ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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was meinst du mit jagdersatz training? was macht ihr da?
wir machen kein ersatztraining(meine ich zumindest,das unser training damit nichts gemein hat) wir trainieren direkt am wild.
da wir so gut wie jeden tag begegnungen mit rehen haben bietet sich das an ... und wurde mir so von einem jäger/jagdhundeausbilder auch empfohlen.
änni soll dabei ruhe am wild lernen. angefangen sind wir mit rehen ganz ganz weit weg und haben auf ansage des trainers die entfernung schrittweise verringert,alles an stehendem wild.dann kam im nächsten schritt rehe in bewegung dazu.das konnt änni anfangs garnicht aushalten und hat angefangen zu bellen.dabei ist sie aber sitzengeblieben und sie hat nicht mehr so geschrien,sondern "nur" noch gebellt.
inzwischen setzt sie sich von alleine schon wenn sie rehe nur in der nase hat... schaut ob sie welche sieht und anch einer weile lösen wir das auf in dem ich ruhig zu ihr sage "komm wir gehen weiter".dies klappt auch wenn wild in sichtweite ist.... sie geht ruhig mit.
bei hasen ist solange alles gut ,wie der hase sichtbar ist,ist er ausser sichtweite will sie hinterher.
wir üben an der 7m. leine,nicht im freilauf,das ist hier zum einen nicht möglich und soweit sind wir einfach noch nicht undes wäre super blöd wenn ich mir durch meinen leichtsinn alles wieder kaputt machen würde was wir in den letzten 11 monaten erreicht haben.
hier mal zwei eindrücke
c0807ffdcc73e.jpg18019e710bc48512.jpg
lg
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was meinst du mit jagdersatz training? was macht ihr da?
Training unabhängig vom
Wild bei dem der Hund sein Jagdverhalten ausleben darf. Dummyarbeit, Flächensuche bei den Rettungshunden, Mantrailing, nicht jagdliche Fährtenarbeit und alles andere, was das Bedürfnis des Hundes in der Richtung befriedigt. Oder eben tatsächlich Jagd und Hütearbeit, aber das ist dann halt kein JET.
In unserem Fall Dummy. Bei Luvi merke ich da einen ganz starken Unterschied wie aufgeregt, oder auch nicht er bei Wildbegegnungen ist. Gab es gefühlt ewig kein (Ersatz)training, fliegen dem Hund bei Wildsichtung alle Sicherungen raus. Wird das Bedürfnis nach Jagdverhalten im Training regelmäßig befriedigt, ist er bei Wildsichtung deutlich entspannter und daraus resultierend auch kontrollierbarer.
Einerseits klingt das für mich logisch, andererseits sagt man ja, dass es dauert bis die Stresshormone, die auch beim (Ersatz)training ausgeschüttet werden wieder abgebaut werden. Daher interessiert es mich, wie das bei anderen ist?
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was meinst du mit jagdersatz training? was macht ihr da?
Training unabhängig vom
Wild bei dem der Hund sein Jagdverhalten ausleben darf. Dummyarbeit, Flächensuche bei den Rettungshunden, Mantrailing, nicht jagdliche Fährtenarbeit und alles andere, was das Bedürfnis des Hundes in der Richtung befriedigt. Oder eben tatsächlich Jagd und Hütearbeit, aber das ist dann halt kein JET.
In unserem Fall Dummy. Bei Luvi merke ich da einen ganz starken Unterschied wie aufgeregt, oder auch nicht er bei Wildbegegnungen ist. Gab es gefühlt ewig kein (Ersatz)training, fliegen dem Hund bei Wildsichtung alle Sicherungen raus. Wird das Bedürfnis nach Jagdverhalten im Training regelmäßig befriedigt, ist er bei Wildsichtung deutlich entspannter und daraus resultierend auch kontrollierbarer.
Einerseits klingt das für mich logisch, andererseits sagt man ja, dass es dauert bis die Stresshormone, die auch beim (Ersatz)training ausgeschüttet werden wieder abgebaut werden. Daher interessiert es mich, wie das bei anderen ist?
Ich nenne das jetzt mal nicht Jagdersatztraining, sondern einfach Auslastung über "ernsthafte" Arbeit bzw Auslastung für Nase und Kopf. Das ist hier auch ein Baustein den Hund kontrollierbarer zu machen. Ich sehe es so, dass es ein Gesamtgefüge ist. Gemeinsame Auslastung dient dem Gehorsam und der Zusammenarbeit und macht den Hund zufriedener, so dass er sich nicht andere Dinge suchen muss, die ihm Befriedigung verschaffen. Aber hier ist es nur ein Teil des Ganzen. Ein ebenso wichtiger Baustein ist Erregungskontrolle und allgemeiner Gehorsam.
