ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • @ Majaga: Danke für die Antwort. Schöner Weise sind wir ja zu zweit. Leider haben wir keine Erfahrung mit dem Thema Nasenarbeit, aber wie gesagt, wir lesen uns da grade ein und dann werden wir es einfach nochmal versuchen.

    Übrigens jagd Trudi nie mit tiefer Nase. Und nur an der Leine sieht man, das sie überhaupt schnuppert. Sonst ist sie einfach weg. Allerdings immer so zielsicher, dass sie vorher was gerochen haben muß... (Weiß ja nicht, ob das wichtig ist :???: )

    So, ich les mich jetzt durch die Nasenarbeit.


  • Super!!!!! :ua_respect: Toll, wenn man die Früchte der Arbeit ernten kann! :gut:

    Du sprichst von einem Anschleichkommando, was bedeutet dies konkret und wie hast du ihr das beigebracht?

  • So erst mal meine Fragen:
    wir machen mit Momo alle zwei Wochen Mantrailing in der Hundeschule. Das dauert so ca. 2 bis 3 Stunde, je nachdem wie viele Hunde dabei sind.

    In dieser Zeit sucht er 3 bis 4 mal, wenn er gut drauf ist, auch mal mehr oder schwierigere Strecken.

    Jetzt frage ich mich, ob das nicht zu selten ist alle zwei Wochen? :???:

    So und nun meine Leidensgeschichte von heute morgen:
    (heute muss ich mich nämlich mal ausjammern)

    Momo läuft ohne Leine und alles ist super, er achtet auf mich, apportiert Bälle, läuft Fuß usw.
    Wir treffen eine Frau mit einem Boxer, die beiden spielen super miteinander und fetzten über die Wiesen. Momo immer als erster, der Boxer hinterher.

    Bis auf einmal die Frau sagt, da war grad ein Hase.

    Da das Gras momentan so hoch ist, habe ich den überhaupt nicht gesehen. Momo hetzt als erster hinter dem Hasen her, der Boxer dahinter.
    Allerdings ließ sich der Boxer problemlos aus 100 m Entfernung abrufen.
    Er wollte wohl nicht jagen, sondern ist halt einfach dem Momo hinterher.

    Ich habe Momo auch zwei Mal gerufen, in der Hoffnung, dass er auch mitkommt, aber natürlich hat er nicht reagiert.

    Plötzlich kommt der Hase direkt auf uns zu, macht einen Bogen und rennt weg ins Gebüsch. Mein Hund kam irgendwie nicht hinterher, der muss ihn wohl verloren haben, denn er hat ein Stück weiter total aufgeregt rumgeschnüffelt.

    Aus ca. 5 m Entfernung ließ er sich dann auch abrufen und ich habe ihn angeleint.
    Er war zwar aufgeregt, wollte immer nur mit der Nase am Boden bleiben.

    War aber ansprechbar und ich habe ihn mittels einer kurz gehaltenen Leine auch nicht mehr schnüffeln lassen.

    So, jetzt weiß ich nicht was ich tun soll.

    Die nächsten Tage wieder Schleppleine? Was genau trainieren?

    Nicht mal zum Spielen ableinen? Wird schwierig, wir treffen vor allem nachmittags sehr viele Hunde.
    Außerdem kann ich ihn an der Schleppleine nie so auslasten, wie er es nötig hat.

    Ein eingezäuntes Gebiet gibt es bei uns leider nicht.

    Vielleicht habt ihr Tipps?

  • An Trillian:

    Gut, dass du beobachtest. Sollte es anders einfach nicht gehen, muss ihr Verhalten einfach dahingehend modifiziert werden, dass sie mit tiefer Nase sucht.
    Das dürfte noch ok gehen für sie^^

    Ich hab da mal ganz viel gelesen.. auch mit Dummys in Bäumen usw und eben viel eigenständiges Suchen, aber eben mit Unterstützung deinerseits aus der Distanz. Dazu bedarf es dann aber wieder viel Vorarbeit.

    Ich würd mich bei nem Mantrailingseminar anmelden und Gelerntes einfach weiterentwickeln.

    Wenns ne Brackenart ist, dann will sie allein suchen. Schweißmäßig. Also Fährtenarbeit unbedingt anfangen!!! (Ist das Mantrailen? Ich glaub nicht, bei Mantrailen sucht man Menschen, ne?)

    Romneys hat Duftstoffe und unterschiedliche DUmmies.

    EUch beiden anderen antworte ich später, hab jetzt Schluss *puh*

  • Also ich habe auch den Unterschied zwischen Fährten und Mantrailing nicht so richtig kapiert...

