Wie viel "hinten über fallen" ist noch ok?

  • aber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist. ebenso die medizinische/tierärztliche versorgung eines hundes

    Und von nichts anderen habe auch ich geschrieben.

    Nicht von einem knötchen, nicht von ein paar Tage bisschen weniger Gassi gehen.

    Vielleicht einfach auch eine Frage, was du für dich und dein Unternehmen möchtest. Dieses „du kannst sie nicht alle retten“ ist wertvoll. Und natürlich ist auch ein Gespräch mit den Besitzern suchen eine Option. Du kannst natürlich im Rahmen deiner Möglichkeiten Unterstützungsangebote aussprechen, wenn du das willst. Und ja vielleicht kommt der ein oder andere dann nicht wieder. Ist die Frage, ob man diese Menschen denn als Kunden möchte. Oder ob es einen mental so belastet, dass es einem lieber wäre, sie kommen nicht wieder.

  • aber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist. ebenso die medizinische/tierärztliche versorgung eines hundes

    Und von nichts anderen habe auch ich geschrieben.

    Nicht von einem knötchen, nicht von ein paar Tage bisschen weniger Gassi gehen.

    dich meinte ich doch gar nicht. deine intention habe ich schon verstanden.

  • Ich sage mal so, was für DF Besitzer Standard ist, also zB ausgiebiges Spazierengehen jeden Tag, ist für andere halt nicht Standard,da gibt es vielleicht 2x täglich Löserunde um den Block, 1x bissl laufen lassen auf der Wiese ggü und das wars. Und man käme gar nicht auf die Idee dass das irgendwie nicht ausreichend sein könnte.


    Fuchshexchen Das mit den Fotos sollte kein Sticheln sein, ich habe nur gesagt, wie ich das empfinde und dass ich keinen Bock hätte, irgendwo auf Fotos meines Hundes zu stoßen als "Aufklärungsbeispiel" für XYZ. Wenn du vorher nachfragst, ist es ja OK.

    Aber, mal als Denkanstoß: "hinten über fallen" definiert halt jede Person sehr anders. Deine Hunde sind sicher top gepflegt und führen ein tolles Leben! Für mich wäre es zB trotzdem nicht meine Art Hundehaltung, (fast) immer mit 9 Hunden zusammen alle Spaziergänge zu absolvieren, weil *ich* das Gefühl hätte, dann nicht individuell genug auf alle eingehen zu könen und meine Vorstellung von Qualitytime eine andere ist. Ganz persönlich hätte ich da eben das Gefühl, dass die Hunde da teils hintenüber fallen, und würde nur so viele Hunde halten, wen ich regelmäßige Spaziergänge in kleineren Gruppen bzw Einzelspaziergänge gewährleisgen könnte. Macht weder dich noch mich zu einer schlechteren Hundehalterin, zeigt nur, wie unterschiedlich man sowas halt definieren kann =)

  • ber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist.

    Ich beziehe mich ja auf das was ich zitiert habe und das Erfüllen von Grundbedürfnissen stellt für mich kein „in den Mittelpunkt“ stellen dar, bzw. Ist das für mich etwas was eigentlich sehr dringend „in den Mittelpunkt“ gestellt gehört wenn man Tiere hat. Vor allem wenn die Forderung aufkommt dass Tiere wie Tiere behandelt gehören.

    Wenn ich Tiere habe sollte sich schon mein Universium darum drehen dass ich deren Grundbedürfnisse erfüllen kann und da auch eine gewisse Belastbarkeit für mitbringe.

    Worum sich das Universum nicht drehen muss ist um Hundetraining, jeden Pups und Seufzer den der Hund von sich gibt und mMn auch nicht darum wie abwechslungsreich die Gassirunden sind oder ob es Aldi oder Wolfsblut zu fressen gibt.

    Aber ja, Futter, Wasser, medizinische Versorgung und je nach Rasse auch die Pflege sind dringend Dinge um die sich das eigene Universum drehen sollte wenn man Tiere hat, das sollte eine sehr hohe Priorität haben.

    Das wird ja schon berechtigterweise immer mal angeführt dass weniger Fokus auf den Hund beiden Parteien gut täten.


    Ich spreche ja auch gar nicht die Schreibe im Thread an, lediglich den zitierten Absatz weil ich die Relativierung hier fehl am Platz finde wenn es darum geht ob Tiere hinten drüber fallen, worunter ich verstehe dass Grundbedürfnisse eben nicht erfüllt werden.

