• Snoop war früher auch hektisch. Da könnt ich Storys erzählen....

    Aber mit Gehorsamsübungen, ordentlich an der Leine laufen und, in seinem Fall, vor allem Beherrschungsübungen ("Nein, nicht los rennen, nur weil ich ein Leckerli werfe!") haben wir das jetzt sehr gut in den Griff bekommen.

    Also weiter an der guten Erziehung arbeiten.

    Denn vor allem, wenn der Hund aufgeregt ist, erkennt man, wie gut die Erziehung wirklich ist.

    Grad in stressigen Situationen muss er WIRKLICH hören.

    LG Christine

  • Hi

    Franz,
    das Gehampel kann man schon eindämmen.
    Viele richtige Hunde haben einfach gerne Action,
    wenn sie jung sind erst recht.
    Nun wartet der Hund auf den Aufbruch,
    er steht schon gut unter Strom, jetzt geht es los
    und was passiert?
    Er wird für seine Kapriolen auch noch belohnt.
    Ich würde folgendes machen.
    Bei allen Spaziergängen Pausen einlegen,
    bei denen sich der Hund auch hinlegen muss.
    Mit kurzen Pausen anfangen,
    sie aber langsam immer weiter verlängern.
    Der Hund soll lernen sich Deiner Geschwindigkeit anzupassen.
    Nur noch Leckerchen nach Geduldsübungen verteilen,
    bei sehr agilen Hunden ist die Handlung an sich
    meist Belohnung genug.
    Die Gewohnheiten durchbrechen.
    Andere Wege und andere Zeiten wählen.
    Dadurch wächst Eure Bindung und Dein Hund
    passt sich mehr an.
    Auch mal zu Hause spielen,
    so dass er nicht immer auf Spaziergänge lauert.
    Versuche darauf zu achten,
    daß er nicht für seine Energieleistungen sonder für seine Ruhephasen belohnt wird.

    Cooler Nickname übrigens.

    Viele Grüße

  • Zitat

    Cooles neues Wort, das ich noch nie gehört habe. Was bedeutet das???

    Steadyness bedeutet, dass der Hund ruhig auf seinem Platz neben seinem Führer bleiben soll, obwohl um ihn herum viel Action (Jagdsituation) ist. Er darf nicht fiepen oder bellen und nicht herumwuseln. Im Idealfall sollte der Hund sich ohne die Hilfe seines Führers ruhig und gelassen verhalten. Erst auf Befehl geht der Hund dann von 0 auf 100 und rast los zum apportieren.

    Man kann das natürlich auch in nichtjagdliche Situationen übertragen und gezielt üben. Der Hund sollte lernen, dass er durch hektisches Getue nichts erreicht und dass ruhiges aufmerksames Warten sich lohnt.

  • vielen Dank für eure vielen Antworten erst einmal!

    souma: Nei, er ist nicht unser erster Hund, aber unser erster Labrador ;) Wir hatten vorher Boxer

    naijra : Wir sind eine 4-Köpfige Familie, und meine jüngste Tochter, die sich hauptsächlich um Bennis Erziehung kümmert hat ADS (nicht ADHS)!
    Aber unsere Kinder sind auch schon älter (20/21)... von mir und meiner Frau behaupte ich, dass wir ruhig sind da wir auch schon im etwas gesetzten Alter sind ...kannst du mir vielleicht noch etwas genauer erklären, wie ich bei meinem Hund Steadyness aufbauen kannn?

    soo

    Hund: Ich hab deinen erstenTipp schon ausprobiert, aber ich bin mir nicht sicher ob der Hund das richtig verknüpft hat!
    Wenn ich zur Leine gegriffen hab und der Hund angefangen hat rumzuspinnen hab ich sie wieder weggelegt, mich hingesetzt und ihn ignoriert. So lange bis er erträglich war (1h). Aber ich bin mir nicht sicher, ob er verstanden hat,dass es etwas mit seinem Verhalten zu tun hatte?!

    soo genug geschrieben :D

    noch mal danke für eure Anteilnahme!

  • Ich hatte auch so einen Hibbelhund :jump2: , und bei den Flats noch mehr verbreitet als bei den Labbis!

    Ich habe extra hatte geschrieben, weil ich das Hibbelige mit der Steadyness gut hinbekommen habe.
    Ich muss dazu sagen, dass meine Hundetrainerin mir dabei sehr geholfen hat.

    Erstmal hat sie mir verboten "powerverursachende" Spiele zu machen, also nix Bällchen werfen zum Austoben usw.
    Wir haben gezielt ruhige Spielchen gemacht, und bei jedem Spiel, sei es verstecken oder apportieren, mußte mein Hund so lange sitzen, bis ich ihm das dementsprechende Kommando gegeben habe.

    Jegliches Einspringen wurde mit Spielstopp quittiert!
    Mittlerweile ist diese Steadyness so verwurzelt, dass Bonny schon beim Anblick von Ball und co, in Verbindung mit einer Handbewegung, um mich herumläuft und sich neben mich setzt!
    Wenn ich heute Bälle werfe, das geht jetzt gut, dann hole ich in unregelmäßigen Abständen den Ball selber, und Bonny muss sitzen bleiben. er weiß also nicht vorher, wann er an der Reihe ist!

