ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ich hab jetzt nicht alle 800 Seiten gelesen, nur die letzten paar, weil mich das Thema sehr interessiert und ich vielleicht gerne einsteigen wollte um Tipps, Ideen und Wissen abzuschnappen, wie ich meinem jagdlich interessierten Hund gerechter werden kann.


    Aber die letzten Seiten ging es um den (grade mal 5 Monate alten?) RR.


    Leute, echt jetzt? Jetzt macht ihr dem Besitzer den Hund madig, weil seine Vorfahren in grauer Vorzeit mal Sklaven gejagt hat? Nicht euer ernst, oder? Das ist ja fast schlimmer als einen "Kampfhund" zu mobben. Bei allem Sachverstand, da sollte man doch mal die Kirche im Dorf lassen.


    Das hat mir das hier gleich wieder etwas madig gemacht.

  • What? Mir ging es nur darum, dass es sich nicht um eine klassischen Jagdgebrauchshund handelt, der jetzt unbedingt jagdlich geführt werden müsste etc. Was hat das mit madig machen müssen zu tun?? Hättest vielleicht ein paar mehr Seiten lesen sollen

  • Naja, so halb. Zur Prüfung durften wir nicht, nicht mal zur Ausbildung. Die Schweissarbeit ha en wir also in Eigenregie gemacht. Wir nehmen ihn zu einfachen Totsuchen zur Hilfe. Allerdings ist das zu. Glück auch nur sehr selten nötig. Deshalb verstehe ich ja nicht, weshalb so viele Jäger nen Vollblutjagdhund haben. Ich glaube so einer wäre bei uns nicht glücklich. Und so doll unterscheiden wir uns von den anderen nun auch nicht.

  • Ich muß hinzufügen: Hätten wir ihn gezielt ausbilden dürfen, auch im Saugatter, wäre er glaube ich ein begnadeter Nachsuchenhund geworden.

    Bei Drückjagden auf Rotwild werden sie teilweise eingesetzt, zumindest hab ich mal mit einem Jäger gesprochen, der das tut. Der Züchter vom Bub führt seine erfolgreich auf Nachsuchen auf Schwarzwild.


    Wir hätten ihn in anderen Bundesländern ausbilden und prüfen lassen können und die Anerkennung einklagen. Aber da wir eben nicht genug Nachsuchen haben, damit sich das gelohnt hätte und auch nicht die berufliche Flexibilität, um als anerkanntes Gespann arbeiten zu können, haben wir uns dagegen entschieden.


    Jagdtrieb hat er jedenfalls nicht zu knapp und auch seinen eigenen Kopf. Also das, was man in Afrika an den Hunden schätzt. Gegen den Jagdtrieb hätten wir von Welpenbeinen an arbeiten müssen. Jetzt freue ich mich, dass er es mit 4 Jahren endlich mal schafft,sich bei Hasensichtung nicht völlig abzuschießen.

  • Heute wieder eine besondere Rehbegegnung.

    Kaya lief frei auf dem Weg am Waldrand. Ich weiss, dass in diesem Waldgebiet recht viele Rehe unterwegs sind, weil wir sie immer wieder mal sehen, wenn wir (Kaya an der Leine) auf den Waldwegen durch den Wald gehen. Bin deshalb auf dieser Strecke sehr aufmerksam und konzentriert, weshalb ich das Reh ca. 2m neben dem Weg im Wald zeitgleich mit Kaya sehe, als es abhaut. Sie startet zwar, aber sie stoppt auf Pfiff nach ca. 10m und kehrt auf "zurück" sofort um und sitzt ab. Nimmt auch die Belohnungshappen an und ist nicht übermässig erregt. Hab sie trotzdem angeleint, weil der Weg eh in ein paar hundert m in den Wald geführt hat. Im Wald haben wir noch drei Rehe gesehen und Kaya hat nur ruhig geschaut, hat sich auch gleich abgewendet und ist gechillt weiter.

    Nach dem Wald hab ich sie für den Rest der Strecke wieder frei laufen lassen.

    Ich finde, sie war insgesamt brav. Noch schöner wär natürlich, sie würde gar nicht erst starten beim Reh, aber die Distanz war echt gering.

