ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • So schnell lass ich mich nicht vertreiben!
    Ich fang dann mal an wie die meisten hier ;)

    Wer hat Jäger?
    Naja in Ayu steckt ein Windhund und noch ein anderer Jäger, also steckt ihr das leider in den Genen...

    Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
    Augen und Ohren bei jedem Spaziergang offen halten und versuchen ihr Hetz- und Tötverlangen anderweitig zu befriedigen

    Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
    Das den Leuten auf dem Dorf das ziemlich egal ist, ob ihr Hund jagen geht oder nicht...
    Und das Ayu ein Hund ist, der es ausnutzt, wenn man mal das Training schleifen lässt. Außerdem ist ihre enorme Verlustangst relativ praktisch, wenn sie mir doch einmal entfleucht (ihre längste Zeit war 2Minuten, in denen ich sie nicht sah)

    Wo entstehen Probleme?
    In meinen Arbeitszeiten. Ich bin von Morgens von 6 Uhr bis Abends 19:30 Uhr unterwegs (ich habe knapp 2 Stunden Anreise...). Zusätzlich ist es momentan ja um die Uhrzeiten immernoch dunkel und meinem Freund möchte ich das Training echt nicht anvertrauen... Mal abgesehen davon, hätte er dazu wahrscheinlich eh keine Lust.

    Wie und was trainiert ihr?
    Hauptsächlich Impulskontrolle, da Ayu reine Sichtjägerin ist. Sie schnüffelt zwar unglaublich viel und nimmt Fährten auf, verfolgt aber diese nicht. Außerdem arbeiten wir am normalen Gehorsam, Abrufen etc.

    Als Ersatz für's Jagen ... tja, das gestaltet sich bei meinem Hund schwierig. Ayu reagiert nicht auf die Reizangel, mag den Dummy nicht, mag keine Nasenarbeit,.. Also wird sie wirklich größtenteils körperlich ausgelastet. Dazu machen wir Zughundesport, gehen joggen, fahren oft so noch Fahrrad. Ayu gibt nämlich leider auch sofort auf, sobald ihr etwas keinen Spaß macht oder sie keinen Erfolg hat...

    Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    Ich glaube, ich werde nie sorglos umher spazieren können. Es gibt Sachen, die stecken ganz tief in den Genen und das kann man nicht herausholen..

    Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
    :hust: Ich hab Ayu als Border Collie-Mix geholt - beantwortet das die Frage?

    Wann stellten sich Veränderungen ein?
    Nach ungefähr 3 Monaten wurde es leichter. Nach 9 Monaten Training konnte ich sie jederzeit abrufen bzw. sie lief gar nicht erst los (außer es war wirklich im Umkreis von 1m).
    Mittlerweile komm ich nur noch an ruhigen Tieren vorbei. Sobald sie sich bewegen ist es schon anstrengend, sobald sie wegrennen ist es vorbei. Komischerweise ist das Ayu bei Hunden vollkommen egal :???:

    Wie sahen diese aus?
    Siehe oben.

  • Hallo @ all:
    Mir ist wieder eine Frage gekommen, vielleicht mag sie mir ja jemand beantworten ...
    Und zwar darf mein Hund ja nicht geworfenem, gerollten o.Ä. einfach so hinterher hetzten,

    ABER wie sieht es denn aus wenn ich mit der Beisswulst mit ihm zergele.
    Die ich in meiner Hand behalte im Spiel-
    ihn aber auch erst auffordere sich zu bemühen sie zu fassen zu kriegen.

    Ist das falsch und wirkt sich hetzfördernd aus? :???: ? :???:

  • Leider habe ich zwar das Problem, mit Lena nicht zergeln zu können (sie überlässt es mir und unterwirft sich teilweise sogar), aber für viele Hunde ist das die Ultivmative Belohnung. Also ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Ich würde vorher nur immer etwas von ihr verlangen, das Zergeln ist dann die Belohnung. Letztlich ist Dummiwerfen und "Hetzen" ja auch ein Jagttrieb - darum geht es ja auch. Für die einzelnen Sequenzen aus einer Jagt Alternativen zu bieten. Darunter fällt auch das Zergeln (für mich zumindest).

    Ich gestehe es Lena auch zu, dass sie den Dummi ab und an mal schüttelt wenn sie vor mir steht bevor sie ihn abgibt.

  • Hm, also wenn ich mit der Beisswulst ankomme sage ich eh immer
    - Spielen mit Beisswulst -
    damit er den Namen verknüpfen kann.
    Vielleicht reicht das ja sogar denn
    müßte ich folglich nur mal üben oder testen und es einführen, dass ohne meine Laberei nicht angebissen wird, oder?

