Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?
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Natürlich gibt es immense Differenzen zwischen Verwahrlosung und muss zurück stecken.
Letzteres kann ja immer Mal sein , man ist krank , hat temporär beruflich viel Stress , Kind krank.... Nur wenn " muss halt zurück stecken/ Zeit ist knapp" der Standard ist bzw wird frag ich mich regelmäßig wozu man da einen Hund haben muss. Wenn der eh kaum Aufmerksamkeit und Bewegung erhält und halt Pflichtprogramm ist dann ist das für mich persönlich fragwürdig .
Es gibt Menschen, denen fällt auf, wenn der Hund weniger Aufmerksamkeit erhält als "früher". Solche Menschen geben Hunde eben ab.
Dann gibt es Menschen, die es für gut und richtig halten, wie sie ihren Hund halten. 10 Stunden täglich alleine zu lassen, über Hundesport zu kompensieren, "passt schon".
Es gibt Leute, die halten es für richtig, dass alle Hauskatzen ausschließlich Indoor haltbar sind und denken nicht im Traum daran, dass Miezi nicht aus Spaß hin und her läuft.
Menschen messen an dem, was sie selber kennen. Für einen wenig bewegungsfreudigen Menschen ist vielleicht der 1 stündige Spaziergang mit dem Hund schon viel Bewegung. Die Wahrnehmung des Menschen ist stärker als jede Schuldzuweisung, als jedes Wort eines Fremden, der es "besser weiß".
Am Ende muss man mit sich selbst leben können. Was andere machen ist mir egal. Es sei denn sie suchen aktiv Hilfe bei mir, dann müssen sie bereit sein zu erfahren was nicht stimmt. Natürlich frage ich hin und wieder nach der Sinnhaftigkeit mancher Hundehalter und manchmal macht es mich sehr wütend, aber was genau ändert man, wenn man ständig meckert? Lieber kehre ich vor meiner eigenen Haustüre.
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Hallo,
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Die Fragestellung hat mich auch irritiert. Man kann ja schlecht sagen "Oh, ich darf jetzt aber nicht Krebs haben/Depressionen kriegen, weil Lebewesen XY ist von mir abhängig".
Und joa, Plan A-D ist immer so eine Sache...es gibt genug Mensche, die dachten, da sozial gut aufgestellt zu sein. Peng, lebensverändernde Diagnose und die Menschen, von denen man meinte, man könne sich auf sie verlassen, sind plötzlich weg. Das passiert leider, ist die Realität.
Ach so, was mir dazu noch einfiel: Ich würde nicht in einen Salon gehen wollen, wo ich Gefahr liefe, dass später Detailfotos meines Hundes auf Social Media auftauchen würden, sofern dieser nicht tierschutzrelevant vernachlässigt wäre. Denn ich hätte nicht die Nerven, mich da rechtfertigen zu müssen, warum die Krallen gerade etwas zu lang waren oder die Zähne schlecht ausschauen - denn womöglich musste ich gerade einen Schicksalsschlag überstehen, womöglich ist der nächste Tierarzttermin für Zahnsanierung bereits gemacht, womöglich fließen gerade Ressourcen in mein krankes Kind... Und nicht jeder möchte einer fremden Person Details seines persönlichen Lebens anvertrauen.
Nochmal, ich rede nicht von tierschutzrelevanter Vernachlässigung.
Ich sehe auch bei tierschutzrelevanten Vernachlässigung keinen Sinn. Warum macht man das. Für Aufklärung ja, aber da gibt es sicher viele bereits vorhandene Fotos?
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Ich sehe auch bei tierschutzrelevanten Vernachlässigung keinen Sinn. Warum macht man das. Für Aufklärung ja, aber da gibt es sicher viele bereits vorhandene Fotos?
Der Homo Sapiens scheint eine Faszination für das Groteske in der DNA zu tragen, deshalb

"Vicariously I live while the whole world dies."
Besser du als ich.
Die Unart sich durch solche Handlungen abzuheben, von der Grausamkeit für die man zum Glück nicht selbst zuständig ist. "Schau wie schlimm das ist! Ich finde das schlimm und ich zeige mit meinem Foto und der Aufklärung jetzt, dass MIR(!) so etwas NIEMALS passieren würde!" oder ganz einfach:
"Ich war's nicht."
