Was darf ich als Mensch meinem Hund zumuten ?

  • Nachdem ich über über etliche Kastrationsthreads in letzter Zeit gestolpert bin , Threads über Erziehung mit Stachelhalsbänder , Anfragen nach Sprühhalsbändern kopfschüttelnd gelesen habe , frage ich mich ganz ernsthaft :

    WAS DARF ICH ALS MENSCH MEINEM HUND ALLES ZUMUTEN ?

    Wie weit geht meine "Macht" über den Hund und wo bitte sind die Grenzen ?

    Darf ich wirklich meinen Hund kastrieren , weil ich Krebserkrankungen vorbeugen möchte , also sozusagen prophylaktisch ? Weil ich mit seiner Sexualität nicht klarkomme ? Weil er erwachsen wird und seinen Stand und seine Grenzen sucht ?

    Ein Stachelhalsband einsetzen , weil der Hund sonst "so zieht" und nur mit Stachelhalsband "lenkbar" ist ?

    Mit einem Sprühhalsband oder Teletakt unerwünschtes Verhalten abstrafen ?

    Mal ganz zu schweigen von diversen "Erziehungsmitteln" wie Auf den Rücken werfen , Wurfkette , Halti , mal eins überbraten , Erziehungsgeschirr , etc .


    Wo bitte sind die Grenzen vom Menschen gegenüber dem Hund ?

    Liebe fragende Grüsse,

    Katzentier

  • Ich denke das sieht jeder anders.

    Ich gehe recht locker mit der Erziehung von Carina um und deswegen mache ich mir über "sowas" keine Gedanken!

    Ich brauche keinen perfekten Hund. Ich bin mit Carinas Erzeihung zu 80% zufrieden, an den anderen 20% arbeiten wir. Ich habe alle Zeit der Welt, Carina ist noch jung.

    Ich denke, wenn man sehr hohe Ansprüche an seinen Hund stellt, greift man vll. auch eher zu den von Dir beschriebenen Methoden um die perfekte Erziehung (die bis dato womöglich geschietert ist) auch durchzusetzen.
    Vll. denken viele auch nicht daran das GEDULD das A und O der Hunderziehung ist ... was heute nicht klappt, klappt dann vll. morgen.


    Ich verstehe Leute auch nicht die die von die beschriebenen Methoden anwenden. Aber es gibt sie ... sonst wären die Artikel nicht mehr erhältlich

  • Zum einen legt doch das Tierschutzgesetz fest, wo die Grenzen sind....alles andere ist ein moralischer Aspekt, meine ich.


    Moralisch finde ich nicht alles, was Du aufzählst wirklich verwerflich...
    Einige Dinge: no way! Aber bei manchen Dingen in Deiner Aufzählung frage ich mich warum Du damit ein "Problem" hast (Halti z.B.)

  • In welcher Position sieht sich der Mensch gegenüber dem Hund und wo ist die moralische Grenze der Macht ?

    Liebe Grüsse,

    Katzentier

  • Ich traue mich mal - bitte nicht hauen =)

    Für mich ist die Grenze zwischen Hund und Herrchen/Frauchen erreicht, wenn dem Hund Schmerzen - auch dauerhaft - zugemutet werden oder ein nicht artgerechtes Leben geboten werden.

    Also z.B. ein Stachel- oder Sprühhalsband, ein falsch eingesetztes Halti, vielleicht auch eine Wurfkette (wenn man sie auf den Hund wirft).

    Ich muss gestehen, dass mein Hund kastriert ist und ich diese Threads im Forum - für und gegen - meide, da ich die Meinungen manchmal dermassen übertrieben finde... Ich glaube nicht, mit einer Kastration eine Grenze zu überschreiten - vorausgesetzt, es wird nicht eingesetzt um sich vor den pubertären Folgen der Nicht-Kastration zu schützen.

