Beissen, Bellen, Frusttoleranz

  • Whoa, ich habe nun den ganzen Thread gelesen und - ganz ehrlich - bin völlig außer Atem. Die Beiträge von BlueMoon gleichen einem kilometerlangen Marathonlauf ;)


    BlueMoon:
    Ich finde es faszinierend, welch toll geschriebene und gut durchdachte Antworten du hier bereits bekommen hast. Jede Menge Menschen haben versucht, sich in eure Situation zu versetzen und haben versucht die Probleme, soweit aus der Ferne möglich, zu verstehen und Lösungsansätze zu finden.
    Deine Reaktion darauf ist größtenteil desinteressiert bis unfreundlich ("das weiss ich alles schon", "zum weit am Thema vorbei") und ehrlich gesagt, finde ich das alles andere als in Ordnunge :(
    Wenn Du doch schon zig Trainer verschlissen hast und das Problem nicht an Dir liegt, was soll man da raten ? Hund austauschen ?
    Dein Hund hat scheinbar in der ersten Präge- und Sozialisierungsphasen ein paar Erfahrungen gemacht, die dir das Leben schwer machen und bringt dazu noch ein paar Anlagen mit ("genau wie die Mutter"), die dir bereits beim Züchter hätten auffallen sollen.


    Überdenke doch erstmal deinen Standpunkt, alles richtig zu machen und den Fehler nur beim Hund zu suchen :^^:
    Alleine dies wäre in meinen Augen schon ein Schritt in die richtige Richtung...
    Du bist mit deinem Terrortierchen noch weit entfernt davon, einen erwachsenen Hund zu haben - da ist noch viel zu verbessern -und auch zu verschlechtern.


    VG
    Stefanie

  • Persephone


    für all die Tipps aus der Praxis, bin ich ja dankbar, nur müssen bitte auch die Schreiberinnen akzeptieren, dass Vieles davon schon versucht wurde, anderes aufgrund unserer spezifischen Möglichkeiten usw. nicht durchführbar ist und etliches einfach nicht gemacht werden darf, weil es Peggys ins Chaos treiben würde (siehe Kennel...) Etliche Anregungen, die ich selbst für machbar und gut finde, übernehme ich ja. Wo ist da Euer Problem???


    Ich stelle doch nicht die gute Absicht in Frage, aber gestattet mir den Hinweis, dass ich all die Monate, in denen Peggy schon bei mir ist, auch nicht geschlafen habe und mir bei Ratschlägen, die die Therapieempfehlung von Clarissa von Reinhardt in Frage stellen, sehr mulmig zumute ist, auch wenn es bei anderen Hunden so funktioniert haben mag. Es gibt keinen Grund mich deswegen abqualifizieren zu wollen.


    Peggys Kinderstubentraumen sind zu mindest z.T. bekannt und nicht vermutet und ich suche nicht in der jetzigen Situation die "Schuld" beim Hund, sondern Hinweise, wie i c h die Lage beeinflussen und verbessern kann und nach Fehlern bei m i r, die Peggys mitgebrachtes Verhalten manifestieren und nach verstärkenden Interaktionen, die ich offensichtlich nicht erkennen kann. Trotz vieler Erfahrung, bin ich nun mal Laie und auf das Erkennen von Fachleuten angewiesen.


    Warum nicht noch einmal Frau von Reinhardt, sondern eine andere Psychologin, erkläre ich gerne, sobald sich Neues ergibt - hat aber nichts mit der Fähigkeit von Fr. v. Reinhardt zu tun. Meine Posts sind eh sehr lang - worüber sich zu Recht Viele beschweren, aber ohne Worte lassen sich die ganzen Nachfragen kaum erklären.


    Und schon wieder eine Behauptung, die überhaupt nicht zutrifft: Wann hätte ich zig Trainer verschlissen??? Die erste Hundeschule haben wir gleich wieder verlassen, weil dort Peggys Stress (sie hatte fürchterliche Angst vor den anderen Welpen) einfach abgetan wurde. Soll ich das auch in ganzer Länge auswalzen? Sind wir uns einig, wenn ich sage, dass es nur wenig sehr gute Schulen gibt, aber viel Schrott?


    Dann kam Frau von Reinhardt, die keineswegs verschlissen wurde. Ihre Dienste sind nicht gerade billig, der Aufwand sehr groß und der Weg dorthin sehr weit und als auch für sie der Weg klar zu sein schien, haben wir alleine so weiter gemacht.


