Hund wegen Beißen das Bett abgewöhnen
-
-
Ein gestresster Hund kann anscheinend durchaus einen sleep startle reflex entwickeln, auch wenn der vorher nicht vorhanden war.
Ich bin ehrlich, ich finde es befremdlich, dass ein Hund 10 Jahre mit großem Abstand zu seinen Besitzern essen muss, Leckerlis draußen nur auf Entfernung nehmen kann und ausgesperrt werden muss, wenn gegessen wird. Das allgemein klingt sehr stressig. Wenn jetzt noch das Alter, nachlassende Sinne und Zipperlein dazu kommen, finde ich es nicht ungewöhnlich, dass das Fass überläuft.
Ein Quickfix wäre evtl. mit dem TA über Medikation gegen Stress zu sprechen. Ich habe in meinem Umfeld aktuell auch eine Hündin, allgemein vom sehr nervösen Typ, aber mit tollen Haltern, die jetzt mit ihren nachlassenden Sinnen null klarkommt und medikamentöse Unterstützung braucht.
Ich würde mir dennoch überlegen einen fähigen (!) Trainer ins Haus zu holen.
Und nochmal: All das nach einem ausführlichen Check up beim TA. Bringt ja nix, wenn du jetzt Schmerzmittel und was zur Entspannung gibst, der Hund aber ne Blasenentzündung oder Magenschleimhautentzündung (oder was auch immer) hat.
Check ups machen wir regelmäßig inklusive Vorsorge. Trainer müssen wir echt mal wechseln. Wir schauen da mal.
Und das ist nicht ganz so mit dem Essen. Er selbst isst immer schon draußen in seinem Raum sein Futter, das haben wir immer gemacht. Aber ansonsten saß er immer mit drin beim essen und Leckerlies kriegt er auch aus der Hand. Erst jetzt, nach diesen vermehrten Vorfällen was Essen betrifft, haben wir uns aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, ihn bei unserem Essen nicht mehr reinzulassen. Er kriegt aber in dieser Zeit auch immer ein Leckerli draußen.
Das Alter hat wirklich einiges verändert. Extrem gestresst wirkt er zum Glück nicht, aber er ist etwas verwirrter - interpretiert Geräusche schnell falsch und bellt dann und sieht vor allem in der Dämmerung immer mal schlecht.
Zu dem stress muss ich sagen: Ich denke da bin ich großteils auch Schuld. Ich bin durch meine Angststörung dauerhaft gestresst und das wird sich auch auf ihn übertragen haben. Vielleicht ist es ja also insofern meine Schuld, nur dass er diesen Stress anders ausagiert.
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier Hund wegen Beißen das Bett abgewöhnen schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Gute Frage, wir wissen es nicht. Beim Tierarzt steht er stocksteif da und hat Angst - aber er beißt nie. Bei uns schon - vielleicht die fehlende Konsequenz? Weil er bei uns leider gelernt hat, dass er so in Ruhe gelassen wird
naja, Tierarzt ist kein geschützter Bereich. Da backt man eher kleine Brötchen und lässt alles - evtl. bis zu einem bestimmten Punkt - über sich ergehen.
Dass dieser Punkt ggf. erreicht wird, kann passieren, aber dafür habt ihr den MK ja immer drauf beim TA.Sicher hat er mit euch die Erfahrung gemacht, dass er mit dem Verhalten recht schnell erreicht, was er will. Offenbar kann er auch nicht gut aushalten, dass mal was doof ist. Oder gibt es Situationen, die er gut aushält, obwohl er eigentlich was anderes vorhat, als ihr? (ich denke da an "ich will gassi, macht schneller!" oder "ich will zu diesem Hund da!!")
Ja er hört sonst ziemlich gut. Ein einfaches Nein oder Ah-Ah reicht aus und er lässt es. Auch wenn er bellt, reicht es kurz Aus zu sagen und dann ist auch gut. Er ist da sehr geduldig und lieb. Aber bei dem Rest stimme ich dir zu. Ich denke, er hat mit dem Verhakten gelernt, dass er dann in Ruhe gelassen wird. Also beim Futter: ah jetzt kann ich aufessen. Und beim Schlafen: ah sie lässt mich jetzt in Ruhe. Und bei Schmerzen auch. Das hat er durch unsere fehlende Konsequenz gelernt. Da war vor allem meine Angst in dem Moment größer als mein Durchsetzungsvermögen. Mit einer blutenden Hand gehe ich ja dann auch nicht erstmal zu ihm hin um ihm Konsequenzen zu geben. Nur später hat er es natürlich schon wieder gar nicht mehr auf dem Schirm. Aber wir hätten da frühzeitig anders eingreifen müssen, das war unser Versäumnis.