Die eigenen Leichen im Keller liegen dabei nur etwas besser sortiert im Schwerlastregal.
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Die Unart sich durch solche Handlungen abzuheben, von der Grausamkeit für die man zum Glück nicht selbst zuständig ist. "Schau wie schlimm das ist! Ich finde das schlimm und ich zeige mit meinem Foto und der Aufklärung jetzt, dass MIR(!) so etwas NIEMALS passieren würde!" oder ganz einfach:
"Ich war's nicht."
Die eigenen Leichen im Keller liegen dabei nur etwas besser sortiert im Schwerlastregal.
Tausend Dank für diese Worte - ich habe lange danach gesucht, aber nicht die passenden gefunden.
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Ich verstehe ehrlich gesagt weder den Sinn und Nutzen der Frage noch der Diskussion hier. Was soll damit erreicht werden? Wem nützt es etwas, wenn die DF-User feststellen, bis dahin ist ein "Hinten runter fallen" noch ok und ab da nicht mehr?
Die Hundebesitzer hier in der DF-Bubble kümmern sich eh alle engagiert, manchmal sogar überengagiert, um ihre Hunde. Für sie ist eine solche Grenzziehung ohnehin überflüssig und unnötig.
Diejenigen Hundehalter, die ihre Hunde vernachlässigen, aus welchen Gründen auch immer, lesen weder hier mit noch erreicht man sie mit Diskussionen wie dieser. Es mag viele Gründe geben, warum sie ihren Hunden das antun. Von Überforderung über Ahnungslosigkeit, Geldmangel oder schlichtweg Geiz bis hin zu Gleichgültigkeit und Grausamkeit - kaum etwas davon ist strafrechtlich relevant, so dass man es anzeigen könnte (verfilztes Fell, zu lange Krallen, keine Zahnkontrolle oder TA-Besuche zum Abchecken).
Wenn man nicht einen solchen Hundehalter persönlich kennt, beruflich oder privat, und ihn darauf ansprechen kann, was heikel ist, weil nicht wenige Menschen bei Kritik total dichtmachen und abblocken ( sieht man auch im DF), kann man an der Vernachlässigung nichts ändern.
Deshalb nochmal die Frage: was soll diese Frage und Diskussion bringen?
Oder geht es primär um einen anderen Aspekt? Schuldzuweisungen an andere sind beliebt, Verallgemeinerungen auch. Die machen so schlimme Sachen, ich hingegen kümmere mich auch in der tiefsten Krise und total überfordert perfekt um meinen Hund ..... man fühlt sich in jeder Hinsicht gut und auf jeden Fall besser als andere. Sich emotional heftig über andere auszulassen mag befriedigend und ein Ventil sein, über das man mal wieder Dampf ablassen kann, aber es trägt nicht zur Lösung eines Problems bei.
Auf die Frage, wie lange kann man einen Hund vernachlässigen und ab wann nicht mehr,gibt es meines Erachtens sowieso keine vernünftige und sachlich begründete Antwort.
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man könnte sich bei einigen Antworten hier auch die Frage stellen: Wieviel Recht hat ein Mensch bei großem seelischen Leid, nicht mehr funktionieren zu können? Oder müssen Menschen in unserer Leistungsgesellschaft tatsächlich immer leistungsfähig sein, funktionsfähig und alles bis ins Detail planen und vorhersehen können?
Hm, also ich finde es irgendwie schwierig bei einer Minimalversorgung seiner Tiere von leistungsfähig zu sprechen. Für mich fällt das unter verantwortungsbewusstsein und Empathie.
In dem Moment wo ich ein Lebewesen in meine Obhut nehme, muss ich nun mal irgendwo funktionieren können. Zumindest für Futter, Wasser, Tierarzt und die Pflege die meine ausgewählte Rasse oder Mischung benötigt. Ich kann ein Tier doch nicht Schmerzen haben lassen, weils mir grade selbst nicht so gut geht. Das ist für mich eine eine Grenze und hat nichts damit zu tun dass jemand nicht leistungsschwach sein darf.
