Jagdhunde bei Nichtjägern?
- MuckiundMausi
- Geschlossen
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Grisou kenne ich Dich zufällig
Ich sehe es leider Gottes auch so wie Grisou. Allerdings nicht bei allen Hunden so, sondern nur bei einem Großteil.
Patrick weißte noch unsere Diskussion zum Thema Auslandshund? Genau das meinte ich damals
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Da muß ich Dir allerdings Recht geben.
Ich habe auch eine Rauhhaardackelhündin und zwar wegen dem eigenwilligen Charakter von Dackeln. Ich bin jedoch keine Jägerin.
Was ja noch schlimmer ist: Yorkshire, diese Hunde wurden zur Rattenjagd benutzt und werden jetzt als Sofahündchen gehalten. Genauso Pudel, das waren früher auch Jagdhunde.
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Sorry, ich hatte vermutlich zu viel Vorkenntnis in Sachen Jagd-Gebrauchshundezucht voraus gesetzt.
Du wirst keinen Züchter von Jagdgebrauchs-Schweißhunden finden, der seine Welpen an Nichtjäger abgibt. Aber parallel zu dieser offiziellen Zucht gibt es Vermehrer, die mit Schweißhunden züchten, die für den Gebrauch aus Wesens - oder Gesundheitsgründen nicht gut genug waren und aussortiert wurden. Diese Hunde sind, wenn die Wesensmängel das nicht ausschließen, als Familienhunde gut geeignet. Als Jagdhunde dann allerdings nicht mehr.
Was die Vorstehhunde angeht: Vorstehhunde müssen, wenn sie gut werden sollen, jeden Tag arbeiten. Und zwar nicht an Dummis, sondern in der Praxis. Fehlt ihnen diese Praxis, stellen sich sehr schnell Probleme ein.
In den vergangenen ca. 25 Jahren haben sich in Folge veränderter landwirtschaftlicher Bedingungen die Wildvorkommen dramatisch verringert. Daraus folgend, nahm der Absatz an Vorstehhunden ab. Um das abzufangen, kamen einige Züchter auf die Idee, ihre Würfe auf dem freien Markt abzusetzen. Damit war es erforderlich, diese Hunde im Wesen "leichter" zu züchten.
Leichter deshalb, weil deutsche Vorstehhunde generationenlang im Zuge der Entwicklung ihrer Vielseitigkeit darauf selektiert wurden, Zwang und Starkzwang nicht nur mental auszuhalten, vielmehr wurde aversive Führung zur conditio sine qua non. Ohne sie ging und geht es vielfach nicht.
Diese aversive Führung ist von vielen Nichtjägern nicht zu erwarten, sie sind damit überfordert oder lehnen sie aus persönlichen Gründen ab. Was durchaus zu begrüssen ist, fehlerhafte aversive Führung macht jeden Vorstehhund zum Todekandidaten.Im Ergebnis: Magyar Vizsla, Weimaraner, Labrador und Golden Retriever, Setter, Spaniel, Teckel u.a. waren ursprünglich reine Gebrauchshunde. Inzwischen hat sich neben den Gebrauchszuchten eine erheblich grössere Parallelzucht entwickelt, die den Markt der Nichtjäger bedient. Übrigens mit zum Teil irrer Entwicklung. Ein Golden Retriever kostet beim "Hobbyhund"-Züchter 1500 bis 2000 Euro. Ein Golden Retriever, vom Jäger für den Jäger gezüchtet, kostet 600.-
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Zitat
Deutsche Vorstehhunde aus Leistungszucht passen nicht zu Nichtjägern.
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Drum prüfe, wer sich ewig bindet....
hallo grisou,
dem widerspreche ich jetzt mal aus ureigener erfahrung der letzten 14 1/2 jahre. damals habe ich meine weimhündin von ihren vorbesitzern übernommen. mein olles weib ist aus einer reinen leistungszucht - beide eltern sind aus leistungszuchten, haben alle möglichen jagdprüfungen mit bravour bestanden und sind jagdlich geführt worden.
zu den meisten geschwistern und zur züchterin habe ich damals (zugegeben durch einen zufall) kontakt gefunden. auch die jagdlich nicht geführten waren bis auf eine ausnahme sehr gut aufgehoben bei ihren leuten. je nach temperament (die rüden waren weniger temperamentvoll als die hündinnen) sind sie unterschiedlich ausgelastet worden. neben meiner ist eine hündin an leute gegangen, die nicht passten (nicht was die auslastung anging - aber darüber werde ich mich öffentlich nicht auslassen).die quintessenz nach 14 1/2 jahren weimaraner und erfahrung mit diversen anderen jagdhunden: immer wieder. scheint einfach zu passen bei mir, auch wenn ich mein leben lang passionierter nichtjäger bleiben werde.
diese entscheidung muss man für sich nach sorgfältiger überlegung treffen: wird das zusammen passen, was der hund bietet und was ich bieten kann. bin ich bereit, mich viel zu beschäftigen und die art der beschäftigung zu überdenken? und das unabhängig davon, ob es ein jagdhund oder eine andere arbeitsrasse ist.
persönlich muss ich sagen: ich liebe hunde, mit den man viel machen muss / kann. ein hund, der als reiner begleit- und familienhund prädestiniert wäre, würde vielleicht mich nicht auslasten?!kleine anmerkung noch: bis mein weib 9 monate war, ist sie beim vorbesitzer munter auf eigene rechnung wildern gegangen (allerdings hat sie nichts abgemurkst). an der schleppleine war sie keine 5 minuten bei mir. und an der leine laufen muss selbst heute nicht sein, wo sie so gut wie taub ist.
lg cjal
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Ich denke nicht, dass man ein solches Thema verallgemeinern kann.