Wenn ich das richtig verstanden habe, erklärt Baumann die bessere Kontrollierbarkeit des Hundes, der "gearbeitet" wird, damit, dass man dem Hund damit ein Ventil schafft, der dann bei Situationen wie z.B. Jagen Druck aus dem Kessel nimmt. Wie gut das funktioniert, hängt sicher auch davon ab, wie ernsthaft der Hund jagt.
Wie gesagt, für mich müssen da viele Bausteine ineinandergreifen.
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@Schnappschildkroete
Es ist sehr stark davon abhängig, wie das Ganze abläuft.
Beispiel: würde ich mit einem sehr reaktiven Hund wie Nevis an einem Tag viel Hetzspiele machen, viel rennen in Erregunglage, das Hirn oft geflutet, wäre der am nächsten Tag aber sowas von extrem getriggertt auf jeden Reiz. Der müsste erst mal ein paar Tage im Stresskarussell runterfahren.
(Mache ich nicht, war nur ein fiktives Beispiel)
Im Dummy aber habe ich zwar manchmal auch Trigger, der Hund knallt aber hormonell nie an die Decke. Und man hat immer wieder Phasen, wo der Hund die Stresshormone abbaut.
ZB Markierungen sind für reaktive Hunde ziemlich "triggernd".
Beim rausgehen baut er aber bereits Erregung ab, picken ist befriedigend (Jagdhandlung) und zurück kommen baut noch mehr ab.
Die ganze Arbeitsphase ist hochfahrend, aber eben gleichzeitig auch wieder runterfahrend.
Dann hast du wieder Pausen. Es wird noch ruhiger. Vielleicht nie entspannt, aber dennoch ruhiger.
Es ist also wie eine Hormon-Aktivitäts-Welle. Hoch und runter. Nie (oder äusserst selten) sind es Spitzen.
Danach schläft der Hund meistens zufrieden, aber nicht Stress-kaputt.
Und daher ist er am nächsten Tag nicht "drüber", sondern aufnahmefähig und führig. Es spricht dafür, dass die Trainings Intensität und der Aufbau für den Hund stimmen.
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was meinst du mit jagdersatz training? was macht ihr da?
Das bedingt zuerst mal zu akzeptieren, dass das Jagen bei manchen Hunden ein noch tief verankertes Bedürfnis darstellt (zuvorderst bei für die Jagd gezüchteten Hunden, aber nicht nur bei denen). Dieses Bedürfnis lässt sich nicht wegtrainieren (was sich die meisten HH vom Antijagdtraining erhoffen), sondern bestenfalls das entsprechende Verhalten kontrollierbar wird. Das funktioniert in der Regel besser, wenn der Hund das elementare Bedürfnis in einem kontrollierten Rahmen auch ausleben darf: sprich, er darf innerhalb eines kontrollierten Rahmens Ersatzobjekte jagen, zB Menschen, oder bestimmte Gerüche, Objekte....
Durch die anlagegerechte Beschäftigung/Auslastung in Zusammenarbeit mit dem Halter steigt die Bereitschaft, dessen Führung auch bei den echten Jagdobjekten zu akzeptieren, sprich da gehorsam zu sein. Entbindet nicht von der Basisarbeit am Gehorsam, und bei manchen Jagdgeiern taugt Ersatzbeute wenig.
JET gibt es in vielen Varianten. angepasst auf den individuellen Hund. Für das Gros der aus Langeweile oder Gelegenheit Jagdverhalten zeigenden Hunde ist es nicht notwendig, da reichen Gewöhnung, Grundgehorsam und irgendeine Beschäftigung.
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vielen dank für die ausführliche erklärung.
mit der klm hündin haben wir ja einen jagdgebrauchshund
aus gesundheitlichen gründen ist änni nicht tauglich für die jagd... hat das aber ja trotzdem in der genetik.
ich habe nie daran gedacht dagegen zu arbeiten/das ab zu trainieren ,denke auch das viele antijagdtraining falsch verstehen.
soviel verkehrt gemacht haben kann ich dann ja nicht,was ersatz betrifft
trotzdem ist reales wild noch einmal eine andere nummer ..... da ist (zumindest änni) noch einmal ganz anders gefordert.
unser netter "helfer"(jäger,jagdhundeausbilder) sagt immer das es gaaaanz viel geduld und durchhalten braucht und dies leider die meisten hundehalter(v. jagdhunden ebenso wie von hunden "mit jagdtrieb" nicht durchhalten,und viel zu schnell aufgeben.
für mich denke ich,wir sind auf einem guten und richtigen weg,aber noch lange nicht am ziel.
seit der welpe nun bei uns ist schaltet änni auch schon mal die ohren auf durchzug,auch wenn wir allein unterwegs sind.
wir arbeiten dran,das wird schon
lg
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Ich lese hier schon eine ganze Weile mit und mag nach nach einem Erfolgserlebnis heute auch mal was schreiben
Ich bin aktuell in der Regel im Wald mit Schleppleine unterwegs (16 Monate alter Junghund mit reichlich Jagdmotivation
) und habe mich heute mal wieder an etwas Freilauf versucht. Zugegeben ist die Strecke nicht so "gefährlich", weil auf der einen Seite eine Mauer ist und es auf der anderen eher runter geht (er flitzt wenn ganz gerne eine Böschung hoch), aber ich fand es super, dass er nicht sofort aufgedreht hat, nur weil die Leine ab ist. An dieser Verknüpfung arbeiten wir gerade, indem ich häufig die Leine abmache, ihn dann aber im Fuß bei mir behalte.