-
Mit einer blutenden Hand gehe ich ja dann auch nicht erstmal zu ihm hin um ihm Konsequenzen zu geben.
Dann ist es eh zu spät. Sowas geht nur mit Maulkorb und ggf. weiterer Sicherung, dass man eben keinen Meter zurück geht und durchsetzt, was man wollte. Der Hund lernt dann - in dem Stadium natürlich wahrlich sehr gestresst - auch mit der Zeit, dass ihm nichts schlimmes wiederfährt.
Von außen und weit weg würde ich aber fast sagen, dass ihr unter den Umständen - eigene Angststörung, lange "trainiertes" Problemverhalten - mit Management wie ihr es macht, durchaus gut beraten seid.
-
Hm ja ich bewundere es mittlerweile auch...aber er ist wirklich ein Anker für mich und in 10 Jahren war er dennoch das Schönste in meinem Leben und ich gebe ihn nicht deshalb auf. Nicht wenn er dann mit mir spielt und mir freudig den Ball bringt oder sich an mich drückt und unter meinen Beinen steht um gestreichelt zu werden. Da gehe ich lieber diese Kompromisse ein - Hund schläft auf der couch und essen gibt es draußen in seinem Außenraum
Ich bin mal sehr direkt: ich finde das sehr unfair dem Hund gegenüber, der hat täglich mehrmals den Stress bzw den Modus dass er beißen muss weil er anders gar nicht mehr kann ( weil es schon so gefestigt ist).
Also mehrmals täglich habe ich doch nie behauptet? Es passiert so alle 2 Monate mal, wenn überhaupt. Aber dann halt richtig. Und unfair: ja klar ist es blöd. Wir versuchen es ja. Wir wissen um unsere Fehler - die fehlende Konsequenz nach den Bissen. Aber es gibt auch Sachen, mit denen er bereits so zu uns kam und die wir nicht wieder rausbekamen wie das Futterproblem. Gerade deshalb versuchen wir ja jetzt, ihn gar nicht erst in diese Situationen zu bringen. Und das ist keine Lösung ja und wir arbeiten weiterhin auch daran mit Trainern, suchen auch einen neuen, aber er ist halt auch 10 Jahre alt und das macht es schwieriger, dass jetzt noch rauszukriegen.
Glaub mir - ein schlechtes Gewissen habe ich zur Genüge selbst. Meine Fehler kenne ich wie bereits oben im Text erwähnt. Da jetzt noch eins reinzudrücken, während ich schon ständig eh emotional am Ende bin und mich selbst verurteile und anschuldige, hätte nicht sein müssen. Es wäre mir lieber gewesen, einfach die Frage zu beantworten oder es ganz zu lassen. Und ja, jeder kann seine Meinung hier kundtun, aber ich bin nicht hier, weil mein Hund mir egal ist und sein Leid mir egal ist - ich bin hier, weil ich ihn liebe und eine Lösung oder zumindest Kompromisse für die letzten Jahre seines Lebens finden will. In dem Sinne, sorry für die direkte und auch emotionale Nachricht und danke für deine Worte - ich fühle mich sowieso schon richtig mies und gebe mir die Schuld. Hätte jetzt nicht sein müssen. Viele andere hier haben deine Worte auch rübergebracht, aber als sachliche Kritik, um die ich gebeten hatte und nicht als Meinung was ich ja falsch mache und wie mein Hund unter mir leidet. Als wären wir alle perfekt.
-
Deine Schuldgefühle machen es nicht besser, weder für dich noch für deinen Hund.
Schüttle das so gut es geht ab und schöpfe Kraft für einen Plan - was du tun/umsetzen/in Zukunft machen willst. Und wenn es heute nicht klappt, naja, dann halt morgen.