Ich verstehe es, wenn Jäger und Schäfer sich ihre Hunde vom Züchter holen, wie auch bei Hunden , die später spezielle Aufgaben, wie Behindertenbegleithund oder Blindenführhund übernehmen sollen.
Aber ich verstehe nicht , warum Familien oder Ehepaare, die oft auch schon hundeerfahren sind, dies tun müssen.
Das ist meine ganz persönliche Meinung, ich will hier keinen verurteilen.Nur wenn man täglich die Überflut in Tierheimen an unproblematischen Familienhunden, als auch an etwas schwierigeren Fällen, die etwas Hundeerfahrung benötigen, mitbekommt, bleibt es mir unerklärlich, warum verantwortungsvolle, erfahrene Tierliebhaber nicht vor dem Gang zum Züchter erste einmal im tierheimn nachschauen.
Und bin ich dann mit diesen menschenfreundliche, lieben Hunden draussen, bedauert sie jedermann, warum sie Jahr um Jahr nach jedem Spaziergang mit eingezogenem Schwanz wieder in den Zwinger zurückmüssen, ohne jemals eine Chance bekommen zu haben.Gegen Jagdhunde vom Tierschutz in Nichtjägerhand ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden, selbst bei Jagdterriern und ähnlichen Hunden nicht, diese müssen natürlich dementsprechend anderweitig ausgelastet werden.
Einen guten Jäger für einen solchen Hund zu finden wär natürlich toll, aber in Wirklichkeit ziemlich unreell.
Welcher Jäger holt sich einen unerzogenen Jagdterrier ins Haus, der meist schon öfters Tiere gehtzt hat, vielleicht nciht sozialverträglich ist, weder Sitz noch Platz kann undsich nicht abrufen lässt??
Da sitzt der Hund ja 10 Jahre und länger bis sich jemand findet.
Für den Hund wäre es daher weitaus besser bei erfahrenen Jagdhundehaltern an der Schleppleine mit Antijagdtraining beschäftigt zu werden.Mein Hund ist ein Irish Setter, daher eigentlich noch mit Führereinfluss, hatte in seiner Jugendzeit aber auch Jagderfolg und ist regelmäßig allein "auf der Jagd" gewesen, das heißt sein Besitzer hat ihn rausgelassen und erwar weg. Das er in der Erziehung nicht einfacher war, als ein Schweißhund oder Windhund kann man sich vorstellen...
Dennoch ist er jetzt ein ausgeglichener Hund, der freudig mitarbeitet.
Wenn ich jedoch die Podencos mit meinem Hund vergleiche, wie er in den ersten eineinhalb Jahren war, sind die nix dagegen
Der Podenco-Mix, mit dem ich im mom laufe ist knapp über ein Jahr alt, verträglich, läuft mittlerweile gut an der Leine und überschreitet an der Schleppe niemals den Radius von 10 Metern.
Wieso sollte dieser Hund nicht an eine ganz normale Familie vermittelt werden?
Dieser Hund liebt Kinder, lernt schnell und ist katzenverträglich.
Vielleicht wird man ihn in wildreichen Gebieten nie ableinen können, aber daran sollte ein reibungsloses Zusammenleben nicht scheitern, oder?LG Jana
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Zitat
Das bedeutet, ihr Jagdtríeb wurde ausführlich geweckt, schlimmstenfalls sind es jagdliche Praktiker.Das kann ich bestätigen. Bei manchen ist es nicht zu übersehen, dass sie ziemlich genau wissen wie man erlegt - rein technisch...
Insgesamt stört mich in diesem Thread das wilde durcheinanderwürfeln von Hetzjägern, Vorstehern, Apportierern, Spurensuchern, Stöberern, Bauhunden, Meutehunden usw...
Ich persönlich denke, dass jeder Hund, der im direkten Kontakt mit Beuten arbeiten muss (darauf gezüchtet wurde) nicht rassegerecht gearbeitet werden kann außerhalb seines Arbeitsgebietes.
Daher könnte ich mir z.B. niemals vorstellen einen Windhund, einen Terrier, Dackel, Deutsch Drahthaar, Beagle usw... zu besitzen.
