Stachelhalsband bei Aggression gegen Menschen?
-
-
Zitat
Hallo!
Ich bin ganz neu hier im Forum, ich habe mich hier angemeldet, weil ich seit 3 Wochen einen Labrador-Schäferhundemix habe. Er heißt Lennox und ist ca. 1 Jahr alt. (er ist mein erster hund)
Er ist aus einem Tierheim, seine Vorgeschichte kennt man leider nicht. Lennox hat riesige Angst vor fremden Leuten und probiert, wenn sie ihm zu nahe kommen diese zu beißen.
Da ich das in den Griff bekommen will, kommt jetzt einmal wöchentlich ein Trainer zu uns und trainiert mit mir und Lennox.
Er war bis jetzt einmal da und meinte ich soll mir dieses Halsband kaufen:
Das abgebildete Halsband ist überhaupt nicht zur Hundeerziehung im allgemeinen geeignet und schon gar nicht, wenn Dein Hund lernen soll, keine Angst vor fremden Menschen zu haben.
Stell Dir vor, Du hättest Angst vor Schlangen und jemand würde Dir in Gegenwart von ziemlich vielen Schlangen heftig an diesem Halsband ziehen. Da hättest Du in kürzester Zeit nicht nur Angst vor Katzen, sondern auch vor dem jenigen, der die Leine hält, denn der tut Dir weh.
Das Halsband zu benutzen wäre also der sichere Weg, das Vertrauen Deines Hundes in Dich zu zerstören.Zitat
Er hat gesagt, anders könne man die Probleme mit Lennox nicht in den Griff bekommen. Stimmt das denn?Nein, das stimmt nicht. Was er da vorhaut ist sogar gemeingefährlich.
Bitte mach folgendes:
Lass Deinen Hund für die nächstezeit (keinesfalls mehr diesen "Trainer" treffen) nur noch mit Menschen zusammen, denen er jetzt schon vertraut. In deren Gegenwart darf ihm nur angenehmes passieren.
Kauf Dir das Buch: "Hilfe für meinen ängstlichen Hund" von Nicole Wild, und vielleicht noch "Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O'Heare. Dort kannst Du nachlesen, wie man wirklich mit diesen Problemen umgeht.
Gib auch mal "Gegenkonditionierung" und "systematische Desensibilisierung" in die Suchfunktion ein und lies viele Beiträge zu dem Thema. Das wird Dir helfen zu erkennen, wie schlimm die Methode Deines "Trainiers" wirklich ist.
Bitte, bitte, bitte geh nie wieder zu diesem Menschen!ZitatAlso hab ich mir gestern dieses Halsband gekauft, hab es allerdings noch nicht benutzt, weil ich nicht genau weiß, wie man es einsetzen soll.
Die Stacheln kommen doch nach innen oder? Tu ich ihm aber dann damit nicht weh?
Ja, das tut weh - besonderst, wenn wie ich vermute, auch noch harte Leinenkorrekturen angewendet werden sollen. Und da der "Trainer" auch von "harter Hand" sprach, wird er genau das machen.
Genau das (das es dann weh tut) ist das riesen Problem - dazu darf es auf keinen Fall kommen. Du darfst auf gar keinen Fall ein Lebewesen für seine Angst bestrafen - die wird davon NICHT geringer, sondern größer.
Durch Strafe "verlernt" der Hund auch sein Verhalten (beißen) nicht, sondern das Verhalten wird nur unterdrückt - in Konfliktsituationen (z.B. wenn die Angst vor Fremden größer wird, als die Angst vor dem Leinenruck) wird er dann doch wieder beißen - und das wahrscheinlich ohne vorher geknurrt zu haben, denn das wurde ja "wegbestraft"...
Das ist ultragefährlich!ZitatDas will ich jedenfalls nicht.
Hat jemand Erfahrung damit?Hoffe jemand kann mir weiterhelfen
Schönen Abend noch, Mareike mit Lennox
Du hast ein gutes Bauchgefühl - super, dass es Dich erst mal "gebremst" hat!!