Auch alte Hunde lernen neue Tricks (gilt auch für Menschen
) und ihr könnt es einfach ab sofort anders machen. Und damit nicht nur euch sondern auch eurem Hund helfen.Das Bewusstsein ist ja da, dass ihr euren Anteil habt. Gut, nun ist es nicht leicht, die Suppe auszulöffeln, aber sie ist auch nicht gänzlich so eingebrockt, dass da gar nichts mehr geht.
-
-
Ich bin mal sehr direkt: ich finde das sehr unfair dem Hund gegenüber, der hat täglich mehrmals den Stress bzw den Modus dass er beißen muss weil er anders gar nicht mehr kann ( weil es schon so gefestigt ist).
Also mehrmals täglich habe ich doch nie behauptet? Es passiert so alle 2 Monate mal, wenn überhaupt. Aber dann halt richtig. Und unfair: ja klar ist es blöd. Wir versuchen es ja. Wir wissen um unsere Fehler - die fehlende Konsequenz nach den Bissen. Aber es gibt auch Sachen, mit denen er bereits so zu uns kam und die wir nicht wieder rausbekamen wie das Futterproblem. Gerade deshalb versuchen wir ja jetzt, ihn gar nicht erst in diese Situationen zu bringen. Und das ist keine Lösung ja und wir arbeiten weiterhin auch daran mit Trainern, suchen auch einen neuen, aber er ist halt auch 10 Jahre alt und das macht es schwieriger, dass jetzt noch rauszukriegen.
Glaub mir - ein schlechtes Gewissen habe ich zur Genüge selbst. Meine Fehler kenne ich wie bereits oben im Text erwähnt. Da jetzt noch eins reinzudrücken, während ich schon ständig eh emotional am Ende bin und mich selbst verurteile und anschuldige, hätte nicht sein müssen. Es wäre mir lieber gewesen, einfach die Frage zu beantworten oder es ganz zu lassen. Und ja, jeder kann seine Meinung hier kundtun, aber ich bin nicht hier, weil mein Hund mir egal ist und sein Leid mir egal ist - ich bin hier, weil ich ihn liebe und eine Lösung oder zumindest Kompromisse für die letzten Jahre seines Lebens finden will. In dem Sinne, sorry für die direkte und auch emotionale Nachricht und danke für deine Worte - ich fühle mich sowieso schon richtig mies und gebe mir die Schuld. Hätte jetzt nicht sein müssen. Viele andere hier haben deine Worte auch rübergebracht, aber als sachliche Kritik, um die ich gebeten hatte und nicht als Meinung was ich ja falsch mache und wie mein Hund unter mir leidet. Als wären wir alle perfekt.
Wenn er mehrmals täglich gefüttert wird, gibt es mehr als täglich Situationen die für ihn potentiell eine beiß-Situation auslösen kann. Es ist ja nicht plötzlich gut nur weil er nicht auslöst.
Ich will dir kein schlechtes Gewissen machen, wollte nur klar machen dass du deinem Hund mit dem Management nur bedingt einen Gefallen tust.
Es hat bestimmt jemand eine Trainer Empfehlung wenn du uns mitteilst aus welcher Ecke du ungefähr bist.
-
Das hat er durch unsere fehlende Konsequenz gelernt. Da war vor allem meine Angst in dem Moment größer als mein Durchsetzungsvermögen. Mit einer blutenden Hand gehe ich ja dann auch nicht erstmal zu ihm hin um ihm Konsequenzen zu geben.
die fehlende Konsequenz nach den Bissen
Hm, ich habe das Gefühl, dass du ein bisschen in die falsche Richtung denkst. Ob eine "Konsequenz" (ich weiß nicht genau, was du dir darunter vorstellst) nach dem Beissen die Situation wirklich dauerhaft entspannt hätte - da bin ich mir nicht so sicher.
Jedenfalls, das Problem ist jetzt da und über eine längere Zeit gefestigt. Management, wie eben ein Gitter ums Körbchen für die Nacht, Tür zumachen, BEVOR du den Napf hinstellst etc., finde ich ziemlich sinnvoll. Konflikte rausnehmen.
Trainer, die da mit Härte und Strafe agieren, sehe ich da nicht, muss ich sagen.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!