ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • :laola:
    Das ist aber schön zu hören :)
    Da hatte sie ja das gleiche Programm wie Milla heute. Wir waren auch mit Dummy unterwegs. Bzw. gleich mit 3, zum einweisen. Ich bin immer behangen wie ein Weihnachtsbaum wenn wir rausgehen *lach*
    Milla hat heute aber auch n guten Tag. Wir haben heute Fuß laufen bei Ablenkung geübt. Also Milla läuft Fuß und ich schmeisse links und rechts die Dummies weg. Noch guckt sie hinterher oder bleibt kurz stehen aber sie läuft nicht hinterher und kommt dann wieder an mein Knie um weiterzulaufen. Dann dreht sie sich auch nicht mehr um. Faszinierend finde ich, dass ich danach so lange weiterlaufen kann wie ich will. Sobald ich sie absitzen lasse und ihr das Kommando zum bringen gebe, macht sie auf dem Absatz kehrt und sprintet schnurgrade auf den Dummy zu. Muss ne ganz schöne Leistung für sie sein, die ganze Zeit zu wissen, dass da hinten noch der Dummy liegt und sie sich aber aufs Fuß laufen konzentriert.
    Außerdem hab ich ihren neuen Dummy an die Leine geknibbelt, hab sie abliegen lassen und bin mit dem Ding vor ihr auf und abgerannt. Das fiel ihr schon sichtlich schwerer. Sie robbt dann auf dem Boden hin und her, versucht manchmal sich aufzusetzen, liegt aber auf mein Kommando gleich wieder. Lang musste sie das aber heute noch nicht aushalten, immerhin liegt noch Schnee und das Fräulein hat ja nen nackten Bauch :D
    Auf dem Heimweg hat sie ein paar Vögel im Feld entdeckt und war schon auf dem Sprung. Aber ein "Nein" hat gereicht um sie abzuhalten, hab nichtmal die Pfeife gebraucht. Als Belohnung durfte sie dann, nach ein paar weiteren Metern Fuß, anschleichen und Blickkontakt halten, die Vögel jagen. Sie drehte eine Runde und kam auf ein "Hier" (wieder ohne Pfeife) zurück. Ich bin froh, dass sie auf meine Stimme auch so gut reagiert und ich die Pfeife so wirklich nur als absolutes Notfallsignal benutzen kann.

  • Huhu!

    Ich stehe mit unserem Training ja noch ganz am Anfang.

    Kurz zur Situation:

    Wir haben zwei Hunde. Trudi jagt schon mal, wenn ihr langweilig ist... Das haben wir problemlos in den Griff gekriegt. Selbst bei Eichhörnchen, die direkt vor ihrer Nase auf dem Baum verschwinden, läßt sie sich schnell wieder unter Kontrolle kriegen.

    Lotte ist - vermutlich - ein Terrier-Mix. Sie hat vor kurzem ihre Leidenschaft für Kaninchen (wieder) entdeckt. Wir haben sie seit 7 Monaten, glücklicher weise haben wir von Anfang an geahnt, dass das auf uns zukommt und entsprechende Vorarbeit geleistet.

    Jetzt meine Frage:

    Ich wollte ursprünglich ein Superschlachtruf für beide Hunde aufbauen. Zum einen um nicht unnötig Zeit zu verlieren durch doppeltes rufen oder Verwechslungen meinerseits, zum anderen um den "wetteifer" wischen den beiden auszunutzen. (Beim einfachen "Hier!" klappt das super. Jeder will zuerst da sein, um die meisten/besten Leckerchen zu bekommen.)
    Meine Idee war, den Superschlachtruf zunächst getrennt zu trainieren, da sich die Vorlieben doch unterscheiden, und dann mit beiden Hunden zu üben.

    Jetzt habe ich aber im Buch "ATJ" gelesen, dass man mit zwei Hunden auch zwei Schlachtrufe benutzen soll. Der getrennte Aufbau leuchtet mir ein, das unterschiedliche Signal nicht so...

    Was meint ihr dazu?

    @ Anne: Ich konnte den Link nicht öffnen...

  • Zitat

    Wir haben sie seit 7 Monaten, glücklicher weise haben wir von Anfang an geahnt, dass das auf uns zukommt und entsprechende Vorarbeit geleistet.

    erzähl

    Zitat


    Jetzt meine Frage:

    Ich wollte ursprünglich ein Superschlachtruf für beide Hunde aufbauen. Zum einen um nicht unnötig Zeit zu verlieren durch doppeltes rufen oder Verwechslungen meinerseits, zum anderen um den "wetteifer" wischen den beiden auszunutzen. (Beim einfachen "Hier!" klappt das super. Jeder will zuerst da sein, um die meisten/besten Leckerchen zu bekommen.)
    Meine Idee war, den Superschlachtruf zunächst getrennt zu trainieren, da sich die Vorlieben doch unterscheiden, und dann mit beiden Hunden zu üben.

    Jetzt habe ich aber im Buch "ATJ" gelesen, dass man mit zwei Hunden auch zwei Schlachtrufe benutzen soll. Der getrennte Aufbau leuchtet mir ein, das unterschiedliche Signal nicht so...