    Genauso muss ich mir eingestehen, dass ich die ein oder andere Grenze während meines Anfanges als Hundebesitzerin übertreten habe, denn ich habe meinen Hund einmal auf den Rücken geworfen, weil er nach mir geschnappt hatte und ich dachte, dass ist die richtige Reaktion. Eine Situation, die mir heute noch leid tut. Und ich habe einen Schlüssel wie eine Wurfkette benutzt und auf meinen Hund geschmissen - er hatte beim Spazierengehen plötzlich einen Knochen im Maul und aus Reflex kam ein Aus und ich schmiss den Schlüssel. Nie wieder passiert, da aber auch nicht nötig. Er hat nie wieder unterwegs was im Maul gehabt und trotz allem keine nervösen Zuckungen, wenn ich den Schlüssel zücke um die Tür zu öffnen...

    Hmm, ich hoffe, dass ist nicht so wirr. :???: Versteht man, worauf ich hinaus will - ich kann mich nicht so gut ausdrücken...

    Also es gibt wahrscheinlich Grenzen, die man übertreten muss um für sich zu definieren, dass es eine Grenze war. Vor allem schon aus schlechten Gewissen gegenüber dem Hund - so ging es mir zumindestens.

  • Ich denke auch, dass hier jeder seine eigene Grenze zieht. Und ich muss Tamee zustimmen, wenn man denkt, man muss ne 1000%ig funktionierende Maschine haben, greift man wohl auch eher zu soetwas.
    Zudem denken die meisten Menschen einfach nicht nach, "warum sollte der Hund denn bei nem Kettenhalsband/Stachelhalsband Schmerzen verspüren?" ist eine sooo tolle Aussage :roll:

    Ich arbeite lieber mit Geduld und Schleppleine und jeder Menge Leckerlies ;) hab zwar keine Maschinen aber dafür tolle Hunde :D

  • Zitat

    In welcher Position sieht sich der Mensch gegenüber dem Hund


    In der Position des Rudelführers! :lachtot:

    Zitat

    und wo ist die moralische Grenze der Macht ?

    Liebe Grüsse,

    Katzentier


    Diese Grenze setzt jeder wohl für sich selbst....wo sind die Grenzen verschwommener als bei der Moral???

    Lajela ich sehe es ähnlich wie Du, allerdings greif ich ab und zu zum Halti und das empfinde ich nicht als Überschreitung einer Grenze. :gott:

  • Liebe Birgit,

    diese Frage stelle ich mir auch. Aber anscheinend ist es bei uns normal geworden, daß jeder sagen kann und es auch darf, ich mache mit meinem Hund was ich für richtig halte.

    Und alles unter der Prämisse: "Ich liebe meinen Hund über alles".

    Auch wenn man mir hier wieder vorwirft, ich sei anmaßend und profilierungssüchtig, meine Meinung, nochmals meine Meinung, solche Menschen dürften keinen Hund halten.

    Mich macht mich dieser Umgang mit dem Tier wütend und traurig zu gleich.

    Da wird über jeden Straßenhund dem es schlecht geht gejammert und hier, operiert oder quält man sich mit Stachlern den Hund passend.

    Es ist einfach nur zum


    :kopfwand:


    Liebe Grüße Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • ich möchte noch eine zusätzlichen Faktor beifügen (so für die Diskussion ;) )
    Der Mensch ist auch keine 100% funktionierende Maschine. Hunde (oder generell Tiere) zu verstehen fällt vielen (Anfangs) schwer. Der Mensch muss lernen und ist dazu auf Hilfe angewiesen.

    Meine provokative Frage: Kann man jemanden einfach so verurteilen weil er eine Methode anwendet, die ihm empfohlen wurde, er weiss es nicht besser, kennt es nicht anders, ist überzeugt das Richtige zu tun ... ?

    Manchmal muss man auch ganz vorsichtig sein im "andere Leute verurteilen"!

    und jetzt lasst die Fetzen fliegen (gell finnrotti ;) los gehts )

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