ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Kann mir mal jemand sagen wie man das Erregungslevel bei Wildsichtung runter bekommt?
Konkretes Beispiel:
Wir gehen Gassi auf den Feldern, Emma macht Pipi im niedrigen Gras ca. 2m neben dem Wegrand und stolpert und einen Feldhasen. Er saß höchstens einen halben Meter vor ihr im Gras, sie wäre fast drauf getreten. Hase rennt los, ca. 300m übers offene Feld bis er im Gebüsch verschwindet.
Beide Hunde drehen total durch, hängen in der Leine (die ich kurz genommen habe), Jagdgebell gefolgt von Frustgebell! Total aufgedreht würden sie an der langen Leine von rechts nach links in die Leine rennen und nur bellen.
Da ich keine Lust hatte mich übers Feld zerren zu lassen dachte ich ich sitze das ganze mal aus, d.h. Leine kurz und auf der Stelle stehen bleiben. Tja, da würde ich vermutlich jetzt noch stehen, denn ich stand 30min da, je länger ich stand desto gefrusteter hat Emma gebellt und an der Leine gezogen. Ich kann sie zwar an der Leine ins Sitz bekommen, aber sie ist so hibbelig und aufgedreht dass sie nicht dauerhaft bleibt. Ich kann auch Leckerlies werfen, die werde gesucht. Aber sobald ich einen Schritt mache geht das Gebell und Gezerre weiter! Normalerweise müsste ich umdrehen und in entgegengesetzte Richtung weglaufen dann würden sie sich am schnellsten beruhigen. Aber an kurzer Leine in die Richtung gehen die das Wild genommen hat ist nicht möglich. Sie bellen und zerren und drehen komplett ab. Wenn wir die Stelle an der das Wild verschwunden ist hinter uns haben geht es noch 100m mit Nase am Boden weiter, dann beruhigen sie sich langsam.
Sie würden ich in der Situation immer wesentlich schneller beruhigen wenn ich sie nicht an der kurzen Leine bei mir halten würde. Hätten sie 8m Leine zur Verfügung würden sie nie so extrem bellen, würden aber auch ziehen und von rechts nach links rasen, Nase auf dem Boden. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Puh mit zwei Hunden auf einmal stelle ich es mir unheimlich schwer vor, ich würde wohl einzeln trainieren. Hört sich so an, als können die beiden sich noch garnicht selbst kontrollieren. Hast Du mal probiert, Dich mit den beiden in wildreicher Umgebung in´s Gras zu setzen und ein Buch zu lesen bis sie einschlafen? D.h. klappt runterfahren ohne Sichtung schon? Wenn nicht würde ich damit anfangen.
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Zitat
Puh mit zwei Hunden auf einmal stelle ich es mir unheimlich schwer vor, ich würde wohl einzeln trainieren. Hört sich so an, als können die beiden sich noch garnicht selbst kontrollieren. Hast Du mal probiert, Dich mit den beiden in wildreicher Umgebung in´s Gras zu setzen und ein Buch zu lesen bis sie einschlafen? D.h. klappt runterfahren ohne Sichtung schon? Wenn nicht würde ich damit anfangen.
Ich muss sagen inzwischen haben die zwei sich dank viel Training eigentlich schon sehr gut unter Kontrolle, z.b. Kaninchen & Fasane sind nahezu uninteressant, wenn sie neben uns am Waldrand hoppeln oder direkt vor uns auffliegen wird zwar geschaut aber kein Gebell und kein Gezerre. Sehe ich Wild vor ihnen kann ich es ihnen zeigen und sie können es problemlos anschauen.
Vorhin sind neben uns in 50m Entfernung 3 Rehe aus dem Gebüsch aufs Feld getreten, beide Hunde schauen, bleiben stehen, starren, dann kommt mein "feeeeeiiiiin bleib", beide Hunde bleiben an der langen, durchhängenden Leine stehen ohne durch zu starten,, ich lass sie noch etwas schaun und Pfeife dann, beide Hunde kommen & es gibt große Party mit Leckerlies und sie dürfen Beide wieder schauen. Dann gehen wir weiter. Kein Problem, aber wir mussten eben auch nicht in Richtung in die die Rehe geflüchtet sind.
Sobald Sichtreiz und frische Spur zusammen kommen drehen sie durch.Klar könnten wir auch getrennt Gassi gehen, es begegnet uns zwar oft Wild, aber solche Situationen wie diese kommen vielleicht alle 3 - 5 Tage vor, bei "normalen" Wildsichtungen haben wir es meist im Griff.
