ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Nur mal angemerkt ... auch das Jagen lassen von Möwen ist mit den deutschen Gesetzen nicht vereinbar.
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Hi,
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Na gut, dass ich nicht in D wohne...
(sondern in einem Land, wo noch echte Füchse mit Hunden bejagt werden - was ich natürlich in vollem Umfang ablehne!)Im Ernst: die Möwen lachen sich genauso schlapp über die Hunde wie die Krähen hier. Die spielen regelrecht Spielchen mit denen. Vor allem, wenn sie angeleint sind. Gerade Möwen sind dermaßen aufdringliche Tiere, die sich sogar gut zu wehren wissen, dass ich da nicht vor Schuldgefühlen umkomme. Man kann's echt übertreiben!
Off-Topic: ich kann hier nicht mal einen Kuchen zum Abkühlen auf die Terrasse stellen, weil den sofort die Möwen klauen würden! Die sind da völlig schmerzfrei...
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Hi zusammen,
ich bin zum allerersten Mal mit meinem Hundelatein am Ende. Vor vier Monaten holten wir unsere Sheela aus dem Tierheim, eine ca. 1 Jahr alte Schäferhund-Stafford-Hündin.
In geschlossenen Räumen ist alles wunderbar, egal ob zu Hause, im Büro oder sonst wo, solange ein Dach über'm Kopf ist, ist sie vorbildlich und lässt sich perfekt führen. Auch in einem Einkaufszentrum oder ähnlichem ist sie super gehorsam.
Sobald wir allerdings rausgehen, ist sie kaum noch ansprechbar. Ihr Jagdtrieb ist wahnsinnig stark. Wir lassen sie natürlich grundsätzlich nicht von der Leine, weil sie JEDES Mal losrasen würde. Auch ohne Wild oder Hasen oder irgendwas. Wir wohnen direkt am Feld und sie jagt auf Sicht. Abgesehen von Hasen rennt sie aber auch bei jeder sonstigen Bewegung sofort los. Das kann auch nur ein bisschen sich bewegendes Laub sein. Sie ist sonst gut leinenführig, aber völlig unkonzentriert. Zu Hause ist sie sehr aufmerksam, trainieren und spielen klappt super. Im Garten geht das auch noch.
Aber draußen reagiert sie nicht mehr auf uns. Weder Bällchen noch Stöckchen noch sonst irgendwas ist für sie interessant. Leckereien sind nur manchmal interessant.Grundsätzl suche ich immer unbequeme Situationen um zu trainieren, aber sie ist im normalen Gassi-Zustand schon so unkonzentriert, dass ich Trainingssituationen mit ihr garnicht richtig nutzen kann. Ich hab sie immer dabei, sie muss nicht alleine zu Hause bleiben und ich versuche ihr so viel wie möglich zu zeigen, damit sie eine souveräne Hundedame werden kann. Und es ist nicht so, als könnte sie ihre Energie nicht loswerden... Wir gehen inliner fahren, Fahrrad fahren, joggen... Alles was sich gerade anbietet, nutzen wir. Agility wär sicher auch was für sie, aber davon sind wir noch weit entfernt, weil sie draußen kein bisschen ansprechbar ist.
Gestern waren wir insgesamt schon 1,5 Stunden mit dem Rad unterwegs und trotzdem hätte sie mich beinahe vom Rad geholt, weil sie eine Maus gesehen hat.
Ich hatte bisher immer reinrassige deutsche Schäferhunde und habe auch Freunden mit deren Hunden schon geholfen, egal ob das Futterneid, Aggressionen auf andere Hunde oder Probleme mit Kindern waren, ich hab immer alles in den Griff bekommen und meine eigenen Hunde waren super erzogen. Aber mit Sheela komm ich einfach nicht weiter. Sie war ca. 8 Monate jung als wir sie geholt haben, natürlich ein spannendes Alter, sie hat inzwischen ihre erste Läufigkeit hinter sich und mit anderen Hunden arbeiten wir an ihrer ab und an mal auftretenden pubertären Pöbelei. Alles kein Problem, aber das Jagen macht mich wahnsinnig, weil ich in vier Monaten nicht die kleinste Besserung erreicht habe. Bin ich zu ungeduldig?
