Hund aggressiv gegen Partner

  • Ich vertraue dem Trainer und schätze ihn. Bevor ich ihn wechsele, würde ich erst mal das Trainingskonzept mit ihm besprechen und dieses ggf. wechseln.

    Ich glaube auch, ihr habt das Training gar nicht so umgesetzt, wie der Trainer es wollte. Ihr seid sehr schnell vorgegangen und habt dem Hund dabei keine Lösungswege gelassen - das hat Schäferterrier ja schon sehr gut erklärt.

    Beim weiteren Training solltet ihr unbedingt dem Trainer genau erzählen, was bei der missglückten Session passiert ist - denn damit habt ihr das Problem vermutlich deutlich verschärft.

    Ich denke, das wird viel Zeit, Geduld und Vertrauensaufbau brauchen. Keinerlei Hau Ruck Aktionen. Wenn ihr mit dem Trainer weitermacht, dann lasst euch genau erklären und zeigen, was ihr tun sollt, und haltet euch daran.

  • Das schwierige ist dass Hunde immer lernen, auch wenn wir das grad nicht als Training sehen.

    Durch die Eskalation hat der Hund gelernt was er machen muss, damit der Freund weggeht, und darauf aufbauend wird er sehr wahrscheinlich immer nochmal einen draufsetzen, wenn der Freund versucht, eine Konfrontation auszusitzen. So lange bis der Mensch es aus Hundesicht „kapiert“.

    Das kann wirklich derbe in die Hose gehen, deshalb würde ich unbedingt unbegleitete Alleingänge vermeiden.

    Timing ist alles und ihr braucht jemanden, der euch sagt, jetzt Druck rausnehmen und weggehen, jetzt dranbleiben, jetzt weggehen, jetzt dies jetzt das.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Hund inzwischen den Freund gar nicht mehr leiden kann, weil er ständig zum üben was von ihm will obwohl der Hund mehrfach gezeigt hat, dass er da keinen Bock drauf hat. Manchmal bleibt nur eine friedliche Koexistenz ohne was vom Hund zu wollen und hoffen, dass der Hund irgendwann von selber den Kontakt sucht.

    Und bis dahin natürlich den Hund begrenzen und Situationen von vornherein vermeiden, die ungutes Potenzial haben (Couch zb) und Hund sichern. Ich glaube nicht, das das nochmal wirklich innig wird mit dem Freund und eurer Lucy.

  • Das ist, als würde ein Mensch „Nein“ brüllen und trotzdem angefasst werden.

    Ich finde die Situation die der Freund der TE verlangt klingen zu 90% nach ganz normalem Zusammenleben und nicht nach körperlichem Missbrauch.

    Aber ich werde auch nie verstehen woher die Schlussfolgerung kommt, dass man Knurren immer akzeptieren müsste, sonst würde es schlimmer werden. Das wird ja genauso schlimmer wenn der Hund damit ständig bestätigt wird und es gibt auch einfach Situationen da ist Aggressionsverhalten nun mal nicht in Ordnung. Niemand kann der TE versprechen dass sich das Verhalten des Hundes bessert wenn der Freund jedes Mal weicht wenn der Hündin was nicht in Krempel passt. DAS kann genauso nach hinten losgehen! Mit solchen Ratschlägen wäre ich irre vorsichtig.

    Ich kann ja auch nicht fremde Leute in der Bahn anbrüllen und bedrohen weil die mich versehentlich berührt haben. Das ist in dem Kontext null angebracht und was ganz anderes als wenn einen jemand sexuell belästigt, wo Aggression angebracht wäre.

  • Das ist, als würde ein Mensch „Nein“ brüllen und trotzdem angefasst werden.

    Ich finde die Situation die der Freund der TE verlangt klingen zu 90% nach ganz normalem Zusammenleben und nicht nach körperlichem Missbrauch.

    Aber ich werde auch nie verstehen woher die Schlussfolgerung kommt, dass man Knurren immer akzeptieren müsste, sonst würde es schlimmer werden. Das wird ja genauso schlimmer wenn der Hund damit ständig bestätigt wird und es gibt auch einfach Situationen da ist Aggressionsverhalten nun mal nicht in Ordnung. Niemand kann der TE versprechen dass sich das Verhalten des Hundes bessert wenn der Freund jedes Mal weicht wenn der Hündin was nicht in Krempel passt. DAS kann genauso nach hinten losgehen! Mit solchen Ratschlägen wäre ich irre vorsichtig.

    Ich kann ja auch nicht fremde Leute in der Bahn anbrüllen und bedrohen weil die mich versehentlich berührt haben. Das ist in dem Kontext null angebracht und was ganz anderes als wenn einen jemand sexuell belästigt, wo Aggression angebracht wäre.

