ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Bei Finya ist das auch so. Wenn sie mal kontrolliert Spuren nachgehen darf (auf Sicht geht natürlich nicht und Vögel findet sie uninteressant), ist sie viel besser händelbar.

    Frodo findet Vögel super und er zeigt die auch wirklich schön an, lässt sich auch davon abrufen, aber ab und zu schicke ich ihn als Belohnung auch mal ner Krähe hinterher. Er ist deshalb ja nicht weniger kontrollierbar.


    Was mir dabei halt wichtig ist, ist, dass ich den Startschuss gebe und auch sage, wann Schluss ist. Ein Hund, der sich nicht benehmen kann, wenn er nicht jagen darf, der darf auch nicht mit meiner Erlaubnis jagen.

  • Ja, hier wird auch bewusst losgeschickt mit "Schnapp sie dir!" :lol:
    Er weiß sowieso genau, dass er die nicht erwischt. Aber für ihn ist es ein großer Spaß.

    Felix jagt leider mit großer Begeisterung. Notfalls auch Blätter, Spinnen oder Schatten. Er scannt ständig sein Umfeld nach bewegten Objekten. Es staut sich dann regelrecht in ihm auf. Von "nichts vermissen" kann man da echt nicht sprechen. auch wenn ich ihn über die Schlepp seit Wochen gut kontrollieren kann.

    Eine Frage noch: ich hab Felix ein paar mal die Futterbeutelsuche als Alternative angeboten. Er macht das auch mit großer Begeisterung, wartet brav bis zur Freigabe usw. ABER: er dreht dabei hoch und sucht danach erst recht nach Wild, auch wenn er vorher ganz ruhig war. Kennt ihr das? Ist es damit nicht kontraproduktiv?

  • ja das Scheint ja dann kontraproduktiv zu sein. Dreht er Zuhause bei der Suche auch so hoch?
    Ich habe ja mal kurze Zeit mit einer Ersatzbeute gearbeitet, wenn Jordi jagen wollte. Allerdings habe ich da den Ball geworfen und ihm somit über den Bewegungsreize belohnt. Da konnte ich ganz ähnliches verhalten beobachten, wie du es beschreibst.

  • Zuhause dreht er nur wenig hoch, aber ja im Grunde weckt das beim ihm eine Erwartungshaltung und damit einen höheren Aktivitätslevel. Er arbeitet eigentlich ganz in Ruhe, kann auch Warten, bringt den Beutel usw. Aber irgendwie fährt es ihn wohl doch hoch.

    Ab Ende der Woche startet das Experiment AJT mit Pferd. Bin gespannt...

  • Eine Frage noch: ich hab Felix ein paar mal die Futterbeutelsuche als Alternative angeboten. Er macht das auch mit großer Begeisterung, wartet brav bis zur Freigabe usw. ABER: er dreht dabei hoch und sucht danach erst recht nach Wild, auch wenn er vorher ganz ruhig war. Kennt ihr das? Ist es damit nicht kontraproduktiv?

    Ich kenne das insofern, als unmittelbar nach einer Arbeit, die Splash leidenschaftlich gern macht, das Erregungslevel erhöht ist - er ist euphorisch. Da gibt es dann auch keine unkonntrollierte Freigabe. Entweder habe ich ihn unter strikter Kontrolle im Pseudo-Freilauf (er ist dann sehr kooperativ), oder ich hänge ihn an eine lange Leine, wenn ich nach der Arbeit noch zu Fuss unterwegs bin. Normalerweise kommt er nach der Arbeit aber ins Auto, da fährt er am schnellsten runter.

    Bei Rhian kann ich nichts derartiges beobachten, sie hat einen eingebauten Ein- und Abschaltknopf und findet sehr schnell von allein zur Ruhe.

    Für kontraproduktiv halte ich das nicht, da ich nicht die Erwartung habe, dass durch eine Alternativ"jagd" Splash weniger jagig ist. Das mag auf Hunde zutreffen, die aus Langeweile jagen, nicht aber für solche, die aus schierer Passion jagen. Die andern Vorteile einer anlagegerechten Beschäftigung für den Hund habe ich aber trotzdem.

  • Ich kenne das insofern, als unmittelbar nach einer Arbeit, die Splash leidenschaftlich gern macht, das Erregungslevel erhöht ist - er ist euphorisch. Da gibt es dann auch keine unkonntrollierte Freigabe. Entweder habe ich ihn unter strikter Kontrolle im Pseudo-Freilauf (er ist dann sehr kooperativ), oder ich hänge ihn an eine lange Leine, wenn ich nach der Arbeit noch zu Fuss unterwegs bin. Normalerweise kommt er nach der Arbeit aber ins Auto, da fährt er am schnellsten runter.