    Es wird halt gesagt, dass Fährtenarbeit ganz genau sein muss, der Hund soll die Fußabdrücke einzeln abgehen ohne drüber zu laufen und dabei welche auszulassen. Auch wenn er dabei trotzdem auf der Spur bleibt.

    Das klingt für mich etwas komisch, weil es doch die Hauptsache ist, dass er die Spur an sich verfolgt.

    Beim Fährten werden die Partikel, die sich beim Drauftreten auf Gras usw. bilden, abgelesen. Also sehr vereinfacht gesagt.

    Beim Mantrailing such man Leute, und die nicht nach Bodenveränderungen durch Fußspuren, sondern nach dem Geruch, der in der Luft "hängen" bleibt.

    Vielleicht habe ich einfach auf diesem Gebiet zu wenig Ahnung, aber für mich ist da nicht so viel Unterschied.
    Denn es ist so viel abhängig von Windrichtung und Witterungsverhältnissen...

    Momo sucht beim Mantrailing schon sehr genau, also er bleibt meistens genau auf der Spur. Er sucht überwiegend mit hoher Nase, obwohl er sie sonst immer am Boden hat. Aber als es mal windig war und der Geruch anscheinden schnell fortgetragen wurde, hat er halt einfach auf "tiefe Nase umgeschaltet" und ist die Fußspur abgelaufen.

    Ich habe meine Trainerin gefragt, ob ich mit Momo zusätzlich als Auslastung noch Fährtenarbeit machen sollte und sie meinte, dass es keinen großen Unterschied macht.

    Er ist ja sehr gut beim Trailen, so dass es für ihn ein Klacks wäre, eine Spur auf dem Boden abzugehen.

    Das macht er ja sowieso die ganze Zeit auf den Spaziergängen, wie ein Beagle.

    Deswegen bleibe ich beim Mantrailing und lasse es mit den Fährten bleiben.

    Mein Motto dabei ist immer:
    der Hund weiß schon wie er seine Nase einsetzen muss, das muss ich ihm bestimmt nicht erklären. Die Hauptsache ist, DASS er die vermisste Person findet und nicht WIE er sie findet.

    Denn würde ich jemanden suchen, von dem ich selber nicht weiß wo er ist, kann ich ja auch nicht zu meinem Hund sagen, dass er neben der Spur läuft...

  • Trillian:

    Ich persönlich finde das Schade- Signal total dämlich. Wenn ichs recht gelesen habe, gehts um Blickkontakt. Schaut Hundi innerhalb von ner bestimmten zeitvorgabe nicht, kommt ein Schade oder so... :???:

    Ich würd mich erstmal gar nicht hinstellen und den Hund an nem Baum binden und Blickkontakt clickern.

    Ich hab son Problem damit, wenn Dinge einfach völlig sinnlos sind für Hunde.
    Wie ich ja schon mehrfach angerissen hab, bemüh ich mich halt jeden Tag um Missys Aufmerksamkeit und so klappts halt ziemlich gut.

    Ihr hattet den Blickkontakt ja auch schon mit ihr Geclickert... und jetzt würd ich ihr einfach nen guten Grund zu gucken geben, einen der vieleicht richtig spannend nur für sie allein ist.

    EDIT: Und ich befürchte, du wirst nicht drumrum kommen, sie gesondert zu arbeiten.

    naijra

    Das hat lustigerweise super lang gedauert, bis Miss wusste, was ich von ihr will.

    Mein Freund hatte die Reizangel, ich stand neben Missy, Missy im Down.
    Reizangel bewegte sich, ich hab mich son bissl zu ihr heruntergebeugt, die Beute angeschaut und dann sie. Dann kam ein tztztztztztztz von mir und ich hab mich einen Schritt langsam Richtung Beute (gebeugt) bewegt.

    Missy ist gefühlte 500mal aufgesprungen und wollte Hetzen.
    Mein Freund hat dann einfach jedes Mal, wenn sie aufsprang, die Beute hochgehen lassen.

    Irgendwann war sie richtig frustriert, aber dann kam das erste Mal, dass sie kurz einen Schritt Richtung Beute ging und sich wieder hinlegte. Tock.

    Seit dem schleichen wir ab und an mal^^

    Ist halt schön, weils nochmal ein Stück mehr gemeinsames Jagen ist.

    Zitat

    Die nächsten Tage wieder Schleppleine? Was genau trainieren?

    Schleppe ja, wie vorher, in SItuationen, wo du nicht wirklich sichergehen kannst, dass du EInfluss auf ihn hast.
    Ansonsten... kann ich nicht sagen, was ihr sonst trainiert habt.
    Impulskontrolle. Impulskontrolle. Impulskontrolle. Jeden Tag. Das muss möglichst richtig in ihm drin sein. Dann vielleicht am bewegten Objekt Impulskontrolle.
    Da wäre meine sicherlich auch losgeflitzt in der SItuation, daher schau ich halt, dass die Distanz nicht zu groß wird.
    Notfalls erntet man halt unverständliche Gesichter bei den anderen HH, aber ich mein... er jagt. Punkt. Abgesehen davon, dass es verboten ist, ist es so schei**- selbstbelohnend und mit jedem eigenständigen Jagen entfernt er sich von dir.