Verantwortungsbewusst ist es für mich aber auch, sich im Zweifel zu trennen oder den Hund zur pflege zu geben wenn ich es selbst aus mentalen Gründen nicht schaffe. Sei es eine Abgabe, eine Pension oder einen Gassigänger zu engagieren.
Kriegssituationen und so sind ja nochmal was ganz anderes und nicht so recht vergleichbar mit unserer Situation hier in Deutschland.
Ich finde aber auch nicht dass man ein Tier abgeben muss, weil man grade ne Phase hat wo man nicht ständig lange Runden drehen kann, solange eben diese Basics passen. -
Ich verstehe ehrlich gesagt weder den Sinn und Nutzen der Frage noch der Diskussion hier. Was soll damit erreicht werden? Wem nützt es etwas, wenn die DF-User feststellen, bis dahin ist ein "Hinten runter fallen" noch ok und ab da nicht mehr?
Wahrscheinlich nützt es jemandem der sowas berufsbedingt viel mitbekommen. Manchmal möchte man sich einfach mal austauschen ohne dass irgendwas damit erreicht werden muss.
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Welches Recht hat ein Mensch, nicht mehr funktionieren zu müssen, wenn andere auf ihn angewiesen sind.
Wenn jemand eine psychische Erkrankung hat, dann kann er aufgrund dieser Erkrankung nicht funktionieren. Das ist keine Frage von wollen oder sich eine Pause nehmen, es geht dann einfach nicht.
Das ist so, als würde man zu jemandem mit zwei gebrochenen Beinen sagen, dass es doch kein Problem ist, zwei Stunden spazieren zu gehen, er muss es einfach nur wollen.
Bei zwei gebrochenen Beinen ist offensichtlich: so jemand kann keine großen Runden spazieren gehen.
Ähnlich vom „es geht einfach nicht“ ist das aber auch bei psychischen Erkrankungen. Nur mit dem Stigma, das man die nicht sehen kann und dann Leute meine, der Erkrankte müsse sich einfach mehr Mühe geben. -
Oder geht es primär um einen anderen Aspekt? Schuldzuweisungen an andere sind beliebt, Verallgemeinerungen auch. Die machen so schlimme Sachen, ich hingegen kümmere mich auch in der tiefsten Krise und total überfordert perfekt um meinen Hund ..... man fühlt sich in jeder Hinsicht gut und auf jeden Fall besser als andere.
Meiner Meinung nach ja. Das eigene Ego medial aufpolieren, in dem ich mit dem Finger auf anderer Menschen und Tiere Elend zeige.
Nie, nie, niemals und überhaupt niemalsnicht würde einem das selbst passieren, bis dann plötzlich mal das Leben einen komplett anderen Plan hat und die allererste Priorität im Leben "Überleben" lautet und nicht "ich putze meinen Hunden jeden Tag die Zähne, wer diese Zeit dafür nicht findet, der will einfach nicht, das sind doch nur ein paar Minuten".
Ich halte nichts davon, Tiere zu Familien-/ Kindersatz zu machen. Oft täte es Tieren gut, wenn sie wie Tiere behandelt werden würden und nicht der Mittelpunkt des eigenen Universums sind. ( pinkelpirscher hat dazu etwas mMn sehr Weises in ihrem Pfotothread geschrieben)
Denn dann könnte man tatsächlich verstehen, daß die Wurzel allen Übels darin liegt, daß es heute zum guten Ton gehört, andere Menschen unerträglich zu finden. Dieses Entfremden/Entmenschlichen, dieser Verlust von Nächstenliebe führt zu diesen Extremen. Einerseits das absolute Verhätscheln und Vermenschlichen von Tieren und andererseits das bewusste Ignorieren von menschlichem Leid in das so manches Mal auch Tiere verstrickt sind. Wären die Menschen untereinander offener und aufmerksamer, gäbe es diese ganzen Dramen nicht.
Nicht der moralische Zeigefinger, nicht das laute mediale Klagen machen die Welt besser.
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In den allermeisten Fällen steht hinter tierischem Leid menschliches Leid!
Spoiler anzeigen
Und genau deswegen schätze ich als TS Orga Equiwent so stark, weil sie ganzheitlich helfen und das ohne zu (ver)urteilen
- Vor einem Moment
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