    Was meint ihr dazu?

    @ Anne: Ich konnte den Link nicht öffnen...

    Da bin ich leider überfragt...

    Ich hab jetzt versucht, mir Situationen vorzustellen, in denen es von Vorteil oder eben von Nachteil sein kann, nur einen Superschlachtruf für beide Hunde zu haben.

    Ich würd das an eurer Stelle so machen, dass ihr, denn ihr keinnt euer Leben am Besten, euch hinsetzt und eben solche Eventualitäten auflistet und dann individuell für euch entscheidet.

    Von Vorteil ist es definitv, wenn man nur einen hat, dass beide darauf reagieren (im besten Fall) und man keine Zeit verliert, denn den SUperschlachtruf würde man ja nur in superkrassen Ausnahmesituationen benutzen. Da wäre es generell von Vorteil, keine unnötige Zeit zu verlieren.

    Und es kommen halt echt beide.

    Schwierig stelle ich mir vor, das aufzubauen, immerhin belohnt man da unterschiedlich. Missy zb jagt die Belohnung. Wir spielen erst damit, dann verbuddel ich es oder werf es. In der Zeit kann ich ja nicht gleichzeitig den anderen Hund belohnen. Das Problem besteht ja allerdings unabhängig davon, ob man einen oder zwei Schlahctrufe hat.

    Auf anhieb fallen mir keine SItuationen/ Gegebenheiten ein, die gegen ein einheitliches Signal sprächen, ich hab aber auch nur einen Hund, entsprechend begrenzt ist mein Erfahrungsschatz auf dem Gebiet "Alltagssituationen mit zwei Hunden".

  • Genau gleiche Überlegungen zum Ruf hatte ich auch. Warum unbedingt 2 Rufe - ich weiss es nicht.

    Aber zum Belohnen hat man ja ein paar Sekunden Zeit zum Reagieren. Also kommts wirklich drauf an, wie du belohnst. Evt sollstest du dir dann 2 Belohnungen überlegen, die relativ einfach, parallel auszuführen sind. Also z.B. losrennen, und dann in verschiedene Richtungen werfen. Oder halt für Hund a) ein Zeil an dem er zergeln darf mit dir, während du Hund b) mit der anderen Hand irgendwie belohnst.

    Arg wirr oder wird klar, was ich meine? :???:

    Höchstens ist es blöd, wenn nur ein Hund jagt, aber der zweite nicht, aber schaden tuts sicher nicht, wenn er dadurch den Superschlachtruf mal mitbekommt - als Übung. Man nutzt das ja eh nicht dauern. Blöd wirds allerdings, wenn ein Hund konsequent öfters jagen geht, und der zweite sogut wie gar nicht.

  • Zitat

    Höchstens ist es blöd, wenn nur ein Hund jagt, aber der zweite nicht, aber schaden tuts sicher nicht, wenn er dadurch den Superschlachtruf mal mitbekommt - als Übung. Man nutzt das ja eh nicht dauern. Blöd wirds allerdings, wenn ein Hund konsequent öfters jagen geht, und der zweite sogut wie gar nicht.

    AH da sehe ich Fehlverknüpfungspotential... also ich gehe mal davon aus, dass die "Vorarbeit" bei beiden Hunden heißt, man betreibt auch Prophylaxe.

    Ist es so, dass jeden Tag einmal abgehauen wird, würd ich da definitiv was anders machen und auch unterschiedliche Signale einführen.

    Zumal da generell ja die Gefahr besteht, dass der Hund bald beginnt zu jagen, um den Superschlachtruf zu provozieren, wie gesagt, so wars bei meiner dann.

    Aber wird er nur im Ausnahmefall angewendet und so aufgebaut, dass er nie mit ein und der selben vorangegangenen Handlung in Verbindung gebracht wird, und davon gehe ich jetzt einfach mal aus (also davon, dass beide Hunde nicht jeden Tag jagen und der Schlachtruf gut aufgebaut wird), wüsste ich keine Einwände.

  • Huhu!

    Also, das mit den Unterschiedlichen Belohnungen hatte ich mir so ausgedacht, in meinem kleinen Kopf:

    Ich könnte für Lotte, den ollen Spielzeugjunkie (dazu später mehr) ein Spielzeug werfen und gleichzeitig Trudi an der Futtertube nuckeln lassen. Im Prinzip jagt nur Lotte so richtig. Trudi hat das am Anfang mal gemacht, als die Bindung nicht so gut war und wenn ihr Langweilig wurde. Inzwischen ist das ganz weg. Aber sie ist so ein Mitläufer. Also wenn Lotte abhauen würde (Ist zur Zeit nur an der Schleppleine) würde Trudi hinterherlaufen, auch wenn sie nicht weiß warum.

    Ist beim Bällchen spielen, etc. genauso. Sie sitzt, liegt, alles, was ich verlange, weil, die anderen machen das ja auch. Da kommt bestimmt was ganz tolles... Aber wenn sie dann das Spielzeug holen darf, weiß sie meist nicht so richtig, worum es geht.