    Die Trainer in unserem jetzigen Verein sind hervorragend, wie ich nun wirklich zig-Mal geschrieben habe (überlesen?) und wurden auch nicht verschlissen und haben uns bisher sehr gut unterstützt und jetzt kommt eben noch einmal eine andere Fachfrau, weil nach meinem Empfinden und der Einschätzung unserer Trainer, Frau von Reinhardt etliche Stressoren nicht in dem Umfang erkannt hat oder ganz übersehen - was ihr niemand ankreidet, weil sie auch keine Ikone, sondern ein arbeitender Mensch ist.


    Peggy ist kein Terrortierchen und auch nicht Dauer nervös oder gereizt, sondern ein ganz, ganz lieber und verschmuster Hund, der aber in etlichen Situationen, für uns als Laien selten nachvollziehbar und für die Fachleute auch nicht so ganz einfach zu erkennen, überreagiert und sich durch schnappen und beissen entlastet und durch das Zerfieseln alles Zerbeissbarem (ständige nagende 7 Monate alte Welpen soll es viele geben) und dazu kommt halt noch ihr sehr offenes, kommunikatives Wesen. "Wenn ich was sagen will, bell ich!"


    Wenn Du Dir einen Hund kaufst, bist Du da auch sicher D e i n Ideal zu bekommen? Hellseherin bin ich keine und natürlich - ich schrieb es bereits - war ich überheblich genug zu glauben, dass das, was nach einem Jahr herauskommen würde, nur an mir läge. Ich geh mal davon aus, dass ich in Erziehung ganz allgemein, viel Erfahrung habe.


    Habt Ihr alle ideale Hunde und waren sie das auch gleich von Anfang an, aufgrund Eurer Wahl und warum seid Ihr alle im Forum? Nur um kund zu tun, dass Ihr schon alles wisst? Ich weiß beliebe nicht alles und daher hatte ich um Interventionsmaßnahmen gebeten, die Euch geholfen haben. Einen ganzen Erziehungskatalog von A-Z brauche ich nicht, ich fang doch nicht bei Null an.


    Wer Hunde hat, weiß, dass sie alle Individuen sind und daher auch nicht gleich behandelt werden können. Würdest Du fast 600 km fahren, um Dir Deinen Hund abzuholen und dann ohne wieder heimfahren, nur weil der Züchter (erst jetzt) Dir sagt, der bräuchte mehr Konsequenz? Stubenrein ist selten einer in dem Alter und Nagen ein Hobby von Welpen und was heißt "etwas lauter?" Kommt Dir da nicht auch der Gedanke, dass Du das mit Konstanz und Ruhe schon hinbekommst? Im Nachhinein ist jeder schlau.


    Ich bedauere es bis heute nicht. So ist Peggy wenigstens kein Wanderpokal geworden und lebt auch nicht in Gefahr einer zu werden. Vielleicht hättet das Forum viele Anfragen eines anderen Besitzers oder die Kleine wär längst in einem Tierheim oder sonst wo gelandet.


    Das Blutbild Peggys war ganz normal. Die Schilddrüsenwerte allerdings noch nicht dabei, die kommen bis spätestens morgen Mittag. Hyperlipidämie besteht schon mal keine.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Zitat

    Meine Posts sind eh sehr lang - worüber sich zu Recht Viele beschweren, aber ohne Worte lassen sich die ganzen Nachfragen kaum erklären.


    Manches könnte man aber auch einfach mal auf den Punkt bringen. Das würde das Lesen immens erleichtern.


    Du beschwerst Dich darüber, dass angeblich keiner Deine Beiträg vernünftig liest. Wenn man etwas selbstkritisch wäre, dann könnte man daraus schlussfolgern, dass man daran evtl. was ändern sollte zum besseren Verständnis.


    Aber genau DAS zieht sich wie ein roter Faden durch all Deine Beiträge - genau das willst Du nicht und bringst Du ja auch zum Ausdruck, indem Du Deine Beiträge absichtlich weiterhin lang hälst.


    Ich finde das mittlerweile nicht nur mühsam, sondern ziemlich arrogant.


    Unter all der Psychologie sollte man ab und zu auch mal auf den Punkt kommen.


