• [quote="susami
    Aber das mit dem Starkzwang sind nur Vermutungen - weil keiner vor Ort was entsprechendes gesehen hat, oder?



    [/quote]


    Nein, dass sind keine Vermutungen.
    Er hatte letztes Jahr eine kleine Serie auf SAT-1 - im Vormittagsprogramm. Da hat er genau solche Problemhunde "kurriert".
    U.A. hat ein kleiner Auschnitt gezeigt, wie er einen Rhodesian Ridgeback Rüden an einer Signalleine um sich herum geschleudert hat!!! Einen vierzig+ Kilo Hund an einer Leine in Wäscheleinendicke!!!
    Wenn das nicht Starkzwang ist, weiß ich wirklich nicht WAS Starkzwang sein soll...


    Flooding besagt eigentlich, dass der Hund "neutral" mit seiner Angst konfrontiert wird - bis in seinem Verhalten zu erkennen glaubt, dass er nun ruhig und gelassen geworden ist.
    DAs ist problematisch, weil
    1. Natürlich niemand wissen kann, ob das Problem damit beseitigt ist.
    2. Ein Hund kann sich ruhig und gelassen "verhalten" ohne es zu sein
    3. Keiner wieß, was er in seiner Angst mit dem Auslöser verknüpft - und dieses dann ebenfalls (oder als ERsatz) zum Auslöser wird.
    DAs ganze ist also schon Problematisch genug.


    Schlegel benutzt aber während des Floodings auch noch Positivbe BEstrafung für alle Verhalten, die ihm nicht in den Kram passen - und in den Dokus war es recht einfach zu erkennen: alles was nicht ruhig stehen oder sitzen war, viel durchs sieb, sprich wurde hart abgestraft.


    Inzwischen gibt es genügend wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass positive Bestrafung zum Lernen nix taugt, sondern kontraproduktiv ist, weil alles Mögliche mit der Strafe verknüpft werden kann, und dadurch zu einem neuen Auslöser werden kann.


    Interesannte Bücher zum Thema:




    • Neu

    Hi


    hast du hier Hans Schlegel* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • :gott: Danke Martina! Genau das sind Gründe, warum ich dort nicht hingehen werde (au wenn ich das Geld hätte)!


      Was mich teilweise stört (nicht hier!!!): Da wird ein riesen Drama um Halsbänder gemacht. Ketten sind ganz böse, am besten ein schönes Geschirr mit einer extrem dicken Fütterung. Aber dann wird diese Signalleine ohne hinterfragen akzeptiert?? Wenn ich Lee sowas ummach und da ordentlich mit Kraft arbeite, kommt auch die seeehr schnell in ein Meideverhalten rein und wagt es nicht mal zu atmen wenn ich das nicht will...


      Ich spreche HS bei Gott nicht seine enorme Erfahrung ab! Aber ich ganz persönlich, habe trotz "Problem"-Hund ein Problem meinen Hund so zu erziehen/korrigieren!

    • Also ich ürde es mir seeehr gut überlegen, an ein Seminar oder an einen Kurs von HS zu gehen.


      1. Ist es wirklich sehr teuer (und teuer heisst ja nicht immer gleich gut)
      2. Hat er eine ziemlich "schroffe" Art mit Menschen, wie auch mit Hunden und mir persönlich ist er zu schroff.


      Klar hat er viel Erfahrung, aber das haben viele andere auch und die arbeiten ohne ominöse Signalleinen und Klapsen auf die Nase. :irre:

    • Danke im Besonderen an Terry, Irice, Thera...


      Immer, wenn ich HS lese, wird mir schlecht. Besser als ihr hätte ich nicht ausdrücken können, woran sein "System" krankt.


      Tatsache ist doch: Ein "schnelles" Ergebnis garantiert noch lange keinen langfristigen Erfolg (u.a. aus o.g. Gründen).


      Höchst problematisch finde ich die Haltung jener HHs, die einen "funktionierenden" Hund haben möchten. Das erreichen wir letztlich nur, wenn wir unsere Hunde brechen. Das heißt aber auch, dass die Hunde eher Angst vor uns haben, statt Vertrauen.


