Jagdhunde bei Nichtjägern?

  • Zitat

    Ich überhöre mal deinen mit Verlaub - provokanten - Unterton und erspare dir das Nachdenken.


    Nö. Ich will Dich nicht provozieren.
    Wenn ich mir Deine Posts in den anderen Threads so anschaue, hast Du
    da wesentlich mehr Erfahrung drin als ich. Zu anstrengend.
    Da Du mir ja eh Denkfaulheit unterstellst.


    Zitat


    Das wiederum bedeutet, daß diesen Hunden, da die von deutschen Hundeführern häufig favorisierten Erziehungsmittel zwangsläufig versagen, ein Leben an der Schleppleine bevorsteht.


    Und. Was schliessen wir daraus?
    Es ist also besser südländische Hunde in ihrer Heimat zu belassen, wo
    sie in grosser Zahl auf unmenschliche Art zu Tode gebracht werden oder
    als Strassenhunde dahinvegetieren müssen.
    Weil sie ja sonst behütet und geliebt mit der Schleppleine leben müssen.
    Die Ärmsten.


    Ich habe z.B. eine solche Jagdhündin, die in Deine Kategorie 'Ausschuss'
    gehört. Aus Griechenland.
    Wir haben es nicht leicht mit ihr, da zu ihrem Jagdtrieb noch eine Palette
    an Ängsten und Unsicherheiten dazukommt.
    Wir arbeiten dran.
    Es wird immer besser. Jetzt nach einem halben Jahr kann sie schon mal
    abgeleint werden. Vorsichtig zwar, aber ich denke das bekommen wir
    hin.


    Im Gegenzug haben wir die liebevollste und anhänglichste Hündin die man
    sich nur vorstellen kann. Und mit unserem ersten Hund Jimmy ein wunder-
    volles Paar.


    Was wäre ihre Alternative gewesen, gäbe es niemanden, der sich um
    solche Tiere kümmert? Wäre sie auf einem Flachdach gelandet? Als
    Tonnenhund der Willkür jedes dahergelaufenen Idioten ausgeliefert?
    Erhängen wird auch immer gerne genommen. Oder überfahren.


    Der Jimmy ist übrigens schon als Welpe auf Kreta aufgelesen worden.
    Als er zu uns kam, war er vier Monate alt. Gejagt hat er wohl nie. Ist
    nach der Meinung von Kreta-Kennern evtl. ein Kritikos-Collie-Mix.
    Und obwohl er schon über zwei Jahre bei uns ist, habe ich momentan
    keine grosse Hoffnung ihn jemals frei laufen lassen zu können. Obwohl
    kein Jagdhund, ist er der schwierigere Part.


    So ein Verhalten ist vielleicht auch einfach Charaktersache.
    Aber auch da arbeiten wir dran und ich konnte bis dato noch keine An-
    zeichen von Unzufriedenheit bei ihm feststellen. Er fühlt sich wohl in
    unserem Rudel und wir akzeptieren seine Eigenheiten.


    Seine Chance auf Kreta? Wohl eher gegen Null.



    Was sollen wir nun voranstellen?
    Unsere Tierliebe und damit auch die Schwierigkeiten, die man mit solchen
    ehemaligen Jägern haben kann akzeptieren um damit schönes, gesundes
    und lebenswertes Leben zu schützen?


    Oder unsere Bequemlichkeit, die uns verbietet solchen Tieren zu helfen.
    Denn mit einem perfekt gehorchenden Hund sind wir dann auf der sicher-
    en Seite und brauchen uns nicht so viel Arbeit und Mühe machen und
    bleiben von Rückschlägen und Enttäuschungen weitestgehend verschont.


    Da gibt es für mich keine Frage.


    Hätte unser Jimmy übrigens mit kastrierten Rüden nicht solche Probleme,
    wäre unser Zweithund ein Galgo geworden.
    Bestimmt nicht einfacher als unsere Griechin.
    Aber kann man etwas Aufwand und Mühe mit einem Leben aufwiegen?


    Für mich nein.


    Ich verstehe und akzeptiere es, wenn Menschen keinen Auslandshund
    haben wollen und Auslandstierhilfe ablehnen. Jedem seine Meinung. Diese
    Leute werden ihre Gründe schon haben.


    Wenn aber jemand lauthals zum Ausschluss dieser Tiere aus der engeren
    Wahl bei der Haustiersuche aufruft, so wie Du das tust, dann stellt sich
    diese Person auf die gleiche Stufe mit denen, die diese Tiere in ihren
    Heimatländern zu Tode bringt.


    Zitat

    Galgo, Podenco, Pointer, Nachkommen dt. Vorstehhunde aus dem Auslandtstierschutz - bloß nicht.


    Nur so als Beispiel.


    Drum prüfe, wer sich ewig bindet....


    Ich hätte übrigens auch ein Zitat für Dich: Leben und Leben lassen.


    irritierte Grüsse ... Patrick



  • Ich habe im Gegensatz zu dir nicht zwei, sondern mehr als ein Dutzend Jagdhunde aus Südeuropa geholt. Ich habe sie therapiert, habe sie durch Prüfungen geführt oder führen lassen und habe gute Plätze für sie gefunden.
    Erzähle mir nichts von Auslandstierschutz, da habe ich mehr Elend gesehen als du dir je ausmalen kannst.


    Und zu dieser Passage:
    .....so wie Du das tust, dann stellt sich
    diese Person auf die gleiche Stufe mit denen, die diese Tiere in ihren
    Heimatländern zu Tode bringt.