Ich hoffe wirklich, dass Du Dich erst mal selber weiter informierst und auf weitere "Trainingsmaßnahmen" bei diesem Menschen verzichtest.
Versuch das Halsband gegen ein passendes Geschirr (oder vielleicht einen Maulkorb) umzutauschen. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Stachelhalsband bei Aggression gegen Menschen?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Hallo,
jetzt hab ich nachgefragt, d. mit den Namen und Beiträgen ist wegen der Sonderzeichen im Nick.
Hatte ich natürlich nicht mitbekommen. Aber ich versthe es auch nicht.
L. G. Burgit
-
ich glaube in der Suche werden Sonderzeichen als Platzhalter betrachtet.
Daher faßt er dann alle User zusammen, in denen ausser allenmöglichen Sonderzeichen auch noch die Zeichenfolge Lennox drin vorkommt
"unser" Lennox hat bis hierher 4 Beiträge geschrieben. -
Zitat
Hallo!
Ich bin ganz neu hier im Forum, ich habe mich hier angemeldet, weil ich seit 3 Wochen einen Labrador-Schäferhundemix habe. Er heißt Lennox und ist ca. 1 Jahr alt. (er ist mein erster hund)
Er ist aus einem Tierheim, seine Vorgeschichte kennt man leider nicht. Lennox hat riesige Angst vor fremden Leuten und probiert, wenn sie ihm zu nahe kommen diese zu beißen.
Und da hab ich mich mal wieder gewundert!
1 Jahr alter Schäfermix, der mit Menschen nicht klar kommt und an eine unerfahrene HH abgegeben wird. Da frag ich mich doch ernsthaft, was manche Tierheimmitarbeiter in der Birne haben.
Immer vorausgesetzt, das hier stimmt alles!@Burgit: Guten Morgen und Dankeschön! :^^:
Liebe Grüße Conny
-
Zitat
ich habe auch einen Hund (Altdeutscher Hütehund - also Schäferhundgröße, Schäferhund"kaliber"), der mit fremden Menschen Probleme hat. Er schnabbt nicht nur, er beißt. Oder sollte ich besser sagen, er schnabbte nicht nur, sondern biss...Wie auch immer, mittlerweile kann ich mit ihm unter Menschen gehen. Er ist zwar nicht mit einem total normal sozialisierten Hund vergleichbar, aber er ist alltagstauglich geworden.
Ganz ohne Gewalt. Ich habe am Anfang zum Schutz der anderen Leute einen Maulkorb eingesetzt. Und er wurde an einem Geschirr geführt.
Ich habe mit ihm geübt, dass er selbst ein Gespür dafür bekommt, wann ihm die Menschen "zu nah" kamen und er sich dann selbst zurückzieht und aus der Situation geht.Über diesen Weg habe ich es auch über all die Zeit hinbekommen, dass er heute sogar manchmal den Kontakt zu fremden Menschen sucht.
Das ist für ihn wirklich ein großer Schritt. Früher fand er die alle nur "zum Fressen".Mittlerweile vertraut er mir. So sehr, dass wir eine Kommunikation miteinander gefunden haben, dass er mir mit Blicken mitteilen kann, wenn es ihm zuviel ist und ich ihn aus der Situation gehen lassen kann.
Mit dieser Methode hat er an Selbstvertrauen gewonnen und traut sich auch selbst mehr zu.
Viele Grüße
CorinnaHallo Corinna,
könntest du mal genauer Berichten, wie Du das hinbekommen hast?
Ich habe mit meinem Randy seit er in der Pubertät ist und sich sein Schutztrieb entwickelt hat ähnliche Probleme.
Er wird morgen 9 Monate alt.Wobei es sich bei mir mehr im Bereich seines Reviers abspielt.
Er reagiert seit Mitte Mai auf die anderen Hausbewohner, insbesondere auf meinen Vermieter recht aggressiv und meinen Bruder hat er vor kurzem bei einem Besuch bei meinem Vater gebissen. Das Haus und Grundstück meines Vaters betrachet er bei Besuchen scheinbar auch als sein Revier.