      M.E. ist eine gute Hund-Mensch-Beziehung ausschließlich über Vertrauen aufzubauen - und das geht nun mal nicht innerhalb weniger Stunden, Tage oder Wochen.
      Ich kann einem gegenüber anderen Hunden angstaggressiv reagierenden Hund vielleicht für den Moment vermitteln, dass kein Grund zur Sorge besteht. Doch um ihm die Angst dauerhaft zu nehmen, bedarf es der Generalisierung. Und das ist ein langer Weg, mit dem sich kein schnelles Geld verdienen lässt.


      Und was mich schon immer mal interessiert hat: WAS ZUR HÖLLE ist wichtig daran, dass sich ein Hund aus dem Lauf heraus in einer Zehntelsekunde ins "Platz" schmeißt??? Das ist purer, völlig sinnfreier Kadavergehorsam.


      Wer sich dennoch mit HS beschäftigen will, um sich ein eigenes Bild zu machen, muss kein teures Seminar besuchen, sondern kann sich preiswert ein oder zwei Filmchen von HS ersteigern.


      Sorry, aber ich bin so wütend, wenn es um dieses Thema geht. Die Hunde, die solcherlei "ausgefeilte" Konzepte über sich haben ergehen lassen müssen, landen so oft irgendwann bei mir oder einem/einer meiner KollegInnen (wenn die HHs dann doch noch ihr Bauchgefühl wiederfinden oder völlig verzweifelt sind) - und diese "Aufbauarbeit" macht wirklich keinen Spaß!


      Euch allen einen schönen Sonntag!


      LG
      cazcarra

    • Danke Euch allen für die Antworten.


      Wie schon geschrieben - mein "Wissen" bestand bislang nur aus dieser Zeitschrift. Dort wird es ganz anders beschrieben - man könnte fast meinen es geht garnicht um dieselbe Person.


      Und dort steht ja auch nix von schnellen Ergebnissen - immer wieder wird betont das es mindestens 180 Tage Training à 90 Minuten braucht um ein neues Verhalten zu festigen. Das klang für mich nachvollziehbar.


      Ich hatte bereits mit dem Gedanken gespielt mit Filme von HS zu bestellen, immerhin haben die so schöne Titel wie "In Freiheit erzogen".


      Dann hatte ich hier in einigen Beitragen gelesen das nicht viel von HS gehalten wird, allerdings ohne ausführliche Begründung. Deshalb nochmals danke für die ausführlichen Antworten. Genau das braucht man doch um sich ein Bild machen zu können.


      @ shoppy


      danke für die Buchtipps - ich werde mich dort weiter einlesen, sehr interessantes Thema


      Das mit der Signalleine finde ich furchtbar! Genau wie andere Starkzwangmethoden. Mein Freund hat unserem Hund ziemlich am Anfang zweimal in den Po getreten (ich war nicht dabei) - der Hund hat heute noch Angst vor ihm und geht deshalb nicht korrekt neben ihm sondern mit eingeklemmtem Schwanz halb schräg :(
      Ich hab dann erstmal mit meinem Freund trainiert, damit er begreift was er da eigentlich tut :aufsmaul: :stock2:


      @ cazcarra


      Das blitzschnelle Platz aus der Bewegung: ich dachte das braucht man als Abbruchsignal - wenn z.B. der Hund auf eine Gefahr (Strasse z.B.) zurennt und ich dachte das ist damit gemeint, was manche auch das "Down"-Kommando nennen, das kommt glaub ich aus der Jagd?


      Wenn das so stimmt braucht man es im normalen Hundealltag sicher selten bis nie - aber was ist falsch daran dem Hund das beizubringen, für den Notfall?


      Und bitte nicht weiter aufregen - wenn jemand nach HS fragt ist das doch ein Zeichen dafür, das er sich Gedanken macht und verschiedene Meinungen hören will.


      lg susa

    • Hi susa,


      Zitat

      In der Zeitschrift wirkte das Konzept sehr durchdacht und Schritt für Schritt aufeinander aufbauend. Inklusive Motivation und Training mit "viel Herz" - so steht es dort. Und nix von Signalleine, sondern Leinensignal.


      man kann über Schlegel viel sagen. Aber eines garantiert nicht, dass er sich schlecht verkaufen kann. Schlegel ist ein Marketing-Profi.


