Beiträge von podifreund

    @Michi, wir hatte gestern Abend etwas Ähnliches. Wir im Dunkeln durch die Grünanlage des Grauens. Aus dem Nichts taucht eine Frau mit Hund auf, ich konnte nicht erkennen, dass es der Erzfeind war. Bin nach Rechts ins Grüne, als sie vorbei geht, fangen Beide gleichzeitig an zu pöbeln. Ihrer hat sich aber schnell wieder eingekriegt.


    Jako hat so getobt und gezerrt, dass er es geschafft hat (das war noch nie da) sich Geschirr, Halsband und Leuchtie abzustreifen und stürzt sich auf den Hund und hat zu meiner Bestürzung - wie in den schlimmsten Zeiten - sofort ernst gemacht.


    Ich musste ihm die Leine überziehen (nicht wirklich fest), damit er von dem Hund abgelassen hat. Er hat es dann noch 2x versucht, ich habe mich aber vor den Hund gestellt und ihn weggeblockt. Darauf hat er sich in einiger Entfernung hingesetzt.


    Zum Glück war die Dame sehr entspannt und meinte, das sei ihr auch schon passiert und es wäre ja nichts schlimmes passiert (keine Ahnung ob ihr Hund Löcher hat, war ja dunkel). Jetzt geht es erst Mal lange Zeit mit Maulkorb in die Grünanlage, das hasst er, da habe ich aber so gar kein Mitleid mit ihm!


    Heute Früh lief er vorbildlich im Fuß da durch, ohne dass ich etwas angesagt hatte und wir trafen auch einen Erfzeind. Ich sagte nur 'wag es ja nicht' und er hat sofort aufgegeben.


    Aber leider ist das Ganze trotzdem ein großer Rückschritt :(

    Ich würde das ohne Maulkorb nicht machen. Wir haben Jako inzwischen mit vielen Hunden vergesellschaften müssen. Mit anderen testosterongesteuerten Rüden und auch zuletzt mit unserer Welpin. Da war eine Menge Management gefragt.


    Wir haben immer mit Maulkorb begonnen und ehrlich gesagt, haben wir den nie so auftrainiert, wie das hier Viele machen, einfach drauf und fertig, war sicher nicht so gut aber er trägt ihn auch immer nur zu solchen Gelegenheiten.


    Zum Einzug unserer Welpin kann ich nur sagen, dass die ihn wirklich richtig genervt hat. Sie war anfangs völlig distanzlos und wenn sie am Morgen die Augen geöffnet hat, sprang sie ihm als Erstes mitten ins Gesicht. Da habe ich ihn knurren und drohen lassen und er hatte auch ein paar Mal ihren ganzen Kopf im Maul, wenn wir dabei sind würde er da aber niemals zubeissen. Ich wüsste aber nicht, wie die Kleine sonst hätte lernen sollen, dass er das eben absolut nicht leiden kann. Es schadet meiner Meinung nach auch nicht, den Welpen zu ermahnen, wenn er die anderen Hunde zu sehr nervt so wie wir auf der anderen Seite darauf achten, dass Jako nicht wirklich mal ernst macht.


    Sie hat ein paar Wochen gebraucht, seit dem respektiert sie seine Grenzen meistens und wenn er ganz gute Laune hat, spielt er ja auch mal mit ihr.


    Gestern Abend habe ich mich weggeworfen. Jako und ich haben kurz auf der Couch gekuschelt und das kleine Monster kam angehüpft. Da schicke ich sie dann normalerweise weg, weil ich ihm in dem Moment nicht 100% traue und sie sich da ja auch nicht reindrängen muss. Es lies ihr aber keine Ruhe und sich legte sich hinter ihn und robbte ganz langsam an ihn heran, bis der kleine Kopf an seinem Bauch angedockt ist.


    Ihm stand die Panik im Gesicht, er sah super beunruhigt aus, vermutlich weil er sie zu gerne verkloppt hätte, sich aber nicht getraut hat wegen mir. Wollte ihn schon aus dieser Situation befreien und die Kleine wegschicken, da gab es einen Seufzer und er legte sich zum schlafen. Zum ersten Mal gemeinsam. Das war sooooo süß.


    Bitte jetzt nicht interpretieren, dass die Kleine immer weggeschickt wird. Sie hat genauso ihre Kuschelzeiten mit uns und da dürfen die Anderen auch nicht stören.

    Da wurde ich doch Gestern leider wieder in die Realität zurückgeholt. Ich hätte nicht schreiben sollen, dass wir in
    95% der Fälle an Hunden vorbei kommen. Das hat er wohl gelesen ;-)


    Wir waren joggen ich hatte die Junghündin und ihn um den Bauch, meine Freundin unsere andere Hündin. Da kam uns eine Dame
    mit 4 Retrievern entgegen, die ziemlich gechillt aussahen, also habe ich entschieden auf dem engen Weg vorbei zu gehen. Konnte
    nur rechts ca. 50 cm auf einen Grünstreifen.