Meinen Vermieter wäre er Letztens am Hause in Richtung meines Garteneingangs, als der am Hecke schneiden war am Liebsten angegangen.
Und meine Vermieterin hat er im Treppenhaus böse angebellt.
Auch einen Freund hat er schon bei mir attackiert, der hat ihm wohl mal Angst gemacht als er mit Motorradklamotten kam.
Ich habe wohl in seinen Augen was verkehrt gemacht und gebe ihm wohl nicht genug Sicherheit und er meint daher, das er diese Aufgabe übernehmen muss.
Ansonsten reagiert er im Moment nämlich eher ängstlich und unsicher.
Er versuche ihm im Moment einfach konsequentere Regeln zu setzen und wir üben nach wie vor immer alle Kommandos, da er im moment auch einfach öfter mal schlechter hört und sich einfach stur stellt.Ich bin zusätzlich in einem Forum für Angsthunde angemeldet und habe dort schon einige Infos erhalten.
Einen Maulkorb habe ich mir auch jetzt erst geholt, aber an den muss sich Randy erst gewöhnen.Mein Vermieter ist auch so ein typischer Schäferhundehalter der alten Sorte.
Er hatte bis vor 2 Jahren selber einen recht Durchgeknallten.
Kein Wunder, denn er fing ja auch gleich an, mit hart durchgreifen und von wegen Stachelhalsband und Würger und das Thema wäre gegessen.
Mit Dem habe ich mich deswegen schon angelegt.
Ich habe zu ihm gemeint, das das gewaltig nach hinten losgehen kann und er damit genau das Gegenteil erreicht.Na und ich habe ja einen Mali-DSH-Mix und der Mali ist da ja noch sensibler.
Einen kleinen ersten Erfolg hatte ich gestern mit dem Freund, auf den er seit kurzem so aggressiv reagiert.
Wir haben uns auf neutralem Boden in einem Gartenkaffee getroffen.
Randy war eh schon fürchterlich aufgeregt wegen der vielen Leute, aber es ging recht gut.
Ich habe ihn weiter weg von Günter an einen Sonnenschirm angeleint, an meiner Seite und Günter gesagt er soll ihn nicht ansprechen und völlig ignorieren.
Günter ging dann für mich Kaffee und Kuchen holen und Randy blieb ruhig, abgesehen davon das er nervös war.
Nach einiger Zeit hat er sich etwas entspannt.
Dann konnte ihm Günter sogar ein Leckerchen geben, hat er zwar erst fallen lassen und dann erst später gefressen, war aber so zumindest OK.
Nur zuletzt gab es Theater, als Günter das Geschirr wegnehmen wollte und sich dazu zu mir rübergebeugt hat, das hat Randy wohl als Angriff gewertet. Aber randy ließ sich zum Glück wieder beruhigen und Günter und ich sind in verschiedenen Richtungen weggegangen.
Wir haben uns erst in der Nähe des Autos verabschiedet nachdem Randy im Auto war.
Es war aber zumindest ein kleiner Lichtblick, vielleicht kann Günter ja dann, wenn wir das öfter Mal außerhalb machen später mal wieder mit in die Wohnung kommen.Schade das Lennox sich nicht mehr meldet, so nem Trainer würde ich was erzählen.
Die mit Ihren total veralteten Methoden, Denen gehört echt das Handwerk gelegt.
Echt unverschämt Jemandem sowas zu raten.
So nach dem Motto, wie versaue ich am schnellsten den Hund.
Das ist auch der Grund, das ich nicht auf den Schäferhundeplatz hier gehe, da ich Denen nicht über den Weg traue.
Obwohl ich nicht weiß, ob sie ihre Methoden dort mittlerweile geändert haben.