      Im übrigen, die Schweizer HF, sowohl Dienst-HF als auch Sport-HF, sind zum weitaus grössten Teil KEINE Schlegel-Fans, sondern eher das Gegenteil. Stellt sich die Frage nach dem Warum.


      Viele Grüße
      Cindy

    • Zitat

      ...Im übrigen, die Schweizer HF, sowohl Dienst-HF als auch Sport-HF, sind zum weitaus grössten Teil KEINE Schlegel-Fans, sondern eher das Gegenteil. Stellt sich die Frage nach dem Warum.


      Moin yane,


      ja genau die Frage stellt sich. Und wie lautet die Antwort? Kannst Du zu den bislang geschilderten Kritikpunkten noch was ergänzen?


      lg susa

    • Hi susa,


      das

      Zitat

      Stellt sich die Frage nach dem Warum.


      war eigentlich rein rhetorisch gemeint :D .


      Im Prinzip genau wegen den bereits erwähnten Kritikpunkten.
      - Zu viel Gewalt und Druck
      - keine langfristigen Erfolge sondern eher "ins Kurzzeitgedächtnis abgelegt und schnell wieder vergessen"
      - zu teuer
      - lässt keine andere als die eigene Meinung zu
      - im Sportbereich kommt noch dazu, dass er seit Jahren keine sportlichen Erfolge vorweisen kann
      - seine "Vorführhunde" sind idR alles schon ältere Hunde, die noch zu Zeiten ausgebildet wurden, als der Rummel um Schlegel noch nicht so gross war, junge Hunde, die explizit nach "seinem Konzept" aufgebaut wurden, sieht man so gut wie nie


      Dazu kommt, dass er in der Schweiz einen offiziellen "Hundeführerschein" anerkennen lassen will, dessen Konzept er entwickelt hat. Und wo letztendlich er und von ihm ausgebildete Trainer dann auch diejenigen sind, die den Hundeführerschein auch abnehmen lassen. Was das letztendlich zur Folge haben kann, brauche ich wohl nicht extra erwähnen.



      Na ja, da kam in den letzten Jahren so einiges zusammen. Wenn Du in diversen Foren mal mitliest, findest Du einiges an Kommentaren über Schlegel. Und durchaus von Leuten, die bei ihm waren.


      Viele Grüße
      Cindy

    • Hallo susa,


      du hast natürlich Recht, aufregen lohnt nicht.... Und ja, ich bin sehr froh, dass sich die Menschen Gedanken machen und die Methoden von HS und anderen hinterfragen!


      Das mit den schnellen Ergebnissen bezog ich auf die Situation, die hier im Thread geschildert wurde, beim Seminar mit "schwierigen Hunden", die nach kurzer Zeit anscheinend problemlos mit anderen Hunden laufen konnten....


      Nochmal zum "Platz". Für mich als "Abbruchsignal" nicht nachvollziehbar. Wieso soll ich meinen Hund bei Wind, Wetter, Matsch und Schnee ins "Platz" jagen, wo ein einfaches, sauber aufgebautes "Stopp" oder "Steh" als Notsignal genauso gut funktioniert? Der Hund steht und wartet, bis ich ihn wieder auflöse. Zumal ich viele HHs kenne, die ihren Hund, weils so geil aussieht, ständig aus dem "Fuß" ins "Platz" schicken. Gibt es nicht nur bei HS, sehe ich oft auf den Plätzen, wo BH gemacht wird etc. Mir entzieht sich hier einfach der Sinn. Aber das führt hier sicher zu weit.


      Alles Liebe!
      cazcarra

    • und noch was, was allgemein vielleicht nicht bekannt ist. Schlegel benutzt rsp. benutzte tatsächlich lebende Tiere um den Hunden den JAgdinstinkt abzutrainieren. Das hat ihm auch eine Anzeige wegen Verstosses gegen das Tierschutzgesetz eingebracht.


      Laut seiner eigenen Aussage wurde ein Kaninchen mal von einem Hund bei einer Attacke leicht an der Pfote verletzt. Von anderer Seite hörte man da jedoch einiges andere.


      Angeblich sollen die "Beute"tiere jetzt durch Käfige etc. geschützt werden. Na Prost Mahlzeit, ich möchte da garantiert trotzdem nicht das betreffende Kaninchen sein.


      Viele Grüße
      Cindy

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