ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Ja genau - das ist das was ich meine. Es ist nicht die Stimmlage zwingend, sondern in erster Linie das, was sie impliziert.

Wenn ich mit tiefer Stimme spreche, dann tu ich das bei ruhigem Lob aber genauso wenn ich sauer werde und der Hund meinen Geduldsfaden strapaziert. Weil ich so bin, weil ich mich dafür nicht verstelle. Funktioniert hervorragend.

Ebenso, wenn ich mich freue über ne gelungene Übung und den Hund durchs Lob auch hochfahren will, dann hoch, laut, freudig.

Aber ebenso hoch und laut, wenn Hilde neben einer Straße zum Jagen durchstarten will. Nur dann halt nicht freudig, sondern mit "hör auf, sonst zieh ich dir das Fell über die Ohren"-Intention und natürlich mit meinem "Bei" oder einem "Nein" und nicht mit einem "suuuuuper!".

Ich glaube wenn du das, was du "sagen willst" auch so meinst, wird es kaum einen Unterschied machen. (Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du nicht wenn du den Hund für Ruhe lobst, ihn mit quietschend-schrillem-schnellem "feini, feini, feini" hochpushst) - aber ansonsten bleib ich meiner Erfahrung nach dabei: Stimmlage egal. Emotion, Energie und Authentizität sind ausschlaggebend.

Wenn man versucht sich zu verbiegen klappt das auch nicht wirklich. Man ist ein Mensch.

Ich weiß nicht, ob ihr euch erinnert: vor einigen Monaten habe ich hier mitgeschrieben, berichtet von meiner Schleppleinenverdonnerten Mavy.. nun durch fleißiges Clickern und monatelanges Training sind wir so weit, dass sie sogar im Wald zuverlässig frei läuft ohne, dass ich immer ein Auge auf sie haben muss..
Gestern hat sie wohl im Laub ne Maus aufgescheucht und ließ sich, obwohl sie nen Heidenspaß hatte, abrufen.. ich bin schon ein bisschen stolz wir habens allen gezeigt, die gesagt haben, in meinem Alter könne man keinen Hund ("schon gar nicht so einen!") gut erziehen.. klar, wir haben auch noch kleine Baustellen und Mavy verarscht mich auch oft aber manchmal wirds sogar langweilig
Aber ich bin echt super glücklich so wies jetzt ist- ohne Leine ist es viel schöner.
Ich wünsche allen, die noch mit ihren Hunden im Thema Jagen kämpfen viel Glück- und nichts ist unmöglich.

Frodo ist ja nun kein richtiger Jagdhund, er findet das Hinterherlaufen halt lustig^^
Trotzdem habe ich ihn von Anfang an fürs Anzeigen belohnt und heute laufen wir so übers Feld, ich in Gedanken versunken und plöztlich bleibt Frodo einfach stehen und starrt nach rechts. Ich hab erst gar nicht reagiert, aber da er seinen Blick gar nicht abgewendet hat, hab ich doch geschaut. Da stakste eine Krähe so 20m vor ihm herum und er hat nur geguckt
Kein Durchstarten, obwohl das doch eins seiner Lieblingsspiele ist und er genau weiß, dass es bei Pfiff noch ne viel tollere Belohung gibt, als wenn er sich so abbrechen lässt. So ein braver Bub!

Ach wenn Finya nur auch so einfach wäre

Finya hatte ich letztens mal wieder bei Valerie mit. Sie hat ja zwei Katzen und Finya reagiert auf die etwas...naja extrem, sag ich mal, deshalb ist sie dort immer an Geschirr und Leine. Diesmal waren die Katzen draußen auf der Terrasse und Finya hat mal wieder ihre gute Erziehung vergessen und ist wie ein Berserker in die Leine gedonnert
Da sie sich so gar nicht einbekommen hat, hab ich ihr beim dritten Versuch mal spontan den Fuß gegen die Brust gehauen (bzw. Fuß vor die Brust und sie ist dagegen gelaufen, wie auch immer man es sehen will). Sie ist perplex stehen geblieben, hat mich angeguckt und sich hingesetzt. Das gab dann einen riesigen Keksregen!
Scheinbar hat sie das irgendwie aus ihrem Wahn rausgeholt.