  • Wir haben heute früh auch 2 Rehe gesehen - sie sind ca. 50 m vor uns nacheinander ganz langsam über den Weg gelaufen, haben noch ein wenig am Wegesrand gestanden, sind kurz in unsere Richtung gelaufen und dann gemächlich im Wald verschwunden.


    Beide Hunde waren natürlich an der Leine - um kurz vor 6 Uhr im Wald ist das die einzige Option und da habe ich die Handschlaufen, die ich sonst auch mal locker in der Hand habe, immer fest in der Hand.


    Yuna ist mittlerweile auf diese Distanz und ohne Fluchtbewegungen ganz gut ansprechbar; wir sind auch langsam den Weg weitergelaufen. Olisa (unser Collie-Teenie) hat sich nachdem die Rehe im Wald verschwunden waren, sehr aufgeregt und gebellt...ansprechbar war sie trotzdem noch gut und anschließend habe ich abgebrochen, wenn ich gemerkt habe, dass sie wieder ansetzt...ich kann das bei ihr nicht so recht einordnen.

    Ich habe beide auch bewusst die Spur am Wegesrand schnüffeln lassen bzw. sogar gemeinsam mit ihnen am Wegesrand geschaut - in den Wald hinterher wollte keine von beiden.


    Ich habe früher den Fehler gemacht und Yuna als sie noch alleine war (an der Leine) immer gleich angesprochen (und war dann selbst auch aufgeregt), so dass sie die Rehe oft erst gar nicht gesehen hat und wenn, dann total in der Leine hing, was vermutlich meine plötzliche Aufregung auch nicht besser gemacht hat - mittlerweile warte ich, bis sie die Rehe auch wirklich gesehen hat und nutze die Situation zum Üben, spreche sie ruhig an und belohne mit Keksregen, wenn sie sich trotz der Tiere zu mir orientiert. Ich sollte mal wieder daran denken und höherwertige Belohnung einpacken, wobei wir nur ca. 5-10 Min in den Wald reinlaufen, aber genau auf dieser Strecke queren die Rehe um die Uhrzeit sehr oft diesen Weg...sie kommen vom Feld/Wiese in den Wald.

  • Heute Morgen ca 15 Meter ist vor uns ein Hase hochgegangen, ein paar Meter auf dem Weg langgehobbelt, im Gebüsch verschwunden. Eros hat ihn weder bemerkt, noch die Spur, als wir an der Stelle waren wo er lang gelaufen ist. Rehe im Raps sieht er auch nicht. Hebt hin und wieder mal die Nase in die Luft, lässt sich aber jederzeit abrufen. Kürzlich ist sein Freund ein Jagdhund mitten im Spiel in den Raps (Rehe), meiner ist nicht mit. Laut brummende Insekten und Schmetterlinge lässt er nun auch in Ruhe (hatte ja immer Panik, dass er gestochen wird). Jetzt ist er nur noch hinter Fliegen und Mücken her, was dazu führt, dass er plötzlich senkrecht in die Luft springt. Enten waren eine Zeit lang spannend, bis wir so lange am Ufer standen, sie beobachtet haben, dass er gelangweilt war. Ein Schwan hat ihn kürzlich angefaucht, da hat er die Beine in die Hand genommen und vor der Schlange im Gras hat er einen riesigen Satz nach hinten gemacht. Schlangen gibt es hier übrigens recht viel, Ringelnattern und durchaus erwähnenswerte Exemplare.

    Ich weiß, er ist noch jung und das böse Ende kommt sicher noch ….

  • Was für ein böses Ende? :???: Sorry ich verstehe den letzten Satz nicht. In Bezug worauf meinst du das?


    Ich finde er macht das ganz wunderbar. Bestätige korrektes Verhalten weiterhin, ohne aber eine Erwartungshaltung zu formen. Dann kannst du vieles davon festigen.

  • Was für ein böses Ende? :???: Sorry ich verstehe den letzten Satz nicht. In Bezug worauf meinst du das?


    Ich finde er macht das ganz wunderbar. Bestätige korrektes Verhalten weiterhin, ohne aber eine Erwartungshaltung zu formen. Dann kannst du vieles davon festigen.

    Weil viele sagen, dass er noch jung ist und sich das echte Jagdverhalten erst später zeigt.

    Bestätigung bekommt er immer von mir.

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