Vor 6 Jahren sah es jedenfalls noch nicht danach aus. -
-
Guten Morgen,
wir haben auch eine angstaggressive Schäfi-Dame aus dem TH. Und ich kann nur bestätigen, was alle Vorschreiber raten: auf keinen Fall einen Stachler. Damit machst du alles höchstens noch schlimmer. Leider, leider gibt es gerade in der Schäferhund- 'Branche' immer noch eine Menge Leute, die der Meinung sind, diese Hunde seien nur mit Starkzwang zu 'dressieren' (schon alleine dieses Wort :irre: ). Wir haben in der Nähe einen Hundeplatz, wo viele Schäfis trainiert werden, und da werden sogar - verbotenerweise - Teletac-Geräte eingesetzt :kopfwand: Da könnte ich heulen.
Womit du die Ängste deines Hundes abbauen kannst, sind Vertrauen, Sicherheit, Konsequenz (nicht zu verwechseln mit 'hart rannehmen'), Zeit und Geduld. Und ein/e kompetente/r (!!!) Trainer/in, der/die sich mit modernen Methoden der Hundeerziehung durch positive Verstärkung auskennt. Mit Zwang und Schmerzen kannst du u.U. einen Hund so 'abrichten', der absoluten Kadavergehorsam zeigt, aber dieser Hund wird unberechenbar, unterwürfig, verängstigt und unsozialisiert sein und nicht fröhlich und lebensfroh.
Gruß, Kerstin
-
Zitat
Die Stacheln kommen doch nach innen oder? Tu ich ihm aber dann damit nicht weh?- Das will ich jedenfalls nicht.
Hallo Mareike,
schön das Du noch selbstständig denkst, kritisch nachfragst und nicht blindlings befolgst was Dir von irgendjemandem (in diesem Fall einem "Trainer") gesagt wird.
Deine Fragen kannst Du Dir sicher auch selbst beantworten.
Was glaubst Du denn wozu an diesem Halsband Stacheln dran sind?- eben: zum nach innen tragen und zum wehtun, sonst hätte die Stacheln ja keinen Sinn.
Das nächste daraus folgende Fazit:
dieser "Trainer" paßt nicht zu Dir, denn es ist zu erwarten das er auch sonst mit Methoden arbeitet, die Dir nicht gefallen.lg
susa -
Immer vorausgesetzt, dass es sich hierbei nicht um einen Scherz handelt:
Ich kann mich nur dem anschließen, was die anderen bereits gesagt haben. Suche dir einen Trainer, der mit positiver Verstärkung arbeitet! Wenn dir dein Bauch sagt, dass du mit solchen Mitteln (Stachelhalsband) nicht arbeiten möchtest, hast du schon deine Antwort. Lass' es!
Und das Tierheim, das einen solchen Hund an einen Hundeanfänger gibt, gehört, meiner Meinung nach, in den Hintern getreten.
Grüße
Elke -
Mach das, was Dein gesunder Menschenverstand Dir rät. Du willst Deinem Hund keine Schmerzen zufügen? Richtig, dann tu´s auch nicht.
Megara ist auch unser erster Hund (zeigt Gott sei Dank kein Aggressionsverhalten) und wenn uns in der HuSchu jemand zu einem Stachler geraten hätte, wäre ich sofort!!!!! gegangen. Mein Hund soll/darf keine Angst vor/bei mir haben. Ich möchte doch, dass mein Hund Vertrauen zu mir hat und genau deswegen meine Anweisungen befolgt.
Ihr müsst erstmal zusammenwachsen. Das geht nur mit viel Geduld, viel Konsequenz und vor allem viel Liebe. Versuche erstmal Situationen zu vermeiden, die ihn aggressiv machen, vor denen er Angst hat.
Und vor allem, bring das Halsband zurück und suche Dir einen neuen Trainer.
Dass ein TH so einen Hund an einen unerfahrenen Hundehalter vermittelt, finde ich übrigens mehr als verantwortungslos. Aber gut, das ist jetzt passiert und jetzt ist es an Dir (natürlich mit entsprechender Hilfe), Deinem Hund die Angst zu nehmen und ihm zu zeigen, dass andere Menschen und Hunde toll (oder zumindest in Ordnung) sind.Wir drücken ganz feste die Daumen.
Verena und Megara
-
Da fällt mir gerade die Signatur von Wölfling ein:
Man kann in Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln :^^: - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!