    Ausgesprochen flegelhaft und für einen Moderatoren eine besonders peinliche Äusserung.


    Setzen, 6!

  • Zitat

    Und zu dieser Passage:
    .....so wie Du das tust, dann stellt sich
    diese Person auf die gleiche Stufe mit denen, die diese Tiere in ihren
    Heimatländern zu Tode bringt.


    Ausgesprochen flegelhaft und für einen Moderatoren eine besonders peinliche Äusserung.


    Setzen, 6!


    Och man kann sowohl Moderator als auch Flegel sein. ;)


    In erster Linie bin ich aber ich.
    Du siehst, ich provoziere nicht. Ich sage was ich denke.


    Und wenn Du so ein Auslandstierschutz-Hero bist, warum postest Du
    dann so einen Bullshit gegen diese Hunde?


    Sag an Herr Oberlehrer!

  • Aber ist es nicht so dass unendlich viele Südländer die dort auf der Straße lebten, hier in Deutschland nicht ableinbar sind weil sie extremst jagen? Ich weiß das ist eine andere Diskussion, aber ich kann mir nicht vorstellen was schöner ist. Frei sein, jagen und hungern oder nie weiter als 5m rennen können (vll 1x die Woche in den Freilauf), nicht mher jagen dürfen aber satt sein
    Ist es nicht das was Grisou meint?



    Es stimmt schon, für die Rassen selber ist es furchtbar dass neben den Leistungslinien, auch Showlinien existieren. Aber es gibt nunmal viele Menschen die solche Hunde ihr Eigen nennen wollen und für die wäre ein Leistungshund auch nichts. Für mich persönlich eine schwierige Geschichte.

  • Da hab ich mir auch die Zähne ausgebissen ;) Aber gutes Stichwort, da kann ich mal wieder reinschnuppern...


    Ich kann stellenweise Grisou's Äußerungen über Auslandsjäger (mit Jagderfolg?) verstehen.


    Hier bei mir (schickimicki-Intellektuellen- Gegend) holt man sich schnell aus falsch verstandener Tierliebe nen Spanienhund... Hab hier sau viele Podenco(Mix)s... alle meiner Meinung nach in falschen Händen, da genommen weil süß und hübsch und MODE.


    Die killen hier regelmäßig Kaninchen, Gänse (ha, das war ein Retriver^^) und gehen stiften.
    Naja, aber es gibt ja schicke Halsbänder für diese schönen schlanken Tiere aus den bösen Ländern.


    Von Windhunden fang ich nicht an (darum gings hauptsächlich plötzlich in dem anderen Forum^^) , auch zuhauf in allen Ausführungen hier vertreten.

  • Zitat

    Aber ist es nicht so dass unendlich viele Südländer die dort auf der Straße lebten, hier in Deutschland nicht ableinbar sind weil sie extremst jagen?


    Nicht unendlich viele, aber doch schon einige.
    Da ist man als HH eben gefordert die Hunde zu beschäftigen und auch für
    Freilaufmöglichkeiten zu sorgen. Information ist auch hier alles.
    Wenn man das nicht kann oder will, muss man eben die Finger davon
    lassen.


    Zitat

    Ich weiß das ist eine andere Diskussion, aber ich kann mir nicht vorstellen was schöner ist. Frei sein, jagen und hungern oder nie weiter als 5m rennen können (vll 1x die Woche in den Freilauf), nicht mher jagen dürfen aber satt sein


    Tja, wenn es denn Freiheit wäre.
    Es ist kein schönes Leben. Nö, es ist schrecklich was diese Hunde durch-
    machen müssen in ihrem meist nur kurzen Leben.


    Zitat


    Ist es nicht das was Grisou meint?


    Keine Ahnung was der meint. Undurchschaubar.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Stimmt schon, das Leben dieser Hunde ist kurz und mit meist einem qualvollen Tod.


    Allerdings wüsste ich auch keine Antwort auf meine Frage, wie man mit diesen Hunden umgeht und was man mit Ihnen anstellt...


    Ich dachte das würde Grisou meinen, aber er/sie wird sich wohl nochmal melden ;)

  • Eigentlich ganz einfach....


    1. Auslandstierschutz ist kein Tierschutz, sondern knallhartes Geschäft.
    2. In Folge des Auslandstierschutzes verschlechterten sich die Situationen in den Stammländern erheblich. Logisch, die "blöden" Ausländer helfen ja.
    3. Es wird von Seiten des Auslandstierschutzes grundsätzlich gelogen, was die negativen Eigenschaften der Hunde angeht, da sie sonst nur sehr schwierig zu vermarkten wären.
    4. In D. angekommen, sind diese Hunde, die zu Hause frei lebend über die Runden kamen, mindestens monate bis jahrelang, oft genug lebenslang durch Leinenzwang gefesselt.
    5. Durch das ständige "auf die Tränendrüsen drücken" des Auslandstierschutzes werden Menschen zum Helfen motiviert, die besser keinen Hund hätten.
    6. Muß man strikt trennen zwischen Strassenhunden und "entsorgten" Gebrauchs - oder Haushunden. Während die Strassenhunde, die ca. 95 % des Bestandes ausmachen, rel. gut und unversehrt über die Runden kommen, werden die entsorgten oft fürchtbaren Martern unterzogen. Genau die sind aber hier nur noch an extreme Profilneurotiker abzusetzen. Sie bleiben also im Stammland, statt dessen werden Strassenhunde gefangen und exportiert. Und denen tut man absolut keinen Gefallen damit. (Wann werden eigentlich die ersten Berliner Wildschweine vom Tierschutz vermarktet).

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