabliert sind und 2. Ein gutes Grundgerüst im Wesen des Hundes verankert ist.

    Von daher: mach dich einfach nicht verrückt. Du weißt, was für ne Rasse du hast, du weißt, dass Jagdtrieb kommen kööööhööööönnte, du weißt, dass es Jagdtrieb gibt.

    Warum dir jetzt nen Werkzeugkasten füllen, wenn du - nicht bös gemeint - nicht weißt, welches Werkzeug du einsetzen sollst?

    Jagdtrieb ist nicht gleich Jagdtrieb.

    Hund ist nicht gleich Hund.

    Halter ist nicht gleich Halter.

    Gassiumgebung ist nicht gleich Gassiumgebung.

    Allein das sind schon unterscheidende Faktoren was die Arbeit betrifft.

  • Massai

    Hör auf dein Bauchgefühl!

    Und ich würde versuchen, nicht zuuu sehr zu gucken wie es bei anderen läuft. Nicht zu sehr die Hunde zu vergleichen. Dafür sind alle viel zu verschieden.

    Also gucken aus Interesse, ja. Aber nicht "messen". Hmm 🤔 weisst du wie ich meine?

    Eher ein annehmen wie es bei euch läuft. Und das liest sich doch bisher sehr entspannt und gut lenkbar.

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