ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ich bin nun mittem im Buch über Jagdverhalten von Anja Fiedler und habe mal eine Frage: Sie arbeitet sehr sehr voel mit Markersignalen. Ich bin nicht sicher, ob das so hochfrequent notwendig ist aber meine Frage ist eine andere. Soweit ich das markern (clickern) verstanden habe, muss auf jedes Markern eine Belohnung folgen, man kann nur den Zeitraum zwischen markern und Belohnung immer weiter dehnen. Sie beschreibt nun aber oft, dass sie Verhalten clickert, dass sie irgendwann mit einem Kommando verknüpfen will (zB Witterung aufnehmen bei der Suche nach ausgelegtem Essbaren / buddeln / stehen und gucken bei Wildsichtung / Fährten folgen usw). Ist es aber nicht so, dass man dann nach jedem markern auch mit Keks belohnen müsste? Wenn hier gerade eine Fährte verfolgt wird, interessiert det Keks aber nicht. Reicht dann als Belohnung also auch verbales Lob oder das Weiterschnüffeln dürfen? Oder wie setze ich das um?

  • Ist es aber nicht so, dass man dann nach jedem markern auch mit Keks belohnen müsste? Wenn hier gerade eine Fährte verfolgt wird, interessiert det Keks aber nicht. Reicht dann als Belohnung also auch verbales Lob oder das Weiterschnüffeln dürfen? Oder wie setze ich das um?

    Korrekt ist auf jeden Marker erfolgt eine Belohnung! Nicht ein Keks.

    (OK, es gibt da noch die Casinotheorie, aber die Klammern wir Mal aus).

    Was für den Hund in dem Augenblick belohnend ist bestimmt der Hund selbst. Wenn dein Hund als Fährte verfolgen geil findet und du das als Umweltbelohnung markern willst wieso kompliziert und den Hund nicht einfach sich selbst belohnen lassen ;)

  • Ist es aber nicht so, dass man dann nach jedem markern auch mit Keks belohnen müsste? Wenn hier gerade eine Fährte verfolgt wird, interessiert det Keks aber nicht. Reicht dann als Belohnung also auch verbales Lob oder das Weiterschnüffeln dürfen? Oder wie setze ich das um?

    Korrekt ist auf jeden Marker erfolgt eine Belohnung! Nicht ein Keks.

    (OK, es gibt da noch die Casinotheorie, aber die Klammern wir Mal aus).

    Was für den Hund in dem Augenblick belohnend ist bestimmt der Hund selbst. Wenn dein Hund als Fährte verfolgen geil findet und du das als Umweltbelohnung markern willst wieso kompliziert und den Hund nicht einfach sich selbst belohnen lassen ;)

    Seh ich auch so.

    Ich markere und belohne dann bewusst divers. Von Keks bis Jackpot oder Felldummy ist alles drin. Selber belohnen lassen mach ich gezielt eher weniger, aber wenn sie z.B. liwber weiter guckt als umdreht passt mir das auch. Dann wiederhole ich den Marker ab und an und irgendwann gibts dann vor mir auch noch was.

    Ansonsten könnte man auch spezifische Marker entwickeln: z.B. einer der immer nur Kekse ankündigt, einer der sagt mach weiter, alles super, Belohnung nachher, einer der sagt, ich komm zu dir mit Belohnung, einer der sagt, der Ball fliegt usw.

    Ich persönlich hab einen für alles, einen „keks“ und einen fürs „ich komm zu dir“.

  • Ich verstehe jetzt etwas nicht: Der Hund darf dann die Fährte weiter schnüffeln?

    Meine Hunde jagen ja mit allen Sinnen - sehen, riechen, hören.

    Ich will weder, dass sie weiter jagen bei Sichtbeute, bei Spuren, oder wenn sie etwas hören (was Beute sein könnte).

    Deshalb käme ich nie auf die Idee, das Anzeigen einer Fährte zu belohnen, indem ich sie diese Fährte weiter verfolgen lasse.