    Ein an Ort und Stelle festhalten (durch leine) und dann trotz „ nicht anfassen“ zu streicheln , ist kein „versehentlich berühren“. Das ist für mich aktives über Grenzen gehen für nichts. Den es geht im Endeffekt um nichts: es gibt keine Notwendigkeit in diesem Moment den Hund anzutatschen. Bei TÄ oder in irgendwelchen Notfällen ist das was anderes.

    Aber wieso nicht langsam und nett das Vertrauen aufbauen und an dem Thema arbeiten?
    Ich hab auch kein Bock mich anknurren zu lassen aber sich so aufdrängen bringt weder Respekt noch harmonisches Miteinander. Vllt resigniert der Hund irgendwann aber muss davor diese „Trainings“ aushalten. Mir erschließt sich der Lerneffekt nicht.

  • Realistisch betrachtet gibt es doch nur 3 oder 4 Optionen:

    A) Training fruchtet (Happy End für alle)

    B) Hund geht (Training bringt nichts, Paar möchte wieder normal zusammenleben, wünscht sich vielleicht Kinder und sieht da erst Recht nicht diesen Hund)

    C) Freund geht (will nicht länger in Angst leben, Hund drängt sich immer in die Beziehung, Freund reicht es irgendwann)

    D) gutes Management (Kompromiss, keiner der Beteiligten wird so richtig glücklich damit)

  • Ein an Ort und Stelle festhalten (durch leine) und dann trotz „ nicht anfassen“ zu streicheln , ist kein „versehentlich berühren“.

    Das ist der Trainingsansatz, ja. Liest man den Eingangsbeitrag, dann wird aber schnell klar dass die Hündin das ja auch gerne im ganz normalen Zusammenleben zeigt. Ich persönlich würde das trainingstechnisch auch anders machen.

    Aber wieso nicht langsam und nett das Vertrauen aufbauen und an dem Thema arbeiten?

    Ich werde mich hüten hier irgendwelche Tipps zu geben. Aber ich finde spannend das impliziert wird es würde auf jeden Fall klappen wenn man das Thema langsam und nett angehen würde, das kann einfach am Ende nicht weniger in die Hose gehen.

  • Der Ansatz im Training ist ja nicht per se schlecht. Vielleicht nicht gut umgesetzt.
    Aber dennoch: würde ich mit einem Hund zusammenleben (wollen), müssen so Basics wie Anleinen, mal anfassen (ggf. Verletzungen untersuchen,…) einfach funktionieren. Und nein, da hat der Hund einen auch nicht zu korrigieren oder offensiv anzugehen.
    Ansonsten bliebe nur, Freund und Hund immer zu trennen. Fairerweise würde dann für mich auch keine der (vermeintlich) freundlichen Interaktionen mehr stattfinden.

  • Ein an Ort und Stelle festhalten (durch leine) und dann trotz „ nicht anfassen“ zu streicheln , ist kein „versehentlich berühren“.

    Das ist der Trainingsansatz, ja. Liest man den Eingangsbeitrag, dann wird aber schnell klar dass die Hündin das ja auch gerne im ganz normalen Zusammenleben zeigt. Ich persönlich würde das trainingstechnisch auch anders machen.

    Aber wieso nicht langsam und nett das Vertrauen aufbauen und an dem Thema arbeiten?

    Ich werde mich hüten hier irgendwelche Tipps zu geben. Aber ich finde spannend das impliziert wird es würde auf jeden Fall klappen wenn man das Thema langsam und nett angehen würde, das kann einfach am Ende nicht weniger in die Hose gehen.

    oh man, bitte nichts rein interpretieren. das habe ich nicht gesagt.

  • Ihr beide solltet euch klarmachen, was der Hund mit dir und andererseits mit deinem Partner tun soll.

    Soll er den Partner ignorieren und eure gemeinsamen Interaktionen auch.

    Soll der Hund mit dem Partner kooperieren - falls ja, in welchen Ausmaß?


    Im Training seid ihr wohl fünf Schritte vor und deswegen sieben Schritte zurückkatapultiert worden.

    Schwierig ist dabei, dass dabei der Hund lernt, wie er sich unliebsame Manipulationen vom Hals hält.


    Ihr beide, als Paar, solltet euch eine klare Linie ziehen, wie viele Wochen (ggf. mit anderem Trainer) ihr für akzeptabel haltet und, ab wann der Hund für euch, als Paar, nicht mehr tragbar sein würde.


    In all diesen Punkten solltet ihr euch abstimmen und entsprechend handeln.

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