    Okay. Sprich, ich kann das weiterhin machen, wenn er vorher beim Spaziergang anständig war und nicht bereits im Jagdmodus ist, muss aber damit rechnen, dass er hinterher etwas hochgefahren ist und ihn dementsprechend managen (Schleppleine).
    Wir haben einen Kaninchenfell-Futterbeutel und er liebt das Ding. Auf dem Rückweg vom Fundort zu mir schüttelt er es kräftig tot. Spaß hat er damit auf jeden Fall. Ich war mir nur nicht sicher, ob es ihm gut tut. Aber so wie du das beschreibst, klingt es logisch. Dann biete ich ihm das weiter an! Danke!

  • Für kontraproduktiv halte ich das nicht, da ich nicht die Erwartung habe, dass durch eine Alternativ"jagd" Splash weniger jagig ist. Das mag auf Hunde zutreffen, die aus Langeweile jagen, nicht aber für solche, die aus schierer Passion jagen. Die andern Vorteile einer anlagegerechten Beschäftigung für den Hund habe ich aber trotzdem.

    So ist es bei uns auch, wüsste nicht was ich anbieten sollte, das besser wäre als Hase, Reh, Fasan......
    Jako aportiert für sein Leben gerne, wir machen auch gerade einen Apportierkurs, damit wir das richtig lernen. Ich mache mir aber keine Illusionen, wenn auf dem Weg zum Apportel ein Hase vorbei käme wäre er weg.

    Generell ist es aber bei uns auch so, dass ich nur dann eine Chance habe die Beiden vom Jagen abzuhalten, wenn sie nah bei mir sind, am Besten im Fuss, sie also das Gefühl haben, ich könnte irgendwie einwirken. Deswegen gehen wir inzwischen meist so durch den Wald und ich lasse sie dann mal auf einem Feld flitzen, wo ich weiss, dass es dort eher kein Wild gibt.

  • Ich kenne viele Hunde, die viel kontrollierbarer sind wenn sie ab und zu jagen dürfen. Ich würde meine ehrlich gesagt auch gerne zu Vögeln schicken, nur dummerweise laufe ich Gefahr, dass sie auf dem Weg dort hin noch 3 Hasen finden -.-

    Wobei ich mich dann immer frage, ob es in solchen Fällen dann nicht doch auch ein Auslastungsproblem ist? :???:


    Ich ( der Hund vermutlich auch) war heute frustriert. Wir haben hier 2 riesige Wiesen, die ideal zum rumrennen wären. Der Bauer hat nichts dagegen wenn man die zur Hundebespaßung verwendet, ausser er will Heu ernten, aber bei hohem Gras dürfen die Plüschis eh nicht auf die Wiese. Blöd nur, dass dort gefühlte 5 mio Feldhasen und Rehe wohnen ...

    Gerade heute wieder. Rider etwas kerniger als sonst, wollte laufen. Ich hab noch überlegt "ok, wenn wir die Wiese abgelaufen sind, ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass da noch Wild sitzt/kommt.
    Wollte gerade mal mutig sein und ableinen, kreuzen 3 Hasen die Wiese :motzen:

    Das ist übrigens die kleinere der Wiesen und wir stehen circa in der Mitte...

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  • Ich mache mir aber keine Illusionen, wenn auf dem Weg zum Apportel ein Hase vorbei käme wäre er weg.

    Hier wird an der Schlepp apportiert bzw. gesucht...
    Eichhörnchen und Vögel gibt es einfach zu viele.

    Wobei ich mich dann immer frage, ob es in solchen Fällen dann nicht doch auch ein Auslastungsproblem ist?

    In gewissem Umfang denke ich das auch. Felix ist auf jeden Fall extremer auf Spur und Sicht, wenn er nicht ausgelastet ist. Auf der anderen Seite macht Felix verglichen zu so manch anderem Hund hier im Forum eh schon überdurchschnittlich viel. Mehr will und kann ich nicht machen, weil er sonst nur mehr Kondition aufbaut.
    Aber ja, er muss unbedingt regelmäßig mal richtig Gas geben und sich austoben können.

    Wir hatten heute ein weiteres Erfolgserlebnis: gleich zu Beginn der Runde waren zwei Möwen auf der Wiese direkt auf dem Weg vor uns unterwegs. Wir kamen zunehmend näher und sind denen über 100m im Abstand von ca. 20 m gefolgt. Felix war natürlich schwer interessiert und unter Spannung. Aber er ha sich verbal stoppen lassen. Einmal sind die beiden Möwen sogar aufgeflogen und gleich wieder gelandet - normalerweise DAS Startsignal. Heute hat die Impulskontrolle funktioniert! Am Ende waren wir auf 10 m dran und dann sind die Möwen abgeflogen und der Dicke hat an der lockeren Schlepp hinterher geschaut! :applaus: :hurra:

    Überhaupt habe ich heute auf der ganzen Waldrunde die Schlepp nicht einmal zur Sicherung gebraucht! Dürfte Premiere sein. Den letzten halben Kilometer durfte er dann ohne laufen und auch das war super. Wenn einmal Möwen jagen ihn so lange glücklich macht, wäre das ja super!

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