Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?
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Zucchini Sehe ich hundertprozentig genau wie du, und ich bin dir dankbar,dass du den Mut hast, es so offen auszusprechen.
Du triffst genau den Punkt.
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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(Und daran, dass immer noch viele der Ansicht sind, sowas wie Zähneputzen oder Krallen schneiden sei gar nicht so wichtig)
Zähne putzen beim Hund? Also bitte, sind ja keine Menschen, heißt ja oft auch immer dass bestimmte Kausnacks oder Futterarten die Zähne reinigen, und überhaupt wenn der Schmerzen hätte würde der ja garnicht fressen. Ergo putzt man dann halt die Zähne nicht, weil man es da einfach als Schwachsinn oder nicht notwendig empfindet.
Der Durchschnittshundehalter wird dem Hund bestimmt nicht die Zähne putzen. Ist eher nur eine kleine Minderheit, sowas wie die Forumsbubble, die das tut. Und wenn man dann immer mal wieder von Fällen liest, in denen der Hund in katastrophalem Zustand ist, aber die Besitzer meinen/stolz darauf sind, dass „der Hund ja so gesund ist und nie zum TA muss“ … da stimmt was mit Selbst-/Fremdwahrnehmung nicht.
Das sind halt so grundlegende Dinge, es lässt ja auch bspw niemand seinen Hund hungern oder in die Wohnung pullern nur weil es ihm/ihr nicht gut geht.
Wäre ich mir nicht so sicher, solche Extremfälle gibt es bestimmt auch. Manche Kleinhunde (wie Chihuahuas) sind doch sogar bekannt dafür, dass sie teilweise nur in der Wohnung wie ein Accessoire gehalten werden und nicht regelmäßig Gassi gehen (dürfen).
Und da auch mehrfach das Geld angesprochen wurde … naja, was sollen diejenigen machen … das Geld einfach so herzaubern? Geht nicht. Dann gar kein Haustier halten, weil sie es sich eigentlich nicht leisten können? Hmm … wurde schonmal ausgiebig in einem anderen Thread diskutiert.
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Wenn es um Gesundheit und Schmerzen geht, etwas wirklich auch sehr regelmäßig nötig ist und doch immer wieder lange (!) geschludert wird - geht für mich garnicht und bedeutet, dass der Hund wohl nicht soooo wichtig ist, wie er es sein sollte.
Natürlich sind, wie hier schon erwähnt wurde, psychische Erkrankungen des Menschen für mich ein Sonderfall, aber ansonsten würde ich auch sagen, es darf nicht so weit gehen, dass der Hund reell leidet. Das sind im Zweifel dann auch die Fälle, die, wenn sie in der Tierarztpraxis landen, definitiv deutlich (nicht böse,aber eben deutlich) kommuniziert werden.
Das wäre auch immer dass, was ich in so einem Fall machen würde. Erstmal sprechen. Fragen, warum das so ausschaut, erklären, dass wenn das Fell verfilzt, der Hund darunter wirklich leidet, und dass es toll ist, dass man den Hund bringt, um es zu ändern, dass es aber wirklich dringend früher passieren sollte, bevor es so schlimm ist.
Einen Hund mit sichtlichem Beschwerden zu haben, dass dem Veterinäramt zu melden und die kümmern sich dann und dem Hund wird es danach besser gehen.
Auf den Boden der Tatsachen hat mich dann geholt, dass ich einen Fall von Madenbefall melden wollte und die Antwort am Telefon war "Und was sollen wir da jetzt machen? Die waren ja beim Hundefriseur" und ich rede hier von faustgroßen Löchern im Hund, und so vielen Maden, das man die schon gehört hat.
Da ist auch leider die "schärfe" der VetÄmter, in der sie vorgehen, sehr unterschiedlich. Bei einigen hat man den Eindruck, dass vieles, vieles toleriert wird, bei anderen wird schon bei deutlich weniger definitiv etwas unternommen. (und in so einem Fall, wenn das Amt fragt, was passieren soll - ein offizieller Hinweis seitens des Amtes, dass DAS kein akzeptabler Zustand ist, selbst wenn er jetzt begonnen wird zu beheben, ist ggf. schon wirkungsvoll für den Besitzer, ...)