    Und ja, das ist häufiger so als man denkt. Mein Tierarzt sagt zum Beispiel immer, im Dezember ist die Praxis sehr leer, die Leute haben da keine Lust und keine Kohle, keinen „Kopf“ für medizinische Versorgung und das ist einfach ein Nogo.

  • Ich stelle mir grade vor, ich würde meine Nutztiere nicht rauslassen, weil ich grade ne depressive Phase habe und mir die 15 Minuten nicht nehmen könnte. Ich würde die Tiere dann abschaffen.

    Wobei man dazu sagen muss, die allermeisten Nutztiere sehen doch eh nie Sonnenlicht und werden unter horrenden Bedingungen gehalten. Und leider fällt das gesetzlich ja nichtmal unter Tierquälerei.

    Du legst andere Maßstäbe an, das ist gut so.

    Aber in Sachen Hundehaltung ibt es hslt auch Spielraum. Den Hund in einer depressiven oder auch körperlich eingeschränkten Phase gar nicht hinauszulassen ist das eine, eine Zeitlang deshalb nur das Minimum an Bewegung bieten schon wieder was anderes.

  • Ich stelle mir grade vor, ich würde meine Nutztiere nicht rauslassen, weil ich grade ne depressive Phase habe und mir die 15 Minuten nicht nehmen könnte. Ich würde die Tiere dann abschaffen.

    Tierhaltung bedeutet genau das: dass du immer ran musst, egal wie scheiße es dir grade geht. Zumindest für die Grundbedürfnisse.

    Das ist doch kein „in den Mittelpunkt“ stellen oder Vermenschlichung, genauso diese Verantwortung geht mit Tierhaltung einher, wieso sich auch ganz ganz viele Menschen gegen Tiere entscheiden, weil sie genau das nicht leisten können oder wollen. Man ist einfach nicht so frei wenn man Tiere hat.

    Das sehe ich genauso. In jedem "Ich will einen Hund"-Bilderbuch steht, dass man schon vor Einzug des Hundes Lösungen braucht, wie der Hund im Notfall versorgt werden kann. Leider wird das von vielen Menschen nicht ernst genommen. "Irgendwen finde ich schon" hört man oft. Da ist es aber dann leider schon zu spät. Und ja, nicht jeder Mensch hat ein zuverlässiges soziales Umfeld. Aber es ist absolut realistisch, für den Notfall einen Plan zu haben.

    Besonders im Tierheim-Umfeld habe ich immer wieder Menschen kennengelernt, die es als eine Art Grundrecht gesehen haben, Hunde zu halten. Das Argument, dass die Regierung etwas dagegen tun muss, dass Tierärzte so teuer sind, war da noch eher harmlos. Was ich mehrfach erlebt haben waren Menschen, die an irgendeine Instanz glauben, die dafür verantwortlich ist, sich um ihre Tiere zu kümmern und die dann natürlich auch Schuld ist, wenn der Jack Russell seit 2 Monaten Durchfall hat und nur noch 4 kg wiegt.

    Es war aber nie ein Problem, Hilfe von den Tierheimen zu bekommen. Es gab überall ein gewisses Kontingent und ein Netzwerk um Notfälle unterzubringen. Viele Hundeschulen können auch helfen. Ich finde es oft erstaunlich, wie viel Hilfsbereitschaft auch unter Hundehaltern vorhanden ist. Das ist definitiv kein Problem, sondern viel mehr, danach zu fragen und das vor allem auch rechtzeitig.

  • Wobei man dazu sagen muss, die allermeisten Nutztiere sehen doch eh nie Sonnenlicht und werden unter horrenden Bedingungen gehalten. Und leider fällt das gesetzlich ja nichtmal unter Tierquälerei.

    Das ist so, mir ging es eher um dieses „Tiere laufen nebenbei“, das tun sie nämlich ganz und gar nicht, der Hund ist da doch noch das einfachste und anpassungsfähigste was man sich anschaffen kann.

    Aber auch Tiere in der kommerziellen Haltung müssen versorgt werden, Landwirte stehen nachts auf, müssen mehrmals täglich füttern, pflegen, und und und. Die laufen eben auch nicht nebenher, hat man Tiere richtet sich der eigene Tag ganz schnell danach welche Bedürfnisse diese haben.

  • Ich stelle mir grade vor, ich würde meine Nutztiere nicht rauslassen, weil ich grade ne depressive Phase habe und mir die 15 Minuten nicht nehmen könnte. Ich würde die Tiere dann abschaffen.