  • Hallo,
    ich mal wieder... ;)
    Ich verfolge dieses Thema nun schon seit einiger Zeit. Ich habe einen kleinen Münsterländermix der mittlerweile fast ein Jahr alt ist.
    Wie hier auch schonmal berichtet "jagt" meine kleine Vögeln auf dem Feld hinterher, lässt sich aber immer abrufen. "Juli nicht so weit" dann läuft sie noch einen Bogen und kommt dann sofort zurück.
    Mir wurd hier schoneinmal erzählt das das bei einem Hund der mal gerade ein halbes Jahr alt ist, auch soweit kein Problem ist, ich solle aber warten bis sie älter geworden ist.
    So und jetzt ist sie fast ein Jahr alt, aber nach wie vor kommt sie halt zurück und das IMMER. *freu*
    Wenn ich sie mal an der Leine habe und Vögel auf dem Feld sitzen, dann leine ich sie ab, sie scheucht die Vögel einmal auf, freut sich und kommt zurück gelaufen und lässt sich wieder anleinen.
    An Rehen oder anderem Viehzeug zeigt sie gar kein Interesse. Wir sind mal 1,5 Meter an einem Rehbock vorbei, da hat meine nur einmal in die Richtung geguckt und ist dann ihres Weges weiter getrottet.
    Bei Bekannten setzt sie sich öfters mal vor das Gehege der Hühner und beobachtet, macht aber keinerlei anstalten die Jagen zu wollen, ist glaube ist mehr soetwas wie "Hundefernsehen"...
    Habe ich einfach nur Glück und mein Hund hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb?
    Oder ist sie einfach nur gut erzogen? :ops:

  • Zitat

    Habe ich einfach nur Glück und mein Hund hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb?
    Oder ist sie einfach nur gut erzogen? :ops:

    Etwas von beidem würde ich sagen. Und dass dein Hund gut erzogen ist, muss dir doch nicht peinlich sein! :smile:

    Allerdings bin ich auch der Meinung, dass meine Hündin mittlerweile recht gut erzogen ist, trotzdem würde sie ohne zu zögern dem Viehzeugs hinterher jagen. Vögel interessieren sie z.B. überhaupt nicht (bis auf Reiher - aber das ist eine andere Geschichte :/ ). Wenn ich sie anstachel und mich mit ihr an die Krähen ranschleiche und sie dann auf Kommando plötzlich los schicke, hoppst sie mal hinterher, aber weiter nichts. Rehe, Hasen, Katzen und vor allem Eichhörnchen haben es ihr angetan.
    Sie liebt einfach die Hetzbewegung ungemein. Das schnelle Rennen über Stock und Stein, dass blitzschnelle Kombinieren von Abläufen und der sich aus allen anreizenden Faktoren ergebende Kick, ist es. Gegen den komme ich bislang einfach noch nicht an. Jedoch haben wir glücklicherweise schon lange keinen Hetzvorfall mehr zu verzeichnen gehabt! :gott:

    Scheinbar ist das Bedürfnis deines Hundes nach diesem Kick nicht ganz so ausgeprägt. Da hattest du definitiv Glück.

    Trotzdem würde ich an deiner Stelle, den Hund weiterhin gut beobachten, wenn es zu Wildkontakt kommt. Es kann recht schnell gehen, dass Hunde (vor allem die Jagdhundrassen) plötzlich doch das Jagen für sich entdecken.

  • DAS auf jeden Fall!
    Wir hatten mal eine Begegnung mit einem Reh, als sie noch ganz kleiner Welpe war. Da hab ich Panik "gespielt": "Ohhhhh ein böses großes anderes Tier (das Reh war schon am weg laufen), schnell weg hier...."
    Und bin mit ihr in die andere Richtung gelaufen. :lol:
    Keine Ahnung, aber es scheint irgendwie gewirkt zu haben. Sie ist wirklich ein "Sichtjäger" und ortet jeden Vogel auf Kilometer Entfernung und rennt hinterher, bei allem anderen Viehzeug zeigt sie keinerlei Interesse, wobei ich wohl erwähnen sollte das wir auch sehr selten, bis gar nicht auf Rehe, Hasen etc. stoßen obwohl wir hier sehr ländlich wohnen.
    Gänzlich frei sprechen werde ich mich davon natürlich auch nicht, aber so lange es gut geht, bin ich sehr zufrieden.

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