Ach so, was mir dazu noch einfiel: Ich würde nicht in einen Salon gehen wollen, wo ich Gefahr liefe, dass später Detailfotos meines Hundes auf Social Media auftauchen würden, sofern dieser nicht tierschutzrelevant vernachlässigt wäre. Denn ich hätte nicht die Nerven, mich da rechtfertigen zu müssen, warum die Krallen gerade etwas zu lang waren oder die Zähne schlecht ausschauen - denn womöglich musste ich gerade einen Schicksalsschlag überstehen, womöglich ist der nächste Tierarzttermin für Zahnsanierung bereits gemacht, womöglich fließen gerade Ressourcen in mein krankes Kind... Und nicht jeder möchte einer fremden Person Details seines persönlichen Lebens anvertrauen.
Auch hier wäre ich tatsächlich als erstes bei "Kommunikation" - den Besitzer darauf hinweisen, dass das nicht ok ist, wo die Probleme liegen, dass man gerne hilft, aber dass der Zustand des Hundes im Zweifel tierschutzrelevant wird / bereits tierschutzrelevant ist.
Es mag viele Gründe geben, warum sie ihren Hunden das antun. Von Überforderung über Ahnungslosigkeit, Geldmangel oder schlichtweg Geiz bis hin zu Gleichgültigkeit und Grausamkeit - kaum etwas davon ist strafrechtlich relevant, so dass man es anzeigen könnte (verfilztes Fell, zu lange Krallen, keine Zahnkontrolle oder TA-Besuche zum Abchecken).
Naja, wenn daraus wirklich Leid entsteht (bei Fällen, wo durch das verfilzte Fell bereits die Maden zu hören sind, dürfte das durchaus der Fall sein), dann ist das durchaus auch strafrechtlich relevant.
ZitatAls Besitzer seinen Hund nicht füttern oder nicht ausreichend pflegen Straftat laut § 17 TierSchG in Verbindung mit § 13 StGB; Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren; Tier wird entzogen; Verbot erneut Tiere zu halten -
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Und genau deswegen schätze ich als TS Orga Equiwent so stark, weil sie ganzheitlich helfen und das ohne zu (ver)urteilen
Da, deren Konzept ist wirklich super. Sie schulen auch Kinder schon, schaffen also Zukunft für Menschen und Tiere. Tolle Organisation mit Sinn und Verstand.
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Oft täte es Tieren gut, wenn sie wie Tiere behandelt werden würden und nicht der Mittelpunkt des eigenen Universums sind.
Ich stelle mir grade vor, ich würde meine Nutztiere nicht rauslassen, weil ich grade ne depressive Phase habe und mir die 15 Minuten nicht nehmen könnte. Ich würde die Tiere dann abschaffen.
Tierhaltung bedeutet genau das: dass du immer ran musst, egal wie scheiße es dir grade geht. Zumindest für die Grundbedürfnisse.
Das ist doch kein „in den Mittelpunkt“ stellen oder Vermenschlichung, genauso diese Verantwortung geht mit Tierhaltung einher, wieso sich auch ganz ganz viele Menschen gegen Tiere entscheiden, weil sie genau das nicht leisten können oder wollen. Man ist einfach nicht so frei wenn man Tiere hat. -
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Ich glaube, für jemanden, der nicht in dem Bereich arbeitet, ist tatsächlich schwer nachzuvollziehen wie sehr die hier genannten Fälle in den letzten Jahren zugenommen haben.
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Für die sticheleien... Die von mir gezeigten Fälle auf social Media sind noch lange nicht die wirklich schlimmen Fälle und zeigen nicht mal annähernd die Häufigkeit. Sie werden zu 95% mit dem Einverständnis der Besitzer veröffentlicht. 😉 In den restlichen Fällen achte ich darauf, dass keine Rückschlüsse auf das Tier gezogen werden können.
Und das wird auch nicht gezeigt um irgendjemanden runter zu machen, sondern dient der Aufklärung und Prävention.
Deshalb nochmal die Frage: was soll diese Frage und Diskussion bringen?
Deshalb gerne auch noch mal die Antwort... Sie bringt mir persönlich sehr viel. Neue Sichtweisen, die ich vorher vielleicht einfach nicht bedacht habe. Viel zum Nachdenken und zum überdenken. Bei dem ein oder anderen Beitrag stimme ich vollkommen zu, bei dem anderen merke ich, dass hier meine Grenze einfach nicht verschiebbar ist.
Und ganz hoffentlich bringt es irgendwann einem Kunden etwas, weil ich anders reagiere als ich eigentlich reagiert hätte.