    Wobei man dazu sagen muss, die allermeisten Nutztiere sehen doch eh nie Sonnenlicht und werden unter horrenden Bedingungen gehalten. Und leider fällt das gesetzlich ja nichtmal unter Tierquälerei.

    Du legst andere Maßstäbe an, das ist gut so.

    Aber in Sachen Hundehaltung ibt es hslt auch Spielraum. Den Hund in einer depressiven oder auch körperlich eingeschränkten Phase gar nicht hinauszulassen ist das eine, eine Zeitlang deshalb nur das Minimum an Bewegung bieten schon wieder was anderes.

    Aber genau, das ist es doch.. es geht nicht darum, dass da mal ein knötchen ist oder so.

    Vielleicht hilft ein Beispiel besser zu verstehen, worum es mir geht.

    Folgendes Beispiel ist frei erfunden. Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind Zufall.


    Eine Familie hat einen königspudel. Bisher immer leidlich gut gepflegt, nichts, was man groß beanstanden würde.

    Nun hat diese Familie allerdings Nachwuchs bekommen, vielleicht ist alles ein bisschen komplizierter, als man sich das so vorgestellt hat mit Baby, gesundheitliche Probleme oder auch einfach psychisch, deswegen ist vielleicht auch gerade kein Geld oder keine Zeit da, um öfter zu kommen oder man musste gar einen Termin ausfallen lassen. Und nun ist der Hund in den letzten Wochen seit der Geburt von der Nasenspitze bis zum Popo verfilzt. Nicht ein paar Knötchen, sondern wirklich verfilzt.

    Die Frage, die ich mir (und hier ja auch irgendwie euch) Stelle ist... Ist das noch okay? Weil ist einfach gerade eine schwere Zeit. Und der Hund ist halt hinten über gefallen. Und wenn ja... Wie lange ist das noch okay? Noch ein paar Wochen länger?

    Ist es noch so lange okay, so lange es "nur" Filz ist?


    Nun kann man statt Baby meinetwegen einen anderen Grund einfügen, oder statt Filz eingewachsener Krallen oder massives Übergewicht als Folge dessen. Ich möchte nochmal klarstellen, dass es nicht um ein bisschen geht. Nicht um einen ausgefallenes Gassi, nicht um ein Knötchen, nicht um Krallen die um einen halben Millimeter zu lang sind.

    Und vielleicht auch noch zur Einordnung, weil ich wirklich glaube, wenn man nicht mit Tieren arbeitet, ist einem nicht klar, wie oft sowas wirklich passiert... Ich frage das mal das eben nicht nur ein einzelfall ist, der mich beschäftigt, sondern diese oder ähnliche Szenarien wirklich, wirklich häufig vorkommen.

    Mir geht es ebenfalls nicht darum mit dem Finger auf frische Eltern zu deuten, mir geht es nicht darum, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu blamen, mir geht es nicht darum über irgendjemanden zu urteilen. Es geht auch nicht darum zu vergleichen, wer jetzt die schlimmeren schicksalsschläge hatte und wer besser damit umgegangen ist und wer den größeren Pokal für die perfekteste Hundehaltung unter den schwierigsten Voraussetzungen bekommt.

    Ich stelle mir (und euch) die Frage, wie viel noch okay ist, wie viel man noch entschuldigen kann, und ab wann es einfach zu viel (oder auch zu wenig) ist. Einig sin wir uns ja scheinbar alle, das uns allen mal eine schwere Zeit das Leben auf den Kopf gestellt hat und die eigene Hundehaltung weg von perfekt war oder von dem, der eigenen Anspruch an Hundehaltung ist.

  • Das ist so, mir ging es eher um dieses „Tiere laufen nebenbei“, das tun sie nämlich ganz und gar nicht, der Hund ist da doch noch das einfachste und anpassungsfähigste was man sich anschaffen kann.

    Ich schrieb von 2 Extremen - ich verstehe überhaupt nicht, an was du dich festbeißt?

    Es steht dort, dass es nicht gut ist, Tiere zu vermenschlichen, in dem man den kompletten Tag nur um sie kreist und sie vermenschlicht. Dort steht nicht "füttere den Hund nicht", "miste die Box nicht aus" oder "gib den Hühnern kein frisches Wasser".

  • Was hättest du davon, wenn jetzt alle hier sagen würden " nein, das ist nicht mehr ok"? Was hätte der betroffene Hund davon? Was würde diesem "nicht mehr ok" konkret folgen?

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