Viele Grüße
Corinna -
Ich muß mich da nochmal einschalten...
susami: ja das mit der (Jäger)Witwe ist traurig - das hätte aber mit einem "normalen" Familienhund genauso passieren können, was es wohl auch immer wieder wird.... Will damit sagen: hier ist wiederum ein guter züchter gefragt; leider, leider passierte das mit unserem voll jagdlich ausgebildeten Dt. Langhaar genauso: Der Traumhund meines Vaters, den er sich aus verschiedenen Gründen erst im Alter von 71 erfüllen konnte - bei voller Gesundheit, wie sie in diesem Alter halt ist die Gesundheit...... Leider ist mein Vater dann 4 Monate später, knapp 72 Jahre alt urplötzlich gestorben... jedoch war mit dem Züchter vereinbart, daß wir den Hund hätten zürückgeben können, ohne daß er weiterverkauft worden wäre (Züchter auch aktiver Jäger). Es kam anders, kurze Zeit später hat meine Schwester ihren Jagdschein gemacht und da ist er nun, genießt allerdings mittlerweile seinen "Ruhestand" (er ist jetzt knapp 12). Wenn man im "reiferen Alter" ein Tier holt (und dessen ungeachtet auch als junger Mensch!) ist meine Meinung, daß man sich Gedanken machen sollte, was passiert wenn ich mein Tier aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr halten kann - sei es wegen Tod, Krankheit oder anderen SCHWERWIEGENDEN Gründen....
Das mit den jagdlich gezüchteten Hunden ist leider oft so, daß sich die künftigen Halter oft, nicht immer!!, keine Gedanken machen wie sie den Hund auslasten können bzw. ob sich der Hund überhaupt wohlfühlt ohne seine eigentliche Aufgabe ist noch die andere Frage..... Doch das ist auch immer wieder ein Problem, das nicht nur auf Jagdhunde zutrifft... -
Übrigens ist noch anzumerken, dass nicht jeder Jagdhund in Jägerhand gleich ein glücklicher, ausgeglichener Hund ist.
Wer kennt nicht die Jäger, die zweimal in der Woche durchs Revier streifen (wohlgemerkt mit dem oft noch ziehenden Hund an der Leine) und dann sechsmal im Jahr wirklich auf die Jagd gehen.Und den Rest der Zeit?
- Jäger sitzt auf der Couch vorm Kamin und Hund sitzt allein draussen im Zwinger.
Bei uns gibts diese Art zu Hauf.
Natürlich auch die wirklichen Jäger, die mit ihrem Hund wöchentlich auf den Hundeplatz fahren und täglich trainieren, aber schon in der Minderheit.Ein solch unterforderter Hund in Jägerhand hätte es meiner Meinung nach besser bei einem Nichtjäger, der ihn täglich beschäftigt und fordert.
Sei es auch nur an der Schleppleine. -
Zitat
Insgesamt stört mich in diesem Thread das wilde durcheinanderwürfeln von Hetzjägern, Vorstehern, Apportierern, Spurensuchern, Stöberern, Bauhunden, Meutehunden usw...
Ich persönlich denke, dass jeder Hund, der im direkten Kontakt mit Beuten arbeiten muss (darauf gezüchtet wurde) nicht rassegerecht gearbeitet werden kann außerhalb seines Arbeitsgebietes.
Nicht durcheinanderwürfeln-im Gegenteil-differenzieren. Ich bin schon der Meinung dass es große Unterschiede gibt. Das sehe ich jedes Wochenende beim trailen wenn 8 verschiedene Rassen aufeinandertreffen. Oftmals hat ein Halter auch verschiedene Rassen die unterschiedlich ausgelastet werden. Eine Dame bringt ihren Grand Bleu mit, der Dackelmix bleibt aber zu Hause. Denn den Grand Bleu zum trailen einzusetzen ist sehr wohl rassegerecht. Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es Rassen gibt die sehr sehr sehr viel leichtführiger sind als andere obwohl auch diese dafür gezüchtet wurden an der Beute zu arbeiten.
Ich könnte explodieren wenn sich die Frauen und Herren "Jäger" wieder einmal echauffieren weil es ihnen nicht passt dass "ihre" Hunde "zweckentfremdet" werden. Ich will nicht wieder alle über einen Kamm scheren, es gibt solche und solche aber wenn ich mir manche Jagdscheinbesitzer (nicht mehr und nicht weniger ist das) anschaue die ihre Hunden einmal in der Woche aus den Zwingern holen um mit ihnen hier am Würger durchs Revier zu maschieren und unsere Trailgruppe dumm von der Seite anmachen dann krieg ich n Hals. -
Aber Kerstin,
ich behaupte nicht zum ersten Mal, daß ca. 66% aller Hunde besser nicht geboren wären, es bei den Jagdhunden aber eher 80 % sind.Denn bei den Jagdhunden kommt ja eines noch dazu:
Jagdhunde sind Gebrauchshunde, Haben sie zu wenig Praxis, lernen sie nix. Lernen sie nix, bekommen sie noch weniger Praxis.
Und irgendwann kommen dann so Jagdeinladungen wie:"Du kannst gerne kommen, aber ohne Hund, der stört nur." -
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