Ich bin ja sonst eher die Fraktion, die sich tot clickert, damit der Hund von selber lernt, welches Verhalten richtig ist (und das tue ich auch immer noch), aber scheinbar hat sie mal eine deutliche Ansage à la "So nicht, Madame!" gebraucht.
Naja ich bin gespannt, wo wir beim nächsten Mal anfangen^^

Sorry für den Doppelpost, aber ich bin immer noch so aufgewühlt wegen der Story.

An der kurzen Seite unserer inoffiziellen Hundewiese schließt ein Asphaltweg an und auf der anderen Seite des Asphaltweges ist zum einen ein kleines bebautes Feld und daneben ein eingezäuntes Gebiet, das irgendwie zu dem dahinter liegenden Friedhof gehört, aber nicht wirklich genutzt wird und sehr wild und dicht bewachsen ist. Das alles liegt mitten in bebautem Gebiet.

Heute Morgen bin ich mit meinen beiden den Asphaltweg zurück in Richtung Siedlung spaziert, als der Mann mit dem großen Jagdhundmischling (den Finya schon mal für ein Reh gehalten hat ) von der Hundewiese kommt. Er sagt dem Hund, er soll vor dem Asphaltweg warten, tut der Hund, als der Mann zu ihm aufgeschlossen hat, schickt er ihn weiter. Der Hund läuft aber nicht wie er sollte in Richtung nach Hause (also auf uns zu), sondern nimmt die Nase hoch und rast geradeaus los den Zaun entlang. Klein Frodo findet diesen Hund ganz toll und ist gleich mal hinterher, aber er hat sich sofort abpfeifen lassen (braver Bub!! - Finya war eh mit schnüffeln beschäftigt und hat nichts mitgekriegt).
Inzwischen war der Hund hinter dem Zaun verschwunden und sein Besitzer bei mir angekommen. Ich hab gefragt, ob er Katzen jagen geht. Da meinte der, nein er würde alles jagen, jetzt grad ein Reh.
Ich dachte, der will mich verarschen. Wir wohnen wirklich nah am Land, aber halt doch sehr städtisch noch. Ich hab hier erst ein einziges Mal ein Reh gesehen und das ist schon Jahre her.
Nein, er meint das ernst. Das Reh würde dort drin leben und sein Hund würde das öfter mal dort rausjagen
Ich war so perplex, ich wusste gar nicht was ich sagen soll.
Nun denn, inzwischen hatte der Hund das Reh gefunden und das arme Tier ist in seiner Panik gegen den Maschendrahtzaun gesprungen, dass ich dachte, es würde sich das Genick brechen
Das war der Punkt, wo ich meine Hunde eingesammelt hab und das Weite gesucht habe. Dass Finya das Reh hier sieht, bräuchte ich grad noch.
Als ich gute 100m weg bin, hab ich mich nochmal umgedreht. Das Reh hatte das Loch im Zaun gefunden und ist über die Hundewiese davon gesprintet. Der Hund hinterher.

Ich hoffe so sehr, dass es ihm entkommen ist und ich bin so wütend, wie man so blöd sein kann.

Dass einem mal der Hund auskommt und hinter nem Reh hergeht (ganz ehrlich, hier bei uns würde wohl kein HH damit rechnen, wenn er nicht von dessen Existenz wüsste), kann ich verstehen, aber dieser Hund hat es scheinbar nicht zum ersten Mal gemacht und er läuft immer frei und lässt sich nicht abrufen und die Besitzer wissen das und es ist ihnen scheinbar schlicht egal.