    Bei Lotte habe ich ein wenig nach dem ultimativem Spielzeug gesucht. Jetzt habe ich es gefunden (So eine Fellmaus für katzen) bin mir aber nicht sicher, ob ich es benutzen soll. Gestern hat der olle Zwerg (Lotte hat "nur" 6kg) dem Dicken (50kg) voll in die Nase gebissen, weil er mal an der Maus schnuppern wollte. Jetzt muß ich schauen, wie gut sie sich das Ding auf Dauer von mir auch wieder abnehmen läßt.

    Zur Vorarbeit. Wir haben viel daran gearbeitet, die Hunde mehr auf uns als auf den anderen Hund zu konzentrieren. Grade mit Trudi haben wir zu dem Thema viele Impulskontrollübungen gemacht. (Lotte darf loslaufen, Trudi nicht...)

    Mit Lotte habe ich viele Impulskontrollübungen mit Spielzeugen und Futterbeutel gemacht. Da haben wir auch viel Wert auf ein zuverlässiges "Hier!" und Orientierungsübungen gelegt. Blöder weise weiß das kleine Aas, auf welchen Strecken (am Kanal zum Beispiel) ich nicht verloren gehen kann. So ein kluger Hund ist nicht immer ein Gewinn....

    Nein, ich will mich gar nciht beschweren, die beiden sind großartig und jeder bekommt den Hund, den er braucht.

  • Hallo ihr "Dr. Jekyl & Mr. Hyde"-Hundehalter!

    Nachdem ich nun seit Mai 2008 fleißig mit meinem "jagdlich ambitionierten" Hovawart (mittlerweile 1 1/4 Jahre alt) am arbeiten bin, möchte ich euch heute mal um eine "Einschätzung" unseres Leistungsstandes ;) bitten:

    Ausgangssituation (letztes Jahr im Mai): Ike hat sich in den ersten 6Monaten 0,00 für Wild interessiert, als dann eines Tages ein Reh ca. 10m vor uns aus den Büschen kam, ist er hinterher, war ca. 1 Minute weg. Danach war er wie ausgewechselt: war auf alles was sich bewegt (Wild) gepolt, ist "mal kurz" in den Büschen verschwunden, um zu schauen, ob da was drin ist etc.

    Daraufhin habe ich gezielt AJT begonnen. Erst SL mit 5 Metern, dann SL mit 10 Metern (zuerst in der Hand gehalten): sobald wir Wild-Kontakt hatten, ist er wie blöd in die Leine gerannt (am Geschirr), war nicht zu beruhigen etc. pp. der restliche Spaziergang war gelaufen...

    Situation heute: Er läuft nach wie vor an der SL, allerdings schleift die SL hinterher und er darf sich auch weiter als 10 Meter von mir entfernen. Bei Wildkontakt (bei uns zu 95% Rehe) bleibt er mittlerweile wie angewurzelt stehen, lässt sich dann ins "Sitz" rufen. Ich kann dann hingehen, er bekommt ein Leckerli (meist werfe ich es, damit er ein bisschen die Anspannung loswird) oder ich spiele kurz mit ihm - fertig. [Zwischenzeitlich habe ich mehr "Action" gemacht bei Wildkontakt, hatte aber dann das GEfühl, dass ich dadurch die Situationen für ihn "wichtiger" gemacht habe]. Nach dem Wildkontakt können wir normal weitergehen, er macht keine Anstalten hinterherzurennen.

    Impulskontrollübungen (mit Ball/Beißwurst oder Reizangel) macht er zwar mit Feuereifer mit, er erkennt aber recht schnell die "Spielregeln" und hält sie ein, daher ist es zwar für ihn ok, um die "Selbstkontrolle" zu festigen, aber das Jagdschema kann nicht (vollständig) auf Rehe übertragen werden...

    Ein "Problem" haben wir noch: Der Hund meiner Eltern lässt sich von flüchtendem Wild abrufen, d.h. er rennt kurz los, dreht auf Pfiff aber ab und kommt zurück. Wenn wir zusammen spazieren gehen, und der Hund meiner Eltern würde losrennen (und zurückkommen) bin ich mir aber ziemlich sicher, dass Ike sich dann nicht mehr zurückhalten könnte, sondern losdüst (auch wenn der andere zurückkommt). Bisher hatten wir das nur 1x bei Vögeln: der Große rennt los, stoppt und kommt zurück, mein Jungspund rennt hinterher ("wenn der losrennt, muss da ja was sein") und ist dann erst mal rumgewetzt und hat "gesucht" :/. Hier fehlt mir noch die Idee, wie ich das in den Griff kriegen kann...

    So, was meint ihr - nähern wir uns evtl. den leinenlosen Spaziergängen an??? Dass uns immer noch viel Arbeit bevorsteht, ist klar - aber wie hört es sich bisher an?

    Viele Grüße (auch an eure Dr. Jekylls und Mr. Hydes ;) )
    Lisa

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