    Zuhause ist es genauso, wenn er hektischen Zauber veranstaltet, weil es ihm nicht schnell genug geht, dann passiert von meiner Seite gar nichts!

    Du glaubst gar nicht, wie schnell die Hunde begreifen, dass dieses unerwünschte Verhalten zu nichts führt!

    Auch aus dem Auto rausspringen, sobald die Klappe auf ist, habe ich total unterbunden. Er muss solange drin bleiben, bis ich mit allem fertig bin! Brauche manchmal extra gaaaanz lange und provoziere seine Ungeduld.
    Aber er weiß ganz genau, ohne Kommando gibt es kein Rausspringen, Bonny fixiert mich in der Zeit ganz konzentriert, damit er ja das Kommando schnellstens mitbekommt.

    Es ist zwar mühselig, aber es führt definitiv zum Ziel, Ruhe in den Hund zu bringen!

  • Hallo Britta,

    ich dachte dein Hund wird jagdlich geführt.
    Ist nicht Standruhe ein ganz wesentliches Muss für einen Jagdhund?
    Wurde er über eine Hundetrainerin ausgebildet?

    Interessiert,
    Friederike

  • Hallo,

    also bei Hibbelhund, da kann ich gaaaanz laut hier schreien.
    Anfangs haben wir leider den Fehler gemacht, dem Hund immer mehr Aktion zu bieten, damit er endlich mal ausgelastet ist und ruhiger wird. Das hätten wir besser bleiben lassen sollen, er wurde nämlich nur noch hektischer.
    Irgendwann ging quasi gar nichts mehr und damit kam aber auch die Wende. Bei mir durch ein Seminar bei Turid Rugaas, die mir endlich die Augen geöffnet hat. Im Gegensatz zu allen Hundeschulen, die meinten, der Hund müsse ausgelastet werden. Oder der Gipfel, mit Beruhigungsmitteln ruhig gestellt werden.

    Ein kleines Beispiel: Futter herrichten und hinstellen. Kaum hatte ich das Fressen fertig gemacht und wollte es auf den Boden stellen, gings mit Kläfforgien und wildem Rumgerase los. Ich habe ungelogen 45 Min. den Napf auf den Boden gestellt, Hund hat gekläfft, den Napf wieder aufgenommen usw. nach dieser 3/4 Std. hatte sie es kapiert: nur wenn ich mich ruhig verhalte bekomme ich was zum fressen. Dieses Abbrechen, Hinsetzen und Hund ignorieren zieht sich inzwischen durch unser tägliches Leben. Und es wirkt wahre Wunder.
    Noch ein Beispiel: die Hasen, die wir auf dem Spaziergang treffen. Mein Hund schmeißt sich in die Leine, rast wie von Sinnen im Kreis, ist einfach nicht erreichbar. Ich habe einiges probiert, versucht, sie ins Platz zu legen. Im Prinzip hat nichts geholfen. Inzwischen bleibe ich einfach beim allerersten Sprung in die Leine wie angewurzelt stehen. Anfangs dachte ich, ich bekomme Plattfüße. Dürfte wohl auch ne halbe Stunde gewesen sein. Mit einem völlig irren Hund, der im Kreis laut kläffend um mich rumgerannt ist. Und auch da hat sie irgendwann kapiert, daß erst ein Hinsetzen und Ruhighalten einen Erfolg bringt. Heute bin ich so weit, daß sie sich beim Anblick eines Hasen hinsetzt (nach wie vor mit Schleppleine abgesichert) und dafür von mir mit einem Rennspiel belohnt wird. Das alles ging ohne ein einziges Wort, ich habe ihr nie einen Sitzbefehl gegeben.

    Ich könnte endlos weiter schreiben.

    Unsere Spaziergänge sind inzwischen eher kürzer, dafür machen wir viele Suchspiele und Nasenarbeit.

    Ich bin heute (nach 4 Jahren sehr konsequenter Arbeit) stolz auf mich, daß ich meinen Hund beim spielen zwar in Bruchteilen von Sekunden hochputschen kann, sie aber genauso schnell wieder unten habe.

    Mein Hund wird nie der ausgeglichene, in sich ruhende Hund werden. Es wird immer wieder hektischere Phasen geben. Aber heute weiß ich es zu handeln und ich habe auch das Gefühl, daß der Hund, je älter er wird, lernt, "mit seinen Emotionen umzugehen"

    Grüße Christine

  • Hallo @ all,

    danke für die guten Tipps. Ich habe einen Hobbit, der genau dazwischen anzusiedeln ist. Nicht hibbelig, aber manchmal doch. In sich ruhend, aber manchmal auch nicht. Eine Mischung halt. Aber ich denke eine Mischung aus diesen Tipps kann auch uns weiterhelfen. :smile:

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