    Hab schon gesehen, wie Jako sich weit vor denen anspannt und fixiert, dann gab es aber kein zurück mehr. In dem Moment wo
    ich vorbei gehe, fängt der eine Hund an zu pöbeln, Jako schießt los ich rutsche im Grünen auf einem Sch...... Haufen aus und zack lag ich da. Meine Brille 20 m weiter. Er hat sich dermassen aufgeführt (die waren ja quasi genau vor seiner Nase) dass ich es nicht geschafft habe wieder aufzustehen. Habe nur versucht die Leine kurz zu halten. Meine Freundin hat dann geholfen und irgendwann konnte ich hoch. Leider hat sich die Dame mit den Retrievern auch keinen mm bewegt, wohl aber mehr weil sie besorgt war, dass ich mich verletzt hätte.


    Was soll ich sagen ich saß im wahrsten Sinne des Wortes in der Sch........ ;-) Ekelhaft!!!! Hätte ihn auf der Stelle verschenken können.

    @Die Swiffer, super geschrieben und auf den Punkt gebracht.


    @Mejin ich glaube es möchte Dir hier niemand zu Nahe treten.


    Du wirkst - das kann beim Schreiben auch falsch rüberkommen - halt ein bisschen festgefahren in Deinem Wunsch dass Zoey ihr Verhalten ändert. Das muss extrem stressig für Euch Beide sein.


    Hundebegegnungstraining war bei uns auf jeden Fall ein Durchbruch. Meiner Meinung nach wirkt das desensibilisierend. Irgendwann verging Jako die Lust sich andauernd über jeden Hund aufzuregen.


    Wenn ich Dir etwas raten darf, nehmt Euch öfter Mal Auszeiten indem Ihr irgendetwas macht, wo ganz sicher keine Konflikte auf Euch warten. Wir sind dann immer in die totale Einsamkeit gefahren und einfach nur rumgelaufen. Durchatmen und Neustart.


    @Avocado, mir ist eigentlich erst klar geworden dass ich das Verhalten von Jako mit auslöse seit wir - unfreiwillig - 3 Hunde haben und ich irgendwann zu faul war immer getrennt zu gehen. Ich nahm die Mädels zusammen auf die eine Seite und Jako auf die Andere.


    Bin schon mit der Einstellung los 'ihr werdet mir nicht auf der Nase herumtanzen und es wird ordentlich Fuss gelaufen' und das habe ich scheinbar ausgestrahlt. Zuerst fiel es mir gar nicht auf aber nach ein paar Spaziergängen dachte ich, komisch der reagiert kaum auf andere Hunde, wenn wir zu Viert sind. Da ist es mir dann aufgegangen. Mit Allen liegt mein Fokus klar auf der Junghündin, weil die nur Unsinn im Kopf hat und ich bemerke fremde Hunde meinstens gar nicht oder erst spät und würdige die auch nicht.


    Dachte erst ich bilde mir das nur ein und hab dann meinen Mann mal hinterher laufen lassen. Der hat bestätigt das Jako mich dann wohl anschaut, wenn er einen Hund sieht, ich reagiere nicht sondern im Stechschritt weiter, alles gut. Das gilt natürlich nicht für die 3 Erzfeinde.

    Dasselbe Hundebegegnungen. Vor paar Monaten hatten wir Einzeltraining und (abgesprochen aber ohne mein Wissen) bog der Partner meiner Trainerin in die kleine Sackgasse in der wir trainierten - mit 3 Hunden an der Leine. Supergau für mich. Ziel war es meine Reaktion zu sehen. Ich selber merkte das nicht aber sie sagten sobald ich die Hunde sah zuckte ich zusammen, meine Hand verkrampfte sich um die Leine und meine ganze Körperhaltung änderte sich von entspannt zu "gleich passiert was". Dass der Hund da durch dreht war klar.
    Mittlerweile ist es so, wir sehen einen Hund, und gehen entspannt dran vorbei. Was mein eigenes Auftreten und meine eigene Unsicherheit auslöst habe ich heute wieder lernen dürfen. Uns kam eine Frau mit Dogge und Staff entgegen. Die Hunde warfen sich in die Leinen und kurz sah es so aus als würde die Frau sie nicht halten können und ich überlegte nur sch...! Wo soll ich schnell hin? Drei mal darf man raten wie mein sonst so entspannter Hund wieder drauf war... Der warf sich in die Leine und machte einen auf Berserker.
    Derselbe Hund passiert Hunde mittlerweile problemlos. Wenn meine Einstellung passt.

    Du bringst es auf den Punkt :-) Genauso war es bei uns auch. Wir haben das Theater mit unserem Verhalten auf jeden Fall verschlimmert.

    Weißt du ob deren Hund denn sichtbar verletzt wurde?

    Nein, ich kam gar nicht soweit das zu fragen, ist abgehakt.

    Wir haben nur wirklich echt viel schon investiert an Zeit, Durchhaltevermögen und anderen Kram in der Hoffnung, mit 4-5 Jahren dann nen erwachsenen, souveränen Hund zu haben - und nein, Madame holt immer wieder etwas anderes hervor aus ihrer Kiste der Hundesachen.