Beim ersten "Weg" bin ich natürlich viiieel zu spät dran, das war eher ein "upps, da hätte ich was sagen sollen"
Bei 3:50 lässt er sich sehr schön aus dem Busch rausschicken.
[Externes Medium: https://youtu.be/b4kcHxRe_nU]Hier sind Rehe die größte Verlockung; wir haben sogar ein Wildgehege in der Nähe und wollen das mal wieder mehr zum Üben nutzen. Eine Weile war er im Wald so aufgeregt, dass da gar nicht dran zu denken gewesen wäre...
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Bei uns sind die Rehe in Partylaune und zu allen unmöglichen Zeiten unterwegs. Heute zweimal recht nahe bei uns, mitten am Nachmittag im „Stadtwald“. Erste Begegnung Vespa auf schmalem Pfad vor mir, 10m Leine schleppt. Reh springt ca 15m links von uns auf und rennt hinter uns über den Weg. Ich pfeife Stopp, Vespa ist grad im Begriff an mir vorbeizuwollen, also kleiner Geschirrgriff bevor sie überhaupt reagieren konnte aufs pfeifen. Dann tolle Leckerlies, dann hab ich Trofu gestreut, welches sie annahm, wenn auch noch sehr hoch in der Erregung. Ich hab mich dann schlicht hingesetzt - nach weiteren ca 60Sekunden sass Vespa auch. Und dann:
[Externes Medium: https://youtu.be/yVlOJE8AjGI]Man sieht gut, wie sie noch einordnet, das Reh noch in der Nase hat. Gleichzeitig ist das Erregungsniveau mehr als ok. Hab dann noch bisschen auf Insta gesurft und bin 10 Minuten später weiter - Vespa völlig normal.
Gefällt mir, wie schnell sie inzwischen runterfahren kann. Dieses aussitzen und aushalten lernen scheint gut zu passen für uns.
Später nochmal gleiche Situation, nur hab nur ich das Reh gesehen, sie hatte nur die ganz frische Witterung in der Nase.
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Ich hab auch mal zwei Video’s von Rehbegnungen mitgebracht… einmal im Wildpark, einmal im Wald…
[Externes Medium: https://youtu.be/Pym3Foq67bs][Externes Medium: https://youtu.be/pnVbbYgkIqU]Ich bin echt stolz auf mein Mädchen. Man kann schauen, ist ansprechbar, meistens sogar ansprechbar und schafft es sich zurück zu orientieren.
[Externes Medium: https://youtu.be/DVseLiCh6T4]Kein in die Leine knallen, kein fiepen, jammern und bellen. Sie ist echt gut geworden mittlerweile. Frei würde sie definitiv noch nachlaufen. Letzens hat sie ein Reh aufgescheucht bzw der Hund meiner Freundin, diese rannte hinterher und Cali dann auch - ein Pfiff und sie kam sofort zurück. Nicht ideal aber ein Anfang.
Ich muss hier mal wieder mehr lesen!
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Ich hab auch mal zwei Video’s von Rehbegnungen mitgebracht… einmal im Wildpark, einmal im Wald…
[Externes Medium: https://youtu.be/Pym3Foq67bs][Externes Medium: https://youtu.be/pnVbbYgkIqU]Ich bin echt stolz auf mein Mädchen. Man kann schauen, ist ansprechbar, meistens sogar ansprechbar und schafft es sich zurück zu orientieren.
[Externes Medium: https://youtu.be/DVseLiCh6T4]Kein in die Leine knallen, kein fiepen, jammern und bellen. Sie ist echt gut geworden mittlerweile. Frei würde sie definitiv noch nachlaufen. Letzens hat sie ein Reh aufgescheucht bzw der Hund meiner Freundin, diese rannte hinterher und Cali dann auch - ein Pfiff und sie kam sofort zurück. Nicht ideal aber ein Anfang.
Ich muss hier mal wieder mehr lesen!
Ich möchte bitte in Zukunft von dir gelobt und angefeuert werden - kann man dich buchen?
Und der Bock war ja klasse zum üben, sehr geil wie cool er ist. So nahe bleiben die hier nicht stehen wenn ich den Hund dabei habe, hier rennen sie dann weg, was die Sache nicht einfacher macht. Vor Hund hatte ich auch öfters solche Sichtungen.
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