Jagdhunde bei Nichtjägern?

  • Hallo,


    ...man kann das schlecht verallgemeinern.


    Aber so richtig sinnvoll ist es wohl nicht, sich explizit einen Jagdhund
    herauszusuchen um ihn als Familienhund zu halten, weil man sich z.B.
    in das äussere Erscheinungsbild verliebt hat.


    Kann wohl gut gehen, kann aber auch sehr problematisch werden.
    Unsere Verona ist eine Jagdhündin, die auch über einen sehr ausgeprägten
    Jagdtrieb verfügt und sowohl auf Sicht, als auch auf Spur reagiert.
    Allerdings bekommt sie schier einen Herzkasper, wenn jemand auch nur
    einen Judofurz loslässt.
    Drum wurde sie wohl auch ausgesetzt.


    In so einem Fall müssen eben Hund und Halter einen Kompromiss ein-
    gehen.
    Sie ist bei uns gut aufgehoben, darf zwar nimmer Jagen, dafür müssen
    wir mit ihr eben üben und dürfen nimmer mipm Feuerwerk spielen.
    So kann auch ein Jagdhund einigermaßen zufrieden als Familienhund
    leben.


    Aber wäre sie nicht im Tierheim gewesen, aus einer Zucht heraus würden
    wir uns keinen solchen Hund geholt haben.


    liebe Grüsse ... Patrick :^^:

  • Das finde ich eine schwierige Frage.


    Meiner Meinung nach gibt es schon einige Rassen die nur in Jägerhände gehören.
    Allerdings gibt es natürlich zu viele Jagdhunde für zu wenig Jäger, von daher muss wohl ein Jagdhund zu einem Nichtjäger.


    Aber wenn ich mir eine Rasse ins Haus holen würde, die im Grunde nur in Jägerhände gehört dann eher einen der "aussortiert" wurde und als jagduntauglich gilt- weil nicht schussfest oder was es sonst so für Gründe gibt.


    Und ich kann es nicht nachvollziehen wenn man sich einen Jagdhund vom Züchetr holt, der auf Leistung gezüchtet wird, dieser aber nicht jagen darf.



    Ist ein schwieriges Thema wie ich finde und kann nicht pauschal beantwortet werden.

  • Zitat


    Und ich kann es nicht nachvollziehen wenn man sich einen Jagdhund vom Züchetr holt, der auf Leistung gezüchtet wird, dieser aber nicht jagen darf.


    :ua_sad:


    Ja, das kann ich auch nicht verstehen, aber "normalerweise" läufts ja nicht so ab.

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich finde dass gewisse Jagdhunderassen-auch aus einer Leistungszucht mit Engagement und n bisschen Schweiss hervorragend in der Familie geführt werden können. Ich würde mir direkt vom Züchter auch keinen holen aber ich unterscheide zB auch zwischen den Schweiß und Vorstehhunden und zB Terriern. Letztere kämen mir aus Leistungszucht vermutlich nicht mal ins Haus wenn sie "abgeschoben worden wären". Wenn allerdings nochmal ein Weimi/Pointer/Setter oder ein Grand Bleu etc bei Krambambulli sitzen würde... :pfeif: :^^:

  • Man muß schon Unterschiede machen....


    Bejagte Hunde passen erst ab etwa dem 8.oder 9. Lebensjahr zu Nichtjägern. Vrher sind sie einfach zu triebig.


    Jagdterrier passen nicht zu Nichtjägern.


    Deutsche Vorstehhunde aus Leistungszucht passen nicht zu Nichtjägern.


    Schweißhunde - geht gar nicht.


    Galgo, Podenco, Pointer, Nachkommen dt. Vorstehhunde aus dem Auslandtstierschutz - bloß nicht.


    Nur so als Beispiel.



    Drum prüfe, wer sich ewig bindet....

  • Ich überhöre mal deinen mit Verlaub - provokanten - Unterton und erspare dir das Nachdenken.


    Die von mir genannten aus Spanien und Portugal stammenden Hunde werden
    entweder
    in annähernd 100 % aller Fälle als Jagdhunde getestet und sind dabei durch gefallen
    oder
    sie sind altersbedingt Ausschuß.
    Oder/und sie haben sich als (jagende) Strassenhunde selbst versorgt.

    Das bedeutet, ihr Jagdtríeb wurde ausführlich geweckt, schlimmstenfalls sind es jagdliche Praktiker.


    Das wiederum bedeutet, daß diesen Hunden, da die von deutschen Hundeführern häufig favorisierten Erziehungsmittel zwangsläufig versagen, ein Leben an der Schleppleine bevorsteht.

  • Zitat

    Schweißhunde - geht gar nicht.


    Galgo, Podenco, Pointer, Nachkommen dt. Vorstehhunde aus dem Auslandtstierschutz - bloß nicht.


    Das ist so pauschal nicht richtig.


    Ich kenne eine ganze Reihe Vorsteher, Bayerische Gebirgsschweißhunde, die als Familienhunde und dann nicht einmal so gefordert, hervorragend leben. Sie laufen teilweise sogar im Wald ohne Leine und haben eine gute Bindung zum Führer.




    Zitat

    Das wiederum bedeutet, daß diesen Hunden, da die von deutschen Hundeführern häufig favorisierten Erziehungsmittel zwangsläufig versagen, ein Leben an der Schleppleine bevorsteht.


    Was soll das den heißen? Erklär das noch mal genauer, was so ein deutscher Führer favorisiert.

  • Ich finde die Fragestellung schon falsch.


    Denn es geht nicht um Jäger oder Nicht-Jäger - sondern um artgerechte Haltung und Auslastung. Die kann/will leider auch nicht jeder Jäger bieten.


    trauriges selbsterlebtes Beispiel: ein Münsterländer, der an einen schon recht betagten Jäger verkauft wurde. Drei Monate später stand die Jägerswitwe mit dem Münster-Junghund allein und recht verzweifelt und hilflos auf der Hundewiese. Die Witwe war auch nicht mehr die Jüngste und konnte den Jungspunt kaum halten.


    Umgekehrt wohnt bei mir um die Ecke ein Jäger mit einer Dt. Bracke - die absolut Null Jagdtrieb hat - sie schlägt völlig aus der Art und auch Zuchtlinie. Diese Bracke wäre in nem normalen Familienhaushalt genauso glücklich wenn nicht gar glücklicher geworden.


    Man muss also immer schauen, was für ein Hundeindividuum man vor sich hat und das dann entsprechend auslasten. Das gilt für alle Rassen und alle "Arten" von Haltern - und es geht auch quer durch alle Gruppieren immer wieder gründlich schief - oder kann völlig überraschend gut klappen.

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