Kann mir jemand einen Tipp geben? Normalerweise kann ich mir immer selbst helfen, aber ich komme echt nicht weiter

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Ich hab sie immer dabei, sie muss nicht alleine zu Hause bleiben und ich versuche ihr so viel wie möglich zu zeigen, damit sie eine souveräne Hundedame werden kann. Und es ist nicht so, als könnte sie ihre Energie nicht loswerden... Wir gehen inliner fahren, Fahrrad fahren, joggen... Alles was sich gerade anbietet, nutzen wir. Agility wär sicher auch was für sie, aber davon sind wir noch weit entfernt, weil sie draußen kein bisschen ansprechbar ist.
Gestern waren wir insgesamt schon 1,5 Stunden mit dem Rad unterwegs und trotzdem hätte sie mich beinahe vom Rad geholt, weil sie eine Maus gesehen hat.
Wie ist denn ihre Vorgeschichte, war sie eventuell kaum spazieren, kennt das nicht? Oder wurde endlos gepuscht?
Das Programm erscheint mir kontraproduktiv für einen Hund,welcher draussen nicht ansprechbar ist - zuviele Reize, zuviel Action. Ich würde an einer mittellangen Leine (so 3-5 m) nur immer die gleiche, idealerweise öde Löserunde drehen. Ruhepausen einlegen, auf eine Bank sitzen, bis der Hund gelangweilt genug ist, sich mir zuzuwenden. Dann da einhängen mit einfachen Übungen.
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Und es ist nicht so, als könnte sie ihre Energie nicht loswerden... Wir gehen inliner fahren, Fahrrad fahren, joggen... Alles was sich gerade anbietet, nutzen wir. Agility wär sicher auch was für sie, aber davon sind wir noch weit entfernt, weil sie draußen kein bisschen ansprechbar ist.
Ihr macht zu viel mit der Hündin. In meinen Augen braucht sie Ruhe und nicht nur action. Ein Hund mit einem so hohen Erregungslevel muss "runtergefahren" werden. Das heißt nicht, dass sie nur in der Ecke sitzen soll, sie muss auch mal rennen können, aber in angemessenem Rahmen. Agi würde ich mit so einem Hund gar nicht machen
Wir haben einen jungen BC aus der Tötungsstation und der wäre genau so drauf wie Deine Hündn, wenn ich dieses Programm anbieten würde. Wir gehen auch joggen, aber nicht jeden Tag, ansonsten gibt es ruhige Spaziergänge und Nasenarbeit
Alles kein Problem, aber das Jagen macht mich wahnsinnig, weil ich in vier Monaten nicht die kleinste Besserung erreicht habe. Bin ich zu ungeduldig?
Ja, Du bist zu ungeduldig. Was bietest Du ihr alternativ zum Jagen an? Damit meine ich jetzt nicht action pur.
Kennst Du das Buch von Pia Gröning "wie man Hunde vom Jagen abhält"
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Ich hab auch so ein sehr lebhaftes/schnelles/ sensibles Schäferhund-Dings (Malinois-Mix) aus dem Tierschutz und die war am Anfang auch so. Jede kleinste Bewegung hat sie interessiert und sie wollte völlig kopflos hinterher. Ich hab dann gelernt, dass genau das Gegenteil von dem, was immer für solche Hunde gepredigt wird, richtig ist: Ruhe und Struktur.
Tatsächlich ist meine nämlich eigentlich nicht wirklich jagdpassioniert, sondern reagiert auf Stress mit Jagen. Hetzen gibt ein gutes Gefühl und damit Erleichterung von Stressgefühlen. An deiner Stelle würde ich erstmal stark herunterfahren mit dem Programm und erstmal nur Leinenspaziergänge machen und sonst nicht viel.