    Ansonsten ist die Welt voll von Traumta und psychischen Störungen. Und vor all dem Sinnieren darüber, bekommt man das Schlichte nicht mehr mit. Aber vielleicht ist diese Welt ja für Dich die Reale, die, in der Du Dich wohlfühlst, weil da "scheinbar" keiner von uns schlichten Deppen reinkommt.


    Nun denn, ich rate Dir nach wie vor mal einen Trainer aufzusuchen, der sich wirklich mit Border Collies auskennt.


    Viele Grüße
    Croinna

  • Ein Buch mit Frustrationstoleranz:


    Aggressionsverhalten des Hundes. James O´Heare, animal learn verlag...


    Da steht super viel über die Frustrationstoleranz drin.
    Aber auch : Das andere Ende der Leine, patricia macconnel,
    nicht so viel über Frustrationstoleranz, aber auf jeden Fall wert gelesen zu werden....




    susami: kann Dir leider nicht antworten, da ich kein Clubmitglied bin und Deine email nicht lesen kann... sorry, aber Danke für Deine Nachricht...

  • Zitat

    susami: kann Dir leider nicht antworten, da ich kein Clubmitglied bin und Deine email nicht lesen kann... sorry, aber Danke für Deine Nachricht...


    Kannst Du die PN nicht lesen?
    Hatte ich vor ein paar Tagen schonmal bei einer Userin, alle anderen gingen.
    Oder meinst Du meine e-mail-addy? --> [email='susaDF@web.de'][/email]
    =)
    weil, die Antwort tät mich ja schon interessieren.


    lg
    susa

  • Hallo Fräuleinwolle,

    vielen Dank für Deine Antwort.


    Heute nachmittag hat der Tierarzt angerufen, er hat jetzt die bis dato noch ausständigen Laborwerte. Ich will's kurz machen:


    Schilddrüsenhormone sind überhaupt nicht mehr messbar. Das Labor hat mehrmals nachgemessen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutet dies auf einen rasanten Hashimoto, Peggy ist doch noch so klein. Eventuell ausschlaggebend könnte auch eine nicht richtig angelegte Hypophyse sein.


    Außerdem hat Peggy eine chronische Glomerulonephritis mit bereits hohen Eiweißverlusten. Vielleicht durch eine sehr frühe Borreliose?


    Die Prognose ist aktuell insgesamt äußerst schlecht. Nächsten Montag werden Schilddrüse und Nieren geschallt, Urin direkt abgenommen usw.
    Wünscht bitte meinem Würmchen alles Gute, wir können es gebrauchen und vielen Dank an alle, die akzeptieren, dass auch andere Leute wissen wovon sie reden.


    Ich darf gar nicht daran denken, was es gebracht hätte, meinem sofort panikenden Hund auch noch anzubinden, usw.... Aber ich trag's ganz bestimmt niemand nach. Jeder, der schrieb meinte es primär erst einmal gut, davon bin ich überzeugt und was danach noch kam, will ich vergessen. Haltet die Daumen, das mein heiß geliebtes kleines Mädel doch noch eine Chance hat.


    Momentan bin ich schier wahnsinnig vor Kummer,


    Maria

  • Ich wünsche deiner Peggy aus tiefstem Herzen alles Gute!


    Solltest du in medizinischer Hinsicht mal aus irgendeinem Grund eine 2. Meinung einholen wollen, empfehle ich dir die Tierklinik Teisendorf (bei Traunstein) und dort Dr. Lehner. Da du bei Clarissa warst, nehme ich an, dass du es bis dahin nicht allzu weit haben kannst.


    Ansonsten drück ich die Daumen, dass doch noch Chancen bestehen.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    cazcarra

  • Liebe Maria,


    viel Glück für die Behandlung und weiteren Diagnosen von Peggy.


    Training setzt immer einen gesunden Hund voraus - ich glaube, das wurde oft genug betont.


    Wenn ich das in meinen Beiträgen nicht JEDESMAL dazugeschrieben habe, liegt das daran, dass es andere schon empfohlen hatten (und ich auch, wenn ich mich recht entsinne) und ich mag mich nur ungern wiederholen - letzteres, so habe ich gelesen, geht Dir selber auch auf den Wecker.


    Hoffentlich schlägt die Behandlung gut an - dann wird der Rest auch klappten.

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