Ich fühle mich schäbig, weil ich das Gefühl hab, ich hätte irgendwas tun müssen. Mir tut das Tier so Leid

Da häng ich meinen Mini Handicap Hund in Wildgebieten extra an die Leine, bemüh mich, dass sie ja keine Katzen oder Eichhörnchen mehr jagt, bring selbst dem Pudel bei, dass Krähen jagen verboten ist und solche Vollidioten finden es scheinbar völlig okay, dass ihre Hunde mitten in der Brut- und Setzzeit Rehe hetzen. Ich könnte so kotzen

Ich könnte bei solche Leuten echt ausrasten...

Ich werde ja belächelt oder meine Hunde mitleidig angeschaut, wenn ich sage, dass die in unserem Gebiet nicht von der (Schlepp)Leine kommen...
Am Wochenende auf einem Seminar für jagende Hunde kam dann, von einer eigentlich sehr netten Frau, "aber meinst du Deine Hunde würden das kriegen und reissen?". Dabei ging es nicht um das Jagdverhalten meiner Hunde, sondern eher um "bissl Hetzen ist doch nicht so schlimm, sie kriegen es doch eh nicht". Naja, da sie eigentlich sehr nett ist, habe ich ihr nett erklärt, was das "nur" Hetzen schon anrichten kann. Sie war ehrlich schockiert, ob sie es aber in Zukunft ernst nimmt, keine Ahnung

Sagt mal, gibt es im Moment schon Kitze? Ja oder? Ich glaube nämlich, dass wir heute eins gesehen haben, beziehungsweise die Ohren Es waren definitiv keine Hasenohren und die der erwachsenen Rehe sind einduetig größer...

Aber unser Wild ist im Moment eh voll bekloppt Klärt mich auf, was ist denn gerade bei den Hasen los?? Etwas weiter auf der Wiese hat heute morgen ein 9 köpfiges Rudel(??) Hasen gespielt/gekämpft und zum Ende unseres Spaziergangs waren noch zwei die gespielt oder gekämpft haben und dabei so vertieft waren, dass die auf uns zu, bis 2m vor den Hund, gerannt kamen

Meinst du meine Story @Brizo?

Dem HH ist das scheinbar völlig egal, warum sollte er seinen Hund sonst immer wieder dorthin lassen, obwohl er doch weiß, dass er das Reh da raus hetzt
Sonderlich aufgeregt hat er auch nicht gewirkt, eher sehr entspannt, als wäre das praktisch schon Routine für ihn.

Ich glaube, dass die Leute echt denken, dass wenn der Hund die Tiere nicht bekommt, es ja nicht so schlimm ist.
Das sagen bei mir auch alle Leute im Park, deren Hunde die kaninchen hetzen.
Manche freuen sich sogar, weil der hund dann schön rennt.
Jordi ist mir leider auch schon wenige male durch extrem blöde Zufälle einem Kaninchen hinterher. Ich glaube er ist dabei 1 Mal aus meine Sichtweite gewesen. Ich denke bei sowas aber auch an die Straßen und an einen möglichen Unfall. Im schlimmsten Fall verursacht der Hund einen tötlichen Autounfalll.

Naja, die Gefahr für den Hund und andere Menschen oder Hunde ist nochmal das Eine, aber seinen Hund absichtlich(!!) hetzen zu lassen, nur damit der Hund sich mal "ausgepowert" hat, ist nochmal eine ganz andere Hausnummer finde ich.
Vor allem da diese Menschen scheinbar keinen Meter daran denken, was das für das gehetzte Tier bedeutet.

Zitat von sabarta

Aber unser Wild ist im Moment eh voll bekloppt Klärt mich auf, was ist denn gerade bei den Hasen los?? Etwas weiter auf der Wiese hat heute morgen ein 9 köpfiges Rudel(??) Hasen gespielt/gekämpft und zum Ende unseres Spaziergangs waren noch zwei die gespielt oder gekämpft haben und dabei so vertieft waren, dass die auf uns zu, bis 2m vor den Hund, gerannt kamen

Die sind voll in Paarungslaune und kämpfen aus wer der stärkste Hase im Land ist. Prügeln tun sich am Ende aber Herr und FRAU Lampe