Und nicht wundern, wenn es nach ein paar Tagen nochmal schlimmer wird. BIs das ganze Adrenalin aus dem Körper ist, kann es bis zu sechs Wochen dauern.
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Danke für eure Antworten. Als Alternative biete ich ihr Nasenarbeit an. Das funktioniert aber auch nur in Haus und Garten. Egal ob dummy oder Versteckspiele oder Konzentrationsübungen, läuft alles perfekt, aber eben nur drinnen. Oder ich spiele mit ihr (das kannte sie am Anfang garnicht und musste es erst lernen). Da macht sie aber auch nur drinnen oder im Garten mit.
Wenn wir "normal" Gassi gehen, also ohne Action wie Fahrrad etc. gehen wir immer dieselbe Runde, die ist aber nach dem hundertsten Mal immernoch genauso spannend wie am ersten Tag.
Ihre Vorgeschichte kenn ich leider nicht. Sie war am Tierheim angebunden und keiner wusste was. Ich bin mir sicher, dass sie einfach garnichts kennt. Außer vielleicht Auto fahren. Sie kannte kein Spielzeug, keinen Grundgehorsam, nichts. Ich hab sie aus dem Frankfurter Tierheim, da hat sie sicher nicht viel grün gesehen in der Großstadt. Im Haus wollte sie erst keine Treppen laufen, im Büro hatte sie Angst vor dem Drehstuhl. Alles war neu, wie bei einem Welpen. Sie lernt superschnell, ist neugierig und aufmerksam und wir kriegen alles andere wunderbar auf die Reihe, aber draußen nimmt sie fast nichts an und wird nicht ruhiger.
Sie hat einen Schäferhund-Kumpel, den ich mir ein paar Tage von meinem Kollegen "ausgeliehen" hab und der zu mir schon seit 3 Jahren eine super Bindung hat, er hört aufs Wort. Ich hatte die Hoffnung, dass sie von ihm lernen kann, draußen entspannter zu sein, aber beim normalen Spaziergang wird er auch ignoriert. Der Unterschied ist aber, dass die mit ihm draußen ausgelassen spielt, aber auch da ist sie mitten im Spiel schon weggerannt und kam erst nach 30 Minuten wieder. Ich lasse sie jetzt nur noch im Hundefreilauf von der Leine. Das kann ja aber keine Dauerlösung sein.
Auch Pausen auf Parkbänken habe ich schon gemacht, manchmal bis zu einer Stunde, damit sie sich in Ruhe die Umgebung anschauen kann. Aber sobald ich mich bewege oder irgendwas in der Umgebung, ist sie gleich wieder aufgedreht. Deswegen dachte ich nach ein paar sportlichen Einheiten wird sie müde... Tut sie aber nicht.
Mein Freund trainiert eine Jugendmannschaft im Drachenboot und im Winter ist da Zirkeltraining in der Halle angesagt. Da springen also bis zu 15 Jugendliche durch die Gegend und zum aufwärmen wird Fußball gespielt. Da nehm ich meine Maus auch regelmäßig mit hin und nach nur wenigen Minuten und kleinen Korrekturen hat sie alle ignoriert, sich hingelegt und interessiert zugeschaut. Sobald wir aber vor die Halle auf die Wiese gehen und da exakt das selbe Training abläuft, funktioniert das schon nicht mehr.
Ich hab langsam die Befürchtung, dass ich innerlich selbst schon eine schlechte Haltung einnehme, sobald wir vor die Tür gehen, das will ich aber auf jeden Fall vermeiden, sonst wird ja garnix mehr.
Vielen Dank für eure Hilfe!
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Wieviel schläft der Hund? Wenn sie immer dabei ist - kann sie wirklich ruhen?