Und falls der Eindruck entstanden ist, in den letzten 11 Jahren habe ich nie auch nur ein einziges Mal einen Kunden runter oder fertig gemacht, egal wie der Hund ausgesehen hat wurde oder ob ich die Gründe dafür kannte. Lediglich wenn sich der Zustand über einen langen Zeitraum und hier rede ich auch nicht von ein paar Tagen oder Wochen, sondern einen wirklich langen Zeitraum nicht verbessert hat, habe ich deutliche Worte gesprochen oder den Kunden nicht mehr angenommen, in der Regel, um mich selbst zu schützen.
Wenn man mit Tieren arbeitet tut man das in aller Regel, weil man sie liebt und ihnen helfen will.
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um mich selbst zu schützen.
Ich finde das ist extrem wichtig, wenn man in einem Beruf arbeitet, in dem man mit sowas konfrontiert wird. Ich hatte bereits einen Klienten, nach welchem ich zwei Wochen gebraucht habe um emotional wieder klar zu kommen. Manchmal rutscht man in Sphären hinein, die man so vorher nicht erwartet hat. Gerade im Bereich Mensch-Hund bzw. Mensch-Tier findet man doch so einige Abgründe...
Wenn man mit Tieren arbeitet tut man das in aller Regel, weil man sie liebt und ihnen helfen will.
Man muss sich nur im Klaren sein, dass man nicht allen helfen kann und dann greift obiges wieder.
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um mich selbst zu schützen.
Ich finde das ist extrem wichtig, wenn man in einem Beruf arbeitet, in dem man mit sowas konfrontiert wird. Ich hatte bereits einen Klienten, nach welchem ich zwei Wochen gebraucht habe um emotional wieder klar zu kommen. Manchmal rutscht man in Sphären hinein, die man so vorher nicht erwartet hat. Gerade im Bereich Mensch-Hund bzw. Mensch-Tier findet man doch so einige Abgründe...
Wenn man mit Tieren arbeitet tut man das in aller Regel, weil man sie liebt und ihnen helfen will.
Man muss sich nur im Klaren sein, dass man nicht allen helfen kann und dann greift obiges wieder.
Absolut richtig.
Ich habe eine Weile gebraucht, um das zu lernen und viele viele Nächte mit alpträumen bis kurz vor den Burnout, bis ich angefangen habe, Kunden auszusortieren. Genauso wie ich das ganze auf materiellen weg lernen musste. Ich habe in den ersten Jahren einen höheren dreistelligen Betrag in den Wind geschossen, weil ich dachte ich müsste diesem oder jenem meine Hilfe umsonst anbieten oder eine Ratenzahlung gewähren, hauptsache dem Hund ist geholfen.
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Oft täte es Tieren gut, wenn sie wie Tiere behandelt werden würden und nicht der Mittelpunkt des eigenen Universums sind.
Ich stelle mir grade vor, ich würde meine Nutztiere nicht rauslassen, weil ich grade ne depressive Phase habe und mir die 15 Minuten nicht nehmen könnte. Ich würde die Tiere dann abschaffen.
Tierhaltung bedeutet genau das: dass du immer ran musst, egal wie scheiße es dir grade geht. Zumindest für die Grundbedürfnisse.
Das ist doch kein „in den Mittelpunkt“ stellen oder Vermenschlichung, genauso diese Verantwortung geht mit Tierhaltung einher, wieso sich auch ganz ganz viele Menschen gegen Tiere entscheiden, weil sie genau das nicht leisten können oder wollen. Man ist einfach nicht so frei wenn man Tiere hat.aber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist. ebenso die medizinische/tierärztliche versorgung eines hundes. darüber hinaus, sowas wie körperliche und geistige auslastung, ja sowas darf durchaus mal vernachlässigt werden für einen temporären zeitraum. wenn das aber mittelfristig zu bleiben droht, spätestens dann braucht man eine lösung (externe hilfe, etc.).
dass vermenschlichung auch eine art von tierquälerei darstellt, steht für mich auf einem anderen blatt. zucchini schreibt aber lediglich und vollkommen richtig, dass tiere oftmals vermenschlicht werden - auch wenn dies meines erachtens ein anderer, eigener themenstrang für mich wäre.
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aber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist. ebenso die medizinische/tierärztliche versorgung eines hundes
Und von nichts anderen habe auch ich geschrieben.
Nicht von einem knötchen, nicht von ein paar Tage bisschen weniger Gassi gehen.
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