    Ich bedanke mich bei ihnen, und fokussiere sie dann um - weg von dem, was sie lernen sollen dass es Nicht-Beute ist, hin zu Belohnenderem. Das ist unterschiedlich, hängt auch von der Erregungslage des Hundes ab.

  • Ich verstehe jetzt etwas nicht: Der Hund darf dann die Fährte weiter schnüffeln?

    Meine Hunde jagen ja mit allen Sinnen - sehen, riechen, hören.

    Ich will weder, dass sie weiter jagen bei Sichtbeute, bei Spuren, oder wenn sie etwas hören (was Beute sein könnte).

    Deshalb käme ich nie auf die Idee, das Anzeigen einer Fährte zu belohnen, indem ich sie diese Fährte weiter verfolgen lasse.

    Ich bedanke mich bei ihnen, und fokussiere sie dann um - weg von dem, was sie lernen sollen dass es Nicht-Beute ist, hin zu Belohnenderem. Das ist unterschiedlich, hängt auch von der Erregungslage des Hundes ab.

    Mein Ziel ist es dass der Hund mit mir zusammen und kontrolliert jagt und nicht gar nicht mehr.

    Ich sehe also kein Problem darin und mache es auch so wenn sich die Hunde mal für ne fährte interessieren oder einen wildwechsel

  • Ich verstehe jetzt etwas nicht: Der Hund darf dann die Fährte weiter schnüffeln?

    Meine Hunde jagen ja mit allen Sinnen - sehen, riechen, hören.

    Ich will weder, dass sie weiter jagen bei Sichtbeute, bei Spuren, oder wenn sie etwas hören (was Beute sein könnte).

    Deshalb käme ich nie auf die Idee, das Anzeigen einer Fährte zu belohnen, indem ich sie diese Fährte weiter verfolgen lasse.

    Ich bedanke mich bei ihnen, und fokussiere sie dann um - weg von dem, was sie lernen sollen dass es Nicht-Beute ist, hin zu Belohnenderem. Das ist unterschiedlich, hängt auch von der Erregungslage des Hundes ab.

    Und auf den Hund selbst.

    Wenn ich Argos weg fokussieren wollen würde, würden wir uns gegenseitig die Schädel einrennen.

    Solange wir aber zusammenarbeiten und das "gleiche Ziel" verfolgen ist er sehr kooperativ.

  • Mein Ziel ist es dass der Hund mit mir zusammen und kontrolliert jagt und nicht gar nicht mehr.

    Gar nicht mehr steht auch gar nicht zur Diskussion.

    Bei mir war halt das Ziel, die vielen jagdlichen Anreize in Wald und Feld für den Hund uninteressant zu machen - also nicht zu unterdrücken oder zu verbieten.

    Mit mir zusammen Jagen auf Jagdersatzbeute wurde immer als lohnender gelernt, gelehrt und gefestigt.

    Meine Hunde wussten nicht, dass das "Ersatz" ist - sie wussten nur, dass sie bei dieser Beute ihr Jagderleben- und bedürfnis ausleben konnten.

    Mit meinem Amigo wäre ich sonst nahezu durchgängig nur noch im Unterholz bei der Spurverfolgung unterwegs gewesen. Was hier in vielen Bereichen auch mit Leine gar nicht erlaubt gewesen wäre (Naturschutzgebiete ohne Leinen- aber mit Wegepflicht auch für den Menschen, und Naturwaldzellen, deren Begehung auch nur auf den Wegen erlaubt ist).

    Ins Unterholz durften und dürfen meine Hunde nur bei Arbeitsaufträgen - und diese kamen ausschließlich von mir.

  • Alles klar, danke! Dann hatte ich einfach einen Knoten im Kopf weil Belohnung für mich zu eng auf ‚nur Keks‘ beschränkt war.

    Das tolle an Anja ist eigentlich dass sie extrem viel mit Umweltbelohnungen arbeitet.

    Ich weiss nicht ob das in ihrem Buch gut raus kommt.

    (Wenn du jemals die Chance hast ein Seminar oder Trainingsstunden bei ihr zu nehmen, nutze die Chance)

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