Aber selbst mit einem Hund allein hätte ich keine Idee wie ich das trainiere? Mir fehlt der Ansatz wie ich in dieser speziellen Situation vorgehen kann. Außer umdrehen und somit eben den Sicht- & Witterungsreiz zu unterbrechen. -
Bei meinen Hunden hilft es "in Kontakt " zu bleiben, das heißt volllabern, a la "Ja da sind Hasis, fein bist du, wo ist der Hase, ja bli bla blubb..." hilft nicht immer, aber oft und dann Keksi und ein bisschen Fährte folgen als Belohnung. Aber wie gesagt, klappt leider nicht immer.
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Hier hilft hinhocken und festhalten. Meist reicht schon eine Hand auf zu legen.
Ist scheinbar gut konditioniert
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Hast du ein Entspannungssignal konditioniert? Lässt meine wieder schneller ansprechbar werden.
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Zitat
Bei meinen Hunden hilft es "in Kontakt " zu bleiben, das heißt volllabern, a la "Ja da sind Hasis, fein bist du, wo ist der Hase, ja bli bla blubb..." hilft nicht immer, aber oft und dann Keksi und ein bisschen Fährte folgen als Belohnung. Aber wie gesagt, klappt leider nicht immer.
Normalerweise funktioniert das bei uns auch recht gut, gerade unser "feeeein" ist bei uns absolute Umorientierunssignal zu mir. "Bleeeib" funktioniert auch immer. Auch fliegende Leckerlies haben ja heute geklappt, aber nur so lange bis ich wieder einen Schritt in die Richtung des flüchtenden Wildes mache oder aufhöre. Dann geht es sofort weiter & wenn sie dann in Bewegung sind dringt in der Situation Garnichts mehr zu ihnen durch.
ZitatHast du ein Entspannungssignal konditioniert? Lässt meine wieder schneller ansprechbar werden.
Gute Idee! Nein, habe ich nicht! Muss mal schauen ob ich hier eine gute Anleitung finde wie man soetwas aufbaut, falls jemand etwas dazu weiß, gerne her damit.
ZitatHier hilft hinhocken und festhalten. Meist reicht schon eine Hand auf zu legen.
Ist scheinbar gut konditioniert
Habe ich heute auch probiert, sie haben ja ein Geschirr an, hab sie daran festgehalten und eine Hand auf die Seite gelegt, keine Veränderung. In dem Moment gibt es für Emma nur "ich will hinter dem wild her, lass mich, ich will rennen, ich kläffe und hample und zerre weil ich gefrustet bin". Auch wenn ich sie am Geschirr festhalte und sie Körperkontakt hat will sie weiter, sie zieht dann und will sich befreien und kläfft weiter.
Sie ist dann einfach so gefrustet dass sie nicht hinterher darf dass fast nichts zu ihr durchdringt, am einfachsten ist es wenn sie sich bewegen kann, z.b. Leckerlies in die andere Richtung werfen und suchen lassen geht. Aber würde ich Leckerlies in die Richtung werfen in die das Wild gelaufen ist und mich selbst auch in die Richtung bewegen dann geht garnix mehr. Sofort wird jedes Leckerlie ignoriert
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Ok, verstehe. Hilft es vielleicht, Kommandos abzufragen die sie gern machen? Entspannungssignal hat(te) meine Hündin eins, ich habe es so gemacht, dass ich das gewählte Wort gesagt und ggf. ganz ruhig gestreichelt habe, wenn meine total relaxt im Körbchen oder bei mir lag und halb gepennt hat. Das sollte man möglichst oft wieder 'aufladen', sonst kann es sich abnutzen. Musst Du ausprobieren, ob das in dieser Situation zu ihnen durchdringt.
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Zitat
Hast du ein Entspannungssignal konditioniert? Lässt meine wieder schneller ansprechbar werden.
Wäre auch mein Weg.
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Zitat
Normalerweise müsste ich umdrehen und in entgegengesetzte Richtung weglaufen dann würden sie sich am schnellsten beruhigen.
Hier würde ich gefühlsmäßig ansetzen. Umdrehen und so bald sie ruhig sind mit Lob bestätigen. Dann wieder in Richtung Wild laufen. Sind sie lieb, bestätigen. Beim kleinsten Anzeichen von Hibbeln wieder umdrehen. Wahrscheinlich würde ich aber versuchen, erstmal einen Hund zu trainieren.
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