Sie sollte eigentlich auch tagsüber die meiste Zeit (16 Stunden pro Tag insgesamt Minimum) ruhen oder schlafen. Sonst wird sie den Stress nicht los.
Und Action draussen sorgt nur für einen hohen Erregungslevel, der sich inzwischen schon zu einer sehr starken Erwartungshaltung gefestigt hat.
ich würde zwar dafür sorgen, dass sie einmal am Tag wirklich rennen kann, gerne mit anderen Hunden, aber darüber hinaus keine actionreichen Sachen machen, kein Radfahren und schon gar kein Agility. Und im Haus schon mal gar nichts, sondern absolute Ruhe drinnen einführen.
Mit einem Jahr ist sie in einem Alter, in dem alle ungefiltert auf sie einprasselt und sie erst lernen muss, Reize zu verarbeiten.
Dass sie aus der Erregung raus, ohne anlass, lossprintet, spricht dafür, dass sie eher ein "Psuedojäger" ist, der einfach aus Übererregung heraus jagt (meiner ist auch so). Action raus, Ruhe rein und an der Ansprechbarkeit arbeiten - Belohnen mit Futter, nicht mit Ball (den würd ich weglassen) und auch nicht mit wildem Spiel.
So würde ich das machen.
Für "Arbeitshunde-auslastung" dürfte sie sowieso noch zu unkonzentriert sein.
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Danke, das leuchtet mir ein.
Ruhen kann sie viel. Sie schläft natürlich nachts, tagsüber zu Hause, im Auto zeitweise, im Büro und überall wo wir uns länger aufhalten, solange es drinnen ist. Ich hatte sie am Freitag bei einem Businessfrühstück dabei, 36 Personen im Raum, die 1,5 Stunden quasseln, lachen und zwischendurch klatschen. War ihr völlig egal, sie hat sich hingelegt und gepennt. In Restaurants zum Beispiel schläft sie auch immer und fällt niemandem auf.
Ok, dann gibt's jetzt keine Action mehr, ich hatte schon vorher drüber nachgedacht und wollte ihr aber Action gönnen, weil sie eben noch so jung ist. Ich lag aber letzten Monat beispielsweise mit Grippe flach und es gab nur die Not-Gassirunden. Da war sie draußen zwar genauso aufgedreht wie sonst, aber zu Hause auch genauso entspannt wie immer (auch mit kaum körperlicher Auslastung). Dann versuche ich jetzt die nächsten Wochen nur die öden Langweilerrunden mit Lieblings-Leckereien. Bei allem anderen wie Ball und Stöckchen reagiert sie ja eh nicht.
Danke nochmal für eure Hilfe, ich halte euch auf dem Laufenden

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Ich hab auch so ein sehr lebhaftes/schnelles/ sensibles Schäferhund-Dings (Malinois-Mix) aus dem Tierschutz und die war am Anfang auch so. Jede kleinste Bewegung hat sie interessiert und sie wollte völlig kopflos hinterher. Ich hab dann gelernt, dass genau das Gegenteil von dem, was immer für solche Hunde gepredigt wird, richtig ist: Ruhe und Struktur.
Tatsächlich ist meine nämlich eigentlich nicht wirklich jagdpassioniert, sondern reagiert auf Stress mit Jagen. Hetzen gibt ein gutes Gefühl und damit Erleichterung von Stressgefühlen. An deiner Stelle würde ich erstmal stark herunterfahren mit dem Programm und erstmal nur Leinenspaziergänge machen und sonst nicht viel.
Und nicht wundern, wenn es nach ein paar Tagen nochmal schlimmer wird. BIs das ganze Adrenalin aus dem Körper ist, kann es bis zu sechs Wochen dauern.
Du sprichst mir aus dem herzen, genau das ist es ...viele denken man muss solch einen Hund gerecht werden in dem man ihn noch mehr hoch jagd, doch eben genau das Gegenteil macht erst mal Sinn und bringt da Ruhe rein.

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