    Aber wenn sie dann verkuschelt abends bei uns liegt, als sei sie der lieeebste Hund der Welt... - dann möchte man es natürlich auch schaffen, dass wir weiterkommen - und sie eben nicht das garstige Viech im Stadtviertel ist.
    Sie ist eben in machen Dingen zu 180° anders geworden als früher.
    Ich denke ihre Krankheitsgeschichte hat leider auch viel kaputt gemacht in der entscheidenen Zeit... .

    Also seit wir uns von dem Wunschgedanken verabschiedet haben einen komplett souveränen Hund zu haben, leben wir deutlich entspannter. Ich schrieb es schon mal weiter Vorne. Vielleicht ist es ja eben so, dass Zoey nie gut mit anderen Hunden können wird.


    Wir sind damit zufrieden, dass wir in 95% der Fälle ohne Gebrüll an anderen Hunden vorbeikommen. Manchmal fixiert er, ok, das kommt eben immer auf den Gegenüber an. Ich kann nur sagen, seit wir unsere Ansprüche auf den perfekten, gesellschaftfähigen Hund heruntergeschraubt haben (nach 4 Jahren verzweifelten Trainings und Frust) leben wir alle - ich denke auch der Hund- viel entspannter.


    Ich habe auch das Gefühl, dass sein Verhalten immer besser wird, seit wir dem Ganzen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenken.


    Aber so hat eben jeder Hundehalter andere Ansprüche.

    Findet ihr das trotz allem nicht vertretbar?

    Wir machen es genauso, in der Hundeschule gibt es sowieso Freilauf (im öffentlichen Park) das ist eine gut Übung und da tragen wir inzwischen auch keinen Maulkorb mehr. Die Hunde aus der Gruppe sind eh ok und Andere die wir treffen sehe ich rechtzeitig und nehme ihn ins Fuss.


    Das funktioniert so allerdings nur in der Hundeschulensituation muss ich ehrlicherweise sagen. Da backt er eh ziemlich kleine Brötchen.


    Gestern ist mein Mann ausgefallen und ich habe unseren 15 jährigen Sohn mitgenommen. Da unsere Junghündin zur Zeit total pupertiert und die Ohren deswegen nicht so richtig funktionieren, habe ich die beiden Mädels genommen und unser Sohn Jako (der macht ja sämtlilche Übungen im Schlaf). Bevor es losging standen wir wartend in der Gruppe herum und ich sag noch zum Sohn, wenn ein Fremdhund vorbei kommt musst Du ein Auge auf ihn haben, da unterscheidet er und pöbelt manchmal.


    Noch nicht richtig ausgesprochen stürzt Jako los in Richtung eines Husky Rüden, der in ein wenig Entfernung an der Gruppe vorbeilief. Sohn konnte ihn aber gerade noch halten. Da hatte ich wieder mal Schnappatmung.


    Dieser Mistpilz, der wusste genau, wer die Leine in der Hand hat. Anschließend hat Sohnemann dann aufgepasst und die ganze Stunde lief glatt.


    Die Hundetrainerin meinte zu mir, wer hätte gedacht, dass Jako mal irgendwann so entspannt und begeistert in einer Hundegruppe läuft, das ist wirklich eine große Verbesserung. Ja, sagte ich aber er hat es nicht verlernt, wie er vorhin wieder gezeigt hat. Darauf meinte sie, das wird er nie verlernen, das ist tief in ihm verwurzelt. Tja, zu dem Schluss bin ich ja auch schon gekommen. Ist aber trotzdem manchmal echt frustrierend.

    Inzwischen kann ich Anhand der Körpersprache des anderen Hundes auch ganz gut lesen

    Damit steht und fällt bei uns Alles und ich sehe daran direkt, wie die Begegnung verlaufen wird. Hängt der andere Hund fixierend in der Leine kann ich machen was ich will. Wenn ich dann direkt an dem vorbei laufe knallt es. Ein Bogen von 2-3 Metern funktioniert in 90% der Fälle.


    Bellt der ander Hund bereits aufgebracht kommt es noch auf die Größe des Hundes an. Über kleine Hunde regt Jako sich nicht auf aber so ab Kniehöhe wird es für ihn interessant und dann brüllt er auch auf jeden Fall zurück.


    Läuft der Hund entspannt an uns vorbei, klappt das bei uns inzwischen fast immer. Aber das wir irgendwann der entspannte Part sind egal welcher Hund uns begegnet, von der Illusion habe ich mich schon lange verabschiedet.


    So wie es ist, kann ich aber damit leben, schließlich war es ja mal so, dass er beim Anblick jeden Hundes schon auf 50 m Entfernung komplett ausgetickt ist, das halte ich mir immer vor Augen. Wir sind mit dem Auto in die Einsamkeit gefahren um den täglichen Spaziergang halbwegs stressfei zu überstehen. Heute gehe ich durch die Innenstadt, in den Park etc. und die paar Ausraster verderben mir nicht mehr die Laune ;-)