    Und folglich bin ich wieder bei der Ausgangsfrage OB es
    mein bisheriges steadynesstraining irgendwie behindert
    oder das Unkontrollierte fördert...
    :???:

    Aber trotzdem Danke ! ;)

  • Nein ich denke nicht, dass es irgendwas kaputt macht. Denn DU beginnst das Spiel (indem du es holst und ihm hinhälst) und DU beendest es (in dem du es wegpackst).

    Wenn du willst, kannst du ihn sicher darauf trainieren, dass er ohne den "Befehl Beisswurst" nicht zupackt, letztlich dann auch wieder eine Form von Steadyness. Oder du siehst es einfach als Spiel mit deinem Hund, dass du auch als Belohnung einsetzen kannst und damit bist du vieeeel toller als alles andere.

  • Wirklich lustig gestern, glaub ich, war eine Situation, die so das letzte Mal vor vielen Monaten war, zu einem Zeitpunkt, als wir noch nichts in diese Richtung gemacht haben... Hase sprang direkt vor Missy aus ner Kuhle.

    Das Ding war direkt vor ihrer Schnöt. Damals war Missy weg, einige Minuten, sichtlaut und war anschließend stundenlang verstört und wie... ich sag dazu "geistig behindert", mit der war nix mehr anzufangen.

    Gestern stand sie. Sie zuckte aus Reflex, als das Vieh hochging, aber sie stand und schaute. Ich mein, ich habe keinen Vorstehhund. Ich hab nen verflixten Terrier. Und die Lütte stand. Zuckend, aber sie stand.

    Es gab schon sehr häufig Situationen der Art, aber die Viehcher waren nie SO dicht!!!! Mich wunderts total, dass der Mümmelmann nicht schon viel früher losgesprintet ist.
    Und dass Missy ihn nicht gerochen hat :???:

    Naja, war auf jeden Fall ein schönes Erlebnis.

  • Hallo liebe Selbsthilfegruppe. Bitte mal eine Runde Mitleid :sad2:
    Wobei..ich habs garnicht verdient. Wir waren heute morgen trailen. Milla tobt davor mit Kumpel auf der Wiese. Plötzlich schießt ein Rehbock aus dem Gebüsch, ca. 10 Meter vor den Hunden. Millas Kumpel stand und hat irgendwie nix geschnallt :D Madame stand auch. Kurz aber sie stand. Und Frauchen und Herrchen waren soooo lahmarschig. Ernsthaft, ich hab mich so erschreckt, als der da aus dem Gebüsch brach, ich hab an garnix gedacht. Das ganze hat ca ne Sekunde gedauert. Ne Sekunde hab ich zu lange gewartet, dann is Milla hinterher. Der Rehbock kam in ner Kurve auf uns zu, sprang über die Straße und verschwand im gegenüberliegenden Waldstück. Ich hab einfach alles vergessen. Hatte die Pfeife in der Jackentasche und hab sie nicht benutzt!!!! :kopfwand:
    Als ich eeendlich mal geschaltet hab, hab ich zweimal gebrüllt. Da ist sie abgedreht und sofort zurückgekommen. Insgesamt ist sie vielleicht 100 Meter hinterher... :/ Hab mich natürlich gefreut wie ne Irre und sie mit Hühnchen vollgestopft, sie zum spielen aufgefordert. Einmal hat sie sich noch kurz rumgedreht, blieb aber bei mir. Ich könnte mir so in den Arsch beissen. Nicht nur,dass ich zu langsam war, nein jetzt hätte ich mal die Möglichkeit gehabt die Pfeife auszuprobieren und nix war...
    Ich hatte das Gefühl, dass Milla eigentlich nur aus Interesse hinterhergelaufen ist. Rehe hat sie noch nie gesehn. Wäre der andere Hund mitgelaufen bin ich mir ziemlich sicher, dass ich sie durch mein Geschreie nicht davon abgehalten hätte. Im Rudel is das immer nochmal was anderes. Im Beisein anderer Hunde fällt es ihr auch viel schwerer geworfenen Gegenständen nicht hinterherzurennen. Sie will immer die Beute für sich allein haben. Schiebe das mal darauf, dass sie noch sehr jung ist....mal sehen ob wir das noch rauskriegen. Ach menno, ich ärgere mich tierisch. Vielleicht sollte Frauchen auch mal an IHREM Timing arbeiten, nicht nur an dem des Hundes.

  • Eine Runde Mitleid für Dich :streichel: :D
    Klar ärgerst Dich über Dich selber, aber ich finde es ja schon den Wahnsinn, dass sie sofort abgedreht hat und gekommen ist, als Du gerufen hast!!!
    Ich wäre froh, wenn das schon klappen würde!!!
    Also bitte eine